The Precious Life - Nightmare
Chapter 9: Kapitel 8 - Hangover
Previous Chapter Next ChapterEs war das brummen meines Schädels das mich aus dem Schlaf holte. Dieses Gefühl hatte ich seit Jahren nicht mehr, trotzdem konnte ich ihn genau zuordnen. Der Stoff der einem jegliche Selbstkontrolle und Hemmungen nimmt, Salz. Ich öffnete meine Augen nur um die gleich wieder zu schließen, denn die Sonne hatte wieder mal direkt ins Schwarze getroffen. Ich setzte mich auf und tastete die Umgebung ab. Ich spürte die Matratze und das sie, bis auf ein wenig Schweiß, frei von Verunreinigungen jeglicher Art war. Das letzte was ich wollte war am Morgen mein Essen des gestrigen Tages entsorgen zu müssen. Wieder öffnete ich meine Augen und sah mir meine Umgebung an. Das Zimmer war relativ groß aber nur spärlich eingerichtet. Eine Kommode und ein Schrank, beide aus Holz, waren die einzigen Möbel und dazu das eine oder andere Bild an der Wand. Ich konnte diesen Ort nicht zuordnen aber die Tapete sprach eine deutliche Sprache. Wenn Äpfel das Motiv der Wahl waren konnte ich nur in dem versprochenen Gästezimmer auf Sweet Apple Acres sein, was ein Blick aus dem Fester bestätigte. Die Frage der Stunde war nun wie ich hier her gekommen bin, aber erst mal brauchte ich was zu trinken. Ich öffnete die Tür und begab mich auf die Suche nach der Küche.
Mit einem Zeichen von Pinkie Pie legte der DJ die Platten auf und im nächsten Moment war die kleine Bibliothek gefüllt mit den wildesten Beats und Ponys die sich dazu bewegten. Ich war noch nie der große Tänzer gewesen, abgesehen davon wusste ich erst recht nicht wie das als Pony funktionieren sollte. Ich blieb beim simplen Headbangen und bewegte mich durch die unglaubliche Masse an Ponys die sich irgendwie hier versammelt hatten. Einige nickten oder winkten mir zu als ich mich an ihnen vorbei drängelte doch schließlich kam ich am anderen Ende des Raumes und damit am Buffet an. Die Jagd durch die Apfelfelder hatte mich ziemlich durstig gemacht und ein Krug Bier oder was auch immer es hier gab wäre genau das Richtige. Ich war eigentlich nicht der große Trinker aber es war ja immerhin eine Party. Ich nahm also einen Krug vom Tisch und füllte ein wenig des Inhaltes aus dem Fass um. Ein eher süßlicher Geruch ging von dem Gebräu aus und es war auch zu zähflüssig für Bier. Bei meinem ersten Schluck erkannte ich den Mostapfel aber dann. Es war wie erwartet sehr Süß aber lecker und enthielt, nach kurzem auskosten, nicht wirklich viel Alkohol. Wenn ich einen Vergleich hätte machen müssen war es am ehesten wie Bananenweizen mit ein wenig zu viel Banane.
Während mir diese ersten Erinnerungen des gestrigen Abends durch den Kopf schossen lief ich immer wieder den Flur auf und ab. Ich hatte dadurch dass ich noch nicht ganz Wach war vergessen was ich wollte aber mein Mund erinnerte mich daran. Jedoch konnte ich nicht sagen hinter welcher der Türen die Küche war und ich wollte nicht in irgendjemandes Zimmer stolpern. Ich stand wieder vor meiner Zimmertür und schärfte meinen Blick. Das Gästezimmer war ganz links im Gang, ein weiteres Zimmer direkt daneben und zwei Gegenüber, wobei das letzte davon ganz Rechts war. Also vier Zimmer die leicht schräg versetzt waren. Erst jetzt viel mir die Treppe auf die ins Erdgeschoss zu führen schien. Am liebsten hätte ich mir selber eine verpasst aber das würde meine Kopfschmerzen nur verschlimmern. Ich ging also nach unten und fand mich in einen großen Raum wieder in dem links von der Treppe die Küche und rechts das Wohnzimmer war. Die Küche war, wie vieles in diesem Haus, komplett aus Holz und schön verzieht. Ein großer Tresen trennte die Küche vom Essbereich ab in dem ein sehr großer Tisch stand mit etlichen Stühlen. Das Wohnzimmer beinhaltete eine große Sofagarnitur die ähnlich wie die Tapete mit Äpfel Motiven gespickt war. Im Zentrum war ein Kamin der vor einigen Stunden noch gebrannt haben musste.
Ich war eigentlich kein Partymuffel aber aus irgendeinem Grund wollte ich einfach nicht in Stimmung kommen. Aber ich war nicht der einzige dem es so ging. Twilight saß in einer Ecke der Bibliothek und nippte nur ab und an mal an dem was ein Früchtepunsch zu sein schien. Ich drängte mich am Rand der Meute vorbei und gesellte mich zu ihr.
"Nette Party!" schrie ich ihr mehr oder weniger entgegen um die Musik zu übertönen, keine Antwort. Ich tippte sie kurz an worauf sie erst kurz zuckte mich dann aber erblickte und irgendwas sagte, was ich aber nicht hören konnte. Ich schüttelte kurz mit dem Kopf um zu signalisieren dass sie zu leise war aber sie wandte sich ab und trottete davon. Ich wusste zwar dass sie kein Fan von Partys war aber das war trotzdem Merkwürdig. Mein Blick flog über die Menge und ich blieb am DJ hängen. Es war Zeit einen weiteren Mythos auf seine Wahrheit zu überprüfen.
Die Haustür öffnete sich mit einem leichten knarren und Big Macintosh trat ein. Ich stand immer noch auf der Treppe und war in meinen Gedanken bei dem gestrigen Abend gewesen. Er warf mir einen Blick zu der mehr als deutlich sagte das er mit meiner Unterbringung nicht einverstanden war.
"Morgen..." sagte ich trocken und nur gerade so laut wie unbedingt nötig. Der große Hengst ließ ein schnauben ertönen und begab sich in die Küche. Er drehte den Wasserhahn auf und hielt erst seinen Kopf unter das fließende, kalte, Wasser dann nahm er noch einen kräftigen Schluck. Zuletzt öffnete er den Kühlschrank und holte einige Pfannkuchen mit Äpfeln heraus und stellte sie auf den Tisch, dann machte er sich wieder auf den Weg zur Tür. "Sind die für mich?" fragte ich ihn als er schon halb verschwunden war.
"Eeyup" hörte ich ihn sagen bevor er draußen in der Sonne verschwand. Ich ging als erstes auch in die Küche und tat es ihm mit dem Wasser gleich was mir wieder ein wenig Leben ein hauchte.
Es dauerte seine Zeit sich durch den Raum zu arbeiten. Immer mal wieder zogen mich einige Ponys zu sich und boten mir etwas zu trinken an oder versuchten sich mir vorzustellen, was aber wegen der Musik leichter gesagt als getan war. Einige von ihnen brauchten sich eigentlich nicht mal vorstellen denn ich kannte ihre Namen oder konnte sie mir zumindest Vorstellen. Da waren Lyra, Octavia, Ditzy, Colgate, Whooves, Aloe, Lotus, Caramel und ich hätte sogar schwören können Spitfire ohne ihr Kostüm gesehen zu haben. Rainbow Dash würde sicher ausflippen wenn sie es wirklich wäre. Ich kam endlich am Pult an hinter dem DJ-Pon3, auch bekannt als Vinyl Scratch, ihrem Handwerk nachging. Ich schaute ihr eine Weile zu bis sie irgendwann zu mir runter sah.
"Gefällts?" Fragte sie mit einem Grinsen. Irgendwie konnte ich ihre Stimme super hören obwohl sie die Musik kein Stück leiser gemacht hatte. Ich war eigentlich nicht so der Techno Fan oder was auch immer das für eine Musik war.
"Nicht ganz mein Fall." Schrie ich so laut ich konnte. Vinyl drückte daraufhin einige Knöpfe und kam von ihrem Pult herunter. Die Musik spielte weiter als wäre sie immer noch am Pult und ich konnte sehen das sie ihre Magie benutzte um alles weiter zu steuern. Sie brauchte schon nicht mal mehr hinschauen um zu wissen was sie tat und das hauchte mir erneut Respekt vor ihrer Arbeit ein. Nur weil ich eine Musikrichtung nicht sonderlich mag erkenne ich trotzdem wenn etwas gut ist und kann mir das auch eingestehen.
"Was hört den unser Neuling gerne?" Fragte sie als sie schließlich neben mir stand.
"Ich bin ein Freund der schweren Töne, also Rock, Metal oder auch mal Goth."
"Noch nie davon gehört." Ich war ein wenig enttäuscht aber andere Welt andere Sitten.
"Ich kann dir ja die Tage mal ein Beispiel geben." Sie grinste.
"Immer her damit! Frag am besten Pinkie wo ich wohne, dann komm einfach die Tage vorbei." Sie wollte gerade wieder an ihr Pult gehen doch ich hatte noch eine andere Frage.
"Kannst du mir einen Gefallen tun?" Sie drehte sich wieder zu mir um und nickte nach kurzem Überlegen.
"Ich frage mich schon eine Weile was für eine Augenfarbe du hast, wäre es zu viel sie mir zu zeigen?" Erneut grinste sie über beide Ohren.
"Oh, habe ich einen heimlichen Verehrer?" Ich spürte wie ich leicht Rot anlief.
"Nichts dergleichen, reine Neugier." versicherte ich ihr. Sie hob die Brille leicht an und ich konnte das rote Leuchten darunter sehr genau erkennen, dann wandte sie sich wieder ihrer Arbeit zu. Mein Hals, erneut trocken vom vielen schreien, verlangte nach einem neuen Getränk und ich machte mich auf die Suche.
Irgendwie war es ungewohnt ohne Messer und Gabel zu essen aber nicht das erste mal. Ich schob einen Pfannkuchen nach dem anderen immer einen Stück über den Tellerrand und biss vorher. Es dauerte zwar etwas aber das süße Frühstück landete nach und nach in meinem Magen, der regelrecht nach mehr bettelte. Das letzte essen war auch der Muffin gewesen den Spike mir spendiert hatte, wenn ich mich richtig erinnerte und das war gestern Mittag.
Nach dem Frühstück stellte ich den Teller in die Spüle wo noch anderes Geschirr lag. Auch wenn ich zu Hause immer alles liegen ließ wusste ich mich als Gast zu benehmen. Als nächstes wollte ich das Bad aufsuchen das bestimmt hinter einen der beiden Türen neben der Treppe lag. Da ich Rechtshufler war fiel meine Wahl auf die rechte Tür, aber zu meiner Überraschung fand ich mich nur in einem weiteren Schlafzimmer wieder. Der Geruch, in den der Raum gehüllt ist, war mir wohl bekannt denn jedes Mal wenn ich meine Großmutter besucht hatte flog mir ein ähnlicher durch die Nase. Das musste das Zimmer von Granny Smith sein also schloss ich die Tür wieder und versuchte mein Glück, bei der einzigen verbliebenen Möglichkeit, erneut. Nach dem ich eine Dusche genommen hatte und meine andere morgendliche Routine erledigt hatte stand ich am Waschbecken und wollte mir die Zähne putzen. Mehrere Bürsten standen auf einem kleinen Regal und alle waren beschriftet. Von links nach rechts Big Macintosh, Applejack, Apple Bloom und tio. Eines musste ich der Applefamilie wirklich lassen, sie wussten es wie man einen Gast sich wie zu Hause fühlen lässt.
Ein weiterer Krug Mostapfel war so schnell in meinem Rachen verschwunden wie ich trinken konnte. Ich schmeckte zwar erneut den leichten Alkohol aber keine Wirkung machte sich breit. Ich war zwar niemand der schnell Betrunken wurde aber merken sollte ich schon etwas. Man konnte nicht sagen dass ich enttäuscht war aber ein wenig Auflockerung konnte ich schon gebrauchen um mich zu dieser Musik zu bewegen. Ein stupsen in meine Seite machte mich auf die Stute aufmerksam die neben dem Tisch in einer Ecke saß und aus einem eigenen Fass zu trinken schien. Ihr ganzes Fell war Lila und ihre Mähne auch, nur etwas dunkler. Ihr Cutie Mark waren zwei Weinreben, eine ebenfalls Lila die andere Rot. Ich ging meine Liste an bekannten Namen durch die ich aus der Serie kannte und dann viel mir ihr Name ein, Berry Punch. Sie schien leicht angetrunken zu sein, denn ihr Kopf taumelte hin und her und sie schien ihn nicht mehr richtig halten zu können und wenn das nicht reichte sagte ihr Blick den Rest. Sie deutete an das ich zu ihr kommen sollte und als ich bei ihr war drückte sie mir einen Krug in die Hand.
"Siehst aus *hick* als könndest du was stärgeresss gebrauchen." Gab sie von sich und ich warf einen Blick in den Krug. Es sah für mich nach demselben Mostapfel aus der auch auf dem Tisch war. Ich machte ein Gesicht das deutlich ausdrückte das ich wissen wollte was das war. Sie deutete nur mit ihrem Huf an das ich probieren sollte. Ich zuckte kurz mit den Schultern und nahm einen kräftigen Schluck und wurde praktisch von dem salzigen Geschmack überwältigt. Der Mostapfel den ich vorher hatte war eher süß gewesen aber dieser hier war salzig, richtig salzig. Ich war ein Freund von gut gewürztem Essen, egal ob Salz, Pfeffer oder Chili, aber das war echt eine Nummer. Das Salz brannte praktisch in meinem Mund und meinen Hals und es erinnerte mich stark an das Gefühl das sonst starker Alkohol bei mir auslöste. Mein Körper wurde wärmer und ich leerte den Krug in einem weiteren Zug. Berry lächelte beschwipst und füllte nach.
Nach dem ich im Bad alles erledigt hatte machte ich mich auf die Suche nach einer Uhr. Meine Satteltasche mit meinem Handy lag wohl noch bei Twilight, aber ich war mir sowieso nicht sicher ob die Zeiten übereinstimmen würden. In der Küche hing, an einem Balken unter Decke, schließlich der ersehnte Chronometer und mir wurde deutlich das ich wohl der letzte war der heute wach wurde, denn war kurz vor elf. Ich setzte mich erneut an den großen Tisch und ging meine Pläne für meinen Besuch hier erneut durch. Das wichtigste war eigentlich meine alte Gestalt wiederbekommen. Ich fand es zwar eine tolle Erfahrung, aber in meiner Welt war sie eher hinderlich. Wenn ich mich also mit Magie befassen wollte würde ich Twilight bitten müssen mich weiter zu unterrichten oder ihr von meiner Lage erzählen. Sie wüsste sicher einen Weg mich zurück zu verwandeln oder sie könnte die Prinzessinnen fragen. Sie würden mich sicher nicht gleich zum Mond schicken, hoffte ich zumindest. Vielleicht konnte ich Celestia ja auch mit einer Banane bestechen. Ich konzentrierte mich auf die Schale mit Äpfeln die auf dem Tisch stand und versuchte einen Apfel schweben zu lassen. Meine weiße Aura umschloss den ihn aber er rührte sich keinen Millimeter. Ich war definitiv kein Naturtalent. Dann wollte ich immer noch Fluttershy besuchen. Bei ihrem Namen schossen mir wieder einige Erinnerungen durch den Kopf...
Das Salz hatte die Wirkung die ich mir vom Alkohol erhoffte und ich hatte nun einige Stunden auf der Tanzfläche verbracht. Ich tanzte mit einigen Stuten aber keine tanzte so ausgefallen wie Pinkie. Gelegentlich machte ich eine kleine Pause, nur um mir bei Berry Nachschub zu holen. Irgendwann war diese aber am Schlummern, was bei der Lautstärke eine Kunst war und bediente mich selber. Sie hatte nicht nur das eine Fass in ihrem Arm dabei sondern hinter ihr lagen noch fünf weitere alle mit drei roten Kreuzen versehen. Ich stach das dritte Fass an und sah dabei unter dem Tisch hindurch. Mein Blick viel auf ein paar gelber Hufe die am anderen Ende des Tisches standen doch dadurch verfehlte ich mit dem kleinen Hammer den Hahn und schlug ihn direkt in das Fass. Der salzige Mostapfel spritze mir ins Gesicht und freudig öffnete ich die Schnauze. Als der Strom verebbte erinnerte ich mich an die gelben Hufe und ich sah auf die andere Seite des Tisches.
"Buttershy *hick*" schrie ich durch den ganzen Raum und ich konnte sehen wie das gelbe Bündel aufschreckte. Meine Vermutung war richtig und ich ging langsam zu ihr herüber, was mittlerweile nicht mehr ganz so einfach war. Auf dem kurzen Weg wäre ich fast mehrere Male umgefallen. Sie lag neben dem Tisch und schien das geschehen der Party beobachtet zu haben. Nun kauerte sie sich weiter in die Ecke. "Hey F...F...Buttershy. Ich wolde disch schon den gansen Abend kennen lernen." Sie drückte sich weiter an die Wand und schaute mit ihren großen Augen zwischen ihren Haaren hindurch. Sie war so süß wie sie so zitternd da lag. "Komm lass dich drüggen." Ich schloss sie in eine Umarmung was aber in meinem Zustand dazu führte dich ich mich mehr oder weniger gegen sie lehnte und ich fast auf sie viel. "Du bist so süß und knuddelig..." sagte ich leise und im nächsten Moment viel ich unsanft auf den Boden. Fluttershy hatte die Panik gepackt und war verschwunden. "Oh..."
Ich fühlte mich schrecklich. Ich hatte die Arme Fluttershy wahrscheinlich zu Tode erschreckt. Ich musste sie später Besuchen und mich entschuldigen denn wenn ein Brony jemals erfahren würde was ich der Armen zugemutet hatte würde das sicher einen kleinen Aufstand geben. Den Rest meiner kleinen Liste hatte ich ja nun schon abgearbeitet und mit einem Biss in den Apfel hackte ich auch das ab. Es war einer der besten Äpfel die ich je gegessen hatte. Neben Erdbeeren aß ich Äpfel und Blaubeeren am liebsten. Dann viel mir noch eine Sache ein die eigentlich ungern eingestand, aber ich wollte gerne ein Souvenir mitnehmen, groß, glänzend, genannt Diamant. Geld ist etwas was jeder in unserer Welt braucht und zu leugnen das ich diese Gedanken hatte wäre eine Lüge mir selbst gegenüber. An der Universität mit einem neuen Auto vorfahren zu können statt mit einem alten Clio wäre sicher ein tolles Gefühl. Bassrolle, Verstärker und alles Inklusive. Wenn was über bleiben würde könnte ich es auf die hohe Kante legen für schlechte Zeiten die es immer mal gab. Aber es gab nur ein Pony das ich kannte das mir zeigen konnte wo ich welche finde und dazu würde ich mich auch bei ihr erst entschuldigen müssen und von meiner Boxershorts trennen. Ich wollte einen Blick auf sie werfen da fiel mir auf das ich sie schon die ganze Zeit gar nicht trug, genau wie meine Brille.
Nach dem Fluttershy das Weite gesucht hatte kam ich wieder ein wenig runter von meinem Hoch. Mir wurde klar dass ich auf dem besten Weg war mich in ein Koma zu saufen also machte ich den Rest des Abends einen Bogen um die schlafende Berry und ihre Fässer. Die Minuten flogen nur so dahin und ich war mal hier mal da. Ich redete noch mit einigen anderen Ponys aber an den Inhalt kann ich mich nicht mehr wirklich erinnern. Irgendwann aber erhörte ich den Ruf der Natur und machte mich auf den Weg ins Bad. Leider hatte sich vor diesem eine kleine Schlange gebildet und ich beschloss in die Küche zu gehen um mich ein wenig zu setzten. Wenn die Blase ruht und nicht so herunter hängt lässt sich dem Druck angenehmer standhalten. Es war später in der Nacht und Vinyl hatte die Musik ein wenig leiser gestellt und zu eher ruhigeren Stücken gewechselt, dadurch war ich in der Lage einige Wörter aus der Küche aufschnappen.
"Was heißt er weiß es nicht?" Das war eindeutig Applejack. Ihren Akzent könnte ich immer raus hören.
"Naja, ich habe ihm es nicht erzählt. Ich dachte dann würde er nicht kommen wollen."
"Wahrscheinlich nicht, du hast ihm praktisch sein Zuhause genommen."
"Aber war so kalt und diese Welt so voller Hass und Schmerz. Selbst in den Büchern war nur die Rede von Gier."
"Das gibt dir aber nicht das Recht für ihn zu entscheiden Twilight."
"Ich weiß, ich dachte nur..."
"Du weißt das du es ihm bald sagen musst oder?"
"Ich weiß. Aber lass ihn erst mal ein wenig einleben. Vielleicht will er dann auch hier bleiben."
"Ich stehe dir mit Rat und Tat zur Seite Sugercube aber du musst es ihm sagen."
Ich hörte nicht weiter zu. In meinem Kopf fingen an sich die Räder zu drehen, wenn auch langsam da sie durch das Salz gebremst waren. Es ging offensichtlich um mich. So viel war klar. Und offensichtlich ging es darum das ich nicht so bald nach Hause kommen würde wie gedacht. Panik machte sich in mir breit. Meine Familie war immer noch der Aufmerksamkeit der Medien und Polizei ausgesetzt, durch den kleinen Streich von meinem Bruder. Mein Leben, meine Freunde, alles war in der anderen Welt, meiner Welt. Dazu kam ich war eigentlich kein Pony, ich war ein Mensch. Das hier war nicht wirklich mein Zuhause. Irgendwie gab es einen Kurzschluss in meinem Kopf, wahrscheinlich ausgelöst aus einer Mischung aus Panik und Salz. Mit der besten Interpretation von einer hüpfenden Pinkie Pie durchquerte ich den Raum und schrie alle möglichen Sachen.
"Ich bin ein Mensch, fürchtet mich."
"Wilsooooon!"
"Look at my horse, my horse is amazing..."
"LEEEEEEEROOOOOYYYYY..."
Vinyl und alle anderen Ponys schienen durch meinen plötzlichen Ausbruch vollkommen verwirrt zu sein. Die Musik stoppte und alle richteten ihre Augen auf mich. Applejack und Twilight kamen mit Rarity und Rainbow Dash aus der Küche und wohnten meinem Schauspiel bei.
"Verdammt was ist denn mit dem Burschen los?" Schrie Applejack durch den Raum aber alle schüttelten nur den Kopf.
"Ich glaub er hat sein Hirn zu sehr gesalzen." Grinste Rainbow Dash.
Ich drückte Vinyl von ihrem Pult und zog mein Handy aus meiner Satteltasche die hinter dem Podest gelegen hatte. Ich nahm mir einen der Stecker und stöpselte das Gerät an. Chaos im Kopf wählte ich das passende Lied und dann die Karaoke Version. Im nächsten Moment ging der Beat los und ich fing an mein kleines Liedchen zu trällern:
I'm not a fan of puppeteers, but I've a nagging fear
someone else is pulling at the strings
Something terrible is going down through the entire town
wreaking anarchy and all it brings
I can't sit idly, no, I can't move at all
I curse the name, the one behind it all...
Ich zog meine Hose aus ließ sie wie ein Propeller um meinen Huf kreisen bevor ich sie in eine Ecke pfefferte.
Discord, I'm howlin' at the moon
And sleepin' in the middle of a summer afternoon...
Bei der Erwähnung dieses Namens machte sich Panik in der Menge breit. Twilight hingegen reagierte sofort und zog mich samt meinem Handy vom Pult und die Musik stoppte. Ich und das Handy schwebten nun in ihre Richtung aber als ich näher kam schob sie mich wieder einige Meter weg.
"Jap, definitiv zu viel Salz..." Sagte mit einem Gesicht als hätte ihr gerade jemand eine Klärgrube gezeigt. Sie beäugte nun mein Handy und ließ es dann zurück in die Satteltasche schweben. "AJ, ich glaube das Beste ist du bringst ihn auf die Farm." Applejack stimmte Twilight mit einem nicken zu und ich wurde auf ihren Rücken gelegt. Ich strampelte kurz mit meinen Beinen doch ich erreichte den Boden nicht.
"Hältst du wohl Still." Und im selben Moment verpasste mir Rainbow Dash eine Kopfnuss. Ich ließ mich hängen und schloss meine Augen und schluchzte leicht. Die Gäste verließen nun einer nach dem anderen das Baumhaus. Applejack wartete mit Twilight und den anderen bis alle gegangen waren, dann machten auch wir uns auf den Weg. Vor der Tür wandte sich Twilight noch mal an Applejack und sie mussten glauben das ich schlief sonst hätte sie das wohl nicht gefragt.
"Meinst du er hat uns gehört?" fragte sie besorgt.
"Kann sein Sugercube."
Ich musste Twilight nun aus zwei Gründen aufsuchen. Ich wollte wissen was es damit auf sich hatte. Ging es darum ob ich nicht so bald oder überhaupt nach Hause konnte. Sie war doch einfach durch einen Zauber bei uns gelandet, wieso konnte ich das nicht auch. Es half nichts hier herum zu sitzen, ich musste an die Quelle. Ich trat aus dem Haus mit dem Wissen das es noch ein langer Tag werden würde. Next Chapter: Kapitel 9 - Ich gegen die Welt Estimated time remaining: 6 Hours, 52 Minutes