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The Precious Life - Nightmare

by truekry

Chapter 19: null

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Den nächsten Morgen wurde ich praktisch aus dem Bett geworfen.

~Weckdienst

Hallte es durch meinen Kopf, kaum das die Sonne durch das Fenster in meinem Zimmer schien. Vor Schreck knallte ich aus dem Bett und stieß mir danach den Kopf am Nachttisch. Celestia konnte ich noch eine Weile lachen hören während ich mir meinen Kopf hielt. Ich hatte aber nicht viel Zeit mich lange mit meiner Beule zu beschäftigen, denn in knapp einer Stunde wartete eine Kutsche nach Ponyville auf mich. Ich ging schnell ins Bad und packte danach alle Sachen, die ich mitgebracht hatte, wieder in meine Satteltasche. Das große Himmelbett hatte ich gemacht, die Bücher aus dem Nachttisch verstaut und die Anzüge, die ich die Woche über bekommen hatte, ordentlich zusammengelegt. Die Bücher befassten sich mit Gebräuchen und Traditionen aus Equestria und zu meiner Überraschung waren weit mehr Feste ähnlich den unseren als ich dachte. Das Frühlingsfest wurde gefeiert um die Zeit der Aussaat zu beenden, weil dies ein gutes Stück Arbeit war. Es war also praktisch ein Fest für Farmer, wurde aber in Städten, wie Ponyville, zu einem allgemeinen Anlass. Normal wurde sich fein gekleidet, ein großer Tisch mit allen möglichen Leckereien gedeckt und getanzt. Ich hatte zwar keine Ahnung vom Tanzen, ich konnte es nicht mal als Mensch und wenn ich es mal probierte sah es eher aus als würde ich versuchen einen Regenschauer zu beschwören. Tradition war es, das der Farmer seine Begleitung wählt und irgendwie wollte ich auch deswegen so früh zurück, weil ich hoffte das AJ mich einladen würde. Das Fest wurde offiziell immer bei Sonnenuntergang eröffnet und das war in weniger als zwölf Stunden.

Als ich meinen kleinen Schreibtisch aufräumte, fand ich die Verträge für Silver Tray und legte sie ihr auf den Tisch. So würde sie nur noch Unterschreiben müssen und an die nötigen Behörden weiterleiten. Immer noch sehr müde machte ich mich auf den Weg zu dem Hangar in dem die Kutschen parkten. Ich musste zwar wieder einige Wachen nach dem Weg fragen, aber dieses Schloss war auch echt gigantisch. Ich war nur auf drei Stockwerken unterwegs aber ich wusste dass es mindestens Acht gab, ohne den Keller mit zu zählen. Die Türme, in denen die beiden Prinzessinnen hausten, waren auch noch mal eine andere Nummer denn sie überragten den Rest des Schlosses. Als ich die große Tür zum Hangar öffnete kamen sofort mehrere Pegasi zu mir geflogen und stellten sich vor mir auf bevor sie Salutierten.

"Sir, was können wir für sie tun?" Sprach der Kommandant, den man an einem kleinen Emblem an seiner Rüstung erkannte.

"Ich brauche nur einen schnellen Flug nach Sweet Apple Acres, Ponyville." Der Kommandant nickte nur und seine drei Untergebenen fingen an eine Kutsche vorzubereiten und sich an das Gespann zu schnallen. Ich stieg ein und schweifte sofort in einige Gedanken ab. Ich fand es komisch das alles mehr oder weniger so gut lief. Zwar war da noch die Sache mit der Serie, die ich früher oder später erklären musste aber das hatte bis nach dem Fest Zeit. Was mir auch irgendwie Sorgen machte war meine Beziehung zu AJ. Ich meine vor knapp zwei Wochen war ich noch ein Mensch und nun war ich ein buntes Pony das sich in ein anderes verguckt hatte. Wenn ich aber nicht den Rest meines Leben alleine bleiben wollte sollte ich die Tatsache akzeptieren. Dazu kam, dass wenn ich nicht damit klar kommen würde, ich den Rest meines Lebens selbst Hand anlegen müsste. Wenn es auch nicht AJ sein würde aber eine Familie wollte ich irgendwann mal haben. Lag es vielleicht daran das meine Oma mich nach alten Werten erzogen hatte oder das meine eigene Familie nie wirklich perfekt war. Das es zu früh war an so etwas zu denken war mir klar, aber diese Fragen stellt man sich eben wenn man nicht weiß wie es mit einem weiter gehen soll.

"Wir erreichen gleich Ponyville, wo sollen wir Landen Sir?" hörte ich die Stimme des Kommandanten gegen den Wind.

"Die Straße vor der Farm sollte reichen." Ich bekam keine Antwort, dafür lehnte sich die Kutsche aber in eine Kurve und ich merkte wie sie langsam nach unten ging. Als wir den Boden berührten spürte ich sofort den Unterschied zu den gepflasterten Straßen in Canterlot. Ich wurde erst richtig gut durchgeschüttelt und wurde danach gegen die vordere Wand der Kutsche gedrückt. Langsam stieg ich aus und war froh wieder festen Boden unter den Hufen zu haben. Obwohl ich Höhenangst hatte, fliegen war kein Problem, da ich nicht den Abgrund unter mir sah. Die Pegasi vor der Kutsche salutierten erneut bevor sie sich wieder Richtung Canterlot auf den Weg machten. Ich sah ihnen noch eine Weile verträumt nach bevor ich erneut in die Realität geholt wurde.

"Hey Light, du bist wieder da!" Applebloom hüpfte um mich herum und verlor dabei fast ihre Satteltasche, die sie wohl nicht richtig befestigt hatte.

"Morgen Applebloom, wo willst den schon so früh hin?" Sie holte ein paar Äpfel aus ihrer Tasche.

"Mein Bruder ist seit Stunden in der Stadt und hilft dabei die letzten Vorbereitungen zu beenden. Er hat noch nicht mal gefrühstückt." Sie legte die Äpfel wieder zurück und ging an mir vorbei. "Meine Schwester ist noch im Haus." Sagte sie noch und lief mit einem kichern davon. Ich ließ mir das nicht zwei Mal sagen. Die Tür war nicht verschlossen und ich konnte sehen wie Applejack in der Küche den Tisch abräumte.

"Howdy Sugarcube, willst du da Wurzeln schlagen oder mir hier helfen?" Sagte AJ ohne auch nur einen Blick zur Tür zu werfen. Ich legte meine Satteltasche ab und nahm einige Teller vom Tisch auf meinen Rücken. Kaum waren alle in der Spüle verschwunden haute AJ mir ihren Huf, mit aller Kraft, gegen meine Schulter.

"Aua, wofür war das?" Sie haute noch mal zu.

"Das erste war für die Sache mit den Parasprite, das andere dafür dass du Fragen musstest." Sie kam einen Schritt näher und legte einen Huf um mich. "Und das ist dafür das du wieder da bist."

"Ich bin auch froh wieder hier zu sein, das Schloss ist einfach zu groß." Sie wandte sich wieder dem Geschirr zu. Wir unterhielten uns eine Weile über das was in der Woche passiert war. Ich erzählte von den Empfängen und den Ponys die ich getroffen hatte. AJ hingegen erzählte wie die Arbeit auf der Farm sich in Grenzen hielt, jetzt wo die Saat beendet war und nun eine eher ruhige Zeit kommen würde.

"Ah, hätte ich fast vergessen. Ein Teil der Familie kommt wegen dem Fest in die Stadt und noch was, würdest du mich gerne dorthin begleiten?" Ich grinste über beide Ohren, was zwei Gründe hatte. Das erste war natürlich, dass sie mich gefragt hatte, das andere wie sie es tat. Einfach so nebenbei um nichts Großes daraus zu machen.

"Gern." Wir beendeten den Abwasch und ich brachte meine Tasche nach oben in mein Zimmer. Ich packte meine Sachen aus während ich schmunzelnd darüber nachdachte, dass es mal was anderes ist zu einem Date eingeladen zu werden. War wohl einer der Vorteile in einer Bevölkerung zu Leben wo das Verhältnis der Geschlechter etwa zehn zu eins ist. Ein Besuch bei Rarity wäre wohl angebracht um ein wenig passende Kleidung zu erwerben.

"AJ, wie schaut es heute aus mit Arbeit?" Fragte ich sie als ich wieder nach unten ging.

"Heute ist nichts zu tun. Immerhin ist heute das Frühlingsfest Sugarcube." Sie lag auf dem Sofa und schien sich ein wenig auszuruhen.

"Ich gehe dann ein wenig in die Stadt, soll ich dir was mitbringen?" Sie überlegte kurz.

"Du könntest vom Markt ein paar Nägel mitbringen. Celestia weiß wir werden sie brauchen." Ich nickte nur und machte mich auf den Weg.

***

Zusätzlich zu den Girlanden war die Stadt nun mit Blumen geschmückt und Banner mit einer kleinen Pflanze wehten im Wind. Der Duft war sehr angenehm und ich konnte sehen das ich nicht der einzige war der sich zurückhalten musste nicht die Dekoration anzuknabbern. Vor Sugarcube Corner hatte sich eine lange Schlange gebildet, wahrscheinlich alle angeregt durch den Duft und auch die Kaffees waren gut gefüllt. Hier und da grüßte mich jemand aber die meisten waren mit anderen Dingen beschäftigt. Carousel Boutique war nicht wieder zu erkennen. Rarity hatte das Gebäude in einem Hauch aus grünem Samt gehüllt das förmlich Frühling in alle Richtungen verströmte und Rubine stachen hier und da hervor wie Rosenblätter.

"Wow, das ist auch mal was anderes." Sagte ich beeindruckt vor mich hin.

"Danke Darling, es war auch eine ganz schöne Arbeit." Rarity kam hinter dem Gebäude hervor und hatte noch einige Rubine mit ihrer Magie im Griff. Sie platzierte sie vorsichtig am Eingang und begutachtete ihr Werk. "Ich muss sagen, dass ich mich mal wieder selbst übertroffen habe." Sie wandte sich mir zu. "Wie kann ich dir helfen mein Lieber?"

"Ich wollte fragen ob du Zeit hättest mir schnell was für heute Abend zu machen. Ich hatte nicht die Zeit mir was Passendes zu besorgen." Die Anzüge, die ich von Celestia bekommen hatte, waren vielleicht ein wenig zu viel des guten. Es waren zwei schwarze Anzüge, der eine mit dem Siegel der Sonne und das andere passend mit einem Mond.

"Keine Zeit gehabt, über das Schlafen in der Oper, wie?" Bemerkte sie mit einem leichten Grinsen. Sie öffnete die Tür zu ihrer Boutique und lies mich eintreten.

"Wie meinst du das Rarity?" Sie ließ ein Magazin, Fashionmare, vor mein Gesicht schweben und öffnete es auf die erste Seite. Zu sehen war ein Bild von mir wie ich gemütlich in dem Sessel in der Oper schlummerte, neben mir eine böse dreinblickende Luna.

"Oh, das. Ich war an dem Tag ein wenig fertig. Ich hatte früher eine Auseinandersetzung mit Blueblood." Rarity, heiß auf jede Art von Klatsch, war sofort ganz Ohr und ich musste ihr alles erzählen was passiert war. Als ich zu der Stelle mit der Säule kam konnte sie ein hämisches 'Ha' nicht unterdrücken. Während des ganzes Gespräches flog um mich herum das eine oder andere Maßband.

"Was ich dafür gegeben hätte sein Gesicht zu sehen Darling. Aber alleine die Geschichte zu hören hat meinen Tag versüßt." Sie packte ihre Messinstrumente bei Seite und notierte meine Zahlen.

"Sag mal Rarity, sind meine Werte für ein Pony normal?" Ich hatte mich nie gefragt ob ich gut aussah oder so, aber mit einem neuen Körper gab es auch neue Maßstäbe.

"Wie meinen? Ach ich vergaß, das ist ja alles neu für dich. Ich muss sagen du bist kein unangenehmer Anblick aber nicht mein Typ. Aber ich kann verstehen das Applejack was an dir findet." Ich lief leicht rot an, soweit ich das fühlen konnte.

"Ähm...Danke Rarity." Sie nickte nur und legte ihr Klemmbrett beiseite.

"Also, hast du irgendwelche Wünsche?" Ich überlegte kurz. Blau war meine Lieblingsfarbe, aber mein Fell selber war schon Blau.

"Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung von Mode oder so. Ich weiß nicht mal was zu diesem Anlass getragen wird." Sie verdrehte sichtlich die Augen und holte ein Blatt Papier hervor. Sie zeichnete etwas und zwei Minuten später hielt sie mir eine Skizze unter die Nase. Zu sehen war eine dünne Weste in einem hellen Braun.

"Ich denke das könnte dir stehen Darling. Aber ich bin keine Expertin was Hengste angeht." Sie hielt immer wieder die Skizze vor mich und versuchte wohl mich in ihrem Entwurf vorzustellen. Mein Blick schweifte etwas ab und landete auf dem kleinen Büschel regenbogenfarbener Haare die hinter einem der Fenster zu sehen waren. Rainbow Dash war immer noch auf meiner Spur, erinnerte ich mich.

"Ich vertraue dir Rarity, ich kenne deine Arbeit und du bist nun mal eine Expertin." Versicherte ich ihr.

"Oh, welche Stücke denn?" Ich überlegte kurz.

"Die Kleider die du für deine Freundinnen gemacht hast für die Gala zum Beispiel." Sir wirkte verwundert.

"Oh, wo wenn ich fragen darf? Ich meine, das ist schon eine Weile her."

"Auf einem Foto." Log ich schnell. Wieder nickte sie nur.

"Ich werde etwa zwei Stunden brauchen, du kannst gerne hier warten."

"Nein danke Rarity, ich mache solange einen Spaziergang."

"Wie du willst Darling." Mit diesen Worten verschwand sie nach oben in ihr Nähzimmer, wie ich vermutete. Ich verließ die Boutique und wanderte ein wenig durch die Straßen. Meine Gedanken gingen wieder in dieselbe Richtung wie schon heute Morgen auf der Farm. Ich würde wahrscheinlich den Rest meines Lebens hier verbringen und ich hatte mir noch kaum eine Sekunde darum Gedanken gemacht wie das ablaufen sollte. Vor diesen Ereignissen wollte ich nur an der Uni meinen Abschluss machen, einen guten Job bekommen und eine Familie haben. Eigentlich war das hier auch noch möglich aber ich hatte hier nie die Schule besucht geschweige denn das ich einen, hier passenden, Beruf erlernt hatte. Ich hatte zwar das Geld aus der Tätigkeit als Diplomat aber darauf wollte ich nur im Notfall zurückgreifen. Als Kind hatte ich den Unterhalt von meinem leiblichen Vater immer direkt auf mein Sparbuch bekommen und war zu einem kleinen verwöhnten Balg geworden. Mein bester Freund hatte mir damals die Augen geöffnet und mich zur Besinnung gebracht. Geld verändert die Menschen und das galt sicher auch für Ponys. Alleine würde ich aber zu keiner Antwort kommen, also überlegte ich wen ich um Rat fragen konnte. Twilight war sofort die erste die mir in den Sinn kam, sie wusste so ziemlich alles, oder konnte es zumindest schnell nachschlagen.

Die Bibliothek zu finden war inzwischen zu einer meiner leichtesten Übungen geworden, abgesehen davon dass sie nur schwer zu übersehen ist. Ich klopfte kurz und sofort öffnete sich die Tür so schnell das ich mich richtig erschrak.

"Oh, hallo Light, du bist es nur." Begrüßte mich Dawn. Es war für mich immer noch ungewohnt zu wissen das Twilight ein Kind haben sollte und dazu noch ein Pegasus. Ich musste sie unbedingt mal darauf ansprechen wenn es passte.

"Hi Dawn, ist deine Mutter da? Ich wollte gerne mit ihr über was sprechen." Er nickt und öffnete die Tür, so dass ich eintreten konnte.

"Sie ist im Keller, irgendwas wegen einem Experiment. Geh einfach runter aber halt am besten deinen Kopf unten." Sagt er und verschwand in der Küche. Von unten hörte ich schon einige Gegenstände durch die Gegend fliegen und vorsichtig ging ich Schritt für Schritt nach unten. Twilight ließ einige Edelsteine in ihrer Aura schweben und schaute dabei immer wieder in ein großes Buch das auf einem langen Tisch lag. Dieser war gefüllt mit Notizen und anderen Büchern, die teilweise mit Tinte bekleckert waren.

"Hey Twilight, was machst du da?" Sie sah aus ihrem Buch zu mir auf, sagte aber nichts. Die Steine schwebten zusammen und bildeten einen Kreis. Dieser rotierte nun in einer unglaublichen Geschwindigkeit und fing an zu leuchten. Es wurde immer heller und heller aber auf einmal schrie Twilight:

"Deckung!" Sie rutsche unter den Tisch und hielt sich beide Hufe über den Kopf. Ich sprang von der Treppe und tat es ihr gleich und sofort hörte ich hinter mir etwas wie springendes Glas und ein lautes zischen. Twilight wartete noch einige Sekunden bevor sie die Deckung verließ, ich tat es ihr gleich. "Verdammt, irgendwas stimmt nicht mit dem Zauber." Sie ging wieder zu ihrem Buch und blätterte ein wenig umher. Der leuchtende Ring aus Edelsteinen war in seine Einzelteile zersprungen und die herumliegenden Stücke hatten Löcher in die Wand und einige Bücher geschlagen.

"Was machst du da Twilight?" Twilight begann mir ihr kleines Experiment zu erklären aber ich unterbrach sie schon nach wenigen Minuten, da ich kein Wort verstanden hatte von dem was sie von sich gab. Ich fühlte mich wie ein Grundschüler dem man die String Theorie erklären wollte. Wir unterhielten uns eine Zeit lang noch über Magie, mit erneuten Tipps wie ich Sachen leichter zum Schweben bringen könnte und anderen kleinen Ratschlägen ihrerseits. Nach etwa einer Stunde ergab sich schließlich eine passende Gelegenheit über das zu sprechen, weswegen ich sie aufsuchte.

"Ich denke schon die ganze Zeit darüber nach was ich tun soll. Bisher lebe ich irgendwie in den Tag. Ohne wirklich zu wissen was kommt. In meiner Welt war ich davor meine Schulzeit zu beenden, einen Job zu finden und irgendwann eine Familie zu gründen." Sie schaute mich nur mit großen Augen an.

"Das ist erstaunlich reif für dein Alter. Ich denke die meisten Ponys denken erst in etwa fünf bis sechs Jahren über so etwas nach." Fasste sie ihre Gedanken zusammen.

"Ich bin dreiundzwanzig, gut ein Viertel meiner Lebenszeit als Mensch." Sie machte sofort einige Notizen.

"Also ich bin jetzt zwanzig Jahre, und ich bin mitten in meiner Ausbildung. Ich weiß noch lange nicht alles was es zu wissen gibt und mit einer neuen Welt von der ich lernen kann..." Sie schweifte ein wenig ab und lies weiter die Feder über ein Blatt huschen. "Wie auch immer, Ponys scheinen wesentlich länger zu Leben als Menschen. Wenn dreiundzwanzig etwa einem Viertel euer Lebenszeit entspricht kann man von etwa achtzig bis neunzig Jahren ausgehen?" Ich nickte. "Ponys werden im Schnitt etwa hundertfünfzig Jahre alt, abhängig davon ob Pegasus, Einhorn oder Erd-Pony." Sie ließ ein Buch aus einem Regal schweben und legte es vor mir auf den Tisch. "Ich denke du solltest das hier lesen, es ist ein Buch über Anatomie. Es kann sicher alle deine Fragen beantworten." Ponys lebten also länger als Menschen, was aber eine neue Frage auf warf.

"Wenn ich ein paar Jahre älter bin als ihr, wieso bin ich dann kaum größer?" Ich war wirklich nur ein oder zwei Zentimeter größer als Twilight und AJ überragte mich sogar, mit ihrem Hut. Twilight überlegte kurz und holte ein anderes Buch aus dem Regal.

"Ich habe hier ein Zauber der dein Alter bestimmen kann. Wenn meine Vermutung stimmt sollte uns das helfen." Ihr Horn leuchtete auf und ein kleines Licht umhüllte mich kurz, dann war alles wie vorher. "Also wenn ich alles richtig gemacht habe..." Sie schaute kurz in das Buch. "Dann bist du etwa neunzehn Jahre alt, für ein Pony." Ich konnte nur grinsen, denn nach allem was bisher passiert war wunderte mich so was nicht mehr.

"Dann habe ich ja Zeit mir zu überlegen was ich machen will." Früher oder später würde mir bestimmt was einfallen. Ich konnte immerhin Germane, auch wenn es durch den Zauber unterdrückt war. Vielleicht brauchte man ab und mal einen Übersetzter.

"Ich dachte du würdest bei AJ auf der Farm arbeiten?" Merkte Twilight an.

"Ja schon, aber meinst du nicht dass es komisch ist? Ich fühle mich nicht wohl, mich einfach so auf der Farm breit zu machen." Twilight sah sich ein wenig im Raum um, verschloss die Luke die nach oben führte und dimmte das Licht.

"Was ich dir jetzt sagte bleibt unter uns, als Freunde." Ich nickte nur. "AJ hat die ganze Woche nur von dir geredet. Ihr würde es sicher nichts ausmachen dich um sich zu haben." Sie sah sich erneut im Raum um, als ob sie erwartete dass gleich jemand hier einfallen würde.

"Danke Twilight. Ich glaube ich sollte dir dann auch etwas erzählen." Diesmal war ich es der den Raum überprüfte. "Ich habe euch fast alles erzählt, bis auf eine Sache. Ich wusste schon immer dass dieser Ort existiert. Ich kannte euch bevor du bei mir aufgetaucht bist." Sie sah mich verwundert an und schien zu überlegen. "Die Prinzessin weiß darüber natürlich Bescheid und ich denke es ist an der Zeit das ihr es auch wisst." Sie blieb vollkommen ruhig, was es irgendwie schlimmer machte als ein Panikanfall.

"Das erklärt das eine oder andere... Würde es dir ausmachen wie genau... das möglich war?" Ich fing an ihr sie an den Fernseher zu erinnern und erklärte ihr das es eben eine Serie gab. Ich erklärte ihr auch da ich schon so viele Unterschiede entdeckt hatte und auch das es viele für Ausgedacht halten. "Also ist es praktisch so, als würde man ein Buch schauen. Das ist so aufregend!"

"Macht es dir nichts aus das eine andere Spezies euch zuguckt?" Ich würde glaube ich ausflippen.

"Du sagst doch, die meisten halten es für reine Fiktion und außerdem habe ich eines vor langer Zeit gelernt. Wenn Magie in Spiel ist, wunder dich über nichts mehr." Eine Weisheit die auch ich mir zum Motto gemacht hatte, seit meiner Ankunft.

***

Ich war froh das Twilight alles so locker hingenommen hatte. Wir tauschten noch eine Weile Geschichten aus, von der Serie und fanden schnell heraus dass es oftmals Unterschiede gab. Es war also wirklich alles nur eine Geschichte und mehr schlecht als Recht nacherzählt. Sie fand es trotzdem Interessant das Menschen von Equestria gehört hatten und sie sogar Fans hatten. Sie riet mir die Sache nicht weiter zu beachten da es keine Rolle spielte, was mein Gewissen um einiges erleichterte. Auch machte ich mir keine Sorgen mehr was aus mir werden würde. Ich hatte Jahre alles in den Griff zu bekommen und mir ein Leben hier aufzubauen, nur der Abschied, in ein paar Wochen, von meiner Familie bereitete mir noch Kopfzerbrechen. Aber das musste für ein anderes Mal herhalten. Ich stand in meinem Zimmer und hatte mir die Weste über gezogen die Rarity für mich gemacht hatte. Sie war aus einem lederartigen Material, aber das konnte es beim besten Willen nicht sein. Dicke Fäden in einem leicht dunkleren Braunton hielten alles zusammen und rundeten das ganze ab. Ich war froh dass sie auf Edelsteine verzichtet hatte.

Zufrieden mit meiner Erscheinung ging ich hinunter ins Wohnzimmer und wartete auf AJ. Ich hatte sie schon den ganzen Nachmittag nicht gesehen und ich machte mir Gedanken was sie so lange aufhalten könnte als ich ein klirren aus dem Badezimmer hörte.

"Kein Ding Sugarcube, das machen wir später sauber." Hörte ich ihre Stimme durch die Tür. Ich wusste nicht wer bei ihr war und das erregte meine Neugier.

"Alles OK da drin?" Rief ich vom Sofa aus.

"Ja alles in Ordnung Sugarcube, bin gleich so weit." Was das heißt wusste ich genau aber ich dachte nicht das ich es jemals von AJ hören würde. Ich ließ mich in die Kissen fallen und starte an die hölzerne Decke. Ich weiß nicht wie lange ich an die Decke starrte aber es verging eine gefühlte Ewigkeit, in der ich nur das ticken der Uhr vernahm, bis die Tür vom Badezimmer sich mit einem leisen Klick öffnete. Zuerst sah ich nur AJ alten Stetson aber dann konnte ich ganzes Bild einfangen. Sie hatte ihre Haare zu einem langen Zopf geflochten und trug eine Art Kleid aus demselben Material wie meine Weste. Es war sogar ähnlich aufgebaut. Von vorne sah es fast aus wie meine Weste, ging aber nach hinten in eine Art verzierte Decke über, das ihren ganzen Rücken bedeckte. Grüne Verzierungen waren auf beiden Seiten und ein Abbild ihres Cutie Marks. Es stand ihr wirklich super und mir blieb im wahrsten Sinne die Spucke weg. "Was meinst du Sugarcube?" Ich musste erst mal meine Gedanken wieder sortieren bevor ich überhaupt meinen Mund schließen konnte. Ein leichtes kichern kam aus dem Bad und Fluttershy trat neben ihre Freundin.

"Ähm... Ich glaube es gefällt ihm." Ich stimmte Fluttershy mit einem heftigem nicken zu.

"Es steht dir wirklich gut..." Sagte ich leise, was dafür sorgte das sie leicht rot anlief. Wir standen beide noch eine Weile da und vermieden es uns irgendwie in die Augen zu sehen.

"Ich... ähm... gehe dann mal. Wir sehen uns dann auf dem Fest." Sagte Fluttershy und ging an mir vorbei durch die Haustür und flog davon.

"Ah verdammt, das Fest. Wir sollten langsam los Sugarcube!" Zusammen verließen auch wir das Haus und gingen nebeneinander langsam die Straße zur Stadt hinunter. Die Sonne war fast verschwunden und es wurde ein wenig kühler, aber es schaffte eine schöne Stimmung. Wir liefen einfach nur nebeneinander ohne das einer von uns irgendetwas sagte. Kurz bevor wir in die Stadt kamen lehnte sich AJ leicht an mich was mich erst überraschte, aber irgendwie gefiel es mir und ich lehnte mich auch ein wenig gegen sie. Auf dem Dorfplatz war eine Bühne aufgebaut worden, die ebenfalls festlich geschmückt war und viele Tische standen überall im Kreis um sie herum. Direkt vor der Bühne war mit einem kleinen Zaun, der von Pflanzen umwuchert war, ein Bereich abgetrennt worden, vermutlich zum Tanzen. An den vielen Tischen, die irgendwie sehr Bierbänken ähnelten, saßen schon ziemlich viele Ponys. Wenn ich ehrlich sein sollte hätte ich nie gedacht das so viele Ponys hier leben. AJ löste sich von mir und ging auf einem spezifischen Tisch zu. Dieser war einer der vollsten und die Anwesenden Ponys waren schon kräftig am Feiern und trinken. Sie redete kurz mit einem älteren Pony, mit einem langen Bart und einem hellen gelben Fell, außerdem trug er auch einen Stetson wie sie. Nach einer kurzen Minute winkte sie mich zu sich herüber und trotte an den Tisch. Bevor ich auch nur 'Hallo' sagen konnte zog mich das ältere Pony in einen Schwitzkasten und beäugte mich.

"Lass dich mal ansehen Junge." Seine Augen lief praktisch über mein Gesicht und er tippte einmal mit seinem Huf gegen mein Horn, bevor er mir einmal gegen mein rechtes Vorderbein trat. Ich zuckte kurz verzog aber kaum eine Miene. Er hatte einen ähnlichen Akzent wie AJ. "Nicht schlecht, guten Jungen hast du da, zumindest für ein verwöhntes Einhorn."

"Onkel Fritter, lass den armen Jungen in Ruhe, sonst verscheuchst du ihn noch." Sprach das Pony das neben ihm saß.

"Ach Seed, ich guck doch nur was meine Nichte hier anschleppt." Er klopfte mir auf dem Rücken, so dass ich fast nach vorne weg rutschte. Ich warf einen Blick auf AJ, die etwas hinter mir stand und mit den Augen rollte.

"Jetzt ist aber gut ihr alle. Komm Sugarcube, wir suchen uns einen Platz." Ich hörte das alte Erd-Pony lachen als ich mit AJ Platz am Ende des Tisches nahm.

"Was war das denn gerade?" Fragte ich mit einem leichten Lachen.

"Das war mein Onkel Fritter, er ist so etwas wie das Oberhaupt unserer Familie." Sie deutete auf die Ponys die hier am Tisch saßen und am Feiern waren. Sie hatte mich gerade ihrer Familie präsentiert, dachte ich mir freudig. "Ich hoffe er hat dich nicht zu hart angepackt, er kann manchmal so seinen." Ein Krug wurde vor mir platziert und ich schaute nach links von wo er gekommen war. Braeburn, wie ich erkannte, saß neben mir und hatte ein breites Grinsen auf dem Gesicht.

"Mach dir mal keine Sorgen AJ, ich glaube der Junge hier hält schon was aus." Sagte er und nahm einen Schluck aus seinem eigenen Krug. Ich wollte zwar nicht groß trinken aber ich konnte nicht widerstehen.

"Er hat Recht AJ." Ich nickte zu Braeburn. "Da braucht es doch ein wenig mehr." Sie fing wieder an zu grinsen und ich wandte mich meinem Gastgeber zu. "Hi, ich bin Blue Light, freut mich."

"Howdy Light, ich bin Braeburn. Freut mich ebenfalls." Wir schlugen unsere Krüge zusammen und tranken noch einen Schluck. AJ hatte inzwischen auch einen bekommen und ich konnte sehen wie sie aus dem Augenwinkel beobachtete wie ich mit ihrer Familie klar kam. Ich wusste das es ihr wichtig war und mir viel es nicht schwer, sie waren alle samt fröhliche Gesellen und ich hatte großen Spaß mit ihnen zu reden. Big Mac hatte sich noch zu uns gesellt, zusammen mit ein paar weiteren Verwandten.

"Also Light, wie kommt es das du was von harter Arbeit verstehst? Nichts gegen dich aber Einhörner neigen dazu eher mit ihrer Magie zu arbeiten." Fragte Braeburn, der inzwischen bei seinem dritten Krug war. Musik hatte auf der Bühne eingesetzt, was die Stimmung weit nach oben getrieben hatte.

"Keine Ahnung, ich bin ohne aufgewachsen, daher macht es mir nichts aus etwas mit den Hufen zu erledigen." Ich nahm einen weiteren Schluck, so das mein erster Krug geleert war.

"Wenn nur mehr Einhörner wie du währen." Sagte Braeburn scherzhaft. "Ich erinnere mich da an deine Freundin, wie hieß sie noch gleich... Sparkle oder so." Er wandte sich an AJ, die mir gegenüber saß.

"Twilight Sparkle, ja sie ist sehr in ihrer Magie Sache", sagte sie mit einen grinsen, wohl in Gedanken daran was ihnen das schon an Abenteuern beschert hatte. Ich schaute herüber zu einem der anderen Tische wo Twilight saß, zusammen mit Rarity und Rainbow Dash.

"Hallo und willkommen zum Frühlingsfest meine lieben Ponys!" halte plötzlich die Stimme von Mayor Mare von der Bühne. Die Musik war verstummt und die Scheinwerfer waren nun alle auf sie gerichtet. "Wie immer freue ich mich so viele fröhliche Gesichter zu sehen und ich hoffe ihr habt euch bisher gut unterhalten." Die Menge brach in Jubel aus, ich natürlich mit ihr. "Einen besonderen Gruß richte ich natürlich an unsere lokalen Farmer, die sich dieses Fest besonders verdient haben." Diesmal kam der Jubel nur von einigen Tischen, wie dem unseren. AJ und alle um mich herum pfiffen und stampfen mit dem Hufen. Braeburn stupste mich an und signalisierte mir mit einzusteigen, was ich dann auch tat. "Ich freue mich nun euch allen unsere Musikalischen Gäste für den heutigen Abend vorstellen zu dürfen: The BossHorse!" Wieder brachen alle in Jubel aus als die Band auf die Bühne kam und anfing ihr erstes Stück zu spielen. Einige Ponys erhoben sich von den Tischen und machten sich auf den Weg zur Tanzfläche. Ich saß nur da und musste mich mal wieder über diese Welt wundern, denn der Name der Band klang mir verdammt vertraut. Paralleles Universum, dachte ich mir nur und griff mir einen neuen Krug vom Tisch.

Die Stimmung kippte schlagartig als einer der Scheinwerfer sich von der Bühne löste und mit einem lauten krachen auf den Gitarristen der Band viel. Ich sah nur wie die Bürgermeisterin, gefolgt von Twilight und Rarity auf die Bühne stürmten und mit ihrer Magie den verletzten aus den Trümmern befreiten. Da die Menge verstummte und alle auf gespannt auf die Bühne starrten konnte man mitbekommen was vor sich ging. Der Hengst hatte sich nicht schlimm verletzt aber er wurde zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht.

"Entschuldigt Leute, aber wir werden wohl eine Pause machen müssen. Wenn es West Strings nicht besser geht können wir dann leider auch nicht mehr spielen heute Abend." Er schaute kurz zu seinen beiden Kollegen am Bass und Schlagzeug. "Außer natürlich jemand kann unsere Songs auf der Gitarre. Ich hatte so ein Gefühl als wäre ich in ein kleines Klischee gefallen und hätte mich einmal darin gewälzt. Irgendwie erinnerte mich das ganz stark an 'Zurück in die Zukunft' und ich suchte schon praktisch nach einem Pony das 'Jonny be good' spielen würde, aber niemand meldete sich.

"Ich glaube eines kenne ich." Rief ich als ich auf die Bühne zuging. Der Sänger sah von der Bühne auf mich herab.

"Und welches unserer Stücke glaubst du zu kennen?" Er schien nicht zu glauben dass ich eines kannte.

"Like ice in the sunshine." Sein Gesicht erhellte sich und er bot mir einen Huf an um mich auf die Bühne zu ziehen. Er warf mir die Gitarre zu, die auf dem Boden lag und stellte sich erneut an sein Mikro.

"Also, unser junger Freund hier wird mit uns ein Stück spielen. Nehmt ihn nicht zu hart ran." Er gab seinem Drummer ein Zeichen und dieser fing an den Countdown zu machen. Ich schaffte es gerade noch mit das Instrument richtig umzulegen bevor es auch schon los ging:

When you walk along the beach

See the colts and fillies hoof in hoof

Relax in the mid-day heat

With a ice cream in your hoof

Ich war erst irritiert über den Text aber dann traf mich wieder die Realität wo ich hier war.

Oh, let me cling to you, baby like a honey bee

And let us have damn good time

I've got a real good advice to get ourselves some action

'Cause baby it sure feels right, right, yeah

Der Sänger nickte mir zu und grinste, ich machte meine Sache also gut.

Like ice in the sunshine, like ice in the sunshine

I'm melting away on a sunny day

Like ice in the sunshine, like ice in the sunshine

I’m melting away on a sunny day

Wir spielten den ganzen Song und ich bekam sogar das kurze Solo. Die Menge an Ponys vor der Bühne hatte ich vollkommen vergessen denn es kostete meine volle Konzentration die Gitarre zu spielen. Die Tabs schwebten irgendwo noch in meinem Kopf herum und ich war froh sie abrufen zu können. Als der Song zu Ende war gab es einen lauten Applaus von unserem Publikum und erneut kam der Sänger zu mir herüber.

"Danke Junge, hast uns echt ausgeholfen. Darf ich Fragen wie du heißt?" Ich nahm die Gitarre ab und wollte sie abstellen aber jemand nahm sie mir aus den Hufen. Neben mir Stand der Gitarrist, West Strings, mit ein paar Bandagen um seine Hinterbeine und seine Hüfte. Er nickte mir zu und legte sein Instrument um.

"Blue Light und keine Ursache." Ich wollte gerade wieder von der Bühne gehen doch ich wurde aufgehalten.

"Warte warte warte... Du bist doch dieser neue Prinz, den Prinzessin Celestia adoptiert hat." Der Blick vom Sänger viel auf mein Hufreif und seine Augen weiteten sich. "Es war uns eine Ehre Sir." Sagte er dann. Ich rollte nur die Augen und begab mich wieder zu AJ an den Tisch.

"Spielen kannst du Sugarcube." Sagte sie mit einem Lächeln. "Aber das Singen solltest du besser lassen." Wir beide lachten kurz bevor wieder eine Stimme von der Bühne kam.

"Also, da wir nun wieder vollständig sind, geht es weiter im Programm. Wegen der Verletzung aber werden wir es bei einfachen Stücken belassen." Die Menge jubelte trotzdem und wieder erklang leichter Country-Rock.

Braeburn stand auf. "Ich suche mir jetzt was zum Tanzen, man sieht sich später." Und mit einem leichten lächeln verschwand er zwischen einigen Tischen.

"Was meinst du Sugarcube? Wollen wir uns auch versuchen?" Ich war mir nicht sicher, da ich noch nie getanzt hatte. Weder als Pony, noch als Mensch und ich zählte das Headbangen nicht dazu. Ich leerte meinen zweiten Krug Mostapfel in einem Zug.

"Gerne." Sagte ich noch immer etwas unsicher und wir beide machten uns auf dem Weg zur Tanzfläche. Ich konnte sehen wie andere Ponys tanzen und sah nicht mal unbedingt schwer aus. Die Vorderhufe wurden im Rhythmus auf den Boden geschlagen und dabei bewegte man sich eben ein wenig umher. Erleichtert traten wir in den Bereich und ich machte mich gerade bereit als die Musik stoppte. Ein neues Stück begann und dieses Mal war es etwas langsamer. Um uns herum lehnten sich die Pony Brust an Brust und wogen sie wie Wellen im Wasser zum Rhythmus der Musik. AJ und ich taten es dem Rest der Paare gleich, wobei wir beide wohl rot anliefen wie Tomaten. Mein Herz klopfte wie Wild und es hätte mich nicht gewundert wenn AJ es hätte spüren können. Ich weiß nicht wie lange wir tanzten aber es kam mir vor als wäre die Welt um uns herum in dicken Gelee so langsam wie sich alles bewegte, aber meine Augen konnten nur selten ein paar Sekunden von der Stute vor mir ablassen. "Ich liebe dich..." Es dauerte einige Sekunden bis ich realisierte was mir gerade über die Lippen gekommen war. Wenn die Zeit noch zähflüssiger hätte werden können würde das wahrscheinlich jetzt der Fall sein. Ich wollte rennen, meine Augen verschließen und meine Ohren abdecken aber das war einfach gerade nicht möglich, bis auf die Sache mit den Augen. Wir hatten bei unserem Date vor kurzem zwar schon ein wenig gekuschelt aber dabei war es auch geblieben und das war gerade eine andere Liga. Warum ich Panik hatte war mir schleierhaft, mehr als Ablehnung konnte mich ja im schlimmsten Fall nicht treffen. Zu meiner Erleichterung spürte ich zwei sanfte Lippen die sich gegen meine pressten und ich öffnete wieder die Augen. AJ stand vor mir und schaute mir nun tief in meine Augen bevor sie mir erneut einen Kuss gab.

"Ich dachte schon du sagst nie was Sugarcube. Ich liebe dich auch." Flüsterte sie in mein Ohr. Laute Pfiffe holten uns zurück in die Realität und machten uns klar wo wir waren, mitten auf der Tanzfläche. Umstehende Ponys stampften und Pfiffen uns zu und ich hörte hinter uns einen ganz bestimmten Tisch jubeln. Mit rotem Kopf verließen wir langsam die Tanzfläche, aber wir gingen nicht zurück zum Tisch sondern langsam etwas abseits des Platzes auf die Hauptstraße. Wir tauschten den ganzen Weg zur Farm immer wieder Küsse aus und als wir das Haus erreichten setzten wir uns auf das Sofa. Wir lagen uns eine Zeit einfach nur in den Armen und achteten nicht auf die Zeit. Nach einiger Zeit ging AJ nach oben und ich wollte gerade in mein Zimmer gehen als sie mich am Schweif packte. Next Chapter: Kapitel 19 - Familienbesuch Estimated time remaining: 3 Hours, 37 Minutes

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The Precious Life - Nightmare

Mature Rated Fiction

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