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The Precious Life - Nightmare

by truekry


Chapters


Prolog - Die Stille der Nacht

Ich liebe die Nacht. Ich frage mich selber immer wieder warum und komme nur auf viele kleine Gründe, aber keinen Hauptsächlichen. Die Tatsache, das niemand einen sehen kann, der Mond mit seinen Kratern, der einem immer ein wenig Licht spendet, wie eine Leselampe und zuletzt die Häuser und die Autobahn die im Dunkeln zu leuchten beginnen. Im Winter kommt dann noch der Schnee dazu der das Licht reflektiert, was es geradezu magisch macht.

Ich weiß nicht mehr wann ich mit diesen Spaziergängen angefangen habe, aber irgendwann war mir einfach danach. Deshalb gehe ich jetzt immer wenn ich nicht schlafen kann einen Spaziergang machen und bewundere den Weg den ich sonst nur unter Sonnenlicht kenne. Ich laufe diese Strecke mehrmals am Tag mit meinen beiden Hunden. Da ist Fiete, ein kleinerer Beagle bei dem ich schwören könnte das er manchmal schlauer ist als er zugeben würde und Fanny, ein Landseher. Im Gegensatz zu Fiete ist sie sehr groß aber das ist üblich für diese Rasse. Sie gehört eigentlich meiner Mutter aber da sie gerne bei Fiete ist, ist sie meistens bei mir in der Wohnung.

Ja, ich wohne noch im selben Haus wie meine Eltern, aber in meiner eigenen kleinen Bude. Das Haus hat meine Mutter erworben als ich sechszehn war und ich habe gefragt ob ich nicht eine der leeren Wohnungen für mich haben könnte. Also hat sie mir die kleine Dachwohnung überlassen, wenn ich sie selber fertig mache. In den anderen beiden Wohnungen wohnen eben meine Mutter und ihr Freund und im Keller meine Großmutter. Naja, sie wohnt nicht wirklich im Keller, denn sie ist die meiste Zeit bei ihrem Freund und nur ein paar Mal im Monat da, damit die Wohnung keinen Staub ansetzt.

Irgendwie hält keine der Ehen in unserer Familie. Ich habe drei Onkel und zwei davon haben geheiratet und haben Kinder, aber nach ein paar Jahren kam bei beiden die Scheidung. Sagt ja schon etwas über die Leute in unserer Familie aus. Als meine Eltern sich haben scheiden lassen war ich gerade alt genug um alles zu verstehen was sie sich an den Kopf werfen. Meine beiden Brüder waren noch zu jung und irgendwie bin ich froh darum, dass ich meine Mutter heulend in der Küche gefunden habe und keiner von den beiden. Das sind Erinnerungen die ich niemandem wünsche. Ich habe einige solcher Erinnerungen, da mein Gedächtnis die dumme Angewohnheit hat solche Dinge nie zu vergessen. Ich kann mich zum Beispiel an meinen dritten Geburtstag erinnern, aber nicht mehr an die Party vor ein paar Monaten und das liegt nicht am Alkohol. Ich trinke zwar ab und an aber ich hatte in jungen Jahren einen solchen Absturz das mir das eine Lehre fürs Leben war.

Das mit dem Rauchen habe ich nie probiert, Luftholen war auch so schwer genug. Ich bin mit Asthma geboren worden und schleppe selbst heute noch immer einen Inhalator mit mir herum. Als es damals erkannt wurde, musste ich mit Fußball aufhören und auch am Schulsport durfte ich nur noch begrenzt Teilnehmen. Ein Kind das nicht lange rennen kann ist sehr stark gehemmt. Einige wollen halt nichts mit einem zu tun haben wenn man nicht mithalten kann. Ich habe mit der Zeit aber gelernt mit der Krankheit zu leben und bemerke es auch schon kaum noch, nur mein kräftiges Atmen lässt es leicht erahnen. Meine Freizeitaktivitäten haben sich dadurch von draußen ein Baumhaus bauen, was ich mehr als einmal gemacht habe, zu Spiele am Computer geändert.

Mit der Zeit wurde ich richtig gut am Computer, aber was erwartet man auch wenn man kaum noch was anderes macht. Wenn ich also nicht gerade irgendwas am Computer bastle, dann spiele ich Spiele, was mich zu einem weiteren Hobby gebracht hat, Videos. Ich nehme auf wie ich spiele und stelle diese in das Internet. Das tolle an dem ganzen war für mich, das ich nicht selbst ins Bild musste. Ich bin nicht gerade das, was man eine Augenweide nennen würde, denn das viele sitzen hat seine Spuren hinterlassen. Das hat nicht unbedingt beim anderen Geschlecht geholfen aber ich habe mir immer gesagt, ich will eh jemanden der mich dafür mag wer ich bin, nicht wie ich aussehe. Ich bin aber kein Träumer und weiß wie Oberflächlich die Gesellschaft ist. Man könnte es deshalb auch Glück nennen, aber ich hatte trotzdem schon mehrere Freundinnen. Wenn ich dagegen die Bäumchen-wechsel-dich Spiele bei meinen Freunden sehe denke ich manchmal, dass ich wohl ein wenig hinterher hinke, obwohl ich es nie so empfunden habe.

Ich denke über viele Sachen nach wenn ich so zwischen den Feldern spaziere. Sei es nur was ich heute hätte anders machen können oder wie scheiße unsere Welt eigentlich ist. Es gibt Leute, die es in Ordnung finden andere im Fernsehen als Lachnummer vorzuführen oder auch andere, die glauben sie könnten die Welt verändern in dem sie ein bestimmtes Video verbreiten. Was solche Dinge betrifft bin ich ein absoluter Realist. Auf der anderen Seite kann ich aber auch total abdriften. Ich verliere mich gern in den Träumen einer perfekten Welt oder anderen “was wäre wenn” Geschichten. Ich denke mir dann zum Beispiel Geschichten für My little Pony aus. Ich bin das was man einen Brony nennt. Dies sind die männlichen Fans der Serie. Für diese Arbeit habe ich relativ viel Zeit, denn ich habe meine Ausbildung beendet und auch schon ein Jahr als fachinformatischer Assistent gearbeitet. Leider wurde mein Vertrag aber nicht verlängert und da packte mich die Idee zur Universität zu gehen. Mit meinen dreiundzwanzig ist das vielleicht etwas spät, aber da gibt es schlimmere Fälle.

Meine Gedanken führen mich oft in meine Vergangenheit wenn ich so vor mich hin laufe. Es ist die beste Entspannung, die ich mir denken kann. Die kühle Nachtluft schlägt einem um die Ohren und man ist ganz alleine zwischen all den Feldern. Heute dachte ich wieder daran was alles anders sein könnte. Wie wäre es wenn wir Magie statt Technologie hätten oder wie weit wäre die Technik wenn es das finstere Mittelalter nicht gegeben hätte. Wie wäre die Welt wenn wir keine Menschen sondern Ponys wären. Teilweiße glaube ich wenn ich meine Gedanken ausspreche, dass ich dafür in die Klinik müsste, würde sie jemand hören. Aber wer hat sich nicht schon mal vorgestellt jemand oder etwas Anderes zu sein? Nach so einem Spaziergang begleiten mich diese Gedanken meist noch mit tief in die Nacht während ich im Bett liege. Was ich mir aber nie vorgestellt habe ist was ich machen würde, sollte sich einer dieser Gedanken in die Realität umsetzten.

Kapitel 1 - Ein neuer Tag

Ich hasse es, wenn ich von den ersten Sonnenstrahlen geweckt werde. Das Schlafzimmer meiner kleinen Dachwohnung hatte leider nur zwei kleine Fenster, die beide an einer Schräge waren. Daher hatte ich keine Vorhänge oder ähnliches. Als ich noch zur Schule musste war das mehr als praktisch, aber jetzt wo ich mal nicht lernen oder arbeiten musste, war es einfach nur mehr als nervtötend. Ich kauerte mich in meinem Doppelbett zusammen und presste mein Gesicht so tief in das Kopfkissen wie möglich.

Es war Sonntagmorgen und ich wollte einfach noch ein paar Stunden schlafen. Nicht das ich noch besonders müde gewesen wäre, aber ich liege einfach zu gerne im Bett, besonders wenn draußen gerade erst der letzte Schnee geschmolzen ist. Ihr kennt das vielleicht, wenn man aus der warmen Dusche wieder in das kalte Badezimmer geht. Genauso ist das für mich aus meinem warmen Bett aufzustehen. Heute kam ich aber irgendwie mit meinen Augen nicht so nah an die Matratze wie ich es gerne hätte und deshalb drehte ich meinen Kopf nach links, weg von den Fenstern, wo mein Nachttisch steht.

Der Laptop war immer noch an und spielte das DVD-Menü von Iron Man immer wieder ab. Ich hatte mir gestern nach meinem kleinen Spaziergang noch ein oder zwei Folgen “My little Pony” angeschaut und dann den Film angemacht um besser schlafen zu können. Das ist so eine Angewohnheit, die ich wohl aus meiner Kindheit übernommen habe. Früher hörte ich im Bett immer Kassetten wie die drei??? oder TKKG. Wenn also leise Geschichten im Hintergrund laufen ist das für mich so als würde jemand anderes Meeresrauschen hören. Diese Angewohnheit hatten viele in meiner Familie, nur dass es bei ihnen ein Föhn ist, was einem mehr wiederum eher an das Meer erinnert.

Der kleine Wecker neben dem Laptop zeigte das es kurz vor sieben war und ich ließ einen lauten Seufzer entweichen. Ich bin wahrscheinlich heute Morgen so um zwei erst langsam eingeschlafen und war nach so wenigen Stunden wieder fit, an einem Sonntag. Ich glaube, da würde jeder frustriert sein. Während ich also nun so da lag und auf den Bildschirm starrte, horchte ich ein wenig in meinen Körper. Mein Nacken war mal wieder steif und bereitete mir leichte Kopfschmerzen, aber das ist dank meiner krummen Wirbelsäule nichts Neues. Meine Augen schmerzten leicht, aber ohne Brille war auch das ein bekanntes Gefühl genau wie das letzte, meine Blase. Ich hatte gestern Abend noch einiges an Wasser zu mir genommen. Durch mein Asthma ist mein Hals immer trocken und ich trinke, auch wenn ich eigentlich keinen Durst habe, nur um dieses trockene Gefühl im Hals los zu werden.

Einige Minuten versuchte ich dieses Gefühl zu ignorieren, aber es half alles nichts, ich musste aus dem Bett. Aber ich kenne mich genau, bin ich erst einmal aufgestanden, würde es mir nur noch schwerer fallen mich wieder hinzulegen. Ich wohne immer noch auf dem Land und hier wird gearbeitet sobald man aus dem Bett gefallen ist und hier gibt es immer etwas zu tun. Noch war es kalt und das Holz muss aus dem Garten in den Keller damit man für den Ofen immer etwas im Haus hatte oder es musste neues Holz gehackt werden. Die beiden Hunde wollen auch bestimmt ihr Frühstück, sobald sie jemanden im Haus hören und ihre Hinterlassenschaften im Vorgarten müssten auch mal wieder entsorgt werden. Das war noch relativ einfach. Da nimmt man eine alte Schaufel und dann ab damit auf das Feld gegenüber. Ich glaube kein Bauer beschwert sich über kostenlosen Dünger.

Mir kam auch in den Kopf, das ich mal wieder das Geschirr und Leergut in der Wohnung sammeln könnte. Dies war überall dort zu finden wo ich mich gerne mit meinem Laptop breit machte. Obwohl ich hier draußen nicht oft Besuch bekomme, hasse ich es wenn Leute meinen Saustall sehen, wenn aber dagegen nur ich da bin, könnte hier ein Schwein drinnen rumlaufen und ich würde nur die Füße auf den Tisch legen, damit es mehr Platz hat seinen Schlamm zu verteilen. Da bin ich das genaue Gegenteil meiner Mutter, die keine Minute still sitzen kann wenn sie weiß, dass etwas dreckig ist. Ich tue immer nur das nötigste, habe ich mich aber in eine Sache verbissen, dann wird auch mal mehr getan. Jeder Mensch braucht halt seinen Ansporn und meiner heißt Interesse.

Es half also nichts und ich schob meinen Körper Richtung Bettkannte. Mit den Worten eines sehr berühmten Astronauten im Kopf schlug ich mit meinem linken Arm die Bettdecke zurück und setzte mich auf. Mein Rücken war heute wieder besonders gemein zu mir und ich beugte mich weiter nach vorne um dem Druck entgegen zu wirken. Für solche Tage vermisste ich meine Freundin einfach, denn sie konnte wirklich gut massieren. Wegen einem Streit vor ein paar Monaten hatten wir uns aber getrennt. Mir ging in diesem Moment noch mal der komplette Streit durch den Kopf und mir kam der Schluss, dass die Trennung wohl die beste Lösung war. Gegen die Trennungen die ich vorher hatte war diese hier eher schlicht abgelaufen. Nicht das sie Brutal oder so waren, aber ich fühle mich heute noch unwohl wenn ich eine meiner Ex-Freundinnen sehe. Es wurden einfach Dinge gesagt, die keiner wirklich gemeint hat, also von meiner Seite aus zumindest, aber keiner hat sich dafür jemals entschuldigt. Es ist dann dieses Gefühl, das man jemanden einfach nicht mehr in die Augen sehen möchte.

Da also eine kleine Massage keine Option war, ließ ich meinen Kopf ein wenig kreisen um mein Genick ein wenig zu lockern, was als ein leises knacken zu hören war. Ich setzte meine Füße auf den Boden, den linken zuerst und wollte aufstehen. Als ob heute die Schwerkraft irgendwie nicht freundlich zu mir sein wollte zog es mein Gesicht sofort Richtung Laminat, welches ich übrigens in der ganzen Wohnung selber verlegt hatte. Meine Knie waren danach für mehrere Tage nicht zu gebrauchen. Beim Aufprall auf das Holz schloss ich vor Schmerz meine Augen und ich blieb liegen und würde meine Blase nicht rebellieren hätte ich fast dort liegen bleiben wollen. Das harte Holz war irgendwie angenehm oder zumindest die komische, seitliche, Position in der ich da lag. Das Rohr zur Heizung vor meinem Gesicht strahlte eine angenehme Wärme ab und allgemein war der Raum nicht wirklich kalt. Ich setzte mich wieder auf und warf einen Blick auf mein Bett das mir komisch hoch vorkam, aber wann sitzt man auch schon vor seinem Bett. Ich streckte meine Hand nach rechts, Richtung Nachttisch aus, auf der Suche nach meiner Brille und hätte dabei fast den Laptop vom Tisch geworfen, als ich sie doch endlich spürte. Bei dem Versuch sie zu greifen rutschte sie aber auf den Boden zwischen Bett und Nachttisch. Mit einem kurzen Fluch, das war nicht zum ersten Mal passiert, drehte ich mich um, um besser nach ihr greifen zu können. Ich steckte meinen blauen Arm in die Lücke und suchte im wahrsten Sinne im Dunkeln.

Nach einigen Sekunden fing dann wohl auch mein Gehirn an zu arbeiten und das ohne Kaffee. Mein Arm war komplett blau. Mit einem ersten Schrecken schüttelte ich meinen Kopf und warf einen zweiten Blick auf meinen Arm in der Hoffnung, das ich wohl doch noch mehr schlafe als das ich wach bin. Nicht gerade positiv für meine Verfassung starte mich immer noch dieses helle leuchtende blau an. Ich zog meinen Arm schnell aus der Lücke was meinen Schrecken aber nur vergrößerte. Wo einmal meine Hand war schien jetzt nur ein kleiner Stumpf zu sein, so als ob meine Hand am Gelenk abgetrennt worden wäre. Mit einem mal war ich zu hundert Prozent im geschehen und sah auch meinen anderen Arm und ihm schien es ähnlich zu gehen. Ich versuchte einen Finger zu bewegen, aber da rührte sich nichts. Ich sah an mir selber runter nur um festzustellen, dass ich noch dasselbe, gelbe, T-Shirt samt Boxershorts trug mit denen ich auch gestern zu Bett gegangen war. Mein Blick wanderte weiter nach unten und ich konnte mir schon denken was mich erwartete. Meine Beine waren genau wie meine Arme, eben nur etwas dicker, aber es fehlte jede Spur von Füßen.

Langsam erschlich sich in meinem Kopf so eine Ahnung, aber ich brauchte einen Spiegel. Auf allen vier Buchstaben robbte ich durch das kleine Zimmer zur Tür und öffnete diese mit dem was mal mein Ellbogen war. Ich musste ganz schon hoch greifen, so dass ich schon fast auf den Stümpfen stand, die einmal meine Füße waren, aber dadurch konnte ich mein eigenes Gewicht nutzen um die Tür zu öffnen. Direkt gegenüber meiner Schlafzimmertür ist der größte Spiegel den meine Wohnung zu bieten hat und ich konnte jetzt direkt in ihn rein schauen. Zurück schaute aber nicht ich, sondern ein kleines blaues Pony mit einer kurzen weißen Mähne aus der ein Horn hervor trat. Ich bewegte meine rechten Arm nur um im Spiegel die passende Antwort zu sehen. Meine Nase war Nüstern gewichen und mein Mund war jetzt eine Schnauze. Mein Gehirn arbeitete jetzt im Hochbetrieb. Demnach waren das auch keine Stümpfe, sondern Hufe. Ich untersuchte meinen Rechten, in dem ich ihn mit meinem Linken anfasste. Ich spürte das es zwar Oberflächlich hart war, aber die Mitte die das Horn umschloss war weich und etwas empfindlich. Komisch war das ich scheinbar den Huf selber etwas Biegen konnte. Ich schaute erneut in den Spiegel. Ich sah wirklich genauso aus wie eines der Ponys in “My little Pony”. Und mit genauso meine ich wirklich keine Abweichung als ob ich in die Realität gezeichnet wurde.

Ich wusste nicht ob ich vor Freude heulen oder in Panik ausbrechen sollte. Ich meine, dass ist der Traum jedes Brony, oder? Einmal ein Pony in Equestria sein und da machte es wieder klick in meinem Kopf. Ich war nicht in Equestria. Ich war hier, in der Realität die ich kannte, wo das was ich nun war nur eine Fantasie ist. Meine Blase nutzte den Moment um mir wieder zu sagen, dass es Zeit wird etwas Bestimmtes zu erledigen, also erstmal auf alle Viere kommen. Dafür, dass ich das nie gemacht habe, ging es erstaunlich einfach. Nach dem ersten Schritt lag mein Kopf aber schon wieder auf dem Laminat, diesmal eben nur im Flur. Ich dachte an die Serie und wie sie es dort machten. Dann vielen mir auch noch die Bewegungen meiner Hunde ein, die ich Tag für Tag beim Spazierengehen sehe. Zu meinem Unmut fiel mir auf das Fanny nicht so lief wie Fiete. Fiete bewegte seine Beine über Kreuz und Fanny lief parallel. Da Fanny noch recht jung war beschloss ich als erstes diese Gangart zu probieren, denn Kinder lernen ja schließlich die einfachsten Dinge zuerst. Wieder auf den Beinen bewegte ich nun meine linken Beine gleichzeitig und dann meine Rechten, was dazu führte das ich mehr über das Laminat rutsche wie ein Eisläufer, als das ich gelaufen oder getrappt wäre. Es reichte aber um zur Badezimmertür zu kommen und diese  mit meinem linken Arm zu öffnen, aber das war wohl nicht mehr die richtige Bezeichnung. Ich würde mich darüber mal im Internet schlau machen müssen. Es dauerte ein paar Sekunden bis ich realisierte, wie dumm dieser Gedanke gewesen war. Ohne Finger würde das echt lustig aussehen wie ich den Laptop bediente, fast wie meine Mutter als sie das erste Mal ihren benutzen wollte. Aber das war gerade nur meine zweite Sorge, denn wenn ich mich nicht beeilte, würde ich heute noch den Mob schwingen müssen. Ich schloss die Badezimmertür hinter mir wieder mit einem gekonnten tritt und drehte mich aus Reflex um, um die Tür zu verschließen. Nicht das das nötig gewesen wäre, immerhin war ich alleine in der Wohnung und selbst wenn meine Freundin noch da gewesen wäre, hätte mir das eher wenig ausgemacht. Es war einfach eine Angewohnheit und gab mir ein Gefühl von Privatsphäre. Ich streckte einen Huf aus, aber mir wurde schnell klar, dass ein Huf nicht das Richtige war, um einen Schlüssel zu drehen.

Dann eben heute mit offener Tür, dachte ich mir. Mit einem Huf öffnete ich die Schüssel und fing an mich von meinen Boxershorts zu befreien. Was ich erblickte jagte mir wieder erst einen schrecken durch Mark und Bein, denn ich hatte noch nie ein Ponygenital von so nah gesehen. Wie gesagt, ich wohne auf dem Land. Hier und da ein paar Pferde bei der Paarung waren nichts Ungewöhnliches, aber dies war etwas anderes. Ich hatte keinen blauen Dunst wie ich dieses Ding steuern konnte. Ich musste kurz über meine eigenen Gedanken lachen. Blauer Dunst, mein Fell, ihr versteht schon. Auf jeden Fall, zu sehen war nur ein Schaft, wie das bei Hengsten nun mal ist und das übliche Gehänge eben. Irgendwie ärgerte ich mich, dass das nie in der Serie thematisiert wurde. Im Falle einer plötzlichen Ponyfizierung bitte folgende Hinweise beachten. Alles was ich tun konnte, war auf die natürlichen Reflexe vertrauen, die man als Pony ja wohl auch haben musste. Andernfalls wäre das ziemlich unangenehm, denn der Schaft zeigte unangenehm in die Richtung meines Kopfes. Ich hob mich mit meinen beiden Vorderhufen, wie ich sie nun erst mal bezeichnen wollte, auf die Kloschüssel und war noch nie so froh, dass ich, was Hygiene im Bad betraf, so kleinlich war. Die Toilette war wirklich nicht für Ponys ausgelegt und ich musste mich die ganze Zeit am Rand festhalten um nicht ein kleines Bad zu nehmen. Nun konnte ich aber nicht mehr lange halten und ich tat das einzige was sich Richtig anfühlte, ich gab dem Druck nach. Ohne den Vorgang jetzt weiter im Detail beschreiben zu wollen, kann ich nur sagen, dass alles gut verlaufen ist. Nach etwa ein oder zwei Minuten stand ich wieder vor der Toilette und streifte so gut es ging wieder meine Boxershorts über und betätigte die Spülung. Nun war Hufe waschen angesagt, aber wieder leichter gesagt als getan. Ich stand vor dem Waschbecken, das ich zuletzt aus diesem Winkel gesehen habe als ich noch ein Kind war und ich sehnte mich nach einer dieser kleinen Treppen. Es half aber nichts und ich legte meine ehemaligen Ellenbogen auf den Rand um mir halt zu geben.

Der Rest lief dann eigentlich recht problemlos und nach kurzer Zeit schloss ich die Badezimmertür hinter mir und schlitterte wieder zu dem Spiegel im Flur. Meine Augen waren immer noch so blau wie sie es immer waren aber eben ein gutes Stück größer. Ich öffnete meinen Mund und sah, dass mein Mund sich nicht groß von dem eines Menschen zu unterscheiden schien, bis auf das die Zähne keine spitzen hatten. Auch hier sah alles wieder wie in die Luft gezeichnet aus. Ich drehte mich ein wenig und warf einen Blick auf meinen Schweif, der durch eines der Beine der Boxershorts durch kam. Er war weiß und strähnig und so lang, dass er fast bis zum Boden ging. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, er sähe so aus wie zu meinen besten Zeiten nach einer durchzechten Nacht als ob er eine kräftige Dusche brauchen würde. Jetzt dachte ich das erste Mal daran zu gucken, ob ich auch ein Cutiemark hatte. Mit einem Huf schob ich meine Boxershorts ein wenig nach unten und tatsächlich war da ein weißes Symbol auf meiner Flanke. Es war ein Blitz der durch einen weißen Kreis zu fliegen schien. Irgendwas in mir wollte 'Go go Power Rangers' schreien, aber dass sparte ich mir lieber, denn ein neues Gefühl machte sich breit, Hunger.

Ich schlitterte also erst mal Richtung Küche und öffnete mit meinem Huf den Kühlschrank. Es musste da irgendeinen Trick mit den Hufen geben, aber das hob ich mir für später auf. Ein Blick in das innere erwies sich als eher deprimierend. Ein wenig Toastbrot, ein Rest Salami und ein wenig Senf war alles was noch da war. Meine Freundin war diejenige gewesen, die immer darauf achtete, dass was im Haus war, immerhin war sie Konditorin und verstand was vom Zubereiten von Nahrung. Ich nahm das Brot mit meiner Schnauze aus dem Kühlschrank und legte es auf die Arbeitsplatte und so machte ich weiter bis alles draußen war. Das mit der Schnauze war auch so eine Sache, denn ich schmeckte das Plastik in meinem Mund und es war nicht gerade lecker. Das nächste Problem war der kleine Ring der das Brot in seiner Verpackung hielt. Ich sage euch das ist das beste Workout für eure Zunge das ihr bekommen könnt. Macht das ein bis zwei Monate und ihr könnt mit euren Zungenküssen hausieren gehen, wenn ihr euch nicht die Zunge zerschneidet. Ich weiß nicht wie lange es gedauert hat, aber ich habe es tatsächlich geschafft. An dieser Stelle muss ich euren Eltern in einer Sache zustimmen, steckt niemals euren Kopf in eine Plastiktüte. Ich konnte mich hier noch mal befreien und schob dann doch eine Scheibe vorsichtig mit meinem Huf aus der Tüte. Ich weiß nicht was ich mir dabei gedacht habe den Senf überhaupt aus dem Schrank zu holen. Selbst wenn ich den Deckel auf bekommen würde, müsste ich immer noch ein Messer benutzen müssen um ihn auf das Brot zu schmieren. Die Niederlage gestand ich mir ein ohne es versucht zu haben.

Mit meiner Zunge öffnete ich die Schachtel in der die Salami lag und nahm eine Scheibe vorsichtig mit den Zähnen auf. An dieser Stelle muss ich euch fragen ob ihr 'American Pie 3' gesehen habt und wenn ja, erinnert ihr euch an die Stelle wo Stifler den "Trüffel" essen musste? Meine Reaktion auf den Geschmack der Salami könnt ihr euch, wenn ihr es kennt, sicherlich vorstellen. Ich schaute auf das Verfallsdatum, was ohne Brille, schwerer zu lesen war als gedacht, aber das Datum war in Ordnung. Der dreißigste März war zu lesen und das war noch gut eine Woche hin. Jetzt viel mir ein das Ponys ja Pflanzenfresser sind und Fleisch wohl dementsprechend abstoßend sein musste, was das gerade erklären würde. Mein Frühstück war also die obligatorische Scheibe Toast. Ich nahm sie in den Mund und schlitterte langsam von meiner Küche in mein Wohnzimmer was ein und derselbe Raum ist. Ich hob mich auf das Sofa und ließ den Rücken in das weiche Leder gleiten. Die sonst so angenehme Position war auf einmal gar nicht mehr so angenehm, denn sie übte einen unangenehmen Druck auf meinen Rücken aus. Also legte ich mich auf die Seite und streckte alle viere von mir. Es war zwar immer noch nicht das Ideal, aber besser als vorher und so begann ich langsam an meinem Brot zu kauen. Ich hatte eigentlich erwartet, dass es anders schmeckt, besser, angesichts der Tatsache das Fleisch schlechter schmeckte, aber es war so trocken und trist wie immer.

Mit Fernsehen war jetzt auch nichts da ich die Fernbedienung nicht bedienen konnte. Hier war aber auch nichts Ponygerecht eingerichtet. Unter meinem Wohnzimmer war direkt die Wohnung meiner Mutter und dort waren nun auch die ersten Schritte zu hören. Wie sollte ich bloß die Situation erklären. Ich meine sie würde sicher Ausrasten ein Pony in ihrem Haus zu haben, aber eines das spricht und ihr Sohn ist war sicher zu viel. Ich konnte aber auch nicht ewig in meiner Wohnung bleiben. Irgendwann würde irgendjemand was von mir wollen und dann müsste ich mich zeigen. Wenn es mein jüngster Bruder war der mal wieder irgendein Computerspiel wollte oder mein jüngerer Bruder der Mal wieder mit meinem Auto irgendwo hin möchte. Er hatte dazu erst noch den Probeführerschein, so dass ich also mitkommen müsste, was, angesichts meiner Gestalt, wohl nicht zur Diskussion stand. Meiner Mutter viel früher oder später immer eine Sache ein die ich gerade für sie machen konnte, nur ihr Freund ließ mich die meiste Zeit in Ruhe. Wir hatten bis auf unseren Musikgeschmack auch nicht viel gemeinsam, aber allgemein war er jemand mit dem man gut Abhängen konnte. Dazu kam das er nur am Wochenende da ist, denn er ist Fernfahrer oder auch Brummi genannt. Meine Mutter ist schon öfters mit ihm auf Achse gewesen, so dass ich mal eine Woche oder so alleine mit meinen Brüdern war. Der letzte bissen Toast rutschte meinen Hals herunter und ich hätte jetzt gut einen Schluck trinken können. Die Schritte von unten wurden Lauter und das nächste was passierte war dass mein jüngerer Bruder Nils die Wohnungstür öffnete.

"Timo, bist du schon wach? Ich brauche mal eine externe Festplatte.", konnte ich im Flur hören. Könnte ich jetzt in den Spiegel gucken würde wahrscheinlich ein P wie Panik auf meiner Stirn leuchten, wenn da nicht das Horn wäre. Seine Schritte kamen in Richtung der Wohnküche und im nächsten Moment schwang die Tür auf. Ich machte mich auf dem Sofa so klein wie möglich, so dass ich fast nicht mehr über den Tisch herüber guckte und versuchte nicht zu Atmen. Aus meinem Augenwinkel konnte ich Nils sehen wie er mit zwei Schritten in der Küche stand und sich dann in das Wohnzimmer begab. Er schien mich völlig zu übersehen und ging an das Fenster das zu Straße lag.

"Wo ist der? Sein Auto steht da unten. Timo?", hallte es durch den Raum. Er drehte sich um und spätestens jetzt hatte er mich gesehen. Er ging langsam auf das Sofa zu und schaute zu mir runter und ich bemühte mich möglichst keinen Muskel zu bewegen oder zu blinzeln.

"Ich weiß ja das er diese Ponys mag, sich aber gleich so ein großes Plüschteil zu kaufen ist echt zu viel." Sagte der Bruder der ein riesen Pikatchu als Sitzkissen hatte, dachte ich so bei mir. Ich hoffte, er würde einfach an mir vorbei gehen und woanders nach mir suchen, aber heute war irgendwie nicht mein Tag. Gut, dass ich ein Pony bin, war schon irgendwie toll, aber der Rest war bisher komplett daneben. Er streckte seine Hand nach mir aus und wollte mich aufheben. Seine Finger bohrten sich durch mein Shirt in mein Fleisch und er drückte es zusammen. Ich konnte es nicht halten uns sprang auf.

"Sag mal spinnst du! Das tut weh.", waren die Worte die ich meinem Bruder entgegen warf, als dieser zurückschreckte und unsanft auf den Boden landete, wie ich heute schon zwei Mal.

Kapitel 2 - Ein gutes Leben

Ich habe schon viele Emotionen meines Bruders erlebt, Ärger, Trauer und einige andere, aber Panik hatte ich noch nie bei ihm gesehen. Er saß auf dem Boden mit seinem Händen, als stütze er sich nach hinten um nicht auf den Rücken zu fallen und starte weiter auf das, was für ihn ein sprechendes Plüschtier zu sein schien. Mir vielen so viele Sätze ein die ich sagen konnte, um dem Moment richtig zu genießen. Mein Einfallsreichtum ging von, bring mich zu eurem Anführer, bis hin zu, lass uns ein Spiel spielen, wobei mir dazu das Dreirad fehlte. Als sich der Satz, kann ich mit ihnen über Gott und die Welt reden, in meinem Kopf formte, musste ich selber fast wieder lachen, aber ich glaube das hätte meinen Bruder nur provoziert. Nicht das er besonders Gewalttätig wäre, aber dass gerade er auch so früh auf den Beinen war, ist ein guter Indikator, dass er nicht geschlafen hat und wer weiß wie viel Alkohol und Gras in seinem Blut ist.

"Pinkie hat die vierte Mauer durchbrochen." sagte ich dann schließlich mit einem breiten grinsen. Pinkie war das Pony, das ich als Beispiel benutzt hatte, als ich ihm erklärt hatte was “My little Pony” ist und warum ich es so liebe. So ungern er sich das angeschaut hatte, über Pinkie musste er trotzdem lachen. Ich nehme es niemanden übel wenn er die Serie nicht mag, aber ich sehe das wie mit einem neuen Gericht, erst probieren dann urteilen. Das musste ich Nils lassen, was solche Dinge angeht war er immer sehr fair. Er saß immer noch dort auf meinem Fußboden im Wohnzimmer und starrte mich an. Ich wusste, dass seine grauen Zellen auch gerade auf Maximum arbeiten mussten was, wenn ich davon ausging das er nicht geschlafen hatte, gerade nicht sehr viele sein konnten. Ich musste ihm irgendwie auf die Sprünge helfen, es war jetzt eh schon zu spät so zu tun, als ob ich ein Plüschtier mit Sprachcomputer wäre, ihr wisst schon, so ein Furby. Ich stand immerhin schon eine Weile auf dem Ledersofa und mein Gesicht war, im Gegensatz zu dem meines Bruders, sehr aktiv gewesen.

"Jetzt mach aber mal halblang, so schlimm sehe ich nun auch nicht aus." Ich weiß nicht wieso, aber mein Humorzentrum war zu diesem Zeitpunkt einfach auf Hochtouren. Ich konnte sehen, dass ich das meines Bruders auch getroffen hatte, denn langsam formte sich wieder so was wie ein normales Gesicht vor meinen Augen. Das erinnerte mich aber nur wieder daran, dass meine Brille noch immer zwischen Bett und Nachttisch verschwunden war und wenn ich sie nicht bald auf der Nase, Nüstern, habe, würde sich zu meinen Problemen noch größere Kopfschmerzen gesellen. Das war das letzte Mal der Fall gewesen, als meine Brille unter meinen Hund gekommen ist und das Gestell danach mehr einem Kaugummi ähnelte. Zwei Tage habe ich ohne Brille durch die Welt gehen müssen und so oft wie ich damals meine Augen ausruhen musste, hätte ich auch den ganzen Tag schlafen können. Dazu kam noch das Gefühl nackt im Gesicht zu sein, aber das ist normal wenn man bedenkt, dass ich eine Brille trage, seit ich sechs Jahre alt bin. Nils schien jetzt wieder ein wenig bei Verstand zu sein und richtete sich auf, was in seinem Fall heißt, dass er zwei Köpfe über mir stand und ich war immer noch auf dem Sofa. Meine Brüder und ich haben zwar die selbe Mutter, aber unterschiedliche Väter, was zur Folge hat, dass die beiden mit ihren siebzehn und dreizehn Jahren schon beide größer waren als ich und ich gehe von meiner menschlichen Gestalt aus. Sie kommen beide nach ihrem Vater, meinem Stiefvater, während ich sehr nach meiner Mutter kam. Nils als Beispiel ist etwa gute zehn Zentimeter größer als ich und Dirk, mein anderer Bruder, ist etwa so groß wie ich jetzt und der fängt gerade erst an zu wachsen. Das macht es als Ältester nicht unbedingt leichter sich Respekt vor den beiden zu schaffen, was ab und an mal nötig war. Ich hatte Nils, als er mal wieder einen schlechten Tripp hatte, in seine Schranken weisen müssen, was mir mehr durch meine Maße gelang als alles andere. Dirk dagegen ist, wie alle Kinder in seinem Alter, einfach nur frech und stellt seine eigenen Grenzen in Frage. Dazu kommt, dass er das Nesthäkchen meiner Mutter ist und sich dadurch sehr viel erlauben kann und das weiß er leider zu gut zu nutzen. Meine Mutter bedient ihn von vorne bis hinten, was mich manchmal echt an Cartman errinert, aber der Nebeneffekt ist, dass was mir jedes Mal ein Lachen bereitet. Durch das ständige verhätschelt werden kann er nicht mal eine Pizza in der Microwelle, mit Ofenfunktion, zubereiten geschweige denn einschätzen wie lange ein Essen warm gemacht werden muss. Nils kam jetzt wieder langsam auf mich zu und streckte wieder eine Hand aus und fasste meinen Rücken an, so als wollte er prüfen, ob ich nicht doch einen kleinen Apparat in mir hatte, der das Sprechen und Bewegen übernahm.

"Was bist du?" Die Frage bewies wenigstens, dass er meine Stimme erkannt hatte. Ich hatte mich gefragt, ob auch die sich verändert hatte, aber da die Stimme im eigenen Kopf immer anders klingt als für andere, konnte ich das nicht überprüfen. Früher führte diese Tatsache dazu, dass ich glaubte gut Singen zu können und es brauchte eine gute Runde Singstar und einen Haufen lachender Freunde um mich vom Gegenteil zu überzeugen. Geier Sturzflug hätte mir für meine Version des Bruttosozialpruduktes bestimmt gerne einmal kräftig in den Hintern getreten. Ich liebe Musik aber viel zu sehr und beschloss mich ab da mehr auf Instrumente zu beschränken, wobei ich zu dem Zeitpunkt keines außer die Blöckflöte bedienen konnte. Das Bild von einer Blockflötenversion von Disturbed - Down with the sickness auf YouTube bringt mich heute noch zum abfeiern. Zum Glück hatte sich mein jugendlicher Verstand damals dann doch entschieden Gitarre zu lernen oder besser gesagt Tabs aus dem Internet zu lesen. Heute übe ich ein bestimmtes Stück ein paar Stunden und dann kann ich es die nächsten paar Tage halbwegs wiedergeben.

"Nach was sieht es denn aus? Ich bin dein großer, kleiner Bruder." Das war so ein kleiner Scherz unter uns beiden, der von einem bestimmten Ereignis in unserem lokalem Media Markt herrührt. Ich bin mit ihm damals dort hin gefahren, da ich mir ein Spiel kaufen wollte. Ich weiß leider nicht mehr welches, aber es war ab achtzehn. Als ich an der Kasse bezahlen wollte, fragte die Kassiererin nicht mich nach meinem Ausweis, sondern Nils, ob meine Eltern damit einverstanden wären, wenn ich das Spiel kaufe. Das er zu diesem Zeitpunkt mal gerade sechzehn war sah man ihm schon nicht mehr an. Den Spott und das Gelächter das ich mir die ganze Rückfahrt habe anhören dürfen, könnt ihr euch sicher denken. Er zog seine Hand wieder zurück, was mein Grinsen nur noch um einiges breiter machte. Ich wusste, dass es noch richtige Probleme wegen meiner Gestalt geben würde, aber ich hatte einfach zu viel Spaß in dieser Situation.

"Sag mir bitte, dass das Gras schlecht war. Wie kann das sein? Ich meine du bist eines dieser kleinen Ponys aus einer verkackten Zeichentrickserie!" Da hatte er einen Punkt. Wie das ganze passieren konnte war mir selber ein Rätsel. Ich hatte mir schon öfters so etwas vorgestellt, aber auch nur weil ich eigentlich genau weiß, dass es unmöglich ist. So gern man auch an Magie glauben möchte, jeder Mensch weiß tief in sich drin das Spiegel die Illusion erzeugen, wenn die Assistentin einige Zentimeter in der Luft schwebt. Vielleicht gab es doch so etwas wie einen Gott und dieser wollte mir doch mal tatsächlich einen Wunsch erfüllen. Da ich aber schon immer Atheist war beschränkte sich mein Glauben auf meine Kindheit und dann auch nicht auf Gott, sondern ich meinte genau zu wissen, dass auf dieser einen Wolke die Glücksbärchies wohnen. Als ich einmal mit meiner Mutter durch die Stadt gefahren bin, damals musste ich so vier gewesen sein, kamen wir an einem sehr pink, mit Herzchen dekorierten Haus vorbei, das Liebe in alle Richtungen verströhmte. Heute weiß ich natürlich was dieses Haus war, aber damals nannte ich es das ‘Haus der Glücksbärchies’ was meiner Mutter, bei fünfzig Kilometer die Stunde, einen herzhaften Lachanfall bescherte. Meine Mutter war, was solche Themen anging, schon immer sehr offen und scheute sich auch nicht als auf meinem sechsten Geburtstag die Luftballons ausgingen, Kondome aufzublasen und an uns zu verteilen. Heute bin ich froh, dass es an dem Tag geregnet hatte, sodass wir alle im Haus gefeiert haben.

"Woher soll ich das wissen? Ich bin heute morgen so aufgewacht." Mir wurde mit jeder Sekunde klarer, dass diese Situation zwar abgefahren für mich war, also in einer guten Art, für andere aber mehr verstörend wirkte. Mein Bruder trat einige Schritte zurück und schien mehr und mehr überfordert mit der Situation. Das letzte mal hatte ich ihn so gesehen als eine Freundin von ihm besoffen die Treppe runter gefallen war.

"Hör zu, mir geht es gut. Soweit ich sagen kann bin ich immer noch ich nur sehe halt anders aus." Ich musste verhindern, dass er nach unten Stürmt und das ganze Haus weckt. Ich muss es zwar jedem erklären, aber das würde nur schwerer werden, wenn alle Panik in den Augen hätten. Ich sprang von meinem Sofa, nur mich daran zu erinnern, dass das Lamininat mit Hufen eher wie schlittschuhfahren ist und krachte mit voller Wucht vor den Wohnzimmertisch. Das war jetzt das Erste was ich ändern musste. Mich nicht richtig bewegen zu können war schon schlimm genug, aber das schlittern noch dazu war ätzend. Und wie sollte ich erklären, dass es mir gut geht, wenn ich bis dahin überall Beulen und andere Verletzungen hatte.

"Nils, jetzt hör mal zu. Geh bitte in mein Schlafzimmer, meine Brille liegt zwischen Bett und Nachttisch und in der untersten Schublade im Schrank müssten ein paar Socken mit Noppen sein. Könnte du beides holen?" Er nickte kurz und ging langsam in den Flur Richtung Schlafzimmer. Er musste genauso viele Fragen haben wie ich, nur eben andere. Mich interessierte weniger wie das passiert war, sondern mehr wie es weiter ging. Das war etwas einmaliges. Nils war wohl eher in Gedanken darum wie das passiert war oder ob er nur träumte. Ich richtete mich auf und stellte mich auf den kleinen Läufer der vor der Flurtür lag, denn ich wollte nicht gleich wieder auf große Fahrt gehen. Nils kam aus meinem Schlafzimmer und hatte die Socken und meine Brille in der Hand. "Setzt du sie mir bitte auf, meine Augen brennen schon leicht." Er sagte nichts, sondern nickte nur kurz und klappte das Gestell auf. Er beugte sich leicht vor, wie man es bei einem Kind gemacht hätte und wollte mir die Brille aufsetzten, stutze dann aber und hielt inne.

"Ähm, wie?" Ich wusste erst nicht genau wo das Problem war, bis ich wieder daran denken musste, dass ich ja ein Pony war. Meine Ohren waren nicht an ihrer üblichen Position, sondern ein gutes Stück weiter oben auf meinem Kopf. Erst überlegte ich, ob ein Draht das Gestell halten könnte, aber das würde sich nur im Fell verhaken und mir einzelne Haare aus dem Nacken ziehen. Aber das Fell war keine schlechte Idee. Es war eher kurz, zwar auch sehr weich, aber auch ein wenig robust.

"Steck sie einfach ins Fell, das hält schon." Er versuchte so vorsichtig wie möglich die Bügel nah an meiner Haut vorbei zu schieben und schließlich hatte ich wieder mein Sehvermögen. Das Gefühl war ähnlich befreiend wie zuvor der Gang zur Toilette. Für die von euch die keine Brille tragen stellt euch einfach vor ihr steht das erste mal vor einem Full HD Fernseher. Vor Erleichterung lies ich mich leicht nach hinten fallen und saß das erste mal auf meinen Schenkeln. So zu sitzen war schon wesentlich angenehmer, denn es war auch die Position die man als Sitzen in der Serie bezeichnete. Pferde hatte ich in der Realität nie so sitzen sehen und nach alles was ich wusste taten sie so etwas auch nicht. Hunde und Katzen konnten so sitzen, aber nach allem was ich weiß schlafen Pferde sogar im stehen. Tiere aus der Realität als Referenz zu benutzen war also auch nur bedingt möglich. Ich fragte mich, welches Wissen mir überhaupt was nützen würde, da das hier fern ab von allem was real ist war.

"Hilfst du mir bitte noch bei den Socken?" Mein Bruder nickte wieder nur und ich hielt ihm meinen rechten Vorderhuf entgegen. Er stülpte den Socken über, der aber nicht richtig halten wollte, wie ein Kondom das drei Nummern zu groß war. Nils war anscheinend nun ein wenig wacher als vor ein paar Minuten, erkannte die Problematik und rollte das ende der Socke zusammen, sodass er sich selber an meinen Arm drückte. Dieses Spiel wiederholten wir mit meinem anderen Huf und auch mit meinen beiden Hinteren. Für dieses Manöver musste ich wieder aufstehen und streckte einen nach dem anderen nach hinten aus. Ich war noch nie so froh gewesen, dass ich Kleidung hatte. Mag es für die Ponys in der Serie normal sein Nackt durchs Leben zu gehen, war es das für einen Menschen nicht. Wir werden halt erzogen, dass es etwas böses ist Nackt zu sein und das legt man nicht mal eben so ab, wenn man keine ganze Stunde ein Pony ist. Mit Socken an allen vier Hufen trat ich von dem Läufer und hatte nun einen angenehmen Halt auf dem Boden. Ich ging wieder in mein Wohnzimmer und mit einem Sprung, bei dem ich ich wohl ausgesehen habe muss wie mein Hund, nahm ich in der neu gelernten Sitzposition Platz.

"Und was nun?" Mit der Frage war mein Bruder nicht weit von meinen eigenen Gedanken entfernt.

"Ich fasse mal zusammen. Ich bin gestern Abend ins Bett und war so wie immer. Als ich heute morgen aufwache finde ich mich so vor." Das war aber auch so ziemlich alles was ich über die Situation wusste.

"Also bist du genauso ratlos wie ich?" Dazu konnte ich nur nicken. Mein Bruder zog seine Zigaretten aus der Tasche und steckte sich erst mal eine an. Eigentlich duldete ich kein Rauchen in meiner Wohnung, aber das war gerade nicht das Hauptproblem. Nach seinem ersten Zug musste ich husten.

"Mach wenigstens ein Fenster auf." Mit einen tiefen seufzen erhob er sich wieder und öffnete das Fenster zur Straße. Es war schon schlimm, dass es in unserem Keller immer nach Zigarette stank und nach dem, was ich gerne als Grün bezeichne.

"Und was willst du jetzt machen? Du kannst so doch nicht herumlaufen." Wo er mal wieder recht hat.

"Was bleibt mir anderes über? Dazu kommt, ich finde das eher cool." Der Brony entwickelt sich. Der Brony wurde zu einem Pony. Die Musik dachte ich mir mal einfach.

"Meinst du das ernst? Du siehst aus wie ein übergroßes Plüschtier. Außerdem, wie willst du das anderen erklären? Die schneiden dich auf um zu gucken was dir passiert ist."

"Du schaust zu viele schlechte Filme. Keiner schneidet etwas auf das redet und Intelligenz vorweisen kann."

"Also solltest du schon mal rennen." Gutes Zeichen, das er seinen Humor wieder hat. Er schien das ganze doch verdaut zu haben.

"OK, Spaß bei Seite. Wie willst du das jemandem vernünftig erklären?"

"Was ist wieder mit dem Internet?" Jetzt klingelten bei mir die Alarmglocken. Das war mein anderer Bruder Dirk. Er hat die dumme Angewohnheit, wenn irgendwas mit dem Internet oder seinen Computer nicht stimmt gleich zu mir zu kommen. Meistens lag es mit dem Internet bei ihm eher daran, das der WLan-Empfang schlecht war oder er sich mal wieder einen Virus eingefangen hatte. Nils und ich saßen immer noch auf dem Sofa als Dirk auch dazu kam. Wie zuvor Nils wanderte auch sein Blick durch den Raum.

"Hast du nicht eben noch mit Timo gesprochen? Ich wette der ist wieder am downloaden." Natürlich war ich wieder Schuld, wenn er seinen Laptop nicht bedienen kann. Das gleiche sagt mein Opa auch jedes mal, wenn er hier ist und das Internet benutzt. Selbst wenn ich wollte, könnte ich ihnen das Internet nicht blockieren. Diese Funktion hat unser Router nicht, aber das erkläre denen erst mal. Sein Blick geleitete langsam von Nils auf mich.

"Hat der sich tatsächlich so ein schwules Plüschteil gekauft?" Pass auf, dass dir das schwule Teil nicht gleich einen Huf an den Kopf klatscht. Ich weiß, nicht sehr Bronyhaft, aber solche Sprüche darf ich mir Tag für Tag von ihm anhören. Ich habe vor kurzem für ihn ein Fernsehkabel durch das komplette Haus gezogen und den Fernseher in seinem Zimmer installiert und er hat mir nicht mal ein Schokobon aus seiner Tüte abgegeben. Dazu musste ich extra auf den Dachboden. Für viele mag das nichts besonderes sein, aber meine Höhenangst kann man schon als abnormal bezeichnen. Das geht los, sobald ich etwa die dritte Stufe einer Leiter erreiche.

"Das schwule Plüschteil stopft dir gleich den Mund!" Nur wenn man etwas nicht leiden mag, muss man es den anderen nicht madig machen. Deswegen verstehe ich dieses gehate im Internet auch nicht. Ich für meinen Teil bin kein großer Freund von HipHop und Rap, also höre ich es mir nicht an, wenn aber ein Kumpel oder mein Bruder es hört halte ich einfach die Klappe. Meine Mutter meinte immer ich nehme mehr Einfluss auf meine Brüder als ich denke, aber gerade an dieser Stelle merke ich nichts davon. Die Reaktion von Dirk war ein wenig anders als die von Nils. Er hatte zwar auch ein paar Sekunden eine Maulsperre, erholte sich aber wesentlich schneller und feuerte zurück.

"Wie war das, man ist was man isst? Trifft wohl auch auf Fernsehen zu." Für einen Dreizehnjährigen mag das vielleicht ein Spruch gewesen sein, der jemanden in seinem Alter getroffen hätte, aber mir war der einfach zu stumpf.

"Dich wundert hier nichts, oder?" Ich hatte schon gehofft ihm einen kleinen Schrecken einjagen zu können. Alleine für den blöden Spruch.

"Ganz ehrlich Timo, bei dir wundert mich nichts mehr." Ich wusste, was Dirk meint. Ich habe schon so einiges an Blödsinn in meinem Leben gemacht. Ich glaube, wenn ich einiges davon erzählen würde, müsste ich dafür heute noch in den Knast. Wir haben zwar nie irgendjemanden verletzt, aber zwei Autos, diverse Bäume und Hecken zählen noch zu den kleineren Opfern. Da meine Freunde immer meinen hier und da mal davon erzählen zu müssen, wussten von einigen Dingen auch meine Brüder.

"Dirk, ich bin ein Pony. Ein Pony. Ich habe mich in ein anderes Wesen verwandelt." Auch wenn ich mir eigentlich nicht viel auf seine Meinung gebe, war das schon mal wieder eine große Enttäuschung.

"Also du bist das nicht mit dem Internet?" Alles worum er sich sorgen macht, war ja irgendwie klar. Ich hielt ihm meine in Socken gehüllte Hufe hin.

"Wie den, du Schlaumeier?" Den Wink verstand er wenigstens und verließ schnellen Schrittes das Zimmer. "Wenn du wieder bei League of Legends verlierst Brüll nicht so rum." Er hatte die selbe Angewohnheit, wie Nils früher, seinen Frust an Gegenständen in seiner Umgebung abzulassen, wenn er mal verlor. Das hat mich schon mehrere Nintendo64 Joysticks gekostet. Auf seinem Weg nach unten ließ er wie üblich alle Türen offen, was wie üblich zur Folge hatte, dass meine Hunde gleich das Wohnzimmer stürmten. Fiete war der Erste, der in das Zimmer kam und setzte sich neben Nils, ohne mir weiter irgendwelche Beachtung zu schenken. Fanny dagegen kam auf mich zu und beschnupperte mich ein wenig.

"Komm schon, lass das Fanny, du sabberst mich nur wieder voll." Ich schob sie mit einem Huf beiseite und sie begab sich auch auf das Sofa. Als sie sich hinsetzte, war sie nur etwas kleiner als ich. Das führte mir mal wieder vor Augen, wie klein ich jetzt war. Nicht, dass ich das vorher schon nicht gut gefunden habe klein zu sein. Ich war immer noch am abwägen der Vor- und Nachteile.

"Sollte ich Mutter nicht dazu holen? Ich meine, früher oder später findet sie es sowieso herraus, oder nicht? Ich glaube kaum, dass du dich hier oben verstecken kannst."

"Da hast du recht. Schau mal ob du sie findest und bereite sie am besten auf einen kleinen Schock vor." Nils machte sich auf den Weg nach unten und ließ mich auf dem Sofa zurück. Ich war zwar bisher von der Tatsache begeistert gewesen ein Pony zu sein, aber langsam machten sich bei mir die ersten Sorgen breit. Könnte ich so mein Leben leben? Was war mit arbeiten oder alleine schon das Haus verlassen. Ich starte verloren auf das Schwarz des Fernseher, der mir direkt gegenüber stand. Mein neues Ich spiegelte sich leicht darin. Ich war ein Einhorn, vielleicht könnte ich die Magie benutzen, um mich selber zurück zu verwandeln. Dazu müsste ich aber erst mal lernen damit umzugehen, aber wenn ich daran denke wie lange Twilight studieren musste um das zu können, was sie konnte, würde das lange dauern. Dann war da auch noch die Tatsache, das sie ein Talent dafür hatte. Ich konnte meine Mutter und meinen Bruder auf der Treppe hören.

"Es gibt da eine kleine Überraschung. Vielleicht solltest du dich auf einen kleinen Schock einstellen."

"Was kann den so schlimmes los sein? Ist Timo was passiert? Aber dann würdest du glaube ich einen Notarzt rufen." Wohl eher einen Veterinär dachte ich grinsend. Solange mein Humor noch funktionierte war ich eigentlich relativ zufrieden. Wie zuvor stand meine Mutter nun in meiner Wohnküche und schaute sich um, da ich diesmal aber auf dem Sofa saß sah sie mich sofort.

"Was ist denn das für ein süßes Stofftier?" Bevor ich reagieren konnte, hob sie mich vom Sofa auf, in dem sie hinter meine Arme griff und mich in ihre schloss.

"Wo ist jetzt die Überraschung? Und wo ist dein Bruder?" Ich konnte Nils nicht sehen, eigentlich sah ich gar nichts, aber ich würde jede Wette eingehen, dass er gerade ein breites Grinsen im Gesicht hatte.

"Ich bin hier." Der Druck auf mich ließ nach.

"Timo? Wo steckst du?" Ich hob einen Huf an, sodass er direkt in ihrem Gesicht war und sofort landete ich auf dem Boden. Meine Mum machte ein, zwei Schritte zurück und schaute auf mich herunter. Ihr Gesicht gab mir keine Informationen was sie gerade dachte.

"Morgen. Ich nehme meinen Kaffee schwarz mit drei Stück Zucker." Verflucht seist du blödes Gehirn. Meine Mutter ging langsam zum Sofa und setzte sich hin ohne ihre Augen von mir zu nehmen.

"Was... Wie..." Brachte sie stammelnd hervor. Es folgte ein Gespräch, das gut eine Stunde ging. Nils musste meinen Laptop holen und ihr zeigen was “My little Pony” ist. Ich erklärte ihr was Bronies sind und was mit mir passiert war, also das was offensichtlich war. Sie wusste zwar bisher, dass ich so eine Kinderserie guckte, aber mehr auch nicht und mehr hatte sie auch nicht interessiert.

"Und ich dachte aus dir wird nie was besonderes.", sagte sie schließlich. Manchmal hasse ich meine Familie, aber wenigsten ist mal wieder bewiesen, woher ich meinen Humor habe.

"Aber sag mal Timo, wieso bleibst du so ruhig? Ich würde total am Rad drehen, wenn mir so was passieren würde." Die besten Fragen kommen eben doch immer von den Eltern.

"Ich weiß nicht. Allein die Tatsache, das so etwas möglich ist. Außerdem heißt es ja praktisch, dass es Magie, wenn nicht sogar Equestria geben muss. Die Möglichkeiten sind so vielfältig. Dazu finde ich es mehr als Aufregend ein anderes Wesen zu sein. Ich nehme meine Umgebung ganz anders war, bin aber immer noch der selbe." Sie sah mich mit großen Augen an und das ab einer ganz bestimmten Stelle, Magie. Meine Mutter ist ein Mensch, der an Tarot, Chakren und alles, was mit Esotherik zu tun hat glaubt, was ja schon ein wenig in Magie driftet. Ich wusste genau, was ihre nächste Frage sein würde. "Und ja, ich rede von richtiger Magie. Dieses Horn auf meiner Stirn ist, allem nach was ich weiß, ein Kanalisator für alle Arten von Magie, die ich aber auch erst mal lernen müsste." Mein Bruder hatte inzwischen die dritte Zigarette hinter sich und meine Mutter war sichtlich angespannt, da sie sich nicht entscheiden konnte aufgeregt zu sein oder entsetzt.

"Und was willst du jetzt machen?" Das war irgendwie die Frage des Tages und die meines Lebens.

Kapitel 3 - Zauberei

Den Rest des Tages nutze ich dazu mit meinem neuen Körper umgehen zu lernen. Laufen stand ganz oben auf meiner Liste, besonders da ich nie ein guter Eisläufer war. Ich hatte nie so ein Gefühl für das Gleichgewicht, was auch meine Versuche Skateboarden zu lernen eher hat darin enden lassen, dass ich den Teer geküsst habe. Meine Familie hatte ich gebeten mich für den Tag in Ruhe zu lassen, einige Dinge will man eben alleine erforschen. Mit den Socken an allen Hufen kam ich gut voran was das Bewegen anging und auch das schnellere Traben, sofern man die paar Meter im Flur als eine Strecke bezeichnen konnte, klappte nach einiger Zeit. Es war irgendwie als wäre man lange nicht Fahrrad gefahren und man muss sich nur erst wieder daran gewöhnen. Dazu muss ich sagen, dass ich auch versucht hatte auf zwei Hufen zu laufen, aber alleine bei dem Versuch landete ich immer auf dem Rücken. Später habe ich dann noch versucht Magie zu wirken. Ich stand vor meinem großen Spiegel und hatte mit aller Kraft versucht einen meiner Schuhe zum Schweben zu bringen, aber mehr als ein paar Grimassen im Spiegel gab es nicht zu sehen. Ich dachte noch mehrmals darüber nach, aber in der Serie wurde nie gesagt wie genau Magie funktioniert, sie war einfach da.

Nach mehreren Stunden laufen üben, Magie aus dem Horn pressen und einigen kleineren Unfällen sackte ich wieder auf meinem Sofa zusammen. Wenn ich jetzt etwas gebrauchen konnte war es Musik. Mein Handy lag auf dem Wohnzimmertisch und ich versuchte es mit meinen Hufen aufzuheben. In der Serie war es so, dass sie alles Mögliche damit anheben konnten, also musste es da einen Trick geben, wenn er allerdings mit Magie zu tun hat, war mein Scheitern vorprogrammiert. Ich weiß nicht mehr wann dass gesagt wurde, aber jede Ponyrasse hatte seine eigene Magie. Ich nahm das Handy in meine zwei Hufe und versuchte dann langsam einen zu entfernen und sofort landete es auf dem Sofa. Ich befreite einen Huf, mit der Hilfe meiner Schnauze, von dem Socken und versuchte es erneut. Ich presste den Huf auf den Rücken des Gerätes. Irgendwie kam mir die Idee ihn wie eine Saugglocke zu verwenden, aber es blieb einfach liegen. Ich leckte meinen Huf ab um ihn ein wenig an zu feuchten und probierte es erneut mit dem selben Ergebnis und zusätzlich hatte ich nun Haare auf der Zunge. Ich war ein wenig angefressen und schlug mit dem Huf auf das lederne Sofa. Durch den Schwung flog das Handy in die Luft und segelte dann Richtung Laminat. Ich versuchte es noch zu fangen und streckte beide Hufe nach vorne aus und zu meinem Glück landete es in sicher in meinen Hufen. Symbolisch wischte ich mir den Schweiß von der Stirn um dann zu realisieren, dass das Handy nun doch auf den Boden hätte fallen müssen, doch es lag ruhig in meinem rechten Huf und bewegte sich keinen Millimeter. Langsam und vorsichtig zog ich es zurück aufs Sofa und begutachtete meine ungewollte Errungenschaft. Ich konnte das Handy in meinem Huf fühlen, fast als ob ich Finger hätte. Ich drehte meinen Huf so, dass das Handy auf das Sofa hätte fallen müssen, aber mein Griff hielt es an seinem Platz. Ich versuchte eine Bewegung mit meinem Huf zu machen, als ob ich meine Hand öffnen würde und sofort lag das Handy neben mir. Ich versuchte sofort die Fernbedienung vom Tisch zu nehmen, was mir auch gelang.

Freudig wirbelte ich sie umher, als ob es ein Schwert oder etwas Ähnliches gewesen wäre. Ich befreite auch meinen anderen Huf von der Socke, sodass nur noch meine hinteren beiden welche an hatten und versuchte dann den Fernseher zu bedienen. Ich dachte an eine Bewegung eines ausgestreckten Zeigefingers und ließ meinen linken Huf über die Fernbedienung gleiten. Der Fernseher reagierte in dem er auf Kanal fünfhundertdreiunddreißig sprang und mir den Krieg der Ameisen zeigte. Erneute Versuche führten zu einem ähnlich Ergebnis, daher schloss ich, dass mit den Hufen wohl mehr als Greifen nicht möglich war. Das war aber schon mal ein großer Fortschritt und so machte ich mich auf dem Weg vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer um meinen Laptop zu holen. Ich klappte ihn zu und wollte schon fast meine Schnauze benutzen um ihn zu tragen. Ich griff nach ihm und schon klebte er wie zuvor die Fernbedienung an meinem Huf. Wieder im Wohnzimmer setzte ich ihn auf den Tisch und machte mich an die ersten Versuche. Das Touchpad zu bedienen war so, als würde man mit der ganzen Faust darauf herumwirbeln, aber es funktionierte. Es war zwar alles andere als Präzise, aber ich konnte wenigstens die Maus benutzen. Ich legte einen Huf auf die Tastatur und dieser deckte sofort einen Viertel dieser ab. Tippen brauchte ich also nicht probieren. Ein Blick aus dem Fenster zeige, dass es langsam Abend wurde und ich wollte es für heute gut sein lassen. Ich legte mich gemütlich aufs Sofa und schloss meine Augen.

Da ich meinen Wecker nicht gestellt hatte, wurde ich am nächsten Morgen relativ spät wach. Meine Brille war leicht von meinem Gesicht gerutscht und der Fernseher lief nicht mehr. Ich richtete mich auf und sah, dass jemand einige Karotten auf den Tisch gelegt hatte. Wenn ich hätte raten müssen, würde ich sagen meine Mutter. Da die einzige Alternative trockener Toast war, nahm ich eine und knabberte an der Spitze.

"What's up, doc?", murmelte ich leise vor mich hin und machte mich auf den Weg ins Badezimmer. Nach der üblichen Routine von Toilette bis Zähneputzen, was dank dem Greifen nun möglich war, versuchte ich mich zu duschen. Zu meiner großen Überraschung ging es besser als erwartet, nur das Abtrocknen dauerte lange. Ich schüttelte mich mehrmals wie ein Hund und den Rest erledigte ich mit dem Föhn. Ich zog wieder meine Boxershorts an und machte mich auf den Weg nach unten um meine Hunde aus ihrem Zimmer zu lassen. Im ganzen Haus war es still, denn entweder waren alle auf der Arbeit oder in der Schule. Nach einer weiteren Karotte nahm ich meinen Schlüssel und hängte ihn mir um den Hals. Ich hatte immer eine Schlaufe am Schlüsselbund und heute war diese sogar nützlich. Die Hunde hatten es sich wieder auf meinem Sofa gemütlich gemacht und ich sagte den beiden, dass ich gleich wieder da sei und machte mich auf den Weg durch den Keller, nach hinten, in den Garten. Ich wollte eigentlich schon gestern nach draußen, aber ich wusste, dass mich keiner hätte gehen lassen.

Direkt hinter unserem Haus ist der Wald und ich liebe es ihn ihm spazieren zu gehen, gerade im Frühling. Den Wald kannte ich wie meine Westentasche, denn ich wohne schon mein ganzes Leben in seiner Nähe. Die ersten Meter legte ich noch auf dem Wanderweg zurück, doch dann zog es mich abseits. Die Bäume hatten zwar noch keine Blätter, aber der angenehme, frische Wind ließ darauf schließen, dass das nicht mehr lange dauern konnte. Das Laub fühlte sich sehr angenehm unter den Hufen an und ich war froh endlich diese Socken los zu sein. Ich ging meine übliche Runde, vorbei an einem alten Baumhaus, das ich mal gebaut habe. Viel war nicht mehr über. Nur noch einige Bretter auf den Ästen und am Stamm ließen darauf schließen, dass hier mal was gebaut war. Der Baum war nicht besonders groß, aber die Äste waren Ideal gewachsen. Während ich so auf den Baum starrte, hörte ich hinter mir ein Geräusch. Nicht, dass das im Wald etwas Neues wäre, aber jedes Mal wenn ich ein Reh oder Hasen sah, war irgendwas in mir immer fröhlich. Das mag jetzt vielleicht ein wenig kitschig klingen, aber wer mit Disney aufgewachsen ist, wird das verstehen.

Die Büsche raschelten ein wenig und eine Elster flog dem Himmel entgegen. Ich dachte mir nichts weiter dabei und machte mich wieder auf meinen Weg. Üblich dauerte diese Strecke etwa eine Stunde, aber durch das Traben war ich wohl wesentlich schneller oder zumindest kam es mir so vor. Schon nach kurzer Zeit erreichte ich den Spielplatz auf dem sich die meisten Wanderwege hier kreuzen. Ich hatte keine Angst, dass mich irgendjemand sehen würde. Es war Montagmorgen an einem Werktag. Das Schlimmste was mich also sehen konnte waren die Tiere. Ich lief die kleine Rampe hoch, die zur Rutsche führte und legte mich dort ein wenig hin. Während ich so da lag, schossen mir wieder die Worte meiner Mutter durch den Kopf. Was würde ich jetzt machen und was würde in Zukunft aus mir werden. Sollte ich vielleicht mit meiner Geschichte irgendwann an die Öffentlichkeit oder ein Leben in meinen kleinen vier Wänden führen? Ich musterte die Vor- und Nachteile aus, aber keine der beiden Optionen war wirklich verlockend. Ich brauchte irgendeinen Hinweis, ob es einen Grund gab, das ich nun ein Pony war. Hatte das ganze einen Zweck?

Wieder hörte ich ein Geräusch hinter mir und ich schaute die Rampe hinunter. Zwei große, lila Augen starrten mich an und vor Schreck machte ich zwei Schritte rückwärts und mit einem Satz rutschte ich die Rutsche runter und landete unsanft auf dem Waldboden. Mein Blick wanderte wieder nach oben, aber ich konnte nichts sehen.

"Are you OK?", sprach eine Stimme und mein Blick wanderte langsam zu der Quelle, die nun neben dem Gerüst stand. Dort, direkt vor mir stand das Pony, das ich als Twilight Sparkle kenne. Genau wie ich war sie praktisch in die Realität gezeichnet und schaute mit ihren großen Augen auf mich herunter.

"You didn't hurt yourself, do you?" Sie kam langsam auf mich zu und streckte mir einen Huf entgegen. Ich war wie paralysiert und starrte sie einfach nur weiter an.

"Is there anything on my face?", sagte sie und streckte mir erneut ihren Huf entgegen. Ich warf einen genaueren Blick auf sie. Alles stimmte bis ins kleinste Detail. Sie war genau wie in der Serie, bis auf eines und das viel mir erst jetzt auf. Ihr Horn fehlte.

"Öh...", stammelte ich kurz. "Nein, mir geht’s gut.", brachte ich noch hervor und hob mich selber wieder auf alle vier Hufe.

"Oh, du sprichst Germane. Es ist schon lange her, dass ich diese Sprache gehört habe." Sie grinste über beide Ohren. "Aber ich bin so froh, endlich ein freundliches Gesicht gefunden zu haben." Sie raste auf mich zu und schloss mich in ihre Arme. Sie drückte so heftig zu, sodass mir die Luft weg blieb. Nach wenigen Sekunden ließ sie dann aber von mir ab.

"Ich bin schon keine Ahnung wie lange hier draußen. Was ist das für ein Ort? Und was sind das für komische Wesen, die hier immer wieder lang laufen?" Mir fiel erst bei ihrem ersten Satz auf, dass sie überall Laub und kleine Äste im Fell hatte. Bevor ich antworten konnte, hörte ich ein lautes Gebell und ich wusste, dass da jemand mit seinem Hund kommen würde.

"Schnell, folge mir.", sagte ich geistesgegenwärtig und verschwand, dicht gefolgt von Twilight, in die Richtung aus der ich gekommen war. Wir liefen einige Minuten bis ich sicher war, dass wir aus der Sichtweite der Wanderwege waren. Ich drosselte mein Tempo und ließ mich zu ihr zurückfallen. Sofort kam sie wieder mit ihren Fragen.

"Also, wo bin ich hier?"

"Auf der Erde."

"Was sind das für Wesen und warum sind wir gerade abgehauen?"

"Das sind Menschen und abgehauen sind wir, weil es uns hier nicht geben sollte." Bei dem letzten Satz blieb sie stehen und schaute mich komisch an.

"Was meinst du damit, uns 'sollte' es nicht geben?" Jetzt habe ich Mist gebaut. Während wir gelaufen sind, bin ich meinem Kopf alle möglichen Szenarien durchgegangen und ich glaubte, dass Beste sei es ihr nichts von “My little Pony” zu erzählen. Ich glaube, jeder würde ausflippen, wenn er erfährt, dass sein Leben für andere als Unterhaltung dient und man nicht mal eine Millionen Euro dabei gewinnen kann.

"Schau dich und mich an und dann den Rest dieses Ortes." Ich deute erst auf uns, dann auf einen Baum. "Wir sehen nicht mal so aus, als ob wir hier her gehören." Wie erklärt man einem Zeichentrickwesen was Zeichentrick ist. Sie schien aber zu verstehen, was ich meinte und lies von dem Thema ab.

"Und was machst du dann hier? Und wer bist du eigentlich? Also ich bin Twilight Sparkle, freut mich dich kennen zu lernen." Wenn ich wirklich nichts von der Serie erzählen wollte, brauchte ich jetzt schnell eine gute Geschichte.

"Also, mein Name ist Timo, Freunde nennen mich tio. Ich lebe hier schon seit ich denken kann. Ich bin also hier aufgewachsen." Ich wollte nicht mein Abenteuer damit beginnen eine Lüge zu erzählen, aber einige Details auslassen war ja kein Lügen.

"Wow." Sie kicherte kurz. "Das ist aber mal ein komischer Name für ein Pony." Ich rollte nur mit den Augen und schwieg.

"Also lebst du hier im Wald?" Ihre Neugier war echt unermüdlich, aber ich wollte ebenso viel von ihr wissen. Das Beste war also sie erst mal fertig werden zu lassen.

"Nein, ich wohne in einem Haus in der Nähe von hier. Ich denke, wir gehen zu mir, da können wir uns besser unterhalten." Ich warf einen erneuten Blick auf sie. "Und du kannst was essen und eine Dusche nehmen." Ihr nicken bestätigte mir, dass sie einverstanden war. Wir kamen wieder auf den Wanderweg, der zu meiner Wohnung führte und schon bald kam das Haus in Sicht. "Da wohne ich.", sagte ich mit einem Huf auf das Haus gerichtet. Das alte, graue Haus stach zwischen den Ästen hervor und man konnte einen schönen Blick auf das Dach erhaschen.

"Das ist aber mal ein großes Haus.", sagte Twilight und sprintete den Weg hinunter. Ich warf ihr einen Blick hinterher und wusste genau, dass ich mich nicht anders verhalten würde, wäre ich in Equestria. Sofort wandte ich aber wieder meinen Blick von ihr ab, den, im Gegensatz zu mir, trug sie keine Boxershort und ich bekam mehr Einblick als mir lieb war. Am Gartentor holte ich sie ein und öffnete dieses. "Ist das Haus nicht ein wenig zu groß für dich alleine?", fragte sie immer noch mit großen Augen auf dieses gerichtet.

"Naja, meine Familie wohnt auch dort, also meine Mutter und meine Brüder." Wieder hatte ich nicht nachgedacht.

"Es gibt noch andere Ponys hier?" Twilight war sichtlich aufgeregt.

"Äh, nein. Ich bin das einzige hier, soweit ich weiß." Wie kam ich da nur wieder raus. "Ich bin bei Menschen aufgewachsen."

"Du meinst diese Wesen, die auf zwei Hufen durch den Wald laufen? Aber ich dachte, sie wüssten nichts von uns Ponys?"

"Meine Familie ist die einzige die weiß, dass ich hier bin." Wieder nicht gelogen. Wir betraten das Haus durch den Keller und bahnten unseren Weg in meine Wohnung. Twilight schaute immer wieder verwundert einige Objekte an und ich musste ihr zum Beispiel erklären, was Schuhe sind. Als ich die Tür zu meiner Wohnung öffnete, kamen Fiete und Fanny sofort an und begrüßten mich und meinen Gast. "Darf ich vorstellen, Fiete...", sagte ich während ich auf den kleinen Beagle deutete. "Und das ist Fanny." Mein Huf sprang auf den großen Landseher. Dieser sprang Twilight an, was schon beachtlich war, da sie nur knappe zehn Zentimeter größer war als die Hündin. Sie ließ sich auf ihre Schenkel fallen, um nicht umgeworfen zu werden und ließ die Begrüßung über sich ergehen. Nachdem sie beschnüffelt worden war, machten sich die Hunde auf den Weg nach unten und ich schloss die Tür hinter ihnen. Ich bot Twilight eine der Karotten vom Tisch an, die sie auch sofort dankend aß. Danach zeigte ich ihr das Bad. Sie war erst verwundert und die Gestaltung, aber nachdem ich ihr erklärte, dass es für Menschen ausgelegt war, gab sie sich zufrieden und ich ging alleine wieder ins Wohnzimmer. Ich hatte so viele Fragen und oh mein Gott, Twilight Sparkle ist in meiner Wohnung! Ich realisierte, dass ich hier schnell was ändern musste, wenn meine Tarnung nicht auffliegen sollte. Ich klappte den Laptop zu, um das große Hintergrundbild von Ponyville zu verstecken und entfernte die Figuren der Main Six von meinem Fernseher. Mein Handy legte ich, wie die Figuren, in eine Schublade. Ich schaute gerade nach, ob ich irgendwas vergessen hatte, da kam Twilight auch schon, mit einem Handtuch um den Hals, in das Zimmer.

"Danke, das hatte ich echt nötig.", sagte sie freudig und legte sich im Wohnzimmer auf den kleinen Teppich. Das war der beste Zeitpunkt für meine Fragen, wenn ich nur wüsste, mit welcher ich Anfangen sollte.

"Wie alt werden Ponys eigentlich?", war das Erste, was mir in den Kopf kam. Twilight drehte sich zu mir und schaute verwundert drein.

"Kommt darauf an. Wie Gesund lebt das Pony, welche Nahrung nimmt es zu sich. Bewegt es sich genug..." Ich schüttelte den Kopf.

"Das meine ich nicht. Ich meine eher so allgemein." Ihr Blick weitete sich.

"Das weißt du nicht?" Ich schüttelte den Kopf. Twilight blieb der Mund offen und ich konnte praktisch sehen, wie ihr Gehirn am Arbeiten war.

"Sag bloß du bist das einzige Pony hier überhaupt?"

"Wahrscheinlich...", sagte ich so leise wie möglich. Ihr Gesicht spiegelte das wieder, was ich nie in meinem Leben wollte, Mitleid. Ich habe durch meine Krankheiten schon immer den Kürzeren ziehen müssen und war immer außen vor. Ich hasste es, dadurch in den Mittelpunkt gerückt zu werden.

"Das tut mir Leid." Auch Twilight fehlten sichtlich die Worte.

"Mach dir nichts daraus, ich bin bisher auch klar gekommen.", brachte ich mit einem Grinsen hervor. Fakt war aber, dass ich immer noch nichts wusste, was ich nun mit mir anfangen sollte.

"Aber was machst du eigentlich hier und wie bist du hergekommen?" Twilight räusperte sich und fing an zu erzählen. Sie arbeitete schon länger an einem Zauber, um über längere Distanzen teleportieren zu können. In einem Buch aus den Canterlot-Archiven konnte sie schließlich einen Zauber abwandeln.

"Ich landete aber nicht wie geplant in Ponyville, sondern hier im Wald. Zu allem Übel kam dazu, dass mein Horn fehlt, so kann ich Trent nicht kontaktieren. Aber da du jetzt da bist, können wir gemeinsam nach Equestria, dann kannst du deine eigene Art besser kennenlernen." Die letzten Worte dröhnten noch einige Sekunden in meinem Kopf nach. Ich konnte nach Equestria. Den Ort, den jeder Brony, um jeden Preis, gerne einmal besuchen wollte.

"Und wie kontaktieren wir diesen Trent?" Ich war voller Aufregung. Ich hatte zwar noch nie von einem Trent gehört, aber das war mir im Moment egal.

"Mit einem kleinen Zauber, mehr brauchen wir nicht." Twilight schien sich ebenso zu freuen nach Hause zu kommen. Mir nahm der letzte Satz aber wieder meine Freude.

"Da gibt es nur ein kleines Problem Twilight, ich beherrsche keine Magie."

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Als ob ich es nicht besser gewusst hätte. Dass ich keine Magie beherrschte war das Letzte was Twilight daran hindern würde, nach Hause zu kommen. Nachdem sie sich getrocknet hatte, setzten wir uns beide auf den Boden und sie fing an mir die Grundlagen zu erklären. Magie ist die Formung eines Gedankens in Materie. Das Horn dient als Kanalisator, um die Gedanken dann auf das Objekt zu projizieren. Gut, dass ich von Natur aus ein guter Schüler war. Ich habe in meiner ganzen Schulzeit nie Hausaufgaben gemacht und habe trotzdem immer gute Noten bekommen. Hier war mein Gedächtnis mal wieder Top, sodass ich immer alles abrufen konnte, was in der Stunde gesagt wurde. Mitten in ihrer kleinen Rede ließ sie mich ihr einen Stift und Papier bringen und sie zeichnete etwas was für mich wie eine Rune oder alte Schrift aussah.

"Das ist die Grundform des Wunsches etwas levitieren zu lassen." Sie fügte weitere Zeichen hinzu und schrieb einige Erklärungen dazu auf das Blatt. "Wenn man diese hinzufügt, schwebt das Objekt auch von alleine weiter, ohne dass man weitere Magie aufbringen muss. Dafür kostet dieser Zauber dann auch entsprechend." Ich konnte nur nicken. Ich verstand nur die Hälfte von dem, was sie mir gerade mehrere Stunden erklärt hatte. Es war fast wie früher im Biologieunterricht. Nur Gott weiß wie ich dieses Fach gehasst habe. Ich wandte mich dem kleinen Holzklotz zu, der als Versuchsobjekt diente und stellte mir das erste Symbol von dem Papier vor, aber nichts passierte. Ich hatte während einigen Ausschweifungen von Twilight darüber nachgedacht, ob ich überhaupt Magie hatte. Ich war eigentlich immerhin ein Mensch, die so etwas nicht kannten. Ich übte noch eine Weile weiter und Twilight warf immer mal wieder einen Vorschlag ein, bis sich ihr Magen meldete. Ich deutete auf meinen Kühlschrank und schlug ihr vor sich eine Scheibe Brot zu holen. Ich konzentrierte mich wieder auf mein Stück Holz, das ich inzwischen lieber anzünden wollte, als es schweben zu lassen, doch ein Kreischen von Twilight holte mich aus dem Gedanken.

"Was ist los?" Ich trottete zu ihr und warf einen Blick in den wie üblich leeren Kühlschrank. Sie deutete auf die Packung Salami die dort lag.

"Ist es das, was ich denke?" Ich wusste zwar mittlerweile, dass Ponys Pflanzenfresser sind, aber dass sie so auf ein wenig Fleisch reagieren fand ich übertrieben.

"Nun, Menschen sind Allesfresser. Also ja, das ist Fleisch. Genauer gesagt Salami. Eine bestimmte Mischung aus Fett und Fleisch.", gab ich ihr als trockene Antwort. Es gab doch auch Tiere in Equestria die Fleisch aßen. Da war der Manticore in der einen Folge und dann noch die Hydra, die sicher nicht die Absicht hatte, die Main Six darum zu bitten einige Blätter für sie zu pflücken.

"Und du hast keine Angst vor ihnen?" Sie zitterte leicht. "Ich meine, haben sie nie versucht dich zu essen?" Ich wurde schon vieles in meinem Leben. Von anderen Menschen ausgelacht, verprügelt oder anderweitig deformiert, aber mich zu essen hatte noch keiner versucht.

"Nein, wieso auch. Es gibt nur wenige Menschen die Pferd oder Pony mögen und ich glaube keiner von denen würde ein sprechendes Essen." Das beruhigte sie nicht gerade, es machte die Situation eher schlimmer.

"Es gibt hier Ponys die nicht sprechen können und Menschen essen sie?" In ihrer Stimme lag deutliches entsetzten. Da hatte ich mich mal wieder tief in etwas gestürzt.

"Wie soll ich das erklären. Ponys haben hier keinen Willen. Sie können nicht sprechen und folgen nur ihren Instinkten. Sie besitzen keine Persönlichkeit oder so." Twilight liefen kleine Tränen auf ihrer Wange herunter.

"Das gibt ihnen aber nicht das Recht sie einfach zu essen! Sie haben auch Gefühle und jedes Leben ist wertvoll." Ich hatte es in meinem Leben schon mit einigen Vegetariern zu tun und ich habe ihren Moralansprachen eigentlich immer entsprechend geantwortet. Bei Twilight hier wollte ich das irgendwie nicht. Dieses Wesen war der Grausamkeit einer Welt ausgesetzt, die sie nicht kannte und es fühlte sich nicht richtig an, aber anders kam ich hier wohl nicht mehr raus.

"Twilight, auch Pflanzen leben und trotzdem esst ihr sie, oder? Für die Menschen in dieser Welt ist es das gleiche. Aber es gibt auch Menschen, die dem Fleisch abgeschworen haben. Also sei versichert, dass dir hier keiner was tun wird." Ich sah ihr deutlich an, dass sie erst was sagen wollte, dann aber doch schwieg. Ich holte für sie die Tüte mit dem Brot aus dem Kühlschrank und nach dem ich mit meiner Zungenakrobatik die Tüte geöffnet hatte reichte ich ihr eine Scheibe. Ich schloss den Kühlschrank wieder und meine Aufmerksamkeit galt wieder dem Holzblock. Twilight hingegen stand noch eine Weile am Kühlschrank und kaute langsam an ihrer Scheibe Brot. Ich weiß nicht wann, aber kurze Zeit später war sie auf dem Sofa eingeschlafen, ihr Fell immer noch etwas feucht von den Tränen. Das war einer der Gründe, warum diese Wesen hier nichts zu suchen haben. Was würde ich ihr antun, wenn ich ihr von dem Elend auf der ganzen Welt erzählen würde?

So hatte ich mir diese Erfahrung nicht vorgestellt. Aber meckern half jetzt nichts. Wenn ich Twilight nach Hause bringen und selber mal Equestria einen Besuch abstatten wollte, musste ich das mit der Magie in den Griff bekommen. Bei dem Gedanken wie es wohl in Equestria war wurde mein Gehirn immer ganz aktiv. Ich stellte mir vor, irgendwo ein kleines Zimmer zu nehmen und jedes Wochenende dort zu sein. Ich hatte noch nie überlegt für immer dort zu bleiben. Meine Familie und meine Freunde waren hier und mir lag viel an ihnen. In einigen Geschichten von Fans wollte der Protagonist immer gleich bleiben, ohne zu überlegen, aber ich hielt das immer für unlogisch. Dazu kam, dass jeder dieser Personen immer irgendwie ein seelisches Wrack oder so war, sodass ich schon glaubte, man muss am Ende sein um nach Equestria zu kommen. Die kleine Uhr an der Wand zeigte auf die Zwei und ich wusste, bald würde mein Bruder kommen. Ich wollte ihn bitten ein wenig Salat kaufen zu gehen, den er dann am besten auch gleich zubereiten könnte. Als wenn man an den Teufel denkt, ging die Tür zu meiner Wohnung auf, aber nicht mein Bruder sondern Simon, einer seiner Freunde, stand in der Tür.

"Und dein Bruder ist wirklich eines dieser Pferde?", sagte dieser mit einem Lachen. Zwei weitere seiner Freunde kamen in den Flur, gefolgt von Nils. Ich hatte mich, als ich Simon gesehen hatte, sofort still auf den Boden gelegt, in der Hoffnung wieder als Plüschtier durch zu gehen, aber wenn Nils geplappert hatte war das wohl unnötig.

"Oh man, das wird so ein Spaß!", sagte der andere, den ich als Dodi kannte. Sie öffneten die gläserne Tür im Flur und kamen dann ins Wohnzimmer. Dodi wäre fast auf mich drauf getreten als er mich doch im letzten Moment erblickte. Ich zog es nun vor statt auf Plüschfigur einen auf schlafen zu machen. Egal was die vorhatten, ich hoffte das würde sie davon abhalten. Er hob mich so unsanft wie ich mir vorstellen konnte vom Boden und überreichte mich an Simon. Nils ging durch das Zimmer und fand die schlafende Twilight auf dem Sofa.

"Hier ist ja noch eines. Wo hat Timo das denn gefunden.", sagte er und hob Twilight in seinen Arm. Dodi ging zu ihm und hob ihren Schweif an. Bitte Twilight werde nicht wach, dachte ich die ganze Zeit.

"Schau mal, das ist ein Mädchen! Kaum ist er ein Pferdchen, hat er schon was zum Aufbocken.", sagte Dodi und alle drei lachten. Ich war innerlich auf einhundertachtzig, aber gegen die Drei hatte ich momentan nicht den Hauch einer Chance. "Kommt Leute, lasst uns den Plan in die Tat umsetzten.", sprach Dodi erneut und alle setzten sich in Bewegung.

"Wo ist der Schlüssel von seinem Auto?", fragte Simon, der mich noch im Arm hielt. Der Schlüssel hing immer noch um meinen Hals und baumelte praktisch vor seiner Nase. Nils hatte das natürlich nicht übersehen und nahm ihn mir ab. Sie hatten also irgendwas mit uns vor und wollten mein Auto nehmen. Langsam reichte es mir und ich machte den Mund auf.

"Sag mal spinnt ihr? Was habt ihr vor?", warf ich Nils entgegen, dessen Gesicht knapp über mir war.

"Wirst schon sehen", er grinste. "Das wird lustig, sei kein Spielverderber." Er tätschelte mir den Kopf und ging mit Twilight im Arm die Treppe nach unten Richtung Haustür. Nils war eigentlich nicht so, aber diese Kumpels von ihm. Und ich habe einen schlechten Einfluss, ja? Ich wollte mich aus dem Griff von Simon befreien, aber dieser packte so fest zu, sodass ich nicht frei kam.

"Sei ein braves Pferdchen.", sagte dieser zu mir, als ob er mit einen Hund sprechen würde. Draußen auf der Auffahrt übergab Nils Twilight an Sven, den letzten seiner Freunde und setzte sich auf den Fahrersitz. Dodi und Sven nahmen hinten im Auto Platz und Simon setzte sich mit mir auf den Beifahrersitz. Nils steckte den Schlüssel ins Zündschloss und mein alter Clio erwachte zum Leben. Wir fuhren die Auffahrt herunter und keine zwei Minuten später waren wir auf der Hauptstraße. Ich sah, wie der Wald langsam weniger wurde und wir uns immer weiter der Stadt näherten. Auf unserem Weg durchquerten wir einige kleine Ortschaften bis ich schließlich das Ziel unserer kleinen Reise erahnen konnte. Erneut versuchte ich mich aus dem Griff meines Peinigers zu befreien, doch es half alles nichts.

***

"Nächster Halt, Toys'R'us!", verkündigte Nils freudig. Er nahm den erst besten Parkplatz und alle stiegen aus dem Auto. Twilight war immer noch am Schlafen, aber ich wusste, dass würde nicht mehr lange so bleiben. Vor einigen Tagen gab es eine Werbung in der lokalen Zeitung, dass diese Woche alle “My little Pony”-Artikel zum halben Preis angeboten werden, zur großen Hochzeit in Canterlot. Ich hatte eigentlich selber vor gehabt einige Artikel zu erstehen, aber ich glaube, heute würde dass nichts werden.

Nils und seine Freunde steuerten zielstrebig den Eingang an und ich wusste nun genau was sie vorhatten. Das ganze Geschäft war gefüllt mit kleinen Mädchen, die sich die Spielsachen ansahen und am Spielen waren. Die Mütter saßen abseits in einem kleinen Kaffee, das extra für sie da war. Der Weg führte uns in die ungefähre Mitte des Geschäfts, zwischen einigen Regalen mit Barbie und anderen Puppen, dann ließen uns die Jungs auf den Boden sinken und Nils holte tief Luft.

"Schaut mal Kinder, zwei echte My little Ponys!", hallte es durch die Gänge des Ladens und so schnell wie die Jungs dann verschwunden waren, konnte ich kaum gucken. Sie rannten als ob der Teufel hinter ihnen her wäre und machten sich durch den Ausgang aus dem Staub. Ich konnte noch erkennen, wie sie vor der Tür stehen blieben und sich genüsslich einige Zigaretten ansteckten. Dann wurde mein Blick von zwei kurzen Beinen mit weißen Socken und einem kleinen Rock verdeckt.

"Oh, das ist soooo süß!", kreischte das kleine Mädchen und versuchte mich auf zu heben. Ich ließ das nicht zu und trabte schnell zu Twilight. Das kleine Mädchen ignorierte ich so gut wie möglich, aber das Kreischen das sie gerade von sich gab war nicht zu überhören. Ich weiß nicht ob mein Schütteln Twilight aus ihrem Schlaf holte oder der Schrei, aber sie war wieder unter den Lebenden.

"Äh, ...what?", stammelte sie kurz, dann erblickte sie mich und das kreischende Kind. "Timo, was ist hier los?" So schnell sie konnte stand sie auf allen Vieren und war bereit für was auch immer.

"Twilight, lauf!", rief ich nur und nahm die Hufe in die Hufe. Als Mensch war das wesentlich witziger. Zu dem einen Mädchen gesellten sich etliche weitere und warfen einen Blick auf uns, aber nicht lange, den wir sahen zu, dass wir um die nächste Ecke verschwanden. Im nächsten Gang erwarteten uns allerhand Lego und andere Bauklötze jeder Art.

"Was ist hier los um Celestias willen?", kreischte mir Twilight nun ins Ohr.

"Mein Bruder..." Wir Bogen um die nächste Ecke und fanden uns in der Computerabteilung wieder. Es waren keine Echten, sondern nur diese kleinen Lerncomputer. "hat uns einen Streich gespielt."

"Warum jagen uns dann diese kleinen Menschen?" Wieder ging es um eine Ecke, wo lauter Windeln in den Regalen lagen. Die Horde war uns immer noch dicht auf den Fersen.

"Die Horde rennt, sie macht alles nieder...", sang ich leider ein wenig zu laut, was mir nur einen komischen Blick von Twilight einbrachte. "Das sind Kinder, also Fohlen und sie jagen uns, weil sie uns für Spielzeug halten." Nun kamen wir in die Abteilung mit den Spielzeugwaffen.

"Wie kommen die den auf so eine Idee?", schrie Twilight und man merkte, dass ihr die Idee nicht behagte. Besonders, da ich ihr vor wenigen Stunden  erst eröffnet hatte, dass Pferde hier auch gegessen werden. Da war eine Horde Menschen das letzte was sie brauchte. Es ging in einen weiteren Gang, diesmal mit Konsolen, aber ich war mehr auf das fixiert, was vor uns Lag, der Ausgang. Hinter der Glastür standen immer noch Nils und seine Freunde und schauten durch das Schaufenster zu wie wir gejagt wurden. Ihr grinsen konnte ich bis hier sehen. Ich lief den Gang hinunter und gerade als wir den Hauptweg kreuzen wollten, sah ich was für eine Abteilung uns erwartete, “My little Pony”. Ich schlug schnell den Weg nach rechts ein und folgte den Hauptweg zum nächsten Gang, aber nicht ohne sicher zu gehen, das Twilight noch immer hinter mir war. Zum Glück war sie es und folgte mir in den nächsten Gang und schon rasten wir auf die Kassen zu. Die Kassiererin sah eher gelangweilt aus, bis sie wohl mich und Twilight erblickte und natürlich die Horde an kleinen Mädchen, die uns verfolgten.

Links neben uns hätte ich schwören können, dass zwei ältere Männer im “ My little Pony”-Gang standen und mit einem Finger auf uns zeigten und sich die Augen rieben, aber dafür war keine Zeit. Wir huschten an der verwunderten Kassiererin vorbei und standen nun vor der großen Doppelglastür, die uns den Weg nach draußen versperrte. Ich schaute nach oben und sah das der Sensor uns nicht erfasst hatte, da wir zu klein waren. Es war nur logisch, dass die Tür so eingestellt war, dass Kinder nicht alleine raus konnten. Twilight bekam Panik, weil sich die Tür nicht öffnete. Mit einem Blick nach hinten sah ich wie einer der beiden Männer, die ich eben gesehen hatte, langsam Richtung Tür kam.

"Ist das nicht???", schrie er und stupste mit seinem Ellbogen seinen Kollegen an, der neben ihm stand. Die Kinder liefen gerade an ihnen vorbei, da hatte ich eine Idee.

"Hey ihr Federhirne, kommt und holt euch euer kleines Pony!", rief ich zu den beiden und schlug meinen Huf auf meine Flanke. Twilight’s Panik verdoppelte sich praktisch in dem Moment und sie wollte schon abhauen.

"Bleib hier, das wird schon.", sagte ich ihr und das hörte sie auch nur, weil ich mit einem Huf auf ihrem Schweif stand. Die beiden Kerle rannten nun vor den Kindern auf uns zu und an der Kasse vorbei. Die Alarmanlage ging los, als sie Vorbei waren und keine zwei Sekunden später waren sie in Reichweite der Tür. Die Blindbags in ihrer Hand hatten die Alarmanlage betätigt, aber gleichzeitig öffnete sich dann für uns die Tür. Twilight und ich schnellten nach draußen und ich sah nur wie hinter uns einer der Wachleute die Männer und Kinder in Schach hielt und mit einem Schlüssel erst einmal die Tür versiegelte. Ich minderte mein Tempo und trat nach draußen in den Nachmittag. Nils und seine Freunde standen immer noch leicht links vom Eingang und waren ihren kleinen Streich am Feiern. Ich deutete Twilight mir zu folgen und ging langsam zu ihnen herüber.

"Sag mal habt ihr sie noch alle!", schrie ich los so laut ich konnte. Mir war egal wie viele Leute uns vom Parkplatz aus noch sehen konnten. Ich war sauer. "Wisst ihr eigentlich was alles hätte passieren können?" Nils beugte sich zu mir runter und grinste mir dreist ins Gesicht.

"Komm schon Timo, das war doch zu komisch. Du hättest das auch mit mir gemacht." Ich zog Nils mit meinem Huf noch einen Stück näher, sodass nur er mich noch hören konnte.

"Mir ist egal, dass du mir einen Streich gespielt hast, aber Twilight dort hinter mir...", Nils schaute kurz auf und grinste sie mit einem breiten Lächeln an. "Kommt nicht aus dieser Welt, sie hatte gerade Todesangst." Ich ließ ihn wieder los und er richtete erst mal seine Jacke. Ich warf ihm immer noch den finstersten Blick zu, den ich vorbringen konnte. Er rollte mit den Augen und schob mich zu Seite und trat zu Twilight. Diese zuckte zusammen, sodass sie fast nur noch ein Ball am Boden war, fast wie Fluttershy. Das zeigte mir deutlich wie viel Angst sie gehabt haben musste.

"Hey!" Nils kniete sich neben sie und stupste sie kurz an. "Ich meinte den Streich nicht böse. Ich wollte nur meinen Bruder ein wenig ärgern." Das Grinsen blieb unverändert in sein Gesicht gemeißelt. Twilight sah langsam zu ihm auf und nach ein paar Sekunden stand sie wieder auf den Hufen. Das Nächste was ich hörte, war ein lauter Knall und Nils, der auf den Boden viel. Sie trat an ihm Vorbei und gesellte sich wieder zu mir. Sie hatte Nils gehörig eine mit ihrem Huf gepfeffert und dieser saß nun auf dem Boden und rieb sich die rechte Backe. Seine Freunde verstummten und sahen nur noch runter auf mich und Twilight. Ich führte sie langsam Richtung Auto und kurz bevor wir es erreichten wandte ich mich noch mal an Nils.

"Komm schon Nils, wir fahren." Das Auto öffnete sich per Fernbedienung und ich öffnete die hintere Tür. Dann kletterte ich in den Kofferraum. Twilight tat es mir gleich und kurz darauf saßen wir alle wieder im Auto und machten uns auf den Weg nach Hause. Während der ganzen Fahrt sagte keiner von Nils Freunden oder er selber auch nur ein Wort und ich lag mit der immer noch zitternden Twilight Sparkle hinten im Auto. Ich weiß nicht wie ich ihr die Aktion, die mein Bruder hier abgezogen hat, erklären sollte, aber ich hoffte, dass ich noch ein wenig Zeit haben würde darüber in Ruhe nach zu denken. Bitte lass sie zu Müde sein um Fragen zu stellen.

Kapitel 5 - Alles neu

Ich hätte nicht geglaubt, dass ich ohne eine Erklärung davon kommen würde. Kaum waren wir aus dem Auto und wieder in meiner Wohnung, zeigte ich Twilight mein Schlafzimmer und bot ihr mein Bett an. Es war zwar noch hell draußen, aber durch die ganze Aufregung und das Laufen war sie in kürzester Zeit eingeschlafen. Ich schloss die Tür hinter mir und ging in den Keller zum Zimmer meines Bruders. Ich klopfte kurz an die Tür bevor ich in sein Zimmer trat oder besser es versuchte. Der Boden war überfüllt mit Leergut jeder Art, Plastikmüll und wer weiß was sonst noch. Eine der Situationen, in denen ich Schuhe vermisste. Seine Freunde und er saßen alle auf dem Sofa in der Ecke und starrten mehr oder weniger auf mich und wie ich mir langsam einen Weg bahnte.

"Sag mal, seid ihr alle noch ganz beisammen?" Ich richtete meinen Blick auf Nils. "Glaubst du nicht, dass es eine scheiß Idee war? Und ich meine nicht mal nur Toys'R'us, sondern auch deinen Clowns hier überhaupt das mit mir zu erzählen." Hätte ich noch Arme, wären sie jetzt überkreuzt. "Wie seit ihr überhaupt auf diese glorreiche Idee gekommen?" Keiner seiner Freunde sagte etwas, also sprach Nils.

"Nachdem ich ihnen erzählt hatte, was passiert war und sie sich wieder beruhigt hatten, haben wir so ein wenig über das Ganze geredet. Es erschien uns eben sau komisch." Zugegeben, für mich alleine wäre es das wahrscheinlich auch gewesen, wenn ich vorher eingeweiht worden wäre.

"Wie hast du diese Idioten denn überzeugen können? Ich meine, wenn ich das jemandem erzählen würde, ich glaube, ich käme in die Irrenanstalt." Nils holte sein IPhone aus der Tasche, tippte ein wenig darauf herum und hielt es mir dann vor die Nase. Zu sehen war ich, wie ich gestern im Flur das Gehen geübt hatte, mit den Socken an den Hufen. Dann kam der kleine Crash mit dem Schrank. Er musste in der Wohnungstür gestanden haben, ohne dass ich ihn bemerkt hatte. Nils steckte das Handy wieder ein.

"Jetzt erkläre du aber mal, wo du dieses andere Pony aufgegabelt hast? Ist sie auch so verwandelt worden wie du?" Ich nahm die Tastatur von seinem Computertisch und warf sie ihm zu. Dabei vielen etliche Dosen vom Tisch und auch einige Flaschen.

"Such mal nach “My little Pony” und mach die erste Folge an, die du findest." Nils ließ nicht lange auf sich warten und fand eine Folge. Ich sagte ihm, er soll etwa bis zur Mitte vor spulen und dann war da eine Szene mit den Main Six. Ich deutete auf den Bildschirm. "Siehst du das Pony da? Rate mal, wer oben schläft." Nils und alle seine Freunde erhoben sich vom Sofa und drückten sich an den Bildschirm. "Genau, ihr seht richtig. Das ist Twilight Sparkle. Ein Pony, das es hier eigentlich nicht geben kann, ergo kommt sie aus einer anderen Welt. Genauer gesagt, Equestria. Durch einen Unfall ist sie hier und ihr Hornochsen habt praktisch das erste Alien, das jemals hier her gekommen ist, zu Tode erschreckt. Bravo!" Hätte ich mich auf zwei Hufen halten könnten, hatte ich geklatscht, oder eher geklopft. Mit diesen Worten ging ich wieder aus dem Raum und überließ die Gruppe ihren Gedanken. Ich wusste, dass es nicht böse gemeint war, aber richtig war es auch nicht gewesen. Auf mich wartete zumindest ein Holzklotz, der heute Abend entweder unter der Decke oder im Ofen war.

***

Ich weiß nicht, wie spät es war, als ich wach wurde. Ich lag immer noch im Wohnzimmer auf dem Boden und neben mir mein Freund der Holzkubus. Ich erhob mich von meiner ungemütlichen Position und taumelte langsam auf das Sofa. Ich nahm die Fernbedienung vom Tisch und drückte so vorsichtig wie möglich auf die erst beste Taste und der Fernseher sprang an. Mir war egal was lief, ich brauchte nur ein paar Geräusche und Müde wie ich war, schlief ich auch schnell wieder ein.

***

Die Kopfschmerzen waren es, was mich am nächsten Morgen aus meinem Schlaf rissen. Der Fernseher lief immer noch und zeigte das aktuelle Nachrichtenprogramm. Eigentlich schaute ich keinen dieser Nachrichtensender, aber das war mir wohl gestern Abend einfach egal gewesen. Ich richtete mich auf und streckte erst mal alle Gliedmaßen durch. Danach ging es wie üblich jeden Morgen erst mal ins Bad. Eine Dusche war genau das, was ich brauchte, um meinen Kopf klar zu bekommen. Nachdem ich fertig war, öffnete ich die Wohnungstür wieder, die ich verschlossen hatte. Es war gestern für Twilight’s eigenes Wohl das beste gewesen, wenn ich ihr versichern konnte, dass sie keiner mehr im Schlaf irgendwo anders hinbringen würde. Vor der Tür stand ein Korb mit ein paar Äpfeln und Karotten. Hotel Mama, irgendwie war ich da wohl wieder rein geraten. Mit dem Korb in der Schnauze ging ich wieder ins Wohnzimmer und fand Twilight dort auf der Couch sitzen. Sie hätte schon eine halbe Ewigkeit dort sitzen können, ich hätte sie nicht bemerkt. Still saß sie dort und folgte gespannt dem geschehen im Fernseher. Ich stellte den Korb auf die Arbeitsplatte in der Küche und nahm einen Apfel in meine Schnauze, den anderen in einen Huf und ging wieder auf das Sofa. Ich stupste Twilight an und hielt ihr den Apfel unter die Nüstern.

"Morgen...", schmatzte ich,"willst du auch einen?" Ihr Blick blieb wie gebannt auf den Fernseher gerichtet und ich beschloss, dass es das Beste war, diesen abzuschalten. Ich legte den Apfel auf den Tisch und mit einem weiteren Druck auf die Fernbedienung war das Gerät aus. Twilight erwachte praktisch aus ihrer Trance und schaute zu mir herüber.

"Was ist das?", fragte sie zögerlich und deutete auf den Fernseher, der immer noch leicht flimmerte. Ich musste mir echt bald mal einen neuen kaufen.

"Ein Fernseher. Damit werden Bild und Ton empfangen. Man könnte sagen, ein Bilderbuch, das sich selbst erzählt." Ich wollte ihr nicht die Tiefen der Elektrotechnik erklären, zumindest nicht um sieben Uhr morgens und mit meinem Brummschädel.

"Also sind das nur erfundene Geschichten?" Sie meinte wohl die Nachrichtensendung.

"Nein, das nennen wir Nachrichten. Es ist etwa zu vergleichen mit einer Zeitung." Dass die Medien manipuliert werden und alles behielt ich auch mal für mich. Mein Kopf war echt am hämmern.

"Wie kann dieser Mensch dann so ruhig bleiben? Er hat gerade eben erzählt, dass irgendwo über einhundert Menschen gestorben sind. Das ist eine Katastrophe." Sie schien echt aufgebracht. Ihre Stimme war mehr ein flehen, als ob sie nach Emotionen bettelte.

"So etwas passiert in dieser Welt leider jeden Tag." Ich seufzte und holte tief Luft. "Es leben etwa 7 Milliarden Menschen in dieser Welt, ein paar Hundert werden hier als Kollateralschaden angesehen. So traurig das ist, aber das ist hier leider so." Ihr Gesicht spiegelte deutlich ihr entsetzten wieder.

"Das ist furchtbar! Wie kannst du nur an so einem Ort leben? Das ist doch wie ein Alptraum!" Ich konnte ihr nur zustimmen. Die Welt konnte manchmal wirklich ein schlechter Alptraum sein.

"Wir haben aber auch Liebe und Hoffnung, Twilight. Die Menschen, die uns wichtig sind, machen das alles erträglich. Gemeinsam ist man hier stark." Ich wusste, dass nicht anders aus zu drücken. Sie wusste sicher, was ich meinte, den auch in Equstria gab es sicher schlechte Zeiten. "Ich mache mich mal wieder an das Holz. Schließlich willst du nach Hause.", sagte ich nach einem kurzen schweigen und Twilight nickte nur langsam. Gerade als ich anfangen wollte, hatte ich aber eine Idee, die Twilight sicher aufheitern würde. Ich ging an mein kleines Bücherregal und nahm meine Kopie der Weihnachtsgeschichte aus dem Regal und warf es ihr aufs Sofa. "Dann hast du auch was zu tun.", sagte ich mit einem müden Lächeln, als ich mich wieder neben das Holz legte. Ich sah, wie Twilight erst das Buch begutachtete und den Einband las, danach das Buch selber zu lesen begann.

Die Stunden flogen nur so dahin, ohne dass ich den kleinsten Fortschritt machte. Twilight kam mit ihrem Buch sehr gut voran und war schon etwa bei der Hälfte angekommen. Ich brauchte etwas Musik, das entspannt mich immer und half auch beim Denken. Ich nahm den zugeklappten Laptop vom Tisch und stellte ihn in der Küche auf die Arbeitsplatte neben dem Korb, sodass die Sicht auf das Gerät vom Wohnzimmer aus verdeckt war. Ich klappte ihn auf und der übliche Arbeitsplatz begrüßte mich. Ich navigierte durch einige Ordner und änderte erst einmal den Hintergrund in ein einfaches blau, um eines meiner kleineren Probleme zu lösen. Dann öffnete ich meinen Mediaplayer und schon ein paar Klicks später ertönten die ersten Klänge. Twilight war so tief in dem Buch, dass sie es nicht zu bemerken schien, geschweige denn Notiz von der Musik nahm. Ich legte mich wieder neben den Klotz und hörte erst mal gespannt 'Rise Against - Satellite' und summte leise mit zur Musik. Ich konnte spüren, wie die ganze Anspannung der letzten Tage von meinen Schultern viel und ich das erste Mal seit meiner Verwandlung relaxen konnte. Ich schloss die Augen und sang im Kopf leise mit. Der Holzklotz konnte auch noch ein paar Minuten warten.

Ich öffnete wieder die Augen, als der Player in das nächste Stück überging und schaute zu meiner rechten auf den nackten Boden. Mein Blick wanderte auf die anderen Seite, aber auch hier fehlte der Klotz. Ich stand auf und schaute unter mich, aber wie zu erwarten hätte ich es bemerkt, wenn ich auf einem Klotz gesessen hätte, also blieb nur eine Option. Ich schaute unter die Decke und da hing er, als ob es nie anders gewesen wäre. Ich spürte, wie mein Grinsen über mein ganzes Gesicht zog und vor Freude sprang ich durch die Wohnküche, was dann auch die Aufmerksamkeit von Twilight auf sich zog.

"Hey, du hast es geschafft." Sie nickte zufrieden und klappte das Buch zu. Mein Horn leuchtete immer noch in einem hellen Weiß und dieselbe Aura umschloss den Klotz an der Decke. Dies hielt aber nicht mehr lange an. Die Aura schwand und mit einem Knall landete das Holz auf dem Boden und haute eine tiefe Kerbe in das Laminat.

"Also, wie rufen wir jetzt diesen Trent?" Ich wollte so bald wie möglich mal Equestria besuchen. Auch Twilight schien sich zu freuen, dass sie bald nach Hause kommen würde.

"Eigentlich müssen wir nur eine magische Schockwelle durch einen Baum jagen. Trent ist die Seele aller Wälder. Wo ein Wald ist, kann auch er eine Form annehmen.", erklärte sie kurz. Ich war so aufgedreht, wie ein Kind einen Tag vor Weihnachten. Ich war kurz davor schon zur Haustür zu rennen und es sofort probieren zu wollen, da schoss mir ein anderer Gedanke durch den Kopf.

"Was dagegen, wenn wir erst Morgen losgehen? Ich würde gerne meiner Familie sagen, dass ich eine Zeit weg bin. Außerdem würde ich gerne ein paar Sachen mitnehmen." Ich hatte auch schon eine Idee, wie ich alles transportieren würde.

"Sicher, kein Problem.", sagte sie mit einem komischen Grinsen. "Ich habe ja noch das Buch hier. Lass dir ein wenig Zeit." Mit den letzten Worten öffnete sie das besagte Buch und fing wieder an zu lesen. Ich dagegen ging so schnell wie möglich in den Keller und suchte in unserem kleinen Lagerraum nach etwas, was ich zuletzt vor etwa zehn Jahren gebraucht hatte. Schließlich fand ich das, was ich suchte in einer Kiste mit alten Fahrradreifen und anderen Dingen, die man für ein Fahrrad brauchte, meine Satteltasche. Die hatte ich gebraucht, als ich mit dreizehn Zeitungen verteilt hatte, um mir Geld für meinen ersten, eigenen Computer zu verdienen. Andere gehen dafür zum Unterricht in die Kirche und lassen sich beschenken, ich habe gearbeitet. Das war mal wieder ein deutliches Zeichen für mich, dass kein Geld der Welt mich dazu bringen konnte diesem Verein zu besuchen.

Ich warf mir die Tasche über den Rücken und was sollte ich sagen, sie passte wie die Faust aufs Auge. Es ging wieder nach oben in meine Wohnung und ich fing an einige Sachen zu packen, wie Boxershorts und meine Medikamente. Als ich sie so in meinem Huf hielt, viel mir auf, dass ich sie nicht mehr gebraucht hatte, aber sicher ist sicher. In der Küche klappte ich meinen Laptop zusammen und steckte ihn in eine Satteltasche für sich und zuletzt öffnete ich die Schublade und nahm das Handy heraus. Um Twilight machte ich mir gerade keine Sorgen, denn sie war immer noch in das Buch vertieft. Wenn ich sie also jemals über mehrere Stunden loswerden wollte, brauchte ich nur ein gutes Buch. Ich hätte gerne ausprobiert, wie lange sie für alle drei Bücher von “Herr der Ringe” gebraucht hätte, aber das hob ich mir für später auf. Das Handy war darum wichtig, weil ich ein paar Fotos machen wollte. Empfang würde ich in Equestria nämlich kaum haben. Eine halbe Stunde später hatte ich alles zusammen, was ich für meinen kleinen Ausflug brauchen würde, also setzte ich mich wieder aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein. Es war nicht leicht mit den Hufen den Kanal zu wechseln und oftmals schoss ich über das Ziel hinaus, aber schließlich blieb ich an einem Sender hängen.

"Gestern ereignete sich in einem kleinen Spielzeugladen ein unglaubliches Schauspiel. Augenzeugen berichteten, das zwei Ponys aus dem Laden gerannt kamen und dass das eines sogar gesprochen hat." Mir blieb die Luft weg. "Die Kameras haben das Ereignis festgehalten, sehen sie also hier diese unglaublichen Bilder." Auf dem Bildschirm war nun zu sehen wie Twilight und ich durch einige Gänge liefen, auf der Flucht vor den Kindern und dann noch die Szene wie wir am Ausgang standen und ich die beiden Männer gelockt hatte. Das Bild wechselte und zu sehen war nun einer der beiden Männer, der einer Kamera erzählte, was er gesehen hatte, dann kam wieder die Sprecherin. "Es ist noch unklar, ob es sich dabei um einen Streich handelte, aber der Kreis wurde auf einige Verdächtige eingekreist. Zeugen viel eine Gruppe Jugendlicher auf, die kurz nach dem Vorfall in einem blauen Reno Clio, etwa Baujahr 1993, das Gelände verließen. Das Kennzeichen ist der Polizei mitgeteilt worden und es wird zur Stunde nach dem Halter ermittelt." Sie wechselte das Blatt. "Berlin..." Ich hämmerte so schnell ich konnte auf die große, rote Taste auf der Fernbedienung. So viel also zur Geheimhaltung. Panik machte sich in mir breit, denn es war nun nur eine Frage der Zeit bis die Polizei vor der Tür stand und eine Erklärung wollte. Twilight starrte in mein Gesicht und erkannte wohl auch, dass das nicht gut sein konnte.

"Wir müssen vielleicht doch schon heute los...", sagte ich leise und machte mich auf den Weg nach unten. Ich wollte schnell alles meiner Mutter erzählen, damit sie sich keine Sorgen machte, wenn ich eine Zeit nicht da wäre. Ich ging die Treppe runter und öffnete die Tür im Flur, um meine Hunde aus ihrem Zimmer zu lassen, dann betrat ich die Wohnung meiner Mutter. Alles war Still und keiner schien im Haus zu sein. Ich suchte in allen Zimmern, auch in dem von meinem Bruder Dirk, aber es war keiner da. Dann hatten sie halt Pech gehabt. Es gab nun gerade wichtigeres. Würde die Polizei hier zwei sprechende Ponys finden, wäre bald der Teufel los. Ich wollte gerade Twilight holen, als ich im Flur die Hunde an der Tür kratzen sah. Sie mussten wahrscheinlich mal in den Garten, also öffnete ich die Tür und ließ sie nach draußen. Sie rasten die kleine Treppe herunter und verschwanden um die Ecke in den Vorgarten. Ich wollte gerade ein Stück hinter her gehen, da sah ich wie zwei Uniformierte aus ihrem Auto stiegen, das vor unserer Auffahrt stand und ihren Blick auf mich gerichtete hatten. Der Fahrer schloss gerade seine Tür, da stieß ihn sein Kollege, der noch halb im Wagen war, an und deutete mit dem Finger auf mich. Ich machte auf der Stelle kehrt und mit einem kleinen Knall viel die Tür ins Schloss, was sogar das "Halt, Polizei!" der Beamten übertönte. Ich hörte wie sie das Tor am Zaun öffneten und unser Grundstück betraten. Ich ignorierte die weiteren Rufe der beiden und schnellte nach oben in die Wohnung."Twilight, wenn wir noch los wollen, dann jetzt!" Sie erhob sich vom Sofa.

"Was ist denn los?" Sie hatte offenbar die Rufe von unten nicht gehört.

"Erinnerst du dich, dass ich sagte, die Menschen dürfen nichts von uns wissen?" Ich wartete gar nicht auf eine Antwort von ihr. "Das ist nicht länger Sorge Nummer eins, sie haben uns gesehen. Wir müssen hier weg, egal wo hin!" Das Menschen nach ihr suchten, machte ihr deutlich Angst. Die Aktion von gestern steckte ihr noch deutlich in den Knochen. Wir rasten nun beide die Treppe runter und gingen durch den Flur. Einer der Beamten hatte wohl die Idee durch ein Fenster zu gucken und rief seinen Kollegen als er uns kommen sah. Schnell gingen wir weiter in den Keller und dann in den Garten. Wenn wir nur einen Baum erreichen mussten, sollte das mit einem Wald hinter dem Haus kein Problem sein. Die Beamten waren nicht auf den Kopf gefallen und liefen hinter uns beiden, seitlich vom Grundstück, hinter her.

"Wie rufe ich jetzt diesen Trent?" Die Polizisten wollten nicht aufgeben und sprangen über den niedrigen Zaun und waren nun im Garten.

"Du musst nur einen Zauber auf einen Baum wirken, das dürfte seine Aufmerksamkeit erregen.", sagte Twilight während sie direkt neben mir lief. Der Wald kam in Reichweite und ich hastete direkt zum erst besten Baum und wollte das wiederholen, was ich mit dem Holzklotz gemacht habe, doch nichts passierte. Die Polizisten holten auf, also rannten wir weiter.

"Es klappt nicht.", sagte ich zu Twilight, als wir die ersten Meter im Wald zurückgelegt hatten. Die Satteltasche auf meinem Rücken machte sich langsam bemerkbar in ihrem Gewicht. Ich wurde langsamer und ich wusste genau, dass ich dieses Tempo mit dem Gewicht nicht halten konnte.

"Twilight, siehst du das schwarze, große Ding in meiner Tasche? Nimm es und schmeiß es raus!" Sie zögerte nicht lange und mit einem Satz flog mein Laptop aus meiner Tasche in einem hohen Bogen den Polizisten entgegen und zerschellte. Für die Krokodilstränen war später Zeit, wenn wir hier raus waren. Wir holten wieder einen kleinen Vorsprung heraus und erneut versuchte ich mich an einem Baum, aber der Erfolg blieb wieder aus. Wir rannten weiter, aber langsam blieb mir die Puste aus. Die Magie oder besser, der Versuch kostete ganz schön Kraft und dazu zerrten noch zwei Polizisten an meinen Nerven. Wir kamen wieder an einen großen Baum, der unseren Weg kreuzte und ich warf einen Blick zurück. Die beiden Polizisten kamen auf dem Waldboden nicht so schnell voran wie wir, sodass wir nun etwa eine Minute Vorsprung hatten.

"Die Polizei, dein Freund und Wegelagerer! Könnt ihr uns nicht einfach in Ruhe lassen?", schrie ich den beiden entgegen, aber diese liefen einfach weiter. Wenn es eine Musik gab, die auf diesen Moment passte war es 'Dope - Die, Boom, Bang'. Ich versuchte erneut den Zauber, doch wieder ohne Erfolg. Ich war langsam so genervt, dass ich vor lauter Frust mein Horn gegen den Baum knallte, was dazu führte, dass sich einige Funken lösten und der Baum kurz weiß leuchtete. Das kostete das letzte Bisschen meiner Kraft und ich brach vor dem Baum zusammen, aber bevor ich auf dem Boden aufkam, hielt mich ein Ast auf den Beinen.

"Trent! You found me!", kreischte Twilight. Der Ast hob mich langsam auf und setzte mich neben Twilight auf den Boden. Ich sah hoch zu dem Baum und sah ein großes, grünes Auge, das auf uns beide herab schaute.

"Natürlich Twilight Sparkle, ich habe nur auf ein Zeichen von dir gewartet.", sagte eine sehr monotone Stimme, so als ob keinerlei Emotionen vorhanden wären. Woher sie kam, konnte ich nicht sagen. Sie schien uns einfach zu umgeben. Die Polizisten hatten die Stimme auch gehört, kamen aber immer noch näher und brüllten uns an. "Sind das Freunde von dir?", fragte die Stimme und Twilight schüttelte nur den Kopf. Ich sah nur wie sich neben den beiden Polizisten ein Ast bewegte und sie beide mehrere Meter zurück geschleudert wurden. "Also, ich glaube du willst nach Hause, oder? Dawn macht sich Sorgen. Er war die Tage mehrmals bei mir und fragte nach dir." Das Auge wanderte dann auf mich. "Und wen haben wir hier?"

Ich schluckte. Dieses Wesen hatte gerade einfach mal zwei Polizisten verletzt und schien sich nicht im Ansatz darum zu sorgen. Ich fragte mich, was er mit mir machen würde. Twilight kam mir aber mit einer Antwort zuvor. "Das ist ein Freund. Er hat mir geholfen, dich zu rufen. Wie du siehst, ist mein Horn mal wieder einem magischen Unfall zum Opfer gefallen", sagte sie mürrisch, was mich sehr an mich und die Geschichten mit meiner Brille erinnerte. Ein Ast wanderte zu Twilight und tippte ihr kurz auf die Stirn und mit einem kleinen Lichtblitz war ihr Horn wieder an Ort und Stelle. "Danke Trent",dankte Twilight und verbeugte sich kurz. Ich beschloss, dass es besser war, Twilight reden zu lassen. Ein Wesen, dass so mächtig war, da war ein falsches Wort sicher genug. "Könntest du uns beide nach Hause bringen?" Der Baum antwortete nicht, sondern ein weiterer Ast schoss aus irgendwo her und bohrte ein kleines Loch in den Boden. Einige Sekunden später bildete sich eine kleine Pfütze und Twilight trat freudig hinein. Ich tat es ihr gleich, denn ab hier war ich nicht mehr der Experte, sondern sie. Das Wasser wabberte langsam an meinen Beinen hoch und schloss mich in einem dünnen Film Wasser ein. Twilight blieb völlig ruhig und lies die Prozedur über sich ergehen. Als das Wasser meinen Hals erreichte, holte ich noch einmal tief Luft und im nächsten Moment wurden wir in die Pfütze gezogen. Durch den plötzlichen Sog schloss ich die Augen und alles wurde für eine Weile Schwarz.

Als ich meine Augen wieder öffnete, standen wir auf einer kleinen Wiese, in der Nähe eines Waldes, aber dieser war anders, als alles was ich bisher gesehen hatte, zumindest in der Realität. Der Rand des Waldes mit dem Namen Everfree starrte mir entgegen und auch das komische, grüne Auge. "Achte besser auf deine Magie, Twilight Sparkle.", sprach die Stimme und das Auge löste sich langsam auf und zurück blieb ein normaler Baum. Twilight ging einige Schritte in die Richtung eines kleinen Hügels, bevor sie mir deutlich machte, ihr zu folgen. Ich trat auf den Hügel und mein Blick viel auf das Dorf meiner Träume, nein, der Träume so vieler Leute. Ponyville erstreckte sich vor meinen Augen. Die Häuser hatten ein rustikales Aussehen, auch wenn sie hier und da komisch aussahen, mit ihrem Lila. Der Fluss teilte die kleine Stadt in zwei Hälften und auf der einen Seite sah man deutlich das Wohngebiet, während auf der anderen Seite der Marktplatz mit seinen Ständen und Zelten zu erkennen war. Das größte Gebäude war das Rathaus mit seiner Halle. Es erhob sich praktisch über den ganzen Ort. Aber auch andere Häuser vielen mir sofort ins Auge. Ein großer Baum, nicht weit abseits der Rathauses oder auch das einzig runde Haus des ganzen Ortes. Mein Blick wanderte ein wenig abseits von Ponyville, wo sich ein Apfelbaum an den Nächsten reihte. Twilight stupste mich an und sprach:

"Willkommen in Equestria!"

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Ich bestaunte den Anblick, den ich auf Ponyville hatte noch eine Weile, bis mich ein Kichern von Twilight wieder in die Realität zurückholte.

"Ich kann dir später gerne alles zeigen, aber erst muss ich nach Hause. Auf mich wartet schon jemand.", sagte sie freudig und machte sich auf den Weg Richtung Stadt. Irgendwie klang ihre Stimme anders, so als würde ich sie doppelt hören, aber das war mir gerade egal. Kurz hinter Twilight ging ich einen kleinen Weg entlang und die Gebäude der Stadt kamen langsam immer näher. Ich hatte so viele Fragen, aber die Meisten konnte ich nicht stellen, denn dann würde sie mitkriegen, dass ich viel zu viel wusste. Ich hätte so gern gewusst, in wie fern die Serie mit dieser Welt übereinstimmt und woher unsere Welt überhaupt von dieser wusste. Wir kamen an einer ruhigen Ecke in das Dorf, wo nur vereinzelt einige Häuser standen. Es waren wirklich kleine Häuser, aber sie sahen sehr gemütlich aus und ich würde sie am ehesten mit einem kleinen Bungalow vergleichen. Eines der Häuser stach aber deutlich von den anderen ab, denn es hatte kein wirkliches Dach, sondern Gras. Es wirkte wie ein Erdhügel, der ausgebaut worden war, mit ein wenig Holz hier und da und einigen Fenstern. Ich hatte schon so eine Ahnung, wem das Haus gehören würde und merkte mir schon einmal einen Besuch vor, denn Twilight machte keine Anstalten anhalten zu wollen.

Schnell gingen wir weiter, Richtung Zentrum der Ortschaft und dann überquerten wir auch die Brücke, auf der Fluttershy damals den Abfall über BonBon und eine Freundin geschüttet hatte. Wir kamen nun auf die Hauptstraße und an einem weiteren bekannten Gebäude vorbei, Sugercube Corner. Das Haus sah wirklich wie in der Serie aus und am liebsten hätte ich gleich einmal in die erste Wand gebissen. Einige Ponys um uns herum fingen an zu reden und mich beschlich das unangenehme Gefühl, das Thema war das ein neues Pony in der Stadt ist. Ich komme ja selber aus einer kleinen Ortschaft, also verwundert mich das nicht und ich wusste, es war nur eine Frage der Zeit bis mir ein bestimmtes pinkes Pony über den Weg laufen würde. Ich legte einen kurzen Sprint hin, um den Anschluss an Twilight nicht zu verlieren. Es war einfach herrlich hier. Obwohl es ein kleiner Ort war, steckte alles voller Leben. Die Sonne schien in einer angenehmen Temperatur und überall wo man hin sah, schien alles so friedlich. Einige Ponys winkten Twilight zu und sie grüßte allen zurück. Das nächste interessante Gebäude war unser Ziel, die Bibliothek. Twilight ging schnellen Schrittes auf den Eingang zu und öffnete mit ihrer Magie die Tür.

"Nach dir.", sagte sie freundlich und ließ mich in das Baumhaus. Das erste und einzige was fast überall zu sehen war, waren Bücher. Selbst die Luft in dem kleinen Haus roch nach Buch. Der kleine, runde Raum hatte zwei Türen und zwei Treppen. Eine führte nach unten, die andere nach oben. Ich wusste, dass unten ihr Keller mit ihren Geräten war und oben ihr Schlafzimmer, also konnte die anderen beiden Räume nur die Küche und das Bad sein. Twilight lief an mir vorbei in das Haus und schloss die Tür hinter sich, was dazu führte, dass die gemalte Kerze auf der Tür sich entzündete. Eine gute Idee um zu signalisieren, ob das Geschäft geöffnet ist oder nicht. Ich legte meine Satteltasche neben den kleinen Tisch, der vor mir stand.

"Dawn, Spike ich bin wieder da!", halte ihre Stimme durch den Baum, aber irgendwie war sie wieder doppelt in meinem Kopf. Es war fast so, als würde sie zwei Mal zur gleichen Zeit sprechen. Die Tür zur Küche öffnete sich und der kleine Drache trat heraus und kaum hatte er Twilight entdeckt, rannte er auf sie zu und schloss sie in seine Arme.

"Twi, du bist wieder da! Wieso hat das mit dem Zauber so lange gedauert?" Auch seine Stimme war ähnlich wie die von Twilight, doppelt.

"Es gab einen kleinen Zwischenfall, aber dank meinem neuen Freund hier bin ich wieder da." Sie deutete mit einem Huf auf mich und Spike trat an mich heran.

"Danke Kumpel, du weißt gar nicht wie sie mir gefehlt hat!" Er streckte seine kleine Kralle aus, die er zu einer Faust geballt hatte. Es war Zeit für meinen ersten Brohoof!

"Kein Problem Kumpel, ähm, I mean, no problem at all buddy." Ich musste mich daran erinnern, dass hier Englisch gesprochen wurde, doch Spike sah mich nur komisch an.

"Sagt er immer alles doppelt?", wandte er sich an Twilight, die auch einen verwirrten Ausdruck auf ihrem Gesicht hatte.

"Sag mal Timo, welche Sprache spreche ich gerade?", fragte sie mich.

"Meine, also Germane hast du es glaube ich genannt." Spike zog die Augenbraun hoch.

"Also wenn das Germane war, bin ich über Nacht zum Experten geworden. Die einzige, die ich kenne, die hier außer Twilight andere Sprachen beherrscht, ist Rarity." Ich war verwirrt. Twilight dagegen blieb völlig gelassen und fing an einige Bücher aus einem der Regale schweben zu lassen. Sie durchsuchte sie  schneller als ich gucken konnte und hielt dann beim zweiten Buch an.

"Timo, hörst du uns irgendwie doppelt?" Sie hatte wohl eine Lösung für das Problem.

"Ja, es ist so, als wäre da immer eine zweite, aber wesentlich leisere Stimme während ihr redet." Sie schaute wieder einige Sekunden in das Buch, dann nickte sie zufrieden und das Buch flog mit den anderen wieder zurück in das Regal, woher sie gekommen waren.

"Das ist ein Zauber, er heißt Flüsterer. Er übersetzt Sprachen für einen und andere." Ich sah sie mit einem Gesicht an, das mehr sprach als tausend Worte. Das letzte was ich wusste, war so ein Zauber. "Ich denke, den wirst du Trent verdanken. Er hat uns schon mal geholfen vor einiger Zeit. Diesmal hat er dir einen Gefallen getan." Ich nahm die Erklärung erst mal so hin, was blieb mir auch anderes übrig, denn Magie war die Regel der Logik mal vollkommen egal.

"Da wir das dann auch geklärt hätten. Hallo Spike, mein Name ist Timo, aber Freunde nennen mich tio.", stellte ich mich dem kleinen Drachen nun doch endlich vor. Erneut hielt er mir seine Klaue hin, diesmal aber offen und ich nahm die Geste gerne an.

"Und wer ist Dawn, wenn ich fragen darf? Ich sehe hier sonst niemanden." Twilight schien das jetzt auch zu bemerken.

"Genau Spike, wo ist er? Trent meinte, er mache sich sorgen." Spike macht eine lässige Handbewegung.

"Die Cutie Mark Crusaders haben ihn mitgenommen. Wenn sie also nicht gerade die Stadt verwüsten, sind sie wahrscheinlich auf der Farm." Das war immer noch nicht die Antwort, die ich wollte.

"Und wer ist Dawn?" Twilight sprach die folgenden Worte, aber glauben wollte ich sie nicht.

"Dawn ist mein Sohn. Ich hatte eigentlich gedacht, er wäre hier." Twilight, Twilight Sparkle, einen Sohn? Wie um Gottes, hier wohl Celestias Willen konnte das denn passieren. Das war aber nicht die Serie, die ich kannte. Ich ließ den kleinen Schock auf mich wirken und setzte mich direkt an der Tür erst mal hin.

"Alles in Ordnung?", fragte Twilight besorgt.

"Ja, nur, ich wusste nicht, dass du Mutter bist." Sie schien ein wenig erbost zu sein.

"Meinst du etwa, ich kann nicht für ein Fohlen sorgen?" Eine wütende Twilight war das Letzte, was ich jetzt gebrauchen konnte.

"Nein ähm... Ich meine, du bist doch noch so jung und so." Das kam irgendwie so schmalzig aus mir raus, dass ich selber es kaum glauben konnte. Ich meinte gerade noch erkennen zu können, dass Twilight unter ihrem Lavendel farblichen Fell leicht rot wurde, da öffnete sich hinter mir die Tür und ich wurde mit einer Gewalt gegen die Wand gepresst, als hätte mir jemand ein Brett vor den Kopf gehauen. Wenn ich nicht seitlich gegen die Wand gedrückt worden wäre, würde wahrscheinlich mein Horn wie ein Nagel in der Wand hängen.

"Oh du meine Güte! Twilight du bist zurück!" Ich konnte zwar nicht sehen, wer es war, aber die Stimme würde ich immer wieder erkennen. Rainbow Dash, selbsternannte schnellste Fliegerin von Equestria, war wohl durch den Eingang gestürmt und hatte das einzige Hindernis, mich, gleich mit beseitigt. Die Tür ging langsam wieder zu und ich konnte mich aus meiner kleinen Zwangslage befreien. Twilight hielt Rainbow Dash mit ihrer Magie am Schweif, um sie daran zu hindern, sie auch noch umzuwerfen.

"Ich freue mich auch dich wieder zu sehen Rainbow, aber das nächste Mal klopfst du bitte." Sie ließ Rainbow Dash aus ihrer Magie und diese fiel wie ein Stein auf den Boden und grinste verlegen.

"Du weißt schon, dass es eine öffentliche Bücherei ist Twi?", gab sie hämisch als Antwort auf die kleine Lektion.

"Ja, aber du bist nicht unbedingt der einzige Gast hier." Und damit deute sie auf mich, wie ich hinter der Tür hervor kam und mir mit einem Huf den Kopf hielt. Rainbow Dash erschrak kurz und flog zu mir herüber.

"Hehe, entschuldige. Hab dich nicht gesehen aber nichts für ungut ja?" Sie hielt mir den Huf entgegen wie zuvor schon Spike seine Kralle und wie auch zuvor nahm ich die Geste an.

"Also mein Name ist Rainbow Dash, die schnellte Fliegerin von Equestria und zukünftiges Mitglied der Wonderbolts." Verkündete sie mit einem Stolz als hätte sie gerade einen Preis gewonnen.

"Timo, Freunde nennen mich tio" Stammelte ich immer noch leicht benommen.

"Was das den für ein Name, waren deine Eltern irgendwie Drachen oder so?" Twilight hatte sich zuvor auch schon über meinen Namen gewundert.

"Eigentlich waren sie noch etwas anderes, also ich bin nicht unter Ponys aufgewachsen." Erklärte ich ihr.

"Er ist sogar in einer anderen Welt aufgewachsen. Ich habe ihn dort gefunden und ohne ihn wäre ich nicht zurückgekommen." Fügte Twilight hinzu.

"Cool, du scheinst in Ordnung zu sein. Wenn wir uns mal wieder sehen kannst du mich ja auf einen Mostapfel einladen." Sie wandte sich wieder an ihre Freundin. "Ich muss aber auch wieder los Twi. Ich will noch einige Tricks üben." Sie machte sich bereit wieder los zu fliegen doch Twilight hielt sie noch mal mit ihrer Magie zurück.

"Wenn du über Sweet Apple Acres fliegst sag Dawn bitte das ich wieder da bin und ach ja." Sie deutete erneut auf mich. "Timo hier braucht auch noch eine bleibe, kannst du den anderen sagen sie sollen heute Abend mal vorbei kommen?" Damit löste sie ihre Magie wieder.

"Kein Ding Twi, bis dann!" Rainbow Dash salutierte kurz und war dann mit einem blinzeln wieder aus der Bibliothek verschwunden. Ich war erstaunt woran Twilight alles gedacht hatte. Irgendwie hatte ich damit gerechnet hier auf dem Boden zu schlafen oder so. Das hätte mir eigentlich nicht mal was ausgemacht, schlimmer als Wacken geht es nämlich eigentlich nicht.

"Also Timo, was willst du nun machen?" Fragte mich Twilight. Ich hatte so viele Ideen. Ganz oben auf meiner Liste stand immer noch Fluttershy besuchen und Sweet Apple Acres schien auch verlockend. Wenn die Cutie Mark Crusaders dort sind würde das sicher ein kleines Abenteuer geben. Es gab eigentlich nur ein Pony das ich als letztes sehen wollte, Rarity. Nicht dass ich sie nicht mochte, aber mein Geschmack was Kleidung betraf war noch mal ein ganz anderer und ich würde mich sicher mit ihr deswegen in die Haare bekommen, vor allem da ich nur eine Boxershorts trug. Das war sicher nicht die letzte Mode. Was Pinkie betraf war ich zwiegespalten. Auf der einen Seite war Sugercube Corner sicher ein Erlebnis, nach dem man drei Mal zum Zahnarzt musste, auf der anderen Seite wollte ich die Party nicht. Ich würde nicht ewig hier bleiben und wenn Pinkie mich erst als Freund haben würde wäre sie traurig wenn ich wieder gehe. Ich habe Angst vor ihrer anderen Seite, seit ich das verfluchte Cupcakes gelesen hatte.

"Nenn mich tio, machen alle meine Freunde und wenn du schon so fragst, wie wäre es mit einer Führung durch die Stadt?" Ich konnte mich einfach nicht entscheiden, also ließ ich ihr die Wahl. Ist sowieso etwas was ich jedem Mann empfehlen kann. Lasst die Frau entscheiden oder eben die Stute.

"Tut mir Leid aber ich war über eine Woche weg, ich muss meinen Terminkalender einholen aber Spike zeigt dir sicher gerne die Stadt." Zwei Kollegen ziehen um die Häuser, gute Idee. Vor allem konnte ich ihm Fragen stellen die ich Twilight, als Stute sicher nicht gefragt hätte.

"Kein Problem Twi! Also was meinst du tio?" Der kleine Drache schien froh zu sein aus dem Haufen Bücher befreit zu werden. Ich drehte mich um und öffnete mit einem Huf die Tür.

"Na dann leg mal los mein Führer." Man war ich froh das das hier nicht falsch verstanden werden konnte. Ich trat ins freie dicht gefolgt von Spike.

"Also sag mal tio, wie war das so unter anderen Wesen zu leben?" Ich begriff sofort worauf er hinaus wollte. Spike war auch der einzige Drache hier in Ponyville. Meine Erfahrung beruhte aber nun mal nur auf wenigen Tagen.

"Ich denke ich wäre nicht anders wenn ich bei anderen aufgewachsen wäre. Ich hätte zwar andere Erinnerungen aber ich wäre glaube ich immer noch ich." War das klügste was mir auf diese unmögliche Frage einfiel. Wer konnte schon wissen wie das ist.

"Weißt du, ich bin auch der einzige Drache hier in Ponyville. Ich habe mich schon öfters gefragt ob ich anders wäre aber ich glaube das will ich gar nicht." Antwortete er mit einem breiten Lächeln. So jung und schon so erwachsen, wieso konnte Dirk nicht mehr so sein wie er.

Als wir so die Hauptstraße entlang schlenderten, diesmal in die andere Richtung, bemerkte ich wieder dass die Ponys mir merkwürdige Blicke schenkten und irgendwas redeten. "Sag mal Spike, weißt du was hier los ist?" Er schaute in die Runde und grinste mich dann an.

"Naja deine Kleidung..." Er deutete auf die Boxershorts. "Es ist gerade mal Frühling und es sieht aus als ob du gleich in den See springen willst oder vom Strand kommst." Er fasste kurz die Boxershorts an und musterte sie genauer. "Zudem ist es nicht unbedingt die neuste Mode, wenn du mich fragst." Jetzt war ich am Zug.

"Und woher weißt du so viel über Mode?" Ich wusste worauf ich hinaus wollte.

"Da ist meine Freundin Rarity, sie hat echt ein Talent was Mode betrifft. Ich helfe ihr oft in ihrem Laden aus und so. Da schnappt man einiges auf." Und da war meine Vorlage.

"Also hast du sogar schon eine Freundin. Freut mich für dich Kumpel." Ich konnte sehen wie sein Lila sich langsam in ein tiefes Rot verwandelte.

"Nein, so ist das nicht, ähm... Sie ist nicht meine Freundin nur eine Freundin eben. Verstehst du?" Dass er sich das nicht selber eingestehen wollte war zu niedlich.

"Also wünscht du dir da wäre gerne mehr zwischen euch?" Fragen zu stellen auf die man die Antworten kennt macht einen riesen Spaß wenn man damit jemanden ein wenig ärgern kann.

"Ja..." sagte er so leise das ich es fast nicht gehört hätte. "Aber du musst mir versprechen es niemandem zu erzählen, Pinkie Schwur?" Ich wollte schon meinen Huf auf mein Herz legen doch meine Tarnung viel mir im letzten Moment ein.

"Einen was?" Spike machte die Bewegung vor. Er hielt seine Kralle auf seine Brust. "Cross my heart..." Seine Kralle wanderte in die Luft. "...Hope to fly..." und landete dann auf seinem Auge, das er vorher geschlossen hatte. "...Stick a Cupcake in my eye." Ich weiß nicht wieso dieser Satz wieder auf Englisch war aber meinen Ohren gefiel es so einfach besser. Ich wiederholte den Schwur und Spike schien zufrieden.

"Hat jemand meinen Namen gesagt?" Pinkie Pie tauchte hinter Spike auf als wäre sie schon die ganze Zeit da gewesen und ich viel vor Schreck erst mal um. Die vierte Mauer war für dieses Pony wirklich kein Hindernis. "Oh oh oh, du bist neu dich kenne ich noch nicht. Wohnst du hier, wo wohnst du hier? Wofür steht dein Cutiemark? Oh oh oh wir werden so die besten Freunde. Ich muss schnell eine Party vorbereiten." Die ganze Satzkonstellation ratterte sie in einer Geschwindigkeit runter bei der Formel-1 Autos neidisch geworden wären und meine wage Vermutung war, das ich nur durch den Zauber der auf mir lag, mehr als nur ein grelles kreischen vernommen hatte. So schnell wie Pinkie erschienen war war sie dann auch wieder in einer kleinen Staubwolke verschwunden. Ich hatte mich seelisch eigentlich auf diesen Moment vorbereitet aber ich brauchte alle Kraft meinen Mund wieder zu schließen. Spike schien der Anblick sehr zu gefallen, denn er lag lachend am Boden, aber nach ein paar Sekunden hatte er sich wieder gefangen.

"Das war was?" Ich wusste zwar was das war aber meine Tarnung war mir wichtig. Wenn hier jemand nicht auf den Kopf gefallen war, waren es Twilight oder Spike, auch wenn der Drache manchmal kindisch sein konnte.

"Das war Pinkie Pie für dich. Denk dir nicht zu viel dabei aber mach dich später auf was gefasst." Es wurde also Zeit ein überraschtes Gesicht zu üben.

"Also wo geht es jetzt hin?" Spike deutete neben mich.

"Sugercube Corner und wie du sehen kannst sind wir schon da. Hier gibt es die besten Cupcakes die du finden kannst und natürlich andere Backwaren. Pinkie Pie arbeitet dort übrigens." Ich machte in diesem Moment mit mir selbst ein Versprechen das ich niemals, während ich hier war, einen Cupcake anrühren würde. Spike schleckte sich schon seinen Mund und verschwand in der Bäckerei. Ich nutzte die Gelegenheit und fasste die Wand des Gebäudes an und brach eine kleine Ecke heraus. Es war wirklich Lebkuchen und mir schossen unendlich viele Gründe durch den Kopf warum er so lange hielt, gegen das Wetter ankam und alles Mögliche bis ich mich erinnerte wo ich hier war. Ich ließ dann also Lebkuchen Lebkuchen sein und folgte meinem Fremdenführer.

In der Bäckerei war es ähnlich wie in Twilights Bibliothek nur das hier nicht der Geruch von Büchern sondern von Zucker erschlug. Jede Art von Torte oder Kuchen die ich kannte stand hier irgendwo in einer Vitrine und das waren nicht mal alle. Noch drei Mal mehr waren unbekannt für mich. Egal in welche Richtung ich schaute der Zucker brannte praktisch in meinen Augen und ich hatte den Gedanken das man, alleine schon wenn man hier wohnt, Diabetes bekommen müsste. Spike stand am Tresen und unterhielt sich mit einem großen Cremefarbenen Hengst der einen drei Tage Bart trug, offensichtlich Mr.Cake. "Und was willst du tio?" Fragte Spike plötzlich.

"Alles nur keine Cupcakes, bitte." sagte ich ohne zu denken. Spike schaute kurz wieder komisch, zuckte dann aber mit den Schultern und wandte sich wieder Mr.Cake zu. Ich fing an die einzelnen Backwaren zu zählen und kam etwa bis dreißig als Spike mir dann einen Muffin unter die Nase hielt.

"Da ich nicht wusste was du magst habe ich Blaubeere genommen." Ich nahm den Muffin und biss einmal genüsslich rein. Der Teig war saftig und ich schmeckte jede einzelne Blaubeere auf meiner Zunge, ein herrliches Stück.

"Danke Spike, der ist super." Sagte ich nach dem ich den ersten bissen fertig verschlungen hatte. Spike und ich verließen die Bäckerei und machten und wieder auf den Weg.

"Also wo hin geht es als nächstes?" Ich aß nebenbei immer noch meinen Muffin. Das mit dem laufen auf drei Beinen hatte ich mir eigentlich schwerer vorgestellt aber es klappte wirklich gut.

"In der Nähe wären das Spa und die Carousel Boutique. Wenn wir ein wenig weiter gehen wären da noch der Marktplatz und das Café. Aber ich denke das Spa können wir von der Liste streichen." Bei seinem letzten Satz musste ich selber grinsen.

"Glaube auch Spike." Ich dachte kurz über die anderen Orte nach. Eigentlich würde ich gerne Fluttershy treffen aber ohne einen guten Vorwand wäre das sicher merkwürdig. Da wir auch gerade was gegessen haben konnte ich auch nicht sagen dass ich Hunger auf einen Apfel hätte. Der Marktplatz und das Café schien mir eher ein Ort zu sein an dem Frauen oder Stuten ihre freien Nachmittage mit einkaufen und reden verbringen. Es blieb also nur eine Sache übrig.

"Wie wäre es mit der Carousel Boutique? Vielleicht finde ich ja was Passenderes als diese alten Boxershorts." Ich wusste genau dass ich ohne sie die Boutique verlassen würde und ich bereitete mich geistig schon mal auf einen kleinen Abschied vor. Spike freute sich natürlich über diese Entscheidung und zog mich nun praktisch über die Straße.

"Super, dann lernst du Rarity kennen. Wirst schon sehen, sie versteht wirklich etwas von ihrem Handwerk." Ich war nun wirklich jemand der Sprichwörtlich seine letzte Hose verlieren würde.

Kapitel 7 - Wie Eis im Sonnenschein

Spike wurde wirklich nicht müde mich bis vor die Carousel Boutique zu ziehen. Es erinnerte mich zwanghaft an die Folge wo Rarity von ihrem Horn vor den Stein gezogen wurde und irgendwie war meine, innerliche, Reaktion dieselbe die sie zu dem Stein hatte. Die Boutique machte ihrem Namen alle Ehre und sah von außen wirklich aus wie ein Karussell für Kinder. Das runde Gebäude wurde von einzelnen Holzbalken gestützt die ein wenig über das Dach hinaus gingen und so den Stangen eines Karussells ähnlich waren. An der Front waren große halb runde Fenster die einem einen kleinen Einblick auf die Auswahl der Mode gaben und ich konnte nur feststellen das alles sehr elegant wirkte. Also nichts für meinen Geschmack. Spike öffnete die Tür und eine kleine Glocke machte die Bewohner darauf aufmerksam das Kundschaft eingetroffen war. Überall in der Boutique standen Ponyfiguren die als Model für die ausgefallensten Kleider dienten.

Meine Erkundungstour wurde von einem weisen Einhorn unterbrochen das gemütlich die Treppe am Ende des Raumes herunter kam. "Komme schon..." sagte sie halb gesungen als sie durch den Raum auf uns zu kam. Spike stand wie angewurzelt da ich bestaunte seine Flamme wie sie elegant durch den Raum zu schweben schien. Ich weiß nicht ob es das Pony in mir war aber irgendetwas sagte mir das sie wirklich eine Augenweide war. Ihre Mähne war gestylt wie immer, dazu passend ihr Schweif.  "Hallo Spike mein Lieber, was kann ich für dich tun?" Ich stand halb hinter Spike was wohl zur Zeit noch verhinderte das mein kleiner Fauxpas für Rarity verdeckt blieb. Der Drache stammelte nur ein paar kleine Worte und trat dann beiseite. Rarity blieb die Luft weg und ihr Maul sprang auf wie das einer Schlange die gleich Kamel verspeisen wollte und ich wartete eigentlich nur darauf das ein Sofa aus dem nichts erscheinen würde aber stattdessen leuchtete mein Kleidungsstück auf einmal in einem leichten blau und als es meinen Körper verließ zog es mir die Hufe vom Boden, dann landete es mit einem gezielten Wurf auf einem Sofa das in dem Raum stand. "Darling, wie kannst du dich mit so was nur nach draußen trauen?" Ich lag nun auf dem Boden, alle Viere von mir gestreckt und ich hatte auch nicht vor das in nächster Zeit zu ändern. Ich klammerte mich regelrecht an den Boden.

"Ähm, könnte ich bitte meine Boxershorts wiederbekommen?" Rarity ignorierte mich einfach und Spike war immer noch auf Wolke sieben. Sie holte aus einer Schublade ein Maßband und schaute auf mich herab und räusperte.

"Darling, würdest du dich bitte dort auf das Podest begeben?"

"Ähm... Nein?!" Das letzte was ich tun würde wäre nackt hier durch die Gegend laufen.

"Spike, sei ein Schatz und sag deinem Freund das, wenn er neue Kleidung will, sich auf das Podest stellen muss." Spike erwachte aus seiner Trance und suchte erst mal den Raum nach mir ab bis er nach unten blickte.

"Was ist los?" Fragte er und ich deutete ihm näher zu kommen.

"Was?" fragte er erneut und holte ihn noch näher ran.

"Ich will mich das mich jemand nackt sieht." flüsterte ich ihn in sein Ohr. Er sah mich nur skeptisch an und deutete dann an sich herunter, danach an Rarity die mit einem wartenden Gesichtsausdruck die Szene betrachtete. Ich rührte mich weiterhin keinen Meter vom Fleck also fing Spike an zu versuchen mich zu bewegen in dem er an meinem Hals zog. Zum Glück war ich zu schwer für den Drachen.

"Spike wo ist denn das Problem?" Der Drache deutete mich einer verzweifelten Geste auf mich.

"Ach, er will nicht dass ihn jemand nackt sieht." Rarity sah mich nun verwundert an wie zuvor Spike.

"Hör mal mein Lieber," wandte sie sich an mich. "so sehr ich Kleidung auch liebe aber ich trage doch selber auch keine, wie wahrscheinlich der Rest von Ponyville auch. Wir sind hier doch unter Freunden also musst du dich für nichts schämen." Rarity konnte noch lange reden aber über zwanzig Jahre sichere Kleidung konnte sie einem mit ein paar Sätzen nicht austreiben. Sie wartete noch eine knappe halbe Minute aber ich rührte mich natürlich nicht. Mit einem stöhnen gab sie auf und warf mir mit ihrer Magie meine Shorts wieder zu. "Seht aber zu das euch keiner mit dem Fetzen meine Boutique verlassen sieht, sonst kommen noch die merkwürdigsten Gerüchte auf." sagte sie genervt und ging wieder die Treppe nach oben. Sobald sie aus der Sicht war streifte ich mir meine Shorts über und verließ das Geschäft. Spike holte mich vor der Tür ein.

"Dude, was war das denn für eine Aktion?" Ich hatte ihn gerade wohl ein wenig vor seiner heimlichen Liebe schlecht dastehen lassen aber dem war jetzt nicht mehr zu helfen.

"Da wo ich herkomme ist Kleidung praktisch Pflicht. Was ich hier trage ist eigentlich nur das Minimum und man könnte sogar dafür bestraft werden." erklärte ich Sachlich was aber nur dazu führte das der Drache mir gegen meine Schulter boxte.

"Da hast du verdammt recht mit der Strafe, weißt du wie ich jetzt vor Rarity dar stehe?" Ich gab ihm keine Antwort da ich und er beide die Antwort eigentlich kannten.

"Also wohin als nächstes?" fragte ich erneut um das Thema zu wechseln.

"Vielleicht ist es besser du gehst eine Weile alleine. Ich sehe mal in der Bibliothek um nach Twilight zu sehen." sagte er immer noch mit ein wenig Zorn in seiner Stimme und ließ mich außerhalb der Boutique stehen. Irgendwie tat er mir ja Leid aber meine Privatsphäre war mir auch wichtig. Aber immerhin konnte ich jetzt auf eigene Faust die Stadt erkunden und brauchte mir keine Ausreden einfallen lassen Applejack und Fluttershy zu besuchen. Was Rarity betraf würde ich auch eine Woche oder so mit der einen Boxershorts zum Wechseln in meiner Satteltasche aushalten. Ich würde einfach die Shorts waschen die ich gerade nicht trug und das sollte es eigentlich tun. Was so was angeht war ich Pragmatiker. Das erste was mir so auffiel als ich zu Fluttershy wollte war das ich keine Orientierung hatte wie ich dorthin kommen sollte. Ich war schon in meiner Welt ohne mein Navigationsgerät keine dreißig Kilometer weit gekommen ohne mich zu verfahren, genau wie meine Mutter. Die hat es einmal fertig gebracht als wir in den Urlaub wollten nicht in der Schweiz sondern in Italien zu landen.

Ich ging also zurück zur Bibliothek was ich als Ausgangspunk ansah und ab da würde es mir sicher wieder einfallen. Ich verlief mich zwar ein paar Mal aber nach einer kleinen Weile sah ich den Baum der einfach unverkennbar in der Landschafft von Ponyville ist und schlug den Weg ein von dem ich glaubte er führe zu Fluttershy. Es musste langsam später Nachmittag sein denn die Sonne fing an nach unten zu wandern und einige Fohlen liefen mir mit Büchern entgegen. Sie waren wohl nach dem Spielen nun auf dem Weg nach Hause, dachte ich mir und musste selber kurz an meinen Schulweg früher denken. Jeden Morgen zwei Kilometer zum Bus und später wieder zurück, was habe ich den Weg gehasst. Ich freue mich heute noch über jedes neue Schlagloch das diese Straße bekommt. Während ich so den Weg entlang schlenderte machte ich mir die ersten Gedanken wie ich meine Zeit hier nutzen würde. Ich wollte auf jeden Fall ein wenig mehr Magie lernen um mich wieder in meine alte Gestalt verwandeln zu können wenn ich es wollte. Ein Pony zu sein war zwar praktisch wenn man Equestria besuchte aber in meiner Welt wohl eher ein Fluch, besonders nach dem was mein Bruder abgezogen hatte.

Ein weiteres Ziel war es Fluttershy dazu zu bringen ihr berühmtes 'yay' zu sagen. In der Serie war es schon so Herz erwärmend wie würde es erst sein wenn Fluttershy vor einem steht. Ich wollte auch unbedingt Mostapfel probieren aber ich wusste leider nicht ab wann Sweet Apple Acres ihn verkauft. In der Serie sagten sie das sie das Geld brauchten um über die Runden zu kommen daher gehe mal stark von Herbst aus. Das würde also bis zu einem späteren Besuch in Equestria warten müssen. Das Letzte war die Party mit Pinkie Pie und die würde ich heute ja noch bekommen, also strich ich diesen Punkt schon mal von meiner Liste. Ich merkte langsam dass ich mich wieder verlaufen hatte, da ich während ich so in Gedanken war nicht auf den Weg geachtet hatte aber ich war nicht unzufrieden mit dem Ergebnis. Sweet Apple Acres erstreckte sich vor mir soweit das Auge reichte. Ein kleiner weißer Zaun trennte die Apfelbäume von dem Weg und ich sah wie weit es noch bis zum eigentlichen Eingang war also beschloss ich eine kleine Abkürzung zu nehmen. Ich stieg über den Zaun und bahnte mir meinen Weg über den großen Hof. Wieder meinte es das Glück gut mit mir und ich fand ein kleines gelbes Haus das niedrig in einem Baum hing. Die Gardienen wehten leicht aus dem Fenster und aus dem Haus konnte man einige niedliche aber bekannte Stimmen reden hören. Ich stellte mich unter das Haus und lauschte bei den Cutie Mark Crusadern wie sie Pläne für ihre nächste Aktion planten.

"Was halte ihr von Hufball?"

"Hatten wir schon Scootaloo."

"Echt?"

"Ja, vor drei Wochen erst. Du hast einen Ball so hart an den Kopf bekommen das du sogar vom Platz musstest."

"Jetzt wo du es sagst Sweetie Bell. Hast du noch eine Idee Apple Bloom?"

"Gib mir mal das Buch..." Obwohl ich Apple Bloom normal verstand hörte ich gleichzeitig ihren Akzent durch klingen. Dieser Zauber machte die deutsche Fassung erträglich, dachte ich so grinsend bei mir. Hinter mir gab es ein räuspern und erschrocken drehte ich mich um. Applejack und Big Macintosh standen hinter mir und warfen mir wütende Blicke zu.

"Hallo zusammen!" Brachte ich hervor doch die Gesichter der beiden zuckten nicht mal. "Ich bin neu hier und erkunde gerade ein wenig die Stadt, da habe ich die Farm gefunden und wollte gucken ob ich nicht einen Apfel bekommen könnte." Ich setzte mein bestes lächeln auf aber das war sehr schwer da mir die Situation sehr unangenehm erschien.

"Kunden benutzen eher den Haupteingang." sprach Applejack. "Und für mich siehst du eher aus wie ein fillyfooler, wie du so hier die kleinen belauschst. Was meinst du Big Mac, ist das ein Kunde?" Ich wusste dass gleich meine Kondition, die ich nicht hatte, gefragt sein würde.

"Nope" sagte der große rote Hengst und machte sich zum Ansturm bereit. Ich gab das reden auf und rannte lieber los, Richtung Zaun aus der ich gekommen war. Big Macintosh war direkt hinter mir und dazu musste ich nicht mal nach hinten gucken. Der Boden bebte praktisch unter seinen kräftigen Hufen als er mich zwischen den Bäumen hin und her jagte. Ich konnte ihr nur auf Distanz halten weil ich nach jedem Baum die Richtung wechselte was dem schweren Klotz hinter mir nicht so leicht gelang, denn er musste wesentlich mehr Masse bewegen als ich.

Ich weiß nicht wie lange die Jagd dauerte aber mir ging langsam die Puste aus und wenn nicht bald der Zaun in Sicht kommen würde wären blaue Flecken noch meine geringste Sorge. Ich rannte durch das nächst beste Gebüsch und fand mich am Clubhaus wieder wo die Jagd begonnen hatte. Ich wollte gerade kehrt machen da packte mich etwas um meinen Hals und zog mich zu Boden und ehe ich wusste wie mir geschah war ich wie ein Paket verschnürt. Ich lag auf dem Rücken, meine Beine über mir verknotet und auch meine Schnauze war mit einem Seil fixiert. In meinen Augen spiegelte sich eine lächelnde Applejack. "Danke Big Mac, ich habe ihn. Ich denke ich zeige mal Twilight was ich gefangen habe, dann kann sich die Royal Guard diesem Kerl hier annehmen." Sagte sie mehr in mein Gesicht als zu ihrem Bruder. Auch bei hier hörte ich deutlich den Akzent im Hintergrund nachklingen.

"Eeyup" sagte Big Macintosh nur und trabte langsam zwischen den Bäumen davon. Applejack nahm das Ende des Seils und fing an mich über den Boden zu schleifen wie einen Sack Mehl. Durch das Fell spürte ich zwar eher wenig davon, trotzdem war es nicht sehr angenehm. Ich konnte nicht sehen wo genau ich lang gezogen wurde denn mein Blick war auf den Himmel fixiert, also nutzte ich die Zeit für weitere Überlegungen. Das mit Fluttershy konnte ich für heute vergessen. Den Mostapfel verbannte ich auch erst mal ganz weit nach hinten. Äpfel würden erst mal nicht mehr erwähnt werden. Ein blaues Etwas das über mir am Himmel flog holte mich aus meinen Gedanken. Ich versuchte sie auf mich aufmerksam zu machen was mir auch irgendwie gelang. Rainbow Dash schaute runter auf mich und Applejack und rieb sich die Augen bevor sie mitten in der Luft in Gelächter ausbracht. Ich konnte es zwar nicht hören, dafür war sie zu weit oben, aber deutlich erkennen denn sie war gut zu sehen in der Abendsonne.

Nach ein oder zwei Minuten hatte sie ihren Lachanfall beendet und flog wieder ihres Weges. Applejack hatte von der ganzen Aktion nichts mitbekommen und zog ich immer noch gemütlich über die Straße. Ich konnte in meinen Augenwinkeln erkennen wie die ersten Häuser von Ponyville in Sicht kamen und ich fragte mich was der Rest der Bevölkerung zu diesem Anblick zu sagen hatte. Zu meinem Unglück waren die Straßen wie leergefegt und weit und breit war kein einziges Pony zu sehen, also machte ich es mir so gemütlich wie möglich, denn ich würde wohl oder übel warten müssen bis Twilight alles aufklärt. Das Rathaus machte mir deutlich das es nicht mehr lange dauern würde bis wir die Bibliothek erreichen würden und ich machte mich schon mal auf eine lange Erklärung meinerseits gefasst. Ich hörte wie Applejack die Tür öffnete und im nächsten Moment ging das Geschrei los.

"ÜBERRASCHUNG!" hallte es durch den kleinen Baum, die Lichter sprangen an und aus allen Ecken kamen Ponys hervor. Ich war nur halb im Baum drin und beobachtete das Geschehen durch die Beine von Applejack hindurch.

"Och, die bist es nur Applejack." hörte ich die Stimme von Pinkie. "Wir dachten du wärst das neue Hengst der heute in die Stadt gekommen ist."

"Ah, das tut mir Leid Sugercube. Was ist denn für ein neuer Typ in der Stadt?"

"Na sein Fell ist blau und er hat eine weiße Mähne, aber er sah nicht sonderlich alt aus. Da fällt mir ein ich habe ganz vergessen nach seinem Namen zu fragen." Das Schlucken von Applejack konnte ich gegen das ganze Gemurmel im Raum hören.

"Du meinst doch nicht diesen Typen oder Sugercube?" Sie zog einmal kräftig an dem Seil und ich rutschte über den Boden, an Applekack vorbei, vor die Hufe von Pinkie Pie.

"Oh da ist er ja! Du bist also mit Applejack gekommen? Seid ihr schon Freunde? Mein Name ist Pinkie Pie und wie heißt du." Ich zog es vor nicht mal das Sprechen zu versuchen. Twilight drängelte sich durch die Menge und warf einen Blick auf die Szene die sich vor ihr bot.

"Applejack! Was ist hier los?" sagte sie wütend als sie mich am Boden liegen sah.

"Ich ähm..." Stammelte Applejack. "Ich und Big Mac haben ihn unter dem Baumhaus auf der Farm gefunden und haben ihn für einen fillyfooler gehalten. Er hat die Kinder belauscht uns so komisch gegrinst da habe ich nichts Gutes vermutet." Twilight nutzte ihre Magie und befreite meine Schnauze von den Fesseln. Ich dehnte meinen Kiefer erst mal richtig.

"Applejack könntest du ihn bitte los machen? Ich versichere dir das er ein guter Kerl ist." sagte Twilight dann zu ihrer Freundin.

"Wenn du meinst Twilight..." Applejack fing an meine Beine von dem Seil zu befreien und keine Minute später stand ich wieder auf meinen Hufen. "Es tut mit Mächtig Leid, aber was hast du auch dort zu suchen? Wenn du wirklich nur einen Apfel wolltest hättest du das Tor benutzen sollen." sagte Applejack zu mir.

"Sagen wir einfach wir haben beide Fehler gemacht. Mein Name ist tio, freut mich dich kennen zu lernen Applejack." Diesmal war ich es der ihr den Huf reichte und prompt kräftig geschüttelt wurde.

"Einen mächtig komischen Namen hast du da Bursche. Wenn ich irgendwas machen kann um das wieder gut zu machen frag einfach, OK? Das Haus der Applefamilie steht dir immer offen, solange du den Vordereingang nimmst." fügte sie mit einem Schmunzeln hinzu. Auch Rarity und Rainbow Dash gesellten sich zu uns, nur Fluttershy war nirgends zu sehen. Sie war bestimmt in irgendeiner Ecke des Raumes und war so leise wie möglich.

"Es bleibt nur noch eine Kleinigkeit zu klären Mädels, wo lassen wir tio heute schlafen? Wie ich eben euch schon erklärt habe, bis auf dir Applejack, ist er neu hier. Er ist eigentlich ja sogar aus einer anderen Welt. Er kann also erst mal nirgendwo hin." Twilight wandte sich dann mit einem Blick an alle in der kleinen Runde.

"Nur wenn er sich endlich von dieser Monstrosität, die er an seiner Flanke trägt, trennt  Darling." sagte Rarity und ich machte ihr gegenüber nur eine Geste bei der ich die Zähne einmal zusammen schnappen lies. Sie drehte empört den Kopf zu Seite und Rainbow Dash und Applejack mussten sich ein Lachen verkneifen.

"Ich würde ihn ja hier bleiben lassen aber seit ich Dawn habe ist hier kaum noch Platz für uns Drei." sagte Twilight mit einem erneuten Appel an Rarity.

"Du scheinst ein ziemlich cooler Typ zu sein aber mein Haus scheidet aus, keine Flügel." Passend dazu breitete Rainbow Dash ihre aus.

"Wie ich eben schon sagte Sugercube..." Danke Trent für diesen super Zauber! "Das Haus der Applefamilie steht dir offen. Wir haben immer ein Gästezimmer Frei für Besuch." Sagte Applejack noch ein wenig verlegen von dem was vorgefallen war.

"Solange du deinem großen Freund erklärst das alles ein Missverständnis war nehme ich dein Angebot gerne an Applejack." bohrte ich ein wenig in ihrer Wunde.

"Da wir das nun geklärt hätten wird es Zeit für eine Party!" schrie Pinkie Pie "Pinkie Pie Style," fügte sie mit einem sehr sehr breiten Grinsen hinzu.

Kapitel 8 - Hangover

Es war das brummen meines Schädels das mich aus dem Schlaf holte. Dieses Gefühl hatte ich seit Jahren nicht mehr, trotzdem konnte ich ihn genau zuordnen. Der Stoff der einem jegliche Selbstkontrolle und Hemmungen nimmt, Salz. Ich öffnete meine Augen nur um die gleich wieder zu schließen, denn die Sonne hatte wieder mal direkt ins Schwarze getroffen. Ich setzte mich auf und tastete die Umgebung ab. Ich spürte die Matratze und das sie, bis auf ein wenig Schweiß, frei von Verunreinigungen jeglicher Art war. Das letzte was ich wollte war am Morgen mein Essen des gestrigen Tages entsorgen zu müssen. Wieder öffnete ich meine Augen und sah mir meine Umgebung an. Das Zimmer war relativ groß aber nur spärlich eingerichtet. Eine Kommode und ein Schrank, beide aus Holz, waren die einzigen Möbel und dazu das eine oder andere Bild an der Wand. Ich konnte diesen Ort nicht zuordnen aber die Tapete sprach eine deutliche Sprache. Wenn Äpfel das Motiv der Wahl waren konnte ich nur in dem versprochenen Gästezimmer auf Sweet Apple Acres sein, was ein Blick aus dem Fester bestätigte. Die Frage der Stunde war nun wie ich hier her gekommen bin, aber erst mal brauchte ich was zu trinken. Ich öffnete die Tür und begab mich auf die Suche nach der Küche.

***

Mit einem Zeichen von Pinkie Pie legte der DJ die Platten auf und im nächsten Moment war die kleine Bibliothek gefüllt mit den wildesten Beats und Ponys die sich dazu bewegten. Ich war noch nie der große Tänzer gewesen, abgesehen davon wusste ich erst recht nicht wie das als Pony funktionieren sollte. Ich blieb beim simplen Headbangen und bewegte mich durch die unglaubliche Masse an Ponys die sich irgendwie hier versammelt hatten. Einige nickten oder winkten mir zu als ich mich an ihnen vorbei drängelte doch schließlich kam ich am anderen Ende des Raumes und damit am Buffet an. Die Jagd durch die Apfelfelder hatte mich ziemlich durstig gemacht und ein Krug Bier oder was auch immer es hier gab wäre genau das Richtige. Ich war eigentlich nicht der große Trinker aber es war ja immerhin eine Party. Ich nahm also einen Krug vom Tisch und füllte ein wenig des Inhaltes aus dem Fass um. Ein eher süßlicher Geruch ging von dem Gebräu aus und es war auch zu zähflüssig für Bier. Bei meinem ersten Schluck erkannte ich den Mostapfel aber dann. Es war wie erwartet sehr Süß aber lecker und enthielt, nach kurzem auskosten, nicht wirklich viel Alkohol. Wenn ich einen Vergleich hätte machen müssen war es am ehesten wie Bananenweizen mit ein wenig zu viel Banane.

***

Während mir diese ersten Erinnerungen des gestrigen Abends durch den Kopf schossen lief ich immer wieder den Flur auf und ab. Ich hatte dadurch dass ich noch nicht ganz Wach war vergessen was ich wollte aber mein Mund erinnerte mich daran. Jedoch konnte ich nicht sagen hinter welcher der Türen die Küche war und ich wollte nicht in irgendjemandes Zimmer stolpern. Ich stand wieder vor meiner Zimmertür und schärfte meinen Blick. Das Gästezimmer war ganz links im Gang, ein weiteres Zimmer direkt daneben und zwei Gegenüber, wobei das letzte davon ganz Rechts war. Also vier Zimmer die leicht schräg versetzt waren. Erst jetzt viel mir die Treppe auf die ins Erdgeschoss zu führen schien. Am liebsten hätte ich mir selber eine verpasst aber das würde meine Kopfschmerzen nur verschlimmern. Ich ging also nach unten und fand mich in einen großen Raum wieder in dem links von der Treppe die Küche und rechts das Wohnzimmer war. Die Küche war, wie vieles in diesem Haus, komplett aus Holz und schön verzieht. Ein großer Tresen trennte die Küche vom Essbereich ab in dem ein sehr großer Tisch stand mit etlichen Stühlen. Das Wohnzimmer beinhaltete eine große Sofagarnitur die ähnlich wie die Tapete mit Äpfel Motiven gespickt war. Im Zentrum war ein Kamin der vor einigen Stunden noch gebrannt haben musste.

***

Ich war eigentlich kein Partymuffel aber aus irgendeinem Grund wollte ich einfach nicht in Stimmung kommen. Aber ich war nicht der einzige dem es so ging. Twilight saß in einer Ecke der Bibliothek und nippte nur ab und an mal an dem was ein Früchtepunsch zu sein schien. Ich drängte mich am Rand der Meute vorbei und gesellte mich zu ihr.

"Nette Party!" schrie ich ihr mehr oder weniger entgegen um die Musik zu übertönen, keine Antwort. Ich tippte sie kurz an worauf sie erst kurz zuckte mich dann aber erblickte und irgendwas sagte, was ich aber nicht hören konnte. Ich schüttelte kurz mit dem Kopf um zu signalisieren dass sie zu leise war aber sie wandte sich ab und trottete davon. Ich wusste zwar dass sie kein Fan von Partys war aber das war trotzdem Merkwürdig. Mein Blick flog über die Menge und ich blieb am DJ hängen. Es war Zeit einen weiteren Mythos auf seine Wahrheit zu überprüfen.

***

Die Haustür öffnete sich mit einem leichten knarren und Big Macintosh trat ein. Ich stand immer noch auf der Treppe und war in meinen Gedanken bei dem gestrigen Abend gewesen. Er warf mir einen Blick zu der mehr als deutlich sagte das er mit meiner Unterbringung nicht einverstanden war.

"Morgen..." sagte ich trocken und nur gerade so laut wie unbedingt nötig. Der große Hengst ließ ein schnauben ertönen und begab sich in die Küche. Er drehte den Wasserhahn auf und hielt erst seinen Kopf unter das fließende, kalte, Wasser dann nahm er noch einen kräftigen Schluck. Zuletzt öffnete er den Kühlschrank und holte einige Pfannkuchen mit Äpfeln heraus und stellte sie auf den Tisch, dann machte er sich wieder auf den Weg zur Tür. "Sind die für mich?" fragte ich ihn als er schon halb verschwunden war.

"Eeyup" hörte ich ihn sagen bevor er draußen in der Sonne verschwand. Ich ging als erstes auch in die Küche und tat es ihm mit dem Wasser gleich was mir wieder ein wenig Leben ein hauchte.

***

Es dauerte seine Zeit sich durch den Raum zu arbeiten. Immer mal wieder zogen mich einige Ponys zu sich und boten mir etwas zu trinken an oder versuchten sich mir vorzustellen, was aber wegen der Musik leichter gesagt als getan war. Einige von ihnen brauchten sich eigentlich nicht mal vorstellen denn ich kannte ihre Namen oder konnte sie mir zumindest Vorstellen. Da waren Lyra, Octavia, Ditzy, Colgate, Whooves, Aloe, Lotus, Caramel und ich hätte sogar schwören können Spitfire ohne ihr Kostüm gesehen zu haben. Rainbow Dash würde sicher ausflippen wenn sie es wirklich wäre. Ich kam endlich am Pult an hinter dem DJ-Pon3, auch bekannt als Vinyl Scratch, ihrem Handwerk nachging. Ich schaute ihr eine Weile zu bis sie irgendwann zu mir runter sah.

"Gefällts?" Fragte sie mit einem Grinsen. Irgendwie konnte ich ihre Stimme super hören obwohl sie die Musik kein Stück leiser gemacht hatte. Ich war eigentlich nicht so der Techno Fan oder was auch immer das für eine Musik war.

"Nicht ganz mein Fall." Schrie ich so laut ich konnte. Vinyl drückte daraufhin einige Knöpfe und kam von ihrem Pult herunter. Die Musik spielte weiter als wäre sie immer noch am Pult und ich konnte sehen das sie ihre Magie benutzte um alles weiter zu steuern. Sie brauchte schon nicht mal mehr hinschauen um zu wissen was sie tat und das hauchte mir erneut Respekt vor ihrer Arbeit ein. Nur weil ich eine Musikrichtung nicht sonderlich mag erkenne ich trotzdem wenn etwas gut ist und kann mir das auch eingestehen.

"Was hört den unser Neuling gerne?" Fragte sie als sie schließlich neben mir stand.

"Ich bin ein Freund der schweren Töne, also Rock, Metal oder auch mal Goth."

"Noch nie davon gehört." Ich war ein wenig enttäuscht aber andere Welt andere Sitten.

"Ich kann dir ja die Tage mal ein Beispiel geben." Sie grinste.

"Immer her damit! Frag am besten Pinkie wo ich wohne, dann komm einfach die Tage vorbei." Sie wollte gerade wieder an ihr Pult gehen doch ich hatte noch eine andere Frage.

"Kannst du mir einen Gefallen tun?" Sie drehte sich wieder zu mir um und nickte nach kurzem Überlegen.

"Ich frage mich schon eine Weile was für eine Augenfarbe du hast, wäre es zu viel sie mir zu zeigen?" Erneut grinste sie über beide Ohren.

"Oh, habe ich einen heimlichen Verehrer?" Ich spürte wie ich leicht Rot anlief.

"Nichts dergleichen, reine Neugier." versicherte ich ihr. Sie hob die Brille leicht an und ich konnte das rote Leuchten darunter sehr genau erkennen, dann wandte sie sich wieder ihrer Arbeit zu. Mein Hals, erneut trocken vom vielen schreien, verlangte nach einem neuen Getränk und ich machte mich auf die Suche.

***

Irgendwie war es ungewohnt ohne Messer und Gabel zu essen aber nicht das erste mal. Ich schob einen Pfannkuchen nach dem anderen immer einen Stück über den Tellerrand und biss vorher. Es dauerte zwar etwas aber das süße Frühstück landete nach und nach in meinem Magen, der regelrecht nach mehr bettelte. Das letzte essen war auch der Muffin gewesen den Spike mir spendiert hatte, wenn ich mich richtig erinnerte und das war gestern Mittag.

Nach dem Frühstück stellte ich den Teller in die Spüle wo noch anderes Geschirr lag. Auch wenn ich zu Hause immer alles liegen ließ wusste ich mich als Gast zu benehmen. Als nächstes wollte ich das Bad aufsuchen das bestimmt hinter einen der beiden Türen neben der Treppe lag. Da ich Rechtshufler war fiel meine Wahl auf die rechte Tür, aber zu meiner Überraschung fand ich mich nur in einem weiteren Schlafzimmer wieder. Der Geruch, in den der Raum gehüllt ist, war mir wohl bekannt denn jedes Mal wenn ich meine Großmutter besucht hatte flog mir ein ähnlicher durch die Nase. Das musste das Zimmer von Granny Smith sein also schloss ich die Tür wieder und versuchte mein Glück, bei der einzigen verbliebenen Möglichkeit, erneut. Nach dem ich eine Dusche genommen hatte und meine andere morgendliche Routine erledigt hatte stand ich am Waschbecken und wollte mir die Zähne putzen. Mehrere Bürsten standen auf einem kleinen Regal und alle waren beschriftet. Von links nach rechts Big Macintosh, Applejack, Apple Bloom und tio. Eines musste ich der Applefamilie wirklich lassen, sie wussten es wie man einen Gast sich wie zu Hause fühlen lässt.

***

Ein weiterer Krug Mostapfel war so schnell in meinem Rachen verschwunden wie ich trinken konnte. Ich schmeckte zwar erneut den leichten Alkohol aber keine Wirkung machte sich breit. Ich war zwar niemand der schnell Betrunken wurde aber merken sollte ich schon etwas. Man konnte nicht sagen dass ich enttäuscht war aber ein wenig Auflockerung konnte ich schon gebrauchen um mich zu dieser Musik zu bewegen. Ein stupsen in meine Seite machte mich auf die Stute aufmerksam die neben dem Tisch in einer Ecke saß und aus einem eigenen Fass zu trinken schien. Ihr ganzes Fell war Lila und ihre Mähne auch, nur etwas dunkler. Ihr Cutie Mark waren zwei Weinreben, eine ebenfalls Lila die andere Rot. Ich ging meine Liste an bekannten Namen durch die ich aus der Serie kannte und dann viel mir ihr Name ein, Berry Punch. Sie schien leicht angetrunken zu sein, denn ihr Kopf taumelte hin und her und sie schien ihn nicht mehr richtig halten zu können und wenn das nicht reichte sagte ihr Blick den Rest. Sie deutete an das ich zu ihr kommen sollte und als ich bei ihr war drückte sie mir einen Krug in die Hand.

"Siehst aus *hick* als könndest du was stärgeresss gebrauchen." Gab sie von sich und ich warf einen Blick in den Krug. Es sah für mich nach demselben Mostapfel aus der auch auf dem Tisch war. Ich machte ein Gesicht das deutlich ausdrückte das ich wissen wollte was das war. Sie deutete nur mit ihrem Huf an das ich probieren sollte. Ich zuckte kurz mit den Schultern und nahm einen kräftigen Schluck und wurde praktisch von dem salzigen Geschmack überwältigt. Der Mostapfel den ich vorher hatte war eher süß gewesen aber dieser hier war salzig, richtig salzig. Ich war ein Freund von gut gewürztem Essen, egal ob Salz, Pfeffer oder Chili, aber das war echt eine Nummer. Das Salz brannte praktisch in meinem Mund und meinen Hals und es erinnerte mich stark an das Gefühl das sonst starker Alkohol bei mir auslöste. Mein Körper wurde wärmer und ich leerte den Krug in einem weiteren Zug. Berry lächelte beschwipst und füllte nach.

***

Nach dem ich im Bad alles erledigt hatte machte ich mich auf die Suche nach einer Uhr. Meine Satteltasche mit meinem Handy lag wohl noch bei Twilight, aber ich war mir sowieso nicht sicher ob die Zeiten übereinstimmen würden. In der Küche hing, an einem Balken unter Decke, schließlich der ersehnte Chronometer und mir wurde deutlich das ich wohl der letzte war der heute wach wurde, denn war kurz vor elf. Ich setzte mich erneut an den großen Tisch und ging meine Pläne für meinen Besuch hier erneut durch. Das wichtigste war eigentlich meine alte Gestalt wiederbekommen. Ich fand es zwar eine tolle Erfahrung, aber in meiner Welt war sie eher hinderlich. Wenn ich mich also mit Magie befassen wollte würde ich Twilight bitten müssen mich weiter zu unterrichten oder ihr von meiner Lage erzählen. Sie wüsste sicher einen Weg mich zurück zu verwandeln oder sie könnte die Prinzessinnen fragen. Sie würden mich sicher nicht gleich zum Mond schicken, hoffte ich zumindest. Vielleicht konnte ich Celestia ja auch mit einer Banane bestechen. Ich konzentrierte mich auf die Schale mit Äpfeln die auf dem Tisch stand und versuchte einen Apfel schweben zu lassen. Meine weiße Aura umschloss den ihn aber er rührte sich keinen Millimeter. Ich war definitiv kein Naturtalent. Dann wollte ich immer noch Fluttershy besuchen. Bei ihrem Namen schossen mir wieder einige Erinnerungen durch den Kopf...

***

Das Salz hatte die Wirkung die ich mir vom Alkohol erhoffte und ich hatte nun einige Stunden auf der Tanzfläche verbracht. Ich tanzte mit einigen Stuten aber keine tanzte so ausgefallen wie Pinkie. Gelegentlich machte ich eine kleine Pause, nur um mir bei Berry Nachschub zu holen. Irgendwann war diese aber am Schlummern, was bei der Lautstärke eine Kunst war und bediente mich selber. Sie hatte nicht nur das eine Fass in ihrem Arm dabei sondern hinter ihr lagen noch fünf weitere alle mit drei roten Kreuzen versehen. Ich stach das dritte Fass an und sah dabei unter dem Tisch hindurch. Mein Blick viel auf ein paar gelber Hufe die am anderen Ende des Tisches standen doch dadurch verfehlte ich mit dem kleinen Hammer den Hahn und schlug ihn direkt in das Fass. Der salzige Mostapfel spritze mir ins Gesicht und freudig öffnete ich die Schnauze. Als der Strom verebbte erinnerte ich mich an die gelben Hufe und ich sah auf die andere Seite des Tisches.

"Buttershy *hick*" schrie ich durch den ganzen Raum und ich konnte sehen wie das gelbe Bündel aufschreckte. Meine Vermutung war richtig und ich ging langsam zu ihr herüber, was mittlerweile nicht mehr ganz so einfach war. Auf dem kurzen Weg wäre ich fast mehrere Male umgefallen. Sie lag neben dem Tisch und schien das geschehen der Party beobachtet zu haben. Nun kauerte sie sich weiter in die Ecke. "Hey F...F...Buttershy. Ich wolde disch schon den gansen Abend kennen lernen." Sie drückte sich weiter an die Wand und schaute mit ihren großen Augen zwischen ihren Haaren hindurch. Sie war so süß wie sie so zitternd da lag. "Komm lass dich drüggen." Ich schloss sie in eine Umarmung was aber in meinem Zustand dazu führte dich ich mich mehr oder weniger gegen sie lehnte und ich fast auf sie viel. "Du bist so süß und knuddelig..." sagte ich leise und im nächsten Moment viel ich unsanft auf den Boden. Fluttershy hatte die Panik gepackt und war verschwunden. "Oh..."

***

Ich fühlte mich schrecklich. Ich hatte die Arme Fluttershy wahrscheinlich zu Tode erschreckt. Ich musste sie später Besuchen und mich entschuldigen denn wenn ein Brony jemals erfahren würde was ich der Armen zugemutet hatte würde das sicher einen kleinen Aufstand geben. Den Rest meiner kleinen Liste hatte ich ja nun schon abgearbeitet und mit einem Biss in den Apfel hackte ich auch das ab. Es war einer der besten Äpfel die ich je gegessen hatte. Neben Erdbeeren aß ich Äpfel und Blaubeeren am liebsten. Dann viel mir noch eine Sache ein die eigentlich ungern eingestand, aber ich wollte gerne ein Souvenir mitnehmen, groß, glänzend, genannt Diamant. Geld ist etwas was jeder in unserer Welt braucht und zu leugnen das ich diese Gedanken hatte wäre eine Lüge mir selbst gegenüber. An der Universität mit einem neuen Auto vorfahren zu können statt mit einem alten Clio wäre sicher ein tolles Gefühl. Bassrolle, Verstärker und alles Inklusive. Wenn was über bleiben würde könnte ich es auf die hohe Kante legen für schlechte Zeiten die es immer mal gab. Aber es gab nur ein Pony das ich kannte das mir zeigen konnte wo ich welche finde und dazu würde ich mich auch bei ihr erst entschuldigen müssen und von meiner Boxershorts trennen. Ich wollte einen Blick auf sie werfen da fiel mir auf das ich sie schon die ganze Zeit gar nicht trug, genau wie meine Brille.

***

Nach dem Fluttershy das Weite gesucht hatte kam ich wieder ein wenig runter von meinem Hoch. Mir wurde klar dass ich auf dem besten Weg war mich in ein Koma zu saufen also machte ich den Rest des Abends einen Bogen um die schlafende Berry und ihre Fässer. Die Minuten flogen nur so dahin und ich war mal hier mal da. Ich redete noch mit einigen anderen Ponys aber an den Inhalt kann ich mich nicht mehr wirklich erinnern. Irgendwann aber erhörte ich den Ruf der Natur und machte mich auf den Weg ins Bad. Leider hatte sich vor diesem eine kleine Schlange gebildet und ich beschloss in die Küche zu gehen um mich ein wenig zu setzten. Wenn die Blase ruht und nicht so herunter hängt lässt sich dem Druck angenehmer standhalten. Es war später in der Nacht und Vinyl hatte die Musik ein wenig leiser gestellt und zu eher ruhigeren Stücken gewechselt, dadurch war ich in der Lage einige Wörter aus der Küche aufschnappen.

"Was heißt er weiß es nicht?" Das war eindeutig Applejack. Ihren Akzent könnte ich immer raus hören.

"Naja, ich habe ihm es nicht erzählt. Ich dachte dann würde er nicht kommen wollen."

"Wahrscheinlich nicht, du hast ihm praktisch sein Zuhause genommen."

"Aber war so kalt und diese Welt so voller Hass und Schmerz. Selbst in den Büchern war nur die Rede von Gier."

"Das gibt dir aber nicht das Recht für ihn zu entscheiden Twilight."

"Ich weiß, ich dachte nur..."

"Du weißt das du es ihm bald sagen musst oder?"

"Ich weiß. Aber lass ihn erst mal ein wenig einleben. Vielleicht will er dann auch hier bleiben."

"Ich stehe dir mit Rat und Tat zur Seite Sugercube aber du musst es ihm sagen."

Ich hörte nicht weiter zu. In meinem Kopf fingen an sich die Räder zu drehen, wenn auch langsam da sie durch das Salz gebremst waren. Es ging offensichtlich um mich. So viel war klar. Und offensichtlich ging es darum das ich nicht so bald nach Hause kommen würde wie gedacht. Panik machte sich in mir breit. Meine Familie war immer noch der Aufmerksamkeit der Medien und Polizei ausgesetzt, durch den kleinen Streich von meinem Bruder. Mein Leben, meine Freunde, alles war in der anderen Welt, meiner Welt. Dazu kam ich war eigentlich kein Pony, ich war ein Mensch. Das hier war nicht wirklich mein Zuhause. Irgendwie gab es einen Kurzschluss in meinem Kopf, wahrscheinlich ausgelöst aus einer Mischung aus Panik und Salz. Mit der besten Interpretation von einer hüpfenden Pinkie Pie durchquerte ich den Raum und schrie alle möglichen Sachen.

"Ich bin ein Mensch, fürchtet mich."

"Wilsooooon!"

"Look at my horse, my horse is amazing..."

"LEEEEEEEROOOOOYYYYY..."

Vinyl und alle anderen Ponys schienen durch meinen plötzlichen Ausbruch vollkommen verwirrt zu sein. Die Musik stoppte und alle richteten ihre Augen auf mich. Applejack und Twilight kamen mit Rarity und Rainbow Dash aus der Küche und wohnten meinem Schauspiel bei.

"Verdammt was ist denn mit dem Burschen los?" Schrie Applejack durch den Raum aber alle schüttelten nur den Kopf.

"Ich glaub er hat sein Hirn zu sehr gesalzen." Grinste Rainbow Dash.

Ich drückte Vinyl von ihrem Pult und zog mein Handy aus meiner Satteltasche die hinter dem Podest gelegen hatte. Ich nahm mir einen der Stecker und stöpselte das Gerät an. Chaos im Kopf wählte ich das passende Lied und dann die Karaoke Version. Im nächsten Moment ging der Beat los und ich fing an mein kleines Liedchen zu trällern:

I'm not a fan of puppeteers, but I've a nagging fear

someone else is pulling at the strings

Something terrible is going down through the entire town

wreaking anarchy and all it brings

I can't sit idly, no, I can't move at all

I curse the name, the one behind it all...

Ich zog meine Hose aus ließ sie wie ein Propeller um meinen Huf kreisen bevor ich sie in eine Ecke pfefferte.

Discord, I'm howlin' at the moon

And sleepin' in the middle of a summer afternoon...

Bei der Erwähnung dieses Namens machte sich Panik in der Menge breit. Twilight hingegen reagierte sofort und zog mich samt meinem Handy vom Pult und die Musik stoppte. Ich und das Handy schwebten nun in ihre Richtung aber als ich näher kam schob sie mich wieder einige Meter weg.

"Jap, definitiv zu viel Salz..." Sagte mit einem Gesicht als hätte ihr gerade jemand eine Klärgrube gezeigt. Sie beäugte nun mein Handy und ließ es dann zurück in die Satteltasche schweben. "AJ, ich glaube das Beste ist du bringst ihn auf die Farm." Applejack stimmte Twilight mit einem nicken zu und ich wurde auf ihren Rücken gelegt. Ich strampelte kurz mit meinen Beinen doch ich erreichte den Boden nicht.

"Hältst du wohl Still." Und im selben Moment verpasste mir Rainbow Dash eine Kopfnuss. Ich ließ mich hängen und schloss meine Augen und schluchzte leicht. Die Gäste verließen nun einer nach dem anderen das Baumhaus. Applejack wartete mit Twilight und den anderen bis alle gegangen waren, dann machten auch wir uns auf den Weg. Vor der Tür wandte sich Twilight noch mal an Applejack und sie mussten glauben das ich schlief sonst hätte sie das wohl nicht gefragt.

"Meinst du er hat uns gehört?" fragte sie besorgt.

"Kann sein Sugercube."

***

Ich musste Twilight nun aus zwei Gründen aufsuchen. Ich wollte wissen was es damit auf sich hatte. Ging es darum ob ich nicht so bald oder überhaupt nach Hause konnte. Sie war doch einfach durch einen Zauber bei uns gelandet, wieso konnte ich das nicht auch. Es half nichts hier herum zu sitzen, ich musste an die Quelle. Ich trat aus dem Haus mit dem Wissen das es noch ein langer Tag werden würde.

Kapitel 9 - Ich gegen die Welt

Ich verließ das Farmhaus und machte mich auf direktem Weg zu Twilight. Auf den Feldern links und rechts von mir sah ich Big Macintosh und Applejack arbeiten. Er war dabei die Körbe, die sie gefüllt hatte, in die Scheune zu tragen und neue zu holen. Sie waren so beschäftigt dass sie nicht bemerkten dass ich das Gelände verließ. Ich würde mich später bei ihnen für die Unterkunft bedanken und versuchen es irgendwie zu vergüten. Ich hasste es jemandem was schuldig zu sein. Das geht sogar dahin dass ich mir nicht mal gerne einen Euro leihe. Ich hatte zwar kein Geld dabei aber ich wusste genau das Caramel ihre einzige Hilfe war und sie immer noch mehr brauchten.

Das Hämmern in meinen Schädel trug nicht gerade zu meiner guten Laune bei. Als Twilight mir erzählte ich könnte Equestria besuchen lag mein Augenmerk auf besuchen und nicht auf hier leben. Ich kam langsam in die Stadt und wurde von den ersten Bewohnern begrüßt, diese schreckten aber schnell zurück als sie meinen Gesichtsausdruck sahen. Schnellen Schrittes wanderte ich die Hauptstraße runter und fand mich schnell am Ort meiner Bestimmung wieder. Die Kerze an der Tür brannte nicht, was darauf hindeutete das nicht geöffnet war aber ich klopfte trotzdem. Es passierte nichts und ich klopfte erneut und achtete diesmal auf Geräusche in dem kleinen Baumhaus. Endlich waren einige Hufe zu hören und dann ging auch nach einiger Zeit die Tür auf. Ein kleines Pegasus Fohlen öffnete und schaute verschlafen drein.

"Wir haben noch geschlossen, die Party lief gestern etwas aus dem Ruder und hier muss noch aufgeräumt werden." Brachte er mit einem gähnen hervor. Sein Fell hatte ein ähnliches Lila wie das von Twilight, nur ein zwei Stufen höher auf der Skala. Seine Mähne war eine Mischung aus derselben Farbe mit weißen Strähnen durchzogen.

"Ich nehme an du bist Dawn?" fragte ich immer noch sehr angefressen. Er nickte nur und gähnte erneut. Diesmal hielt er sich wenigsten einen Huf vor seine Schnauze. "Ich suche deine Mutter, ich muss mit ihr über was Dringendes sprechen." Diesmal sprach ich ein wenig ruhiger. Ich hatte einen Hang für Kinder und spielte gerne mit ihnen. Das lag wahrscheinlich mit daran das der Altersunterschied zu meinen Brüdern so groß war. Ich war es irgendwie gewohnt. Außerdem konnte der kleine nichts dafür.

"Sie ist heute Morgen wegen irgendeiner Sache los nach Canterlot. Wenn sie ein Buch leihen wollen kommen sie später wieder. Spike kann ihnen dann sicher weiterhelfen." Ich warf einen Blick über ihn, was nicht sonderlich schwer war. Im Haus war die Unordnung noch deutlich zu sehen und die Reste der Party lagen wirklich überall. Da Twilight aber nicht da war konnte ich nichts machen.

"Sag deiner Mutter bitte tio war hier und das ich sie dringend sprechen muss." Der kleine rieb sich erneut die Augen und streckte seine Flügel immer abwechselnd durch. Ich wollte gerade gehen da sagte er: "Dann bist du also der Grund warum wir keinen Schlaf bekommen haben? Komm rein, Mum hat dir eine Nachricht da gelassen." Er öffnete die Tür und nun erblickte ich das vollständige Chaos das die Party verursacht hatte. Ich wusste nicht wie weit mein kleiner Ausraster gestern daran schuld war aber schuldig fühlte ich mich trotzdem. Ein Regal lag komplett auf dem Boden und die Bücher guckten Kreuz und Quer aus ihm heraus. Der Tisch war auf der einen Seite eingeknickt und hatte einige Krüge auf den Boden verteilt. Ich hoffte inständig dass es ein Tisch zum Einklappen war. Überall lag Konfetti und auch einige Bücher herum. Er führte mich durch das Chaos in die Küche wo eine Rolle Pergament auf dem Tisch lag. "Spike tut mir irgendwie Leid." Sagte Dawn kichernd als er mein Gesichtsausdruck zu dem Chaos bemerkte. Ich ignorierte den Kommentar und öffnete die Rolle, was mit Hufen nicht so einfach war.

Lieber tio,

es tut mir Leid das ich dir einige Dinge nicht erzählt habe. Ich weiß nicht ob du gestern Abend was gehört hast oder nicht aber hoffe du gibst mir später die Zeit alles zu erklären. Ich arbeite schon an einer Lösung, für das was ich denke ,das dich in Panik versetzt hat, kann aber keinen Erfolg versprechen. Bitte mach dir eine schöne Zeit hier solange es dauert und wenn du ein paar Bits brauchst wende dich an Spike. Er wird dir gerne welche überlassen. Ich werde am Ende der Woche wieder da sein und dir dann rede und Antwort stehen und hoffentlich eine Lösung haben.

Hoffentlich immer noch deine Freundin,

Twilight Sparkle

Ich las den Brief noch einmal und fasste alles zusammen. Twilight hatte mich wissentlich mit hier her genommen, warum auch immer und hatte gewusst das es keinen einfachen Rückweg gab. Als sie merkte dass ich dahinter gekommen war und Ausflippte, wenn auch unter dem Einfluss von Salz, lässt sie alles, ihre Arbeit, ihren Sohn stehen und liegen um eine Lösung zu finden. Was hatte ich da nur wieder für scheiße gebaut. Wenn ich Twilight von Anfang an alles erzählt hätte, das ich eigentlich ein Mensch bin, hätte sie mich bestimmt nie mitgenommen. Ich dachte erneut an das Gespräch das ich gehört hatte. Er war so kalt, waren ihre Worte. Sie wollte mir zeigen wie meine Art lebt. Der Schluss lag auf der Hand. Sie dachte ich wäre glücklicher hier und sie musste sich sehr sicher gewesen sein.

Ihre Eindrücke von unserer Welt waren auch nicht unbedingt die besten. Der eigene Bruder der einen vor ein Rudel kleiner Fleischfresser setzt, die Weihnachtsgeschichte war auch mehr traurig und erst am Ende, so weit war sie nicht gekommen, fröhlich und dann noch die Nachrichten. Mir fiel auf sie hätte die ganze Nacht gucken können und ich hätte es nicht bemerkt. Die Welt musste auf sie grausam und kalt wirken und ich, jemand der ihrer Ansicht nach dort nicht hin gehörte. Ein Pony alleine in einer solch ihr fremden Welt. Ich war mindestens genauso an dieser Situation schuld wie sie.

Mein Ärger wandte sich langsam von ihr ab und galt nun mir selber. Ich war ein solcher Idiot. Wieso hatte ich ihr nicht einfach die Wahrheit erzählt. Ich hatte auf die schlimmste Art gelogen, ich habe sie in ihrem falschen glauben gelassen. Dawn kam wieder in die Küche. Ich hatte nicht mal bemerkt dass er sie verlassen hatte. "Alles OK bei dir? Du siehst nicht gut aus." Er hatte wirklich was von Twilight.

"Ja, alles in Ordnung." Ich fasste einen Entschluss. Wenn Twilight mir Rede und Antwort stehen wollte musste ich das auch. Am Ende der Woche würde ich ihr die ganze Geschichte erzählen. Jetzt war aber was anderes wichtig, die Unordnung. Ich war zumindest Teilweiße daran beteiligt und es würde mir keine Ruhe lassen den armen Spike das alles machen zu lassen.

"Dawn würdest du Spike bitte holen, wir machen jetzt klar Schiff!" Sagte ich mit meiner neu gewonnen Motivation. Die Woche wollte ich so oder so bleiben, also setzte ich den Rat von Twilight um. Ich würde das Beste daraus machen.

"Klar Schiff?" fragte Dawn.

"Du weißt schon, Aufräumen." lächelte ich und er seufzte nur. Daran kommst du jetzt nicht vorbei mein Freund, dachte ich mir. Ich ging wieder in die Bibliothek und fing an das Regal vom Boden zu heben und Dawn wanderte langsam die Treppe nach oben. Der Schrank war relativ leicht was wohl daran lag das ein Inhalt komplett unter ihm war und nicht in ihm. Als er seinen alten Platz erreichte kam Spike gefolgt von Dawn die Treppe herunter. Wie zuvor auch Dawn rieb sich Spike die Augen bevor er mich grüßte. "Morgen Spike." erwiderte ich freudig. "Wenn du jetzt kommst hast du ein wenig Hilfe beim Aufräumen."

Spike schien erfreut über das Angebot und sauste an Dawn vorbei und fing an die Bücher aufzuheben. "Warum hilfst du uns tio, das ist doch nicht deine Aufgabe oder?" fragte er nach dem er den ersten Stapel einsortiert hatte.

"Nein, aber zwei Dinge. Ich habe genauso gefeiert wie jeder andere und da gehört Aufräumen dazu und ich bin dir noch was Schuldig." Der Drache schien sich an den Vorfall mit Rarity zu erinnern und warf mir einen wütenden Blick zu als er mich erneut musterte. Dann viel ihm auf das meine Shorts fehlten.

"Ach auf einmal kann der feine Herr ohne?" bemerkte er bissig. Dawn schlug hinter uns mit seinen Flügeln und sammelte so das verstreute Konfetti auf einem Haufen.

"Denke alles was nötig war, ist ein wenig Salz." lachte ich. Spike rollte die Augen und machte sich wieder an die Arbeit. Irgendwann fand er meine hoch gelobten Shorts zwischen einigen Büchern und hielt sie wie eine Trophäe bevor er sie in den Müll warf. Ich hatte vorhergesehen das ich sie verlieren würde, nur war Spike nicht die Person oder das Pony von dem ich dachte sie wäre daran schuld.

"Sag mal tio, warum benutzt du keine Magie zum Aufräumen? Dann würde alles hier doch voll schnell gehen." merkte Dawn an.

"Weil ich keine beherrsche, bis auf das levitieren von Federn vielleicht. Und selbst da glaube ich dass der Wind mir hilft." Wäre das für ein echtes Einhorn wahrscheinlich beschämend gewesen, ich fand es lustig.

"Ich glaube Mum würde austicken wenn sie keine Magie benutzen könnte." Hast du eine Ahnung mein junger Freund. An dem Gedanken hielt mich trotzdem etwas. Dawn war etwa so groß wie die Cutie Mark Crusaders, zumindest aus Sicht der Serie. Wenn er wirklich Twilights Sohn war musste er ihre Ausraster doch mitbekommen haben. Aber wenn er Adoptiert war wieso sah er ihr dann so ähnlich? Ich würde Twilight oder Spike darauf ansprechen müssen wenn ich mal alleine mit ihnen war. Der Tisch stellte sich zum Glück wirklich als klappbar heraus und den Rest der Unordnung hatten wir innerhalb von zwei Stunden entsorgt.

"Fertig!" sagte ich abschließend. Zufrieden betrachtete ich unser Werk und ja, das war die Bibliothek wie ich sie kannte. Meine Satteltasche hatte ich auch beim Aufräumen gefunden und mir über geworfen. Spike kam aus dem Keller in den er eben den Müll verfrachtet hatte und übergab mir ein Säckchen.

"Twilight sagte du sollst die mitnehmen." Ich legte das Säckchen auf den Boden und konnte, schon bevor ich ihn öffnete, am Klang erkennen was er enthielt.

"Nein danke Spike. Das letzte was ich will sind Almosen. Ich wollte Applejack heute eh noch auf der Farm helfen, als kleinen Dank für das Bett und vielleicht hat sie ja auch einen Job für mich." Der Drache zucke nur mit den Schulter und nahm den Sack wieder an sich, dabei murmelte er etwas wie, wer nicht will der hat schon. "Spike, bevor ich es vergesse. Habt ihr hier irgendwo ein Buch über Verwandlungsmagie?" Er nickte und kletterte ein kleines Regal empor. Er suchte kurz und kam dann mit einem Buch zurück und legte es in meine Tasche. "Danke, ich mache mich dann wie gesagt auf den Weg zur Farm. Ich schaue die Tage mal wieder rein, vielleicht auch früher wenn ich das Buch tauschen will."

"Sicher, bis dann." sagte Spike.

"Warte tio, ich komm mit." Dawn hüpfte aus der Küche und ging an mir vorbei zu Tür. "Sweetie Belle und die anderen warten bestimmt schon auf mich." freute er sich. Ich fragte mich ob die Erwähnung dieses bestimmten Namens nicht eine kleine Bedeutung hatte. Ich rieche so was zehn Meter gegen den Wind, zumindest wenn ich selber nicht betroffen bin.

Mit Dawn, der mich führte, brauchte ich nicht nach bekannten Wegpunkten Ausschau halten und wir kamen schnell zurück an den Rand der Farm. Als wir den Zaun erreichten machte Dawn einen Satz und schwebte leicht über ihn und verschwand mit einem, bis später, in den Büschen. Ich überlegte kurz ob ich ihm folgen sollte aber die Erinnerung an gestern und das Big Macintosh mich noch auf dem Kieker hatte hielt mich davon ab. Ich nahm also den längeren Weg und kam etwa fünf Minuten später am Eingang an. Applejack lag auf der Veranda und schien gerade eine Pause zu machen. So musste ich sie wenigsten nicht auf der riesigen Farm suchen.

"Hey Applejack!" Sie sah zu mir auf und streckte sich einmal durch.

"Na sie mal einer wer von den Toten auferstanden ist. Ich dachte du schläfst immer noch oben Sugarcube. Hast ja gestern ganz schön einen gehoben." rieb sie mir meine Eskapade unter die Nase.

"Hat Big Macintosh dir nicht gesagt das ich auf bin?" Sie schüttelte den Kopf.

"Weißt du, wir reden nicht viel, oder er zumindest nicht." Kann ich bestätigen. "Aber woher weißt du seinen Namen, ich habe ihn dir doch noch nicht vorgestellt oder Sugarcube?"

"Ich habe Spike vorhin nach seinem Namen gefragt." Noch mal gerettet. Applejack nickte nur verständnisvoll.

"Und was kann ich für dich tun?"

"Ich wollte fragen ob ich irgendwie helfen kann. Ich will mich für die Unterkunft bedanken." Sie schaute mich komisch an und fing dann an zu lachen. Als sie merkte dass ich keine Mine verzog unterdrückte sie es.

"Verstehe mich bitte nicht falsch, aber du siehst nicht gerade aus wie ein harter Arbeiter." Wo sie auch nicht ganz Unrecht hatte. Holzhacken würde ich nicht unbedingt als das härteste bezeichnen oder Steine stapeln. Andere Sachen durfte ich nie groß Helfen mit meinem Asthma aber das hatte sich hier noch nicht einmal bemerkbar gemacht. Ich hatte also Zuversicht. Ich legte kurz die Tasche ab und antwortete dann.

"Ich kann es doch mal versuchen oder? Jeder fängt mal an." Sie überlegte kurz und stimmte dann zu. Ich hatte eigentlich damit gerechnet sie mehr überreden zu müssen, war aber froh das sie nicht so Stur war wie in der Folge wo sie alles alleine machen wollte. Allgemein haben sich alle ein wenig anders verhalten als ich es von der Serie kannte. Es waren wirklich nicht dieselben Personen und ich glaubte es wäre besser wenn ich in Zukunft nicht immer die Serie einbeziehe. Mir würde es auch nicht gefallen nach einem Abbild von mir behandelt zu werden das nicht sehr genau war.

"Dann lass uns mal sehen was es für dich zu tun gäbe." Sie ging mit mir zum erst besten Apfelbaum und beförderte mit einem gezielten tritt alle Äpfel in die Körbe die ich Big Macintosh heute Morgen habe auslegen sehen. Wir gingen zum nächsten Baum. "Er gehört ganz dir." Dann machte sie eine einladende Geste mit ihrem Huf zum Baum. Ich versuchte so gut es ging ihre Bewegung von vorher nach zu machen. Ich bohrte meine Vorderhufe ein wenig in den trockenen Boden und winkelte meine hinteren Beiden an. Wie eine Feder ließ ich beide dann ausklappen und sie trafen den Baum mit einem dumpfen Knall. Ich spürte deutlich wie mich die Erschütterung durchfuhr und selbst meine Zähne zum Klappern brachte. Zu meiner eigenen Überraschung wanderten alle bis auf ein oder zwei Äpfel vom Baum auf den Boden. Nicht alle landeten in den Körben aber ich war trotzdem zufrieden und Applejack schien es auch zu sein. Ich drehte mich um und versuchte die letzten mit meiner Levitation vom Baum zu holen was aber dazu führte das ich mir einen Hieb von Applejack einfing.

"Deine schicke Magie behalte mal schön bei dir. Hier auf Sweet Apple Acres wird mit den Hufen gearbeitet oder gar nicht, verstanden?" Ich nickte. Der Schmerz an meiner linken Schulter, wo sie mich getroffen hatte, war heftig und das obwohl sie nicht mal sehr weit ausgeholt hatte.

"Ich beherrsche eh kaum welche. Ich habe erst vor ein paar Tagen angefangen sie zu lernen." Applejack sah mich mit großen Augen an.

"Ein Einhorn das sein Leben bisher ohne Magie gemeistert hat? Du gefällst mir Bursche." sagte sie und haute mit einem Huf wieder auf dieselbe Stelle. "Dann mach nur so weiter und vielleicht haben wir sogar ein wenig Arbeit für dich." grinste sie mir nun entgegen.

Ich arbeitete mich einige Stunden die Bäume entlang. Bei Nummer zwanzig hatte ich aufgehört zu zählen und langsam machte sich meine Erschöpfung bemerkbar. Applejack hatte gesagt ich solle aufhören wenn es mir zu viel würde aber ich wollte hier etwas beweisen. Nicht nur ihr, sondern auch mir selber. Die erste Ablenkung in den Stunden war die schlafende Rainbow Dash die in einem der Bäume vor mir lag. Diese Chance auf eine kleine Rache für die Kopfnuss gestern und die Sache mit dem Seil konnte ich mir nicht entgehen lassen. Ich platzierte mich sauber vor dem Stamm und gab ihm den kräftigsten tritt den ich noch in mir hatte. Neben den Äpfeln segelte auch Rainbow Dash zu Boden und knirschte wütend mit den Zähnen.

"Sag mal spinnst du Apple... oh du bist es tio." sagte sie während sie sich aufrichtete. "Was sollte das?!" Diesmal war ich derjenige der sich vor Lachen schüttelte.

"Rache." grinste ich ihr entgegen. Ich erwartete das sie mir das heimzahlen würde aber nach ein paar Sekunden lachte sie mit.

"Man, deine Lache ist ja zum Heulen." erklärte sie als sie fertig war. Sie sah sich um und entdeckte dass die Bäume um sie herum abgearbeitet waren.

"Na, lässt dich AJ für deine kleine Nummer gestern Abend bezahlen?" Ich wusste nicht ob sie den Ausraster meinte aber was andere viel mir nicht ein.

"Nein, ich habe meine Hilfe angeboten als Dank für die Unterkunft." Rainbow setzte ein gelangweiltes Gesicht auf und kommentierte es selber.

"Lahm..." Ich war mehr daran interessiert daran was sie meinte.

"Welcher Nummer meinst du denn? Meinen kleinen Ausraster auf der Party?" Jetzt klebte sie wieder an meinen Worten.

"Nein, sag nicht du hast vergessen was passiert ist?" Ich sagte keinen Ton und wieder lag sie lachend am Boden. "Das wird ja immer besser."

"Nun sag schon."

"Nö." War die knappe Antwort und bevor ich fragen konnte folgte: "Rache." Sie streckte mir die Zunge raus, schnappte sich ihr Kissen, das noch im Baum lag und flog davon. Frauen und ihre kleinen Geheimnisse dachte ich so bei mir und machte mich wieder an die Arbeit aber nach etwa zehn weiteren Bäumen war ich am Ende. Nach dem Stand der Sonne war es jetzt etwa später Nachmittag also war ich etwa drei bis vier Stunden hier draußen gewesen. Wenn Applejack das täglich fast den ganzen Tag macht konnte ich langsam verstehen woher sie ihre Kraft hatte. Ich machte mich wieder auf den Weg zum Haus doch ich hatte eines vergessen, mir den Weg zu merken. Ich war irgendwo zwischen den ganzen Bäumen auf den Feldern verloren gegangen. Ein super Farmer war ich. Ich versuchte ob ich irgendwo zwischen den Bäumen die große Scheune sehen konnte aber das war leider nicht der Fall. Ich folgte also einfach den Körben die schon gefüllt waren, merkte aber jedoch schnell das mir nichts bekannt vor kam.

Ich weiß nicht wie lange ich so über die Farm lief aber Rettung formte sich schließlich am Horizont, das Clubhaus der Cutie Mark Crusaders. Wenn sich jemand hier auf dem Gelände auskannte dann die Mädchen und eben Dawn. Ich kletterte die kleine Rampe hoch und betrat das Haus. Es war wie ich es erwartet hatte sehr spartanisch eingerichtet. Ein Tisch auf einem kleinen Teppich und eine Kommode war alles abgesehen von der Karte an der Wand. Aber die war genau das was ich brauchte. Es war nicht die Karte die ich aus der Serie kannte sondern eine Richtige, zu meinem Glück. Sie hatten wichtige Orte auf ihr markiert, so auch die Farm und das Clubhaus. Wenn alles stimmte war die Farm keine zwei Minuten entfernt und ich konnte sie nur nicht sehen da die Bäume alles verdeckten. Ich verließ das Haus wieder und rannte in ein Déjà-vu. Big Macintosh stand unten am Baumhaus und beäugte mich.

"Hey Big Macintosh, schön dich zu sehen." Ich war mir diesmal keiner Schuld bewusst. "Ich habe nur nach dem Weg gesucht. Die Farm ist aber auch echt groß, da verläuft man sich leicht."

"Eeyup" War seine übliche Antwort. Irgendwas schien ihm immer noch zu behagen.

"Was ist los, habe ich dir irgendwas getan?" Wenn ich hier schon eine Woche mindestens, vielleicht noch länger, bleiben müsste wollte ich das mit ihm aus dem Weg schaffen.

"Nope" Ich wartete kurz.

"Würde es dir etwas ausmachen mir dann zu erklären was los ist?" Wie schafft man ein Problem aus der Welt dessen man sich nicht mal bewusst ist? Er sah mich nur weiter mir seinem mürrischem Ausdruck an. Ich überlegte kurz ob ich ihn erpressen sollte es mir zu erzählen. Ich wusste er hatte Smarty Pants irgendwo, oder zumindest vermutete ich es. Aber das wäre kein idealer Weg und würde das Unbehagen nur verstärken.

"Hufe weg von meiner Schwester." schnaubte er dann und riss mich aus meiner Überlegung. Mich traf diese Äußerung völlig unerwartet und ich wusste nicht was ich sagen sollte. War das etwas was er jedem Hengst sagte der hier her kam oder galt das nun wirklich speziell mir. Er wartete keine Antwort ab sondern ging seines Weges. Ich verbuchte das einfach als Begegnung der vierten Art, die Dritte hatte Pinkie Pie besetzt. Ich sah ihm noch eine Minute hinter her wie er Richtung Farm verschwand. Es war sicher unklug dann jetzt auch zur Farm zu gehen und ich fand es war eh Zeit sich bei Fluttershy zu entschuldigen.

Leichter gesagt als getan. Ich realisierte erst auf halben Weg das Fluttershys Hütte am anderen Ende der Stadt war und mit meiner grandiosen Orientierung könnte es ja nur Stunden dauern. Ich fragte einige Ponys in der Stadt nach dem Weg und kam schließlich an meinem Ziel an, aber leider nicht mehr bevor die Sonne unterging. Das Abendrot spiegelte sich in den Fenstern ihrer relativ großen Hütte und im kleinen Fluss davor. Ich hatte mir den ganzen Weg Gedanken gemacht was ich sagen wollte, aber beim ersten Klopfen war alles wie weggeblasen. Im Haus rührte sich praktisch nichts und ich hörte auch keine Hufe auf dem Boden, umso überraschter war ich als sich die Tür mit einem mal öffnete.

"Ja?" fragte eine leise Stimme und ich sah Fluttershy die aus einer leicht geduckten Haltung zu mir hoch sah. Ihre Haare verdeckten wie üblich ihr rechtes Auge aber das Linke reichte um zu sehen dass ihr meine Anwesenheit unangenehm war.

"Hallo Fluttershy, ich glaube ich habe mich noch nicht richtig vorgestellt. Mein Name ist tio, freut mich dich kennen zu lernen. Ich bin gekommen um mich wegen gestern zu entschuldigen. Ich glaube ich hatte nicht mehr alle Lampen am Leuchten." Sie öffnete die Tür ein Stück weiter.

"Ähm... komm doch rein... wenn du willst." Sie öffnete sie komplett und ich nahm die Einladung in ihr Haus dankend an. Ich fand mich sofort im Wohnzimmer wieder. Eine Treppe führte nach oben und links von ihr war die Küche. Wie zu erwarten roch es in ihrem Haus wie in einem Streichelzoo nur ohne die Exkremente. Da Tiere hier zu verstehen schien was gesagt wurde nahm ich an sie waren so freundlich ihr Geschäft im nahen Wald zu erledigen oder sie benutzen sogar die Toilette.

"Möchtest... du einen Tee?" Fragte sie zaghaft.

"Gerne, ich bin am Verdursten." Sie deutete auf ihr kleines Sofa und ich nahm Platz und wartete bis sie wieder kam. Überall waren kleine Löcher in den Wänden und boten so den kleineren Tieren einen leichteren Weg durch die Räume. Unter der Decke hingen einige Vogelhäuser aber in keinem von ihnen schien einer zu Wohnen, es war also mehr Dekoration. Eine Minute später kam sie mit einem Tablett zurück, was sie auf ihrem Rücken balancierte und setzte es dann auf dem kleinen Tisch ab. Sie reichte mir eine Tasse und nahm dann in ihren Sessel Platz. Das mit dem balancieren würde ich mal probieren müssen, es sah für sie nicht sonderlich schwer aus. Wir schwiegen uns eine Zeit an, denn ich wusste einfach nicht über was ich mit ihr reden könnte. Ich mochte Fluttershy in der Serie, aber sie war der Charakter der am weitesten von meinem entfernt war. Ich gehe gerne auf neue Leute zu, ich rede gerne viel und alles. Ich war praktisch ihr Gegenteil.

"Also noch mal wegen gestern, es tut mir Leid das ich dich erschreckt habe. Ich halte mich in Zukunft einfach von Salz fern dann sollte das nicht wieder passieren." Sie nickte nur. Ich nahm einen kräftigen Schluck aus der Tasse und leerte sie in einem Zug. Der Tee war zwar heiß, aber gut.

"Also, ich ähm.. habe von Twilight gehört in dieser anderen Welt gibt es auch Tiere?" Der erste Satz den ich aus ihrem Mund hörte.

"Ja, wir haben so ziemlich jedes Tier das ich hier bisher auch gesehen habe. Also Vögel, Eichhörnchen und so weiter." Tiere waren ihr Fachgebiet, es war also klar dass sie so was interessieren würde.

"Stimmt es dass Menschen... Fleisch essen?" Bei dieser Frage hätte ich fast den Tee wieder ausgespuckt. War es gut der armen Fluttershy so etwas auf die Nase zu binden? Aber ich hatte ja gesehen wohin mich meine Lügen schon gebracht hatten.

"Ja." merkte ich nur kurz an.

"Was denn für welches?" Ich war überrascht dass sie plötzlich so offen war, besonders bei so einem Thema was Twilight völlig verstört hatte. Auf der anderen Seite war ich froh dass ich nun normal mit ihr reden konnte.

"Die meisten essen Rind, Schwein oder Geflügel. Aber es ist meist nur eine Beilage zu allen möglichen Sorten Gemüse." Sie nahm einen kleinen Schluck aus ihrer Tasse.

"Und hast du jemals, also... Fleisch probiert?" Mir stockte der Atem "Also du musst mir nicht antworten wenn du nicht willst." fügte sie auf meine Reaktion sofort hinzu. Ich überlegte wie ich das am besten erklären sollte. Fluttershy schien meine Lage zu erkennen und erklärte sich. "Siehst du, ich kümmere mich um alle Arten von Tieren, auch Fleischfresser. Ich bin einfach neugierig wie eine Spezies sich verhält die Fleisch isst und so intelligent ist wie wir." Das war eine Frage die ich eher von Twilight erwartet hätte, so Sachlich gesehen und praktisch gedacht. Ich musste echt außerhalb der Serie denken.

"Menschen essen sich nicht gegenseitig. Also es gibt welche die es versuchen aber es ist ein schweres Verbrechen und wird entsprechend bestraft. Es gibt aber auch welche die dem Fleisch komplett abgeschworen haben. Es geht also in beide Extreme. Und zu deiner ersten Frage, ja ich habe Fleisch gegessen." Irgendwie fühlte ich mich als sollte ich mich dafür schämen.

"Schmeckt es?" Sie nahm das gelassener als ich je erwartet hätte.

"Hat es lange Zeit aber nach einer gewissen Gegebenheit habe ich es aufgegeben. Es war nicht mehr dasselbe." Wieder nickte sie. "Warum willst du das wissen?" Jetzt war meine Neugier erwacht.

"Ich füttere viele Tiere die dasselbe Essen wie wir und ich kann es kosten und sicher gehen das es gut ist aber bei Fleisch ist das ein Problem. Ich könnte es nicht ertragen ein anderes Lebewesen zu essen. Ich will einfach nur sicher gehen dass es allen schmeckt." Die Antwort war so einfach da wäre ich nie drauf gekommen, egal wie lange ich Überlegt hätte. Ich könnte gerade über mich selber heulen vor Lachen weil ich bei den ganzen Fragen schon an Shed.mov denken musste. Manchmal ist zu viel gesehen zu haben echt ein Fluch.

Ein Blick aus dem Fenster zeigte das die Sonne fast verschwunden war, wenn ich also noch zur Farm wollte musste ich bald los. "Danke für den Tee Fluttershy, aber ich denke es wird spät." Sie folgte meinem Blick aus dem Fenster.

"Ich glaube du hast Recht." Fluttershy stand auf und nahm mir die leere Tasse ab und stellte sie auf das Tablett. Ich tat es ihr gleich und ging langsam zur Tür.

"Wir können das Gespräch gerne ein anderes Mal fortsetzten. Also bis dann Fluttershy." Ich öffnete die Tür und winkte ihr zum Abschied. Sie hatte schon wieder das Tablett auf dem Rücken und winkte zurück.

Leider hatte ich mich mit der Zeit wirklich ein wenig verschätzt und als ich die Stadt erreichte waren der Mond und die Sterne die einzige Lichtquelle auf der Straße. Die Häuser waren alle dunkel bis auf sehr wenige Ausnahmen und wenn war nur ein leichter Kerzenschein zu sehen. Ich ging langsamer als normal da ich es im dunklen einfach für sicherer hielt. Während ich mal wieder so unter dem Mond spazierte vertiefte ich mich wieder in meinen Überlegungen aber diesmal waren sie entgegengesetzter Natur. Ich überlegte nicht, was wäre wenn sondern wie es weiter gehen sollte im schlimmsten Fall. Gut, wenn der Fall eintreffen würde wäre ich auf dem Mond und dann nichts weiter. Aber ich überlegte was ich machen würde wenn ich zurückgehen würde, als Mensch. Wie würde man das alles der Presse und der Polizei erklären. Wenn ich als Pony zurückkehren würde wäre es schwerer nicht in irgendeinem Labor zu landen. Wie sollte ich den bitte beweisen dass ich einmal ein Mensch war und die Menschenrechte für mich zutreffen würden. Was würde ich tun wenn ich hier bleiben müsste und irgendwann wieder zum Menschen würde. Als Pony hier zu leben war eher Angenehm und meine erste Wahl nach der Rückkehr als Mensch, aber vorerst wollte ich von Plan A nicht abweichen.

Das Buch über Verwandlungsmagie würde also erst mal von mir heute Nacht bearbeitet werden und zwar bis zum Umfallen.

Ich erreichte den Eingang zu Sweet Apple Acres und kaum hatte ich die ersten Schritte in Richtung des Wohnhauses gemacht kam mir eine wütende Applejack entgegen. Das war deshalb so gut zu erkennen da der Mond das Licht in genau dem richtigen Winkel auf ihr Gesicht warf. Ich zuckte schon zusammen und erwartete einen Hieb, zehn Mal härter als den von heute Mittag, aber stattdessen hörte ich nur ihre wütende Stimme.

"Celestia sei Dank da bist du ja Sugarcube. Du kannst doch nicht einfach so verschwinden. Ich habe schon gedacht du hast dich verlaufen oder wärst sogar irgendwie in den Everfree Forest gelaufen! Du musst uns doch Bescheid sagen bevor du einfach so verschwindest." Irgendwie klang sie mehr besorgt als wütend, aber ich wusste nicht ob das besser war.

"Schuldige Applejack. Ich war fertig mit der Arbeit und da wollte ich noch zu Fluttershy um mich bei ihr zu entschuldigen." Sie seufzte heftig.

"Ist in Ordnung Sugarcube, aber das nächste Mal melde dich bitte ab." Ich nickte kurz. "Jetzt komm aber ins Haus die anderen schlafen schon." Ich folgte Applejack zum Haus und nahm auf einem Weg meine Tasche mit die noch am Eingang lag. Wir gingen die kleine Treppe hinauf zu den Schlafzimmern, wünschten uns eine gute Nacht und ich ging in mein Zimmer. Auf dem Nachttisch lag ein Apfel und daneben meine Brille. Die hatte ich den ganzen Tag nicht getragen und es vollkommen vergessen. Ich aß den Apfel und setzte meine Tasche in eine Ecke aber nicht ohne das Buch mit zu nehmen. Ich legte mich auf das weiche Bett und schlug die erste Seite auf, aber weiter kam ich nicht.

Kapitel 10 - Tagtraum

Hatte ich bisher in dem Irrglauben gelebt das die schlimmste Art geweckt zu werden ist, wenn die Mutter am Sonntagmorgen mit dem Staubsauger an die Zimmertür knallt, mehrmals, wurde ich Heute eines besseren belehrt. Ein Fohlen das einem die Rippen massiert in dem es einen als Trampolin benutzt war schlimmer. Ich lag auf meinem Bett und wurde von der kleinen Apple Bloom geweckt. "Komm schon, aufstehen. Die Sonne geht schon auf!" rief sie mit einer Stimme als könnte sie gleich einen Baum ausreißen. Ich drehte mich auf die andere Seite was dazu führte das sie nicht auf mir landete sondern auf Boden. Keine zwei Sekunden später spürte ich ihre kleinen Hufe wie sie mich in den Rücken piekten. "Los jetzt, es gibt gleich Frühstück." Ich wollte nicht. Es vergingen wieder nur wenige Sekunden und dann wurde es kalt. Apple Bloom hatte mir die Decke genommen und ich lag nun ohne in dem relativ kalten Zimmer.

Es war gerade erst Frühling geworden und daher wahrscheinlich nachts immer noch recht frisch. Ich erhob mich langsam uns sah noch im Augenwinkel wie Apple Bloom zufrieden von dannen stolzierte. Ich brauchte keinen Blick in den Spiegel zu werfen um zu wissen das meine Mähne deutlich abstrakt aussehen musste, das spürte ich einfach. Das Buch war in der Nacht auf den Boden gefallen und ich hob es auf bevor ich mich auf den Weg nach unten machte. Am Esstisch erwarteten mich dann schon Big Macintosh und Apple Bloom die gerade die letzten Gerichte auf den Tisch stellten. Da waren Pfannkuchen, Haferbrei, Brot mit Spiegelei und Apfelsaft natürlich. Es war aber nicht das was es gab, was mich zum Staunen brachte, sondern die schiere Menge. Der Tisch für mehr als 10 Ponys war gut gefühlt. Ich setzte mich zu den beiden an den Tisch. "Morgen." sagte ich trocken. Im Gegensatz zu mir waren die beiden schon wohl eine Weile auf den Beinen und auch schon im Bad gewesen.

"Morgen tio. Hilfst du heute wieder auf der Farm aus?" fragte Apple Bloom und verschlang mit einem bissen ihren ersten Pfannkuchen. Ich hätte zwar lieber einen Kaffee gehabt aber der Apfelsaft würde genügen müssen.

"Ich denke, also so fern deine Schwester mich lässt. Sie meinte zwar sie hätte einen Job für mich aber was genau hat sie nicht erwähnt." Fasste ich das gestrige Gespräch zusammen. Big Macintosh schien darüber nicht sehr glücklich und machte ein Gesicht was mich fast dazu verleitet hätte, u mad bro, zu sagen. Als wenn man vom Teufel spricht öffnete sich die Tür vom Badezimmer und Applejack kam zu Vorschein. Ich musste eingestehen das was ich sah löste bei mir unweigerlich etwas aus. Ihre Mähne war nass und hing in langen Strähnen an ihr herunter, ebenso ihr Schweif. Das ebenfalls nasse Fell glänzte in der Morgensonne die durch das Fenster in den Raum schien und brachte es praktisch zum Leuchten. Es war das erste Mal das, wenn ich an die Ponys dachte, mir etwas durch mein Gehirn schoss was in meiner Welt hieß etliche ethische und moralische Vorsätze über den Haufen zu werfen. Ich fasste die ganze Szene in einem Wort zusammen, wow. Zum meinem Unglück hatte der große rote Hengst, der neben mir saß, wohl meinen Gesichtsausdruck sehen können und wenn ich seine Mimik deuten müsste könnte ich fast glauben auch meine Gedanken.

"Morgen alle zusammen. Ich mache mich noch schnell fertig, dann geselle ich mich zu euch. Du siehst auch aus als könntest du eine Dusche gebrauchen tio, halt dich ran." sagte Applejack und verschwand dann aus meinem Sichtfeld. Oh wie sie Recht hatte mit der Dusche. Ich schlang den Pfannkuchen auf meinem Teller zusammen mit dem Apfelsaft in einem Zug runter und flüchtete ins Bad, das sich Celestia sei Dank abschließen ließ. Neben die Prügel, die ich wahrscheinlich später von Big Macintosh beziehen würde, machte ich mir sorgen warum ich solche Gedanken hatte. Ich hatte mir nie Rule 34 angesehen oder stand in irgendeiner weiße auf dieses Furry.

Ich beruhigte mich in dem ich meinen Kopf unter den Wasserhahn hielt und das Wasser einfach laufen ließ. Was hatte sich alles an mir geändert seit ich ein Pony bin? Mein Asthma war praktisch verschwunden, ich konnte ohne meine Brille auskommen und ich reagierte anders auf Salz und Alkohol. Die letzten beiden sind chemische Prozesse die im Gehirn stattfanden, also hatte sich mein Denkapparat auch verändert und soweit ich weiß ist der Sexualtrieb auch etwas was da oben gesteuert wird, egal was Frauen manchmal sagen. Ich wurde also anfällig für die Physiologie von Ponys. Man war ich gerade froh kein Pegasus zu sein.

Ich beschloss das kalte Wasser am Waschbecken gegen das warme der Dusche zu tauschen und machte mich fertig für den Tag. Als ich wieder zu den anderen ging waren sie gerade fertig mit essen und räumten den Tisch ab. Meine Augen wanderten auf die Uhr die gerade die auf sechs sprang. Big Macintosh war der erste der bemerkte das ich wieder da war und schenkte mir einen Blick der hätte töten könne. Applejack stand neben ihm und war in ihrem üblichen Aufzug. Dann folgte sie seinem Blick.

"Ah, da bist du ja Sugarcube. Ich bin hier gleich fertig dann gehen wir los." Ich fragte mich was für eine Aufgabe sie wohl für mich hatte.

"Was machen wir denn?" Sie lehnte sich leicht an ihren Bruder.

"Big Mac hier sammelt heute die Äpfel ein die wir gestern geerntet haben und wir beide schmeißen heute den Stand auf dem Marktplatz." Ich schluckte. Den halben Tag alleine mit Applejack war zwar nicht unbedingt ein unangenehmer Gedanke aber ich spürte praktisch die Energie die von ihrem Bruder ausging. Mein Angst-O-Meter stand deutlich über neuntausend.

"OK, was muss ich dann jetzt machen?"

"Du kannst dir schon mal den Karren umlegen, er steht in der Scheune Sugarcube." Ich wartete nicht weiter und begab mich in die große Scheune die neben dem Haus stand. Alle möglichen Objekte lagen hier herum. Einige Heugabeln, kleinere Karren mit Sattel davor und eine nicht aufgebauter Flaschenzug. In einer kleinen Ecke stand dann auch der Marktkarren und ich schaute ihn mir mal genauer an. Er war etwas größer als die anderen und hatte ein Gestell an dem sich ein Pony einhaken konnte, ähnlich wie mit einer Satteltasche. Ich stellte mich also in das Gestell und mit ein wenig dehnen gelang es mir auch das Ding zu schließen.

Langsam manövrierte ich den Karren heraus, es war fast wie mit einem Anhänger. Ich wendete und wartete dann vor dem Haus auf Applejack. Leider war der erste der aus dem Haus kam Big Macintosh, aber er würdigte mich keines Blickes. Zu meiner großen Erleichterung. Er verschwand in einer kleinen Falltür neben der Scheune nur um ein paar Sekunden später mit etwa fünf Fässer voller Äpfel wieder zu erscheinen. Stumm legte er sie hinten auf den Karren und ich spürte die Last sofort über die beiden Stangen die mich mit ihm verbanden. Als er die Ladung gesichert hatte, in dem er ein Riegel an der Ladefläche schloss, machte er sich wieder an seine Arbeit.

Applejack kam einige Minuten später mit ein paar weißen Kleidungsstücken aus dem Haus und legte diese zu den Äpfeln auf den Karren bevor wir uns auf den Weg machten. Der Karren war schwer und der holprige Feldweg machte es nicht gerade angenehmer das Ding zu ziehen. Ich dachte die meiste Zeit darüber nach wie ich die Sache mit Big Macintosh zu klären. Es war zwar schön mit den Mädels zu reden aber mit einem Kerl abzuhängen fehlte mir irgendwie, aber so lange er glaubte ich hätte ein Auge auf seine Schwester geworfen würde er sicher nicht mit mir reden wollen. Ich hätte Applejack auf das Thema ansprechen können aber dann hätte ich auch erklären müssen wie er auf die Idee kam. Zudem ko

nnte ich mir denken wie das ganze ablaufen würde. Dazu kam das es nicht die feine Art ist etwas über den Rücken eines anderen zu klären, auch wenn dieser jemand der Streitpunkt war.

"Ist was Sugarcube?" Ich hatte die ganze Zeit unbeabsichtigt Applejack von der Seite angestarrt während ich überlegt hatte.

"Nichts, ich habe nur gerade was überlegt." Die Stadt kam langsam in Sicht.

"Über was denn? Ich weiß diese Welt ist neu für dich. Du kannst alles fragen." Es war nur blöd dass es nicht wirklich mit dieser Welt zu tun hatte sondern es ging um zwei Kerle und um die Schwester von einem von ihnen.

"Cutie Marks" log ich schnell. Applejack schien die Lüge, obwohl sie es sicher sofort gemerkt hatte, zu ignorieren.

"Was willst du über sie wissen?" Ich brauchte eine dumme Frage.

"Was bedeuten sie euch, also Kulturell? Ich weiß das sie ein Talent symbolisieren aber mehr auch nicht." Applejack überlegte kurz bevor sie antwortete.

"Erst mal musst du wissen das es keine doppelten gibt, jedes ist einzigartig und wir sind sehr stolz auf sie. Es bedeutet langsam erwachsen zu werden wenn man es bekommt. Darüber hinaus sind sie naja... also mehr als ansehen bleibt eigentlich nur Ehepaaren vorbehalten." Also anschauen war in Ordnung, mehr aber auch nicht. Gut zu wissen.

"Was bedeutet dein Cutie Mark eigentlich? Ich habe noch nie etwas Vergleichbares gesehen Sugarcube." Damit deutete sie auf den Kreis der von einem Blitz durchbohrt wurde der meine Flanken schmückte. Ich hatte mir bisher noch keine Gedanken gemacht was es bedeutet und konnte mir ehrlich gesagt auch nichts vorstellen. Mein Talent beschränkte sich auf Computer und andere technische Geräte, nichts was mit Ponys oder ihrer Kultur zu tun hat.

"Wenn ich ehrlich bin habe ich keine Ahnung. Es war eines Tages einfach da." sie schien ein wenig entsetzt.

"Ich wusste nicht das es möglich ist eines zu bekommen ohne zu wissen was sein Talent ist. Das solltest du Twilight mal erzählen, vielleicht weiß sie etwas." Bei der Erwähnung von Twilight viel mir wieder ein das wenn ich sie das nächste Mal sehen würde dieses Thema wahrscheinlich eh keine Rolle mehr spielen würde.

"Werde ich machen." Den Rest des Weges schwiegen wir bis wir den großen Markt erreichten. Überall waren Stände und kleine Zelte die nicht nur Lebensmittel verkauften sondern auch Werkzeuge und alle anderen möglichen Güter. Ich erkannte zum Beispiel das ein Hammer fünfzehn Bits kostet oder ein kleiner Korb Blaubeeren vier Bits. Wir liefen einmal über den halben Markt bevor Applejack mir einen kleinen Platz zeigte an dem ich den Wagen abstellen sollte. Ich befreite mich aus dem Gestell während sie anfing den Stand aufzubauen. Als sie fertig war warf sie mir eines der Kleidungsstücke zu die ich nun als Schürzen erkannte. Ich tat es ihr gleich und legte sie an.

"Was wir hier haben sind Bosclop. Das sind Winteräpfel die sehr lange halten", fing Applejack an mir zu erklären. "Einer kostet zwei Bit und das halbe Dutzend zehn Bits. Deine Pause ist von elf bis zwölf, meine ist von zwölf bis eins. Um fünfzehn Uhr bauen wir ab. Alles verstanden Sugarcube?" Ich nickte und lange brauchte ich auf die ersten Kunden gar nicht warten. Applejack hob die Äpfel entweder auf ihren Rücken, wenn es ein halbes Dutzend oder mehr waren, kleine Mengen nahm sie am Stiel in die Schnauze um sie den Kunden zu übergeben. Da keiner der Kunden ein Problem damit zu haben schien tat ich es ihr gleich und die ersten Stunden leerten sich die Fässer praktisch von selber. Irgendwann kam Applejack dann zu mir und sagte das es Zeit für meine Pause wäre, dann überreichte sie mir fünf Bits. Ich fragte wo ich was zu essen und vielleicht einen Kaffee bekommen könnte und zu meiner Überraschung fiel der Name Sugarcube Corner. Der Gedanke an einen starken Kaffee beflügelte mich regelrecht und ich schaffte es sogar ohne mich zu verlaufen die Konditorei zu erreichen. Ich öffnete die Tür und fand Pinkie am Tresen vor.

"Hallo Pinkie, na was geht?" Ich war in sehr guter Stimmung mit der Aussicht auf einen Kaffee.

"Oh hey tio. Schön dich mal wieder zu sehen. Was darf es denn für dich sein?" Sie war ganz anders von ihrem sonst so überdrehten selbst. Sogar Pinkie konnte also am Arbeitsplatz professionell sein. Ich musste endlich die Serie aus meinem Kopf verbannen.

"Ich nehme einen Kaffee und einen Muffin dazu, die Sorte überlasse ich dir. Ich bin heute offen für neues." Das zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht und sie verschwand kurz im Hinterzimmer. Während ich also auf mein Mittagessen wartete kam eine sehr bekannte Gestalt in den Laden, Ditzy. Ich hatte sie zuletzt kurz auf der Party gesehen hatte aber leider nicht die Gelegenheit mit ihr zu sprechen. "Hallo Ditzy! kann ich dich auf einen Muffin einladen?" Sie fixierte mich mit ihren Augen, so gut sie es eben konnte und nickte dann heftig. Pinke kam nun wieder aus dem Hinterzimmer und stellte Kaffee und Muffin auf den Tresen.

"Hallo Ditzy, ein Blaubeermuffin wie immer?" grüßte sie ihre Stammkundin.

"Ja, danke Pinkie" erwiderte diese. Ich wartete kurz bis Pinke die Bestellung gebracht hatte.

"Was macht das das dann Pinkie?"

"Vier Bits, der Kaffee geht aufs Haus." Zufrieden mit dem Preis holte ich die Bits aus meiner Mähne und überreichte sie Pinkie. Ich hatte in der Serie oft gesehen wie Pinkie dasselbe tat und ich stellte zu meiner Überraschung fest dass sie einfach dort blieben. Ich hätte mich wahrscheinlich auf den Kopf stellen können und sie wären dort geblieben bis ich sie brauchte. Ich setzte mich mit Ditzy an einen kleinen Tisch in der Ecke des Ladens. Mir fielen in letzter Zeit viele Dinge die anders waren als in der Serie. Alles war irgendwie viel ausgeschmückter und so lebensechter als es immer dargestellt wurde, so als ob die Zeichner nach der Hälfte keine Lust mehr gehabt hätten.

"Und Ditzy, dann erzähl mal. Was machst du so?" Sie biss voller Freude in ihren Muffin und hielt mir dabei die Tasche vor die Nase die sie um den Hals trug. Dabei kam sie leider an meine Tasse die nun ein wenig an Inhalt verlor. Auf der Tasche selber stand 'Post'. "Du bist also Postbotin. Verdient man gut daran?" Sie hatte schon den letzten Bissen ihres Muffins verdrückt.

"Es reicht für mich und meine Tochter." grinste sie. Mir viel jetzt erst wieder ein das sie eine hatte. Dinky wenn ich mich nicht irrte. "Darf ich dich auch etwas fragen?" Ich nickte. "Wieso nennst du mich Ditzy?" Ich wusste nicht was sie meinte.

"Das ist doch dein Name oder?" Jetzt nickte sie.

"Schon, aber alle nennen mich immer Derpy, wegen, du weißt schon." Sagte sie und deutete auf ihre Augen.

"Also ich finde Ditzy passender, immerhin ist es dein echter Name." Derpy war auch der Name den ihr Fans liebevoll in unserer Welt gegeben hatten aber hatte sie jemals jemand nach ihrer Meinung dazu gefragt? Meine Antwort schien sie zu freuen.

"Danke tio, das ich echt nett von dir. Ich muss nun aber weiter." Sie erhob sich von ihrem Platz und stieg in die Luft. Als sie aus der Tür fliegen wollte stieß sie sich ihren Kopf leicht am Türrahmen. Ich zucke leicht zusammen und stellte mir den Schmerz vor. Beim zweiten Versuch gelang es ihr dann und sie verschwand in den Tag. Ich trank den Rest von meinem Kaffee und aß meinen Muffin. Was in dem Muffin war konnte ich irgendwie nicht zuordnen, also musste es irgendeine Blume oder Heu sein aber der Kaffee war gut und stark. Ich stellte die Tasse wieder auf den Tresen und verabschiedete mich von Pinkie. Meine Pause war zwar erst halb rum aber ich wusste das ich eine Zeit brauchen würde den Stand wieder zu finden also machte mich auf den Weg und kam gerade an als die große Uhr am Rathaus zwölf schlug. Applejack wartete schon mit einem ungeduldigen Gesichtsausdruck auf mich. Kleine Verspätungen waren mir eigentlich immer egal, denn jeder Mensch weiß das mal eine Ampel nicht immer so will wie man selber. Es machte mir also nichts aus Leute kurz warten zu lassen außer es war meine Freundin oder das Mädchen auf das ich stand. Jeder will seine Flamme doch immer so schnell sehen wie möglich oder? Ich wunderte mich also weswegen es mir Unbehagen bereitete sie wütend zu sehen das sie auch mich warten musste. Eine Nachwirkung von heute Morgen?

"Schuldige Applejack, hatte mich kurz verlaufen." Was wieder eine Lüge war und ich konnte auch sehen das sie mir nicht glaubte.

"Bis in einer Stunde und bau mir ja keinen Mist, Bursche." Alleine daran das ihr übliches Sugarcube einem Bursche gewichen war sagte mir das ich mit meiner Vermutung recht hatte, sie war angefressen. Wieso merkst du dir so was, fragte ich mein Gehirn.

Den Rest der Stunde verbrachte ich damit einige Äpfel zu verkaufen und dem Geschehen auf dem Markt zu folgen. Ich hörte sogar ein wenig Musik, was mich an die Straßenmusik in den Städten erinnerte. Ich würde am Samstag mal gucken wenn ich nicht arbeiten muss. Bisher hatte ich nur die Musik von Vinyl kennen gelernt. Bei ihrem Namen viel mir auch wieder ein was ich ihr auf der Party versprochen hatte. Damit war der Plan für den Nachmittag fertig. Applejack kam pünktlich auf die Sekunde wieder, schien aber immer noch leicht erbost zu sein.

"Hey AJ, wie war die Pause?" Ich beschloss sie mit ihrem Spitznamen anzusprechen um sie ein wenig aufzulockern.

"Du erinnerst dich also wirklich nicht?" Die Antwort traf mich so unerwartet sie hätte auch Kartoffel lauten können. Ich warf ihr einen fragenden Blick zu. "Ich habe während deiner Pause mit Rainbow gesprochen und sie hat mir von eurer Begegnung gestern erzählt..." Ich rekonstruierte die gestrigen Ereignisse. "Hengste..." stöhnte sie nun. "Warst du so voller Salz das du sogar vergessen hast das du mich nach einem Date gefragt hast?" Ich überflog im Eiltempo noch mal die Geschehnisse der Party aber egal wo ich in meinem Hirn suchte, nirgendwo fand ich etwas Passendendes. Das einzige woran ich mich nicht erinnern konnte war der Weg zur Farm als Applejack mich trug. Auf einmal ergab alles einen Sinn was Rainbow Dash gesagt hatte. "Vergiss es einfach OK? Wenn du Salz brauchst um mich schön zu finden dann lass es!" Wieder machte es Klick. Ich konnte mir gut vorstellen wie viele andere Hengste sich an Big Macintosh vorbei trauten. Es musste ihr ein gutes Gefühl gegeben haben eingeladen worden zu sein.

"Nun mach mal halblang! Natürlich würde ich gerne mit dir ausgehen!" Timo was machst du da, fragte ich mich selber verzweifelt. "Du bist eine wunderschöne..." Ich hätte fast Frau gesagt "Stute und es wäre mir eine Freude einen Abend mit dir zu verbringen." Ich suchte im meinem Kopf verzweifelt nach dem Ausgang. Ich verstand langsam warum Big Macintosh sich so verhalten haben musste. Geschwister erzählen sich vieles und wenn sie sich so gefreut hatte über die Einladung war er bestimmt einer der ersten der es erfahren hatte und dann noch das von heute Morgen... Ich war praktisch tot. Egal ob ich Applejack jetzt überzeugen konnte oder nicht. Brach ich ihr das Herz, bricht er mir was und gehe ich mit ihr aus ebenso.

"Wirklich?" Dieses Wort das alle Frauen sagen in diesem bestimmten Tonfall, diesmal war es nur mit Akzent.

"Ja, also Samstagabend?" Eine bessere Zeit viel mir so schnell nicht ein. Applejack spuckte in ihren Huf und reichte ihn mir.

"Deal!" Sie nahm das eher wie eine Herausforderung. Egal ob das nun so Gang und Gebe war ich nahm ihre Geste an. Vielleicht war es auch ein Zeichen das ich wirklich der erste war der sie jemals auf ein Date eingeladen hatte. Sie nickte zufrieden und nahm wieder ihre Arbeit auf und brüllte ihr Angebot über den Marktplatz. Bis es Zeit zum Abbauen wurde sprachen wir nicht mehr mit einander aber sie schenkte mir dann und wann ein lächeln. Das Schweigen behielten wir auch bei als wir den Rückweg antraten und sogar als ich den Karren in die Scheune stellte. Bevor ich die Scheune verlassen konnte warf sie mir noch ein kleines Säckchen entgegen, meine Bezahlung. Ich nickte ihr dankend zu und begab mich so schnell wie möglich in mein Zimmer. Ich hatte schon viele dumme Dinge in meinem Leben getan aber das war ein neuer Rekord. Erstens würde ich nicht bleiben, zweitens war ich nicht mal ein Pony, drittens mochte ich sie nicht auf die Art oder?

Mir kam so ziemlich jede Folge in den Sinn in der sie vor kam aber das war nicht sie, das war nicht das Pony das ich eingeladen hatte. Mein Körper sagte mir zwar deutlich das sie eine Augenweide war aber das sollte keine Beziehung ausmachen. Ach was dachte ich da nur wieder. Ich gestand mir ein dass ich sie entgegen meiner logischen Überlegungen wohl irgendwie mochte. Wenn Alkohol enthemmend wirkte tat Salz das wohl auch und meinem Unterbewusstsein konnte ich nicht viel entgegenbringen. Ich lies mich auf das Bett fallen und zählte die Bits in dem Beutel. Alles zusammen waren es siebzig Bits was für acht Stunden als eine Aushilfe ordentlich war, zumindest wenn ich es mit Löhnen in meiner Welt verglich. Wenn ich morgen also noch mal die gleiche Zeit arbeiten würde hätte ich hundertvierzig Bits zusammen, was bestimmt ausreichte um Applejack einen schönen Abend zu machen. Ich hatte eh nichts anderes mit dem Geld vor. Mein zweiter Plan für Heute war gewesen Vinyl einen Besuch abzustatten und dazu brauchte ich mein Handy. Ich holte es aus der Tasche und warf einen Blick auf das Display. Die Batterie war noch etwa zu dreißig Prozent geladen was, wenn ich es nicht weiter groß benutzen würde, noch etwa bis Sonntag reichte. Bei dem Gedanken an Vinyl viel mir auch ein das sie eine Expertin im Sozialwesen sein musste, sie hatte bestimmt eine Idee was man hier so bei einer Verabredung macht. Ich leerte meine Satteltasche und legte nur das Handy und mein Geld wieder hinein bevor ich sie mir umlegte und mich auf dem Weg wieder in die Stadt machte. Ich schaute erst um jede Ecke ob Big Macintosh irgendwo lauerte kam aber vom Grundstück ohne ihm zu begegnen. Mir war bewusst das ich ihn nicht ewig meiden konnte und es war nur die Frage wann und was passieren würde.

Als ich nach einiger Zeit die Stadt erreichte viel mir ein das ich Pinkie hätte heute Mittag schon nach der Adresse von Vinyl hätte fragen können, so kam ich aber um einen weiteren Besuch bei Sugarcube Corner nicht herum. Der ganze Abstecher dauerte nicht länger als fünf Minuten und ich hatte die Adresse. Zu meinem Glück war Pinkie zu Hause gewesen. Ich lief nun durch die Stadt immer die Hauptstraße entlang bis ich an der Gärtnerei kam, an der ich mich links halten sollte. Das Haus ganz am Ende der kleinen Seitenstraße schien von außen nicht viel her zu machen. Es war ein simples Fachwerkhaus mit einem Strohdach und hatte schon mal bessere Zeiten gesehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Häusern in der Stadt war es nicht bemalt oder hatte sonnst irgendwelchen Schmuck an der Wand. Ich klopfte mehrmals an der Tür aber erhielt keine Antwort. Ich überlegte noch mal was Pinkie mir gesagt hatte und war dann ziemlich sicher dass ich hier richtig war. Ich folgte einem kleinen Weg der um das Haus führte und fand eine kleine Treppe die in den Keller ging. Auf einem Schild an der Wand, neben der Treppe, stand das Wort Studio. Mit nun mehr hundert Prozent Gewissheit dass ich richtig war ging ich die Treppe hinunter und Klopfte erneut an der Tür. Es polterte ein wenig hinter der Tür bevor sie auf schwang.

"Schuldigung, keine Aufnahmen möglich heute... Oh hallo Neuer. Was treibt dich zu mir?" sagte Vinyl die ihren Kopf aus der Tür hielt, heute ohne Brille. Ihre Augen waren wirklich so dunkel Rot wie es auf der Party den Anschein hatte.

"Nun, wir wollten uns doch über die Musik unterhalten." Ihr Gesicht erhellte sich als sie sich zu erinnern schien.

"Ja ja, jetzt wo du es sagst. Komm rein, pass aber auf wo du hin trittst." Sie öffnete die Tür und fühlte mich sofort wie in dem Zimmer von meinem Bruder. Der kleine Flur vor mir war voll mit Bechern die mal mit einem Shake oder ähnlichen gefüllt gewesen sein müssen. Dazwischen lag das eine oder andere Kleidungsstück oder Schallplatte. So vorsichtig wie möglich folgte ich ihr durch ihr Chaos und ging dann schließlich mit ihr durch eine weitere Tür am Ende des Ganges. Die Szenerie wechselte Schlagartig von einer kleinen Müllhalde in eines der professionellsten Studios die ich je gesehen hatte und ich war schon in einigen gewesen. Sie setzte sich auf einen kleinen Hocker mit Rädern und schob mir auch einen herüber, dann rollte sie an ihr Pult. "Dann zeig mal her was du hast." Ich kramte mein Handy aus meiner Tasche doch bevor ich es ihr reichen konnte schwebte es mit einer leichten blauen Aura aus meinem Huf und Vinyl beäugte das gute Stück. Nach einem kurzen Check holte sie ein Kabel unter dem Pult hervor und steckte es in den Anschluss am Handy. Es war ein normale Klinkenbuchse mit drei Komma fünf Millimeter gewesen aber trotzdem war ich überrascht dass es hier so was gab. Das Handy schwebte wieder in meine Obhut. "Ok, hau in die Tasten." Ich navigierte mit meinem Huf über das Display, was gar nicht einfach war. Ich fragte mich wie ich das gesalzen geschafft haben muss. Mir gelang es den Musikplayer zu starten und spielte ihr einige Stücke vor.

***

Nach dem der letzte Track beendet war funkelten ihre Augen praktisch. "Das war super! Ich habe noch nie solche Musik gehört. Gut du kommst ja auch aus einer anderen Welt." Woher auch immer sie das genau wusste. Ich dachte Twilight hätte nur ihre Freundinnen eingeweiht. "Aber dadurch habe ich viele neue Idee gewonnen. Eine Frage habe ich aber noch, das letzte war Germane oder?"

"So nannte Twilight die Sprache auch schon. Aber ja du hast Recht." Ich fragte mich ob sie ein Wort von dem Text und dessen Doppeldeutigkeit verstanden hatte.

"Mein Germane ist zwar etwas eingerostet aber es ging um Sex oder?" Nun hatte sie wirklich meinen vollkommenen Respekt verdient. Ich hatte noch nie jemanden getroffen der das auf Anhieb erkannt hatte. Ich nickte. "Was ist das eigentlich für ein Apparat?" Sie deutete auf das Handy.

"Das ist ein Mobiltelefon auch Smartphone genannt. Es ermöglicht einem von egal welchem Ort andere Leute zu sprechen wenn sie auch eines besitzen. Neben dieser Funktion kann es eben auch Musik speichern und wiedergeben, Fotos und Videos machen und noch einiges mehr. Das einzige Problem ist die Batterie. Ist sie leer muss es geladen werden." Erklärte ich ihr und sie sah sogar so aus als ob sie alles verstanden hätte.

"Und womit geladen? Magie?" ich schüttelte den Kopf.

"Mit Elektrizität." Sie schien zu versuchen das Wort auszusprechen scheiterte aber.

"Wie bitte?" Jetzt wusste ich wenigstens das es hier so etwas nicht gab.

"Elektrizität. Damit werden alle Geräte betrieben in meiner Welt." Wieder nickte sie als ob sie verstehen würde.

"Also ist dieses Elekroding eure Art von Magie?" Ein guter, wenn auch nicht ganz passender Vergleich.

"Könnte man so sagen. Womit treibst du denn deine Anlage hier an?" Darauf war ich jetzt echt gespannt. Sie zog etwas raus was zu meiner großen Überraschung aussah wie eine Autobatterie.

"Hiermit. Diese kleine Box speichert magische Kraft und erlaubt ohne den konstanten Einsatz von Magie dies alles zu betreiben. Patent beantragt." grinste sie.

"Ich habe da noch eine andere Sache Vinyl." Wechselte ich das Thema. "Ich habe da Samstagabend so ein kleines Date und wollte fragen ob du einen guten Ort weißt." Sie schnalzte kurz mit der Zunge.

"Keine paar Tage hier und ein Date. Wer ist denn die unglückliche", scherzte sie.

"Applejack." In einem Moment schnellte sie von ihrem Hocker, legte ihre beiden Vorderhufe auf meine Schulter und schaute mir tief in die Augen. Ich wollte ein Stück zurückweichen wurde aber von ihr festgehalten.

"Wie um Celestias willen bist du an Big Mac vorbeigekommen?" fragte sie mit einer Stimme als würde gleich die Welt untergehen. Aber wieder einmal hatte sich meine Vermutung bestätigt.

"Noch bin ich das nicht..." Sie beruhigte sich wieder und setzte sich vor mir auf den Boden.

"Da kann ich dir leider auch nicht helfen. Soweit ich weiß war sie noch nie aus und so gut kenne ich sie nicht. Daher habe ich keine Antwort." Wenn sie noch nie aus war konnte sie aber auch keine Vergleiche ziehen. Also musste ich nur ein wenig kreativ werden und mir was überlegen was zu ihr passte.

"Trotzdem danke Vinyl. Wenn ich Sonntag noch Lebe kann ich dir ja erzählen wie es gelaufen ist." Sie grinste nur während ich mein Handy einpackte und mich zum Gehen bereit machte. Ich wünschte ihr noch einen schönen Tag aber sie war schon wieder am ihren Pult irgendwas am Mischen. Ich ließ mich selber aus dem Haus und machte mich auf dem Weg zur Farm denn ein bestimmtes Buch wartete noch auf mich.

Kapitel 11 - Sweet Apple Acres

Am nächsten Morgen wurde ich nicht von einem Fohlen geweckt das auf mir hüpfte sondern von einem lauten Donnerschlag. Ein Blick auf mein Handy verriet mir dass es schon nach acht war und dass nur noch fünfzehn Prozent Batterie übrig war. Der Besuch bei Vinyl hatte seine Opfer gefordert.

Ich hob mich aus dem Bett und warf einen Blick nach draußen aus dem Fenster. Es regnete und stürmte, ab und an war ein grollen zu hören. Mit Arbeiten war wohl heute nichts, dachte ich so bei mir. Ich legte das Buch über Verwandlungsmagie von meinem Nachttisch in meine Tasche damit ich bei der nächsten Gelegenheit nicht vergaß es wieder in die Bibliothek zu bringen. Ich hatte das Buch gestern Abend beendet und musste leider feststellen das es statt mein Problem zu lösen nur neue Fragen auf warf. Verwandlungszauber halten generell nicht länger als ein paar Stunden an, egal wie viel Magie man verwendet, da die Materie wieder in ihren Ursprungszustand zurück will. Diese neuen Informationen machten mir klar dass ich nicht einfach nur verwandelt worden war sondern das noch etwas anderes passiert sein musste.

Um mich ein wenig von diesem kleinen Rückschlag abzulenken habe ich danach versucht einen Apfel in eine Banane zu verwandeln, was mir super gelungen war. Ich fand es war viel einfacher als das mit dem Levitieren. Die Verwandlung selber hielt nur wenige Minuten und der Apfel schmeckte danach immer noch ein wenig nach Banane, aber als Abendessen war es gut genug gewesen. Ich wusste das ich ohne die Hilfe von Twilight hier nicht mehr viel weiter kommen würde also schob ich erst mal an das Ende meiner Liste. Auf Platz eins war die Verabredung mit Applejack morgen Abend und ich hatte immer noch keine Idee was ich mit ihr machen sollte. Ein Besuch in einem Restaurant oder so etwas war nicht ihr Stil, das war eher was für Rarity oder vielleicht Fluttershy. Das gleiche galt für das Spa, wobei ich da dasselbe empfand, nichts für mich. Die letzten Jahre hatte meine Freundin die Pläne für uns gemacht und sie kam aus der Stadt, heißt wir sind meist in einen Film gegangen oder so. Abgesehen das es hier keine Kinos gab war das Theater wohl auch nicht ihr Ding und ich bezweifelte das ich mit meinen siebzig Bits eine Fahrt nach Canterlot kaufen konnte und dann noch die Eintrittskarten. Etwas was kein Geld kostet, was nicht weit weg ist und möglichst gemütlich mit einem normalen Essen. Ein Picknick schoss mir sofort durch den Kopf. Das war einfach genug aber nicht so dass es zu gewöhnlich war. Das einzige was mitspielen musste war das Wetter. Irgendwo gab es bestimmt einen Kalender der die Wetterpläne der Pegasi anzeigte, also machte ich mich auf meinen Weg nach unten.

Als ich am Zimmer von Apple Bloom entlang ging hörte ich mehrere Stimmen aus dem Raum. Die Cutie Mark Cruasders hatten wohl mal wieder hier übernachtet auch wenn ich es das erste Mal selber miterlebte. Unten in der Küche erwartete mich dann schon die zweite Überraschung heute, Rainbow Dash. Sie saß mit Applejack am Tisch und die beiden schienen sich freudig zu unterhalten. Ein kurzer Blick in das Wohnzimmer zeigte Big Macintosh der auf dem Sofa lag, dem ganzen Sofa und leicht vor sich hin schlummerte. "Morgen, was liegt an?" grüßte ich die beiden die sich daraufhin von ihrem kleinen Gespräch loseisten.

"Hey, morgen tio." grüßte Rainbow Dash zurück und Applejack schenkte mir nur ein kleines Lächeln. Wollte sie mich etwa bis morgen Abend nur noch anschweigen?

"Wie siehts aus mit Arbeit?" Fragen schadet nie.

"Heute nicht Sugarcube, der Sturm dauert den ganzen Tag also ruh dich aus." Was soll es dachte ich mir und setzte mich mit an den Tisch.

"Und Rainbow Dash, was treibt dich hier her, so früh am Morgen?" Wenn ich hätte Raten müssen würde ich sagen sie schlief in einem Baum und wurde vom Regen überrascht.

"Irgendwer muss den Sturm doch holen und als die letzte Wolke hier ankam war ich gerade über der Farm." Ich fragte mich was für ein toller Job das sein musste als Wetterpony zu arbeiten. Morgens nur ein paar Stunden durch Wolken fliegen und wenn es regnen sollte nur passende aus Cloudsdale holen. Den Rest des Tages in irgendeiner Ecke schlafen oder mit Freunden abhängen. Nach dem sie fertig gesprochen hatte sahen sich die beiden an und schienen darauf zu warten das ich irgendwas machte. Es dauerte ein paar Sekunden bis ich merkte dass ich ihren kleinen Klatsch unterbrochen hatte und dabei nicht erwünscht war.

"Ähm, Applejack habt ihr hier irgendwo eine Art Kalender?" Ich wollte nicht zu viel Preisgeben, das Picknick sollte ja eine Überraschung werden.

"Ja, er hängt in der Scheune Sugarcube." Ohne weiter zu warten machte ich mich auf den Weg aus dem Haus. Draußen war echt was los. Einige Äpfel hatte es aus den Bäumen gerissen und sie rollten nun über den Weg. Bäume hatten hier und da kahle stellen und der Boden selber war teilweise nur noch eine einzige Schlammgrube. Ich trat in einem kurzen Sprint den Weg von der Veranda zur Scheune an merkte aber dass selbst auf dem kurzen Weg mein Fell einiges an Wasser aufnahm. Kein Wunder das bei dem Wetter nicht gearbeitet wird und selbst Rainbow Dash im Haus bleibt. Wenn sich das Fell mit Wasser gefüllt hat war es etwa doppelt so schwer wie normal, wenn nicht sogar noch schwerer. Beim Duschen war mir das bisher nie so aufgefallen aber gerade beim Laufen umso mehr. Durch die Wolken war nicht viel Licht in der Scheune und meine Augen mussten sich erst an das dunkel gewöhnen. Selbst nach ein paar Minuten konnte ich aber nicht viel mehr erkennen und ich half mit meinem Horn ein wenig nach. Ein kleiner Lichtkegel ging nun von ihm aus und ich konnte nach dem Kalender suchen, der vermutlich an irgendeinem der Balken oder an der Wand hing. Ich leuchtete alles einmal ab und fand ihn schließlich direkt hinter dem Eingang an der Wand. Es war einer der genausten Kalender die ich jemals gesehen hatte, denn neben dem Wetter standen auch Daten wie Temperatur für Tag und Nacht und die Luftfeuchtigkeit für jeden Tag darauf. Mein Problem, das ich nicht wusste welches Datum hier eigentlich war, löste sich von selbst da jeder vergangene Tag mit kleinen Notizen versehen war wie welches Feld geerntet wurde und wie viel. Morgen, Samstag, wäre der vierte April. Bei uns war es Mitte März gewesen was also hieß dass die Zeit nicht gleich verlief oder zumindest verschoben war. Der Kalender zeigte das es nicht bewölkt bei etwa zweiundzwanzig Grad Celsius am Tag und zwölf Grad Celsius in der Nacht sein würde. Das war gutes Pullover Wetter und da ein Fell ähnlich warm hielt konnte man es bestimmt nachts draußen aushalten. Eine trockene Stelle würde sich schon irgendwo finden.

Ein Apfel wehte durch die offene Tür der Scheune und rollte gegen irgendwas weiter hinten. Es bewegte sich leicht und das Licht von meinem Horn erzeugte einen großen Schatten der mich im ersten Moment richtig erschreckte. Ich ging ein wenig weiter in die Scheune und fand einen alten Schaukelstuhl in der Ecke stehen. Dieser gehörte bestimmt Granny Smith. Jetzt viel mir auf das ich in den Tagen seit ich hier bin sie noch nicht einmal gesehen hab. Vielleicht war sie zu Besuch bei anderen Verwandten, immerhin war die Apple Familie ziemlich groß. Auf dem Stuhl lag auch noch ein Halsband das von der Größe her einem Hund gehören musste. Ich nahm es in meinen Huf und las den Namen Winona auf ihm nach dem ich den Staub entfernt hatte. Auch die Hündin hatte ich bisher nicht auf der Farm gesehen. Mir flogen viele Vermutungen durch den Kopf während ich weiter auf die beiden Objekte vor mir starte.

Ein Blitz war es dann der mich aus meinen Gedanken holte und mein Augenmerkt auf eine kleine Tür lenkte die hinten aus der Scheune führte. In der Serie oder auch in der Zeit wo ich hier war hatte ich nie das hintere des Hauses gesehen. Mir fiel dann auch auf das alle Fenster zur Straße oder den Feldern zeigten, aber nicht nach hinten. Es machte zwar wenig Sinn ein Fenster nach Norden zu bauen aber trotzdem war es dann und wann angebracht um einen Raum gut zu beleuchten. Die Tür ließ sich nur schwer öffnen und zum Vorschein kam die hintere Hauswand und ein kleiner Steinweg der von dem Haus weg, hinter einige kleine Büsche führte. Das der Regen immer noch auf den Boden hämmerte als gäbe es kein Morgen ignorierte ich und folgte dem kleinen Weg. Sehr weit konnte man nicht sehen mit dem Regen und den Bäumen die sich mit den Büschen vermischten. Nach ein paar Minuten kam ich zu einem Ort der wie eine kleine Lichtung im Wald zu sein schien. Er war sauber abgegrenzt, der Rasen war gepflegt und einige Blumen schmückten den Rand in ihren Blumenkästen. In der Mitte des kleinen Platzes waren einige große Steine zu sehen die wie ein kleines Naturwunder aussahen. Sie schienen nicht bearbeitet worden zu sein und trotzdem waren sie ein Kunstwerk für sich. Ich lief weiter den kleinen Weg entlang während mich das Rauschen des Regens praktisch vom Rest der Welt abzuschirmen schien. Der kleine Weg führte einmal um die Steine herum und mich beschlich langsam so eine Ahnung wo ich hier war. Meine Ahnung bestätigte sich als ich die Inschrift auf dem ersten Stein lesen konnte der ganz außen am Weg stand.

Golden Seeds
Beloved father and founder of Ponyville

Mein Hals verknotete sich. Ich ging einige Schritte weiter und konnte dann auch die zweite Inschrift auf dem nächsten Stein lesen der an den ersten lehnte.

Red Stich
Beloved mother, source of hope and founder of Ponyville

Der nächste Stein stand in der Mitte des Platzes und war breiter als die ersten beiden Steine.

Big Apple & Golden Orange
Heroes of Ponyville and never forgotten

Ich wusste nicht ob es der Regen war oder die Tränen waren aber mir lag das Herz so schwer im Magen. Ich hatte selber schon Familie in meinem Leben verloren und ich wusste dass es schwer war. Auch war ich kein Idiot der nicht wusste was so ein Doppelgrab zu bedeuten hatte. In mir kamen die Erinnerungen an die Beerdigung meines Großvaters hoch als ich sechs war, dann meine Tante mit zehn und zuletzt der Schmerz als ich meine Großmutter vor zwei Jahren verloren hatte. Es war nie leicht von geliebten Menschen Abschied zu nehmen und es holt einen jedes Mal irgendwie in harte Realität zurück die auch keinen Halt machte an einem Ort wie Equestria. Ich weiß nicht wie lange ich das Grab anstarrte aber ich merkte wie der Regen mich langsam bis auf die Knochen auskühlte. Ich setzte meinen Rundgang fort und las die Inschrift auf dem nächsten Stein. Wenn ich nicht schon am Ende gewesen wäre würde es spätestens jetzt so weit sein:

Granny Smith

Stand als einziges in großer Schrift auf dem Stein, der im Gegensatz zu den anderen nicht mit Moos oder ähnlichem überwachsen war. Er konnte also noch nicht lange hier stehen. Ich habe sie zwar nie Persönlich gekannt aber ich hatte Respekt vor der alten Dame gehabt. Sie hat in einer Zeit gelebt die nicht einfach war, hat ihre drei Enkel groß gezogen nachdem ihre Eltern verstorben waren und selbst im hohen Alter hat sie noch so sehr ausgeholfen wie es ihr möglich war. Ich konnte nur annehmen, dass ich wenn ich sie hier kennen gelernt hätte, sie mich genauso noch positiver überrascht hätte wie viele andere hier. Es war dieser Moment der mir den letzten schubs gab dies nicht als eine Fantasiewelt zu sehen oder eine einfache Serie. Es war eine Welt wie die unsere, mit Schmerz, Trauer aber auch Freude und Leidenschaft. Ich fühlte mich wie der letzte Arsch auch nur eine Sekunde anders gedacht zu haben. Diese Ponys waren Wesen wie jedes andere auch, aus Fleisch und Blut und genauso vergänglich. Ich Idiot hatte es die ganze Zeit als einen kleinen Ausflug gesehen ohne zu realisieren was es wirklich war. Dies war genauso das Leben wie bei uns auch.

Wem der letzte kleine Stein gehörte konnte ich mir nun schon denken. Ich zollte auch Winona noch meinen Respekt und machte mich zurück auf den Weg in die Scheune. Als ich die kleine Seitentür hinter mir schloss viel mir der große Hengst auf der im Eingang stand. Ohne Emotionen in seinem Gesicht trat Big Macintosh an mich ran und musterte erst mich dann die Tür. Es dauerte nicht lange dann schien er begriffen zu haben wo ich gewesen sein musste denn sein Blick wanderte dann direkt auf mich. Er sah mir praktisch durch die Augen bis in die hinterste Ecke meines Kopfes. “Die Apple Familie wird auf diesem Land geboren. Ein ganzes Leben bearbeiten wir es und Pflegen es. Wenn unser Leben zu Ende geht sind wir ein Teil dieses Landes. Die Familie ist das wichtigste für uns und wehe dem der es wagt einem Mitglied unserer Familie Leid zu zufügen.” Seine Stimme war tief und erhaben aber nicht wütend.

"Glaub mir, das letzte was ich will ist ein Mitglied deiner Familie verletzten." sagte ich mit aller Kraft, die momentan noch in mir war. Er schaute mit weiter tief in die Augen und nickte dann nach einer Weile. "Ich weiß du willst nur deine Schwester beschützen. Ich weiß nicht was noch vor uns liegt aber wie ich sagt, das letzte was ich will ist sie zu verletzten." Er holte mit seinem rechten Vorderhuf aus und rammte ihn mir mit aller Kraft in die Rippen. Der Schmerz war heftig und ich lag sofort auf dem Boden.

"Unterschätze meine Schwester nicht. Wenn sie nicht glauben würde dass du es Wert bist, hättest du nicht mal deine zweite Chance bekommen." Ich hörte was er sagte rührte mich aber nicht vor Schmerz. "Sie braucht mich nicht um sich ungeliebte Bewerber vom Hals zu halten", fügte er noch hinzu, dann reichte er mir seinen Huf. Ich brauchte noch eine Weile bis ich genug Kraft hatte und nahm seine Hilfe dann an. Nach dem ich wieder auf den Beinen war musterte er mich noch einmal und dann schenkte er mir das erste Mal seit ich hier war ein kleines Lächeln bevor er sich wieder auf den Weg in das Haus machte. Ich dagegen legte mich auf einen der Heuballen in der Scheune und dachte nach was gerade passiert war und kam am Ende nur zu einem Schluss, ich war nun einhundert Prozent Big Macintosh geprüft.

Nach dem Besuch auf dem Friedhof konnte ich etwas bessere Laune gebrauchen und ich war froh dass mein Humor mich nicht im Stich gelassen hatte. Die nächsten Stunden verbrachte ich damit darüber nachzudenken was ich alles Zubereiten konnte für das Picknick. Einige Äpfel auf jeden Fall, dann noch ein paar belegte Brote mit Blumen oder Marmelade. Viel mehr Gerichte kannte ich aber auch nicht und dachte dann eher an die Getränke. Wenn es eine Verabredung war wäre sicher so etwas wie eine Weinschorle am besten aber wo so etwas her nehmen? Der Keller unter der Scheune, aus dem Big Mac die Äpfel geholt hatte, war ideal um auch Getränke kühl zu lagern. Ich ging nach draußen in den Regen, der immer noch kein Stück nachgelassen hatte und öffnete die Falltür. Der Keller bestand nur aus engen Gängen an deren Wänden Regale mit Fässern lagerten. Ich nutzte wieder mein Horn um mir ein wenig Licht zu schaffen und suchte einen dunklen Gang nach dem anderen ab bis ich schließlich an eine kleine Gittertür kam. Sie war nicht verschlossen und dahinter war ein kleiner Lagerraum. Viele alte Möbel waren hier abgestellt und auch Kisten mit Fotoalben, Kleidung und verrostete Werkzeuge. Ich suchte noch ein wenig fand aber keinen Weinkeller oder ähnliches. Als ich aber gerade dem kleinen Raum den Rücken kehre wollte fand ich etwas was mich auf eine Idee brachte, eine Akustikgitarre. Sie war aus einem sehr dunklen Holz und um die Öffnung am Klangkörper war ein großer Apfel aus hellerem Holz angebracht. Ich legte sie mit Hilfe des Gurtes, der an ihr befestigt war, auf den Rücken und machte mich wieder auf den Weg in die Scheune. Das Stück im Regen rannte ich damit die Gitarre nicht zu nass wurde. Wieder auf dem gemütlichen Heuballen versuchte ich erst die Gitarre mit meiner Magie zu spielen aber es gelang mir einfach nicht auch nur eine Saite zum Klingen zu bringen. Ich legte also einen Huf oben auf den Griff und mit einem Schwung über die Seite kamen die ersten Klänge hervor, leider war sie völlig verstimmt. Auf meinen Handy waren alle Programme die ich benötigen würde um das antike Stück wieder gerade zu biegen und auch die Tabs für den Song den ich spielen wollte. Dieses lag nur oben im Gästezimmer. Ich legte die Gitarre ins Heu und machte mich erneut kurz auf.

In der Küche saßen Applejack und Rainbow Dash immer noch am Tisch und spielten ein Brettspiel das mich stark an Mensch ärgere dich nicht erinnerte nur das die Figuren kleine Ponys darstellten. "Wow, tio du siehst aus als hätte dich ein Blitz getroffen." Apple Bloom und ihre Freundinnen standen vor mir, ich hatte sie erst gar nicht bemerkt.

"Geht es dir gut?" fragte Sweetie Belle mit ihrer süßen Stimme. Rainbow Dash und Applejack warfen mir auch einen Blick zu und grinsten dämlich. Ich musste wirklich wie ein begossener Pudel aussehen.

"Ja mir geht es gut, danke. Ich wolle nur gerade was aus dem Gästezimmer holen." Ich tätschelte Sweetie Belle kurz mit meinem Huf auf den Kopf bevor ich nach oben ging. Ich legte mein Handy auch in meine Tasche und legte mir sie um, dann machte ich mich sofort wieder auf den weg. Wenn ich das alles noch bis morgen lernen wollte würde ich den Rest des Tages üben müssen. Unten an der Treppe versperrten mir aber wieder die drei kleinen Fohlen den Weg.

"Ähm, tio." fing Apple Bloom an.

"Würdest du mit uns spielen..." machte Sweetie Belle weiter.

"Oder kannst du uns helfen unser Cutie Mark zu bekommen?" beendete die Frage Scootaloo. Es musste den dreien echt Langweilig gewesen sein den ganzen Tag im Haus zu sitzen. Als Kind habe ich auch immer im Haus gesessen und Gewitter beobachtet und dabei habe ich mir mit einem kleinen Trick die Zeit vertrieben.

"Ich wüsste was ihr machen könnt. Wollt ihr Wissen wie man ganz leicht raus findet wie weit ein Blitz entfernt ist?" Alle drei nickten aufgeregt. "Nach einem Blitz zählt ihr einfach bei einundzwanzig los, soweit bis ihr den Donner hört. Dann zieht ihr die einundzwanzig von eurer Zahl ab und nehmt das Ergebnis mal dreihundert. Dann habt ihr die Entfernung in Metern die der Blitz entfernt war." Die Augen der drei kleinen leuchteten praktisch und sofort stürmten sie los. Sie sprangen über das Sofa wo Big Mac wieder lag und lehnten sich dann gegen das Fenster im Wohnzimmer.

"Cutie Mark Crusaders Gewitterexperten!" riefen sie alle zusammen.

"Woher weißt du so viel über Wetter?" meldete sich Rainbow Dash aus der Küche.

"Da wo ich herkomme bewegen sich Wolken von alleine. Die Menschen benutzen solche Tricks um zu gucken ob sich das Gewitter entfernt oder nähert." Sie schien nicht zu fassen was sie gehört hatte denn es kam keine weitere Antwort und ich wartete auch keine ab. Ich lief wieder in die Scheune und hoffte darauf dass es nicht so bald aufhören würde mit dem Regen, denn so hörte mich wenigstens keiner üben.

Kapitel 12 - Schmetterlinge

Den Rest des gestrigen Tages habe ich genutzt um mein kleines Stück zu üben und alles für das Picknick vorzubereiten was bei dem Regen möglich war. Ich habe eine alte Decke in der Scheune gefunden und sie gereinigt, dann habe ich schon mal ein paar Teller und Gläser aus der Küche in meiner Satteltasche verstaut. Das Essen wollte ich frisch zubereiten aber dazu musste mir noch was einfallen Applejack aus dem Haus zu bekommen oder ich würde es kaufen müssen und da viel mir nur ein Pony ein das helfen könnte, Pinkie Pie. Wenn es jemand gab der sich in der Küche auskannte war sie es. Sie wusste bestimmt auch etwas was Applejack besonders gerne aß. Ich wusste nicht was heute mit mir los war, jedes Mal wenn ich an den kommenden Abend dachte verkrampfte sich etwas in mir als läge mir ein Stein im Magen. Ich hoffte nur dass ich mir gestern im Regen nichts eingefangen hatte. In meinem Zimmer hinterließ ich schon langsam Spuren auf dem Boden wo ich in Gedanken auf und ab gelaufen war und immer wieder ging ich dabei die Tabs und den Tag durch. Mein Handy war es diesmal das mich in die Realität des Tages zurück beförderte, denn die Batterie viel unter die zehn Prozent Marke. Ich hielt meinen Kopf aus dem Zimmer und lauschte in das große Haus. Ich hörte unten ein paar kleine Hufe durch das Haus flitzen aber sonst war es still. Von der Treppe aus konnte ich schon sehen das die Küche für heute gestrichen war, denn die drei Cutie Mark Crusaders hatten wieder eine ihrer verrückten Ideen und bei dem Chaos das sich mir bot traute ich mich nicht mal zu fragen.

"Hey Apple Bloom, wo sind denn alle?" Das Beste war es die Situation zu analysieren.

"Hey Morgen tio! Applejack ist zu Fluttershy um ihr mit den Hasen zu helfen und Big Mac ist irgendwo draußen." Gut, wenn Applejack am anderen Ende der Stadt war konnte ich aller Ruhe alles vorbereiten. "Willst du uns helfen?"

"Ähm, nein. Leider keine Zeit. Ich habe noch was vor." Ich wollte gerade gehen wurde aber von Sweetie Belle unterbrochen.

"Ohhhh er freut sich schon auf seine Verabredung mit Applejack." sagte sie ihn einem süßen Ton. Scootaloo verzog das Gesicht zu einer Grimasse.

"Du gehst mit meiner Schwester auf ein Date? Woher weißt du das Sweetie Belle?" Ich konnte mir die Antwort schon denken bevor sie es aussprach.

"Meine Schwester Rarity hat darüber gestern mit Fluttershy gesprochen als ich nach Hause kam. Sie wollten eigentlich in das Spa aber konnten nicht wegen dem Regen." Woher auch immer Rarity das schon wieder wusste, aber wir waren auf dem Markt bestimmt auch nicht die leisesten gewesen. Ich ließ die drei Fohlen in der Küche zurück und machte mich auf den Weg in die Stadt. Für einen Samstag war viel los so früh am Morgen. Ich warf einen Blick auf das Szenario und sah einige Ponys Kartons auf dem Rücken transportieren und andere brachten Schmuck an ihren Häusern an und in der Mitte des ganzen stand eine beige Stute mit einer grauen Mähne und einer kleinen Brille auf der Nase und schien einigen von ihnen Anweisungen zu geben. Ich hatte sie bestimmt schon mehrmals in der Serie gesehen konnte ihr aber gerade keinen Namen zuordnen.

"Entschuldigung, darf ich fragen was hier los ist?" Es stand bestimmt irgendein Fest an aber bis die aus der Serie kannte ich natürlich keine.

"Und sie sind?" antwortete sie sehr argwöhnisch. Ich konnte zwar immer noch nicht sagen wie ihr Name war aber die Stimme erkannte ich als die der Bürgermeisterin.

"Mein Name ist tio und ich wohne seit ein paar Tagen bei der Apple Familie. Ich bin neu hier." Ich beschloss ihr gleich alles auf die Nase zu binden um schnell wieder auf den Punkt zu kommen.

"Na dann will ich mich auch mal vorstellen, ich bin Mayor Mare und Bürgermeisterin von Ponyville." Der Name traf mich wie ein Blitz und wegen der Doppeldeutigkeit musste echt ein Lachen unterdrücken. "Wir bereiten uns auf die Ankunft der Prinzessin vor. Twilight Sparkle hat mir einen Brief zukommen lassen das sie uns am Sonntag die Ehre erweisen wird." Ich schluckte. Wenn Twilight gleich die Prinzessin mitbringen würde konnte das nichts Gutes heißen, oder aber sie brauchte sie um mich nach Hause zu schicken. Ich durfte meine Vermutungen nicht überhand nehmen lassen.

"Gibt es einen bestimmten Anlass?" Vielleicht war eben einfach nur irgendein Ereignis an diesem Wochenende.

"Der Brief sagte nichts über einen bestimmten Anlass. Aber da sie schon mal hier sind Herr tio“, Sie zögerte kurz bei meinem Namen. "würde es ihnen etwas ausmachen zu helfen? Wir können immer die Hilfe eines fähigen Einhorns gebrauchen." Ich schaute kurz in die Runde und stellte fest das wirklich neben Lyra nur zwei andere Einhörner zu sehen waren. Ihre Augen sahen mich flehend an.

"Ich bin nicht sonderlich gut was dieses ganze Magie Ding angeh..." Ich kam nicht dazu meinen Satz zu beenden. Ich wurde über den Platz geschoben, direkt zu Lyra die an den Häusern entlang der Hauptstraße Girlanden am Aufhängen war.

"Danke dass sie helfen." Und schon stand ich neben Lyra und schaute wahrscheinlich ziemlich dumm aus der Wäsche denn sie grinste nur als sie mich ansah. Mayor Mare machte sich wieder auf den Weg die Straße runter und gab einigen Pegasi neue Anweisungen

"Hi ich bin Lyra, erinnerst du dich an mich, von der Party?" warf sich die türkise Stute in mein Blickfeld. Ihr grinsen ging immer noch über beide Ohren was mir ein wenig komisch vor kam.

"Ja, natürlich. Also ich warne dich gleich vor, ich bin sehr schlecht was das schweben von Objekten angeht und so." Immer noch grinste sie.

"Macht nichts, ich weiß das Menschen keine Magie beherrschen." Mein Hirn schaltete gerade von Null auf Panik in glatten zehn Sekunden.

"Menschen?" Selbst wenn ich gerade dumm drein schaute, dumm spielen konnte ich schlecht.

"Du weißt schon, diese Wesen aus der Welt aus der du kommst." Kleine Städte, hier blieb auch nichts geheim.

"Ähm ja, was ist mit ihnen?" Ich hoffte mal einfach darauf dass sie einfach nur neugierig war. Neben bei war sie immer noch dabei den Schmuck an den Häusern zu befestigen und ich schob einfach die Kiste, mit den restlichen Girlanden, mit uns mit.

"Sie beherrschen doch keine Magie oder? Also es wird zumindest in keinem meiner Bücher erwähnt." Ich verfluchte innerlich das Fandom. "Also erzähl mal, wie ist es so mit ihnen? Denken sie wirklich immer nur an Essen und Schlafen und naja, du weißt schon." Die Bücher schienen immerhin gut zu sein.

"Könnte man so zusammenfassen wenn es nicht gerade darum geht sich wegen etwas wie Geld, Öl oder Religion die Köpfe einzuschlagen." Ja, das war die Menschheit in der Nussschale, zumindest aus meiner Sicht. Sie schien diese Erklärung nicht weiter zu stören und fragte weiter:

"Was ist denn Öl oder Religion?" Ich fand es leichter erst mal Öl zu erklären.

"Öl ist ein Rohstoff der in der Erde vorkommt, so ähnlich wie hier Edelsteine. Menschen brauchen es um ihre Maschinen zu betreiben. Das Problem ist nur das es irgendwann alle sein wird und darum wird sich um jedes bisschen gestritten." Sie nickte nur während eine weitere Girlande sich an dem Haus befestigte. "Und Religion. Das ist schon schwerer. Einige Menschen glauben an ein unsichtbares Wesen das ihren Planeten, sogar das ganze Universum erschaffen hat. Einige behaupten sogar mit ihm gesprochen zu haben und das was sie gehört haben wollen, haben sie für die Nachwelt festgehalten. Auf der anderen Seite gibt es eben die Menschen die Beweise wollen für diese Existenz und auf Wissenschaft vertrauen." Ich wusste es nicht besser zu erklären.

"Und warum streiten sie sich darum? Ist das nicht etwas was man eher Diskutieren sollte oder so?" Wenn es nur so einfach wäre.

"Ja, aber das Problem mit Menschen ist das sie dazu neigen, wenn ihnen die Argumente ausgehen, gewalttätig zu werden. Und dann ist da noch das Problem das sich nicht nur diese beiden Parteien streiten sondern auch noch die religiöse Seite unter sich. Es gibt mehrere Religionen die jeweils das allmächtige Wesen anders beschreiben und jede will natürlich Recht haben. Ich nenne es auch den Streit darum wer den besseren imaginären Freund hat." Der letzte Satz brachte sie zum Lachen.

"Du glaubst also nicht an dieses Wesen?"

"Nicht wirklich. Frag bitte nicht wieso. Das würde Stunden dauern." Sie schien ein wenig enttäuscht zu sein.

"Aber wir haben doch eh nichts Besseres zu tun." Ich deutete auf die Häuser. "Oh, wir sind schon fertig? Hast du was vor? Ich würde noch gerne mehr erfahren. Sind Hände wirklich so nützlich wie sie klingen? Warum sitzen die Menschen so komisch? Warum..." Ich musste ihr im wahrsten Sinne den Mund stopfen.

"Entschuldige, aber ich muss noch zu Sugarcube Corner." Der Hundeblick, den sie aufsetzte, wirkte nicht bei mir. "Also bis dann Lyra." Ich nahm meinen Huf aus ihrem Mund und ging meiner Wege. Als ich mich noch mal nach ihr umsah sprach sie gerade mit Mayor Mare. Auf dem ganzen Weg sah ich hier und da immer wieder Ponys die ihre Häuser putzten und sonstige Arbeiten an ihnen erledigten. Für sie war es wirklich ein Ereignis, obwohl in der Serie sie immer mal wieder einfach hier war. Irgendwie freute ich mich auch sie kennen zu lernen und ich dachte sogar kurz darüber nach ihr eine Banane zu schenken.

In Sugarcube Corner war heute Hochbetrieb. Mr.Cake stand am Tresen und nahm einen Auftrag nach dem anderen an während Mrs.Cake versuchte mit den Bestellungen nach zu kommen. Ihr lief deutlich Schweiß von der Stirn. Ich stellte mich in die Reihe und wartete bis ich dran war. Vor mir waren viele Ponys die ich noch nie gesehen hatte und mir waren schon einige bekannt. Es dauerte eine kleine Ewigkeit und ich war kurz davor gewesen aufzugeben aber dann bewegte es die Schlange und der Tresen war vor mir zu sehen."Hallo, was darf es für sie sein?" Begrüßte mich Mr.Cake.

"Ich wollte nur wissen ob Pinkie Pie da ist, ich wollte sie um einen Rat fragen und ein wenig Hilfe."

"Da hättest du dich aber nicht anstellen müssen, Pinkie ist oben mit den Zwillingen." Ich konnte mir nur noch einen Huf auf mein Gesicht hauen. Merke, wenn du in Equestria nur was Frage willst wird keiner meckern wenn du an der Schlange vorbei gehst. Ich dankte ihm und ging die Treppe nach oben in die Wohnung. "Pinkie, bist du hier irgendwo?" rief ich einfach in den unbekannten Flur. Einige Geräusche kamen aus dem Zimmer gleich links von der Treppe, ich klopfte.

"Ja, komm rein tio." hörte ich Pinkies Stimme hinter der Tür. Ich trat ein und fand Pinkie mit den Zwillingen Pumpkin und Pound Cake in der Badewanne sitzend vor. Ich weiß nicht was mit mir los war, denn früher hätte ich mich bei einem weiblichen Wesen meiner Spezies geschämt aber irgendwie blieb das aus. Genauso schien es Pinkie nicht im Geringsten zu stören, immerhin hatte sie mich ja rein gebeten. Die beiden Fohlen spielten mit einer Gummiente die immer abwechselnd entweder in den Mund von Pumpkin wanderte oder in den Hufen von Pound der versuche mit ihr zu entkommen. Pinkie hatte alle Hufe voll zu tun sie im Wasser zu halten. "Was kann ich für dich tun tio? Ich helfe immer gerne meinen Freunden." grinste sie mich an während sie wieder einmal Pound nach unten in das Wasser drückte aus dem er entkommen wollte. Abgesehen davon das sie wusste das ich wegen ihrer Hilfe hier war und das sie schon wusste wer kam war die Szene einfach nur zum dahin schmelzen.

"Ich wollte ein wenig Essen zubereiten und habe nicht wirklich Ahnung was es hier so an Rezepten gibt, außer Pfannkuchen vielleicht und da wollte ich fragen ob du Zeit hast mit mir zu kochen." Pumpkin hatte die Ente aufgegeben und hatte Pinkies Mähne als Ersatz entdeckt.

"Natürlich", strahlte sie. "Ich bin hier gleich fertig und dann müssen die beiden hier ihren Mittagsschlaf halten. Dann können wir gerne was kochen. Ich hatte noch nie einen Lehrling das wird so supi!" Bei dem letzten Wort war sie es die aus dem Wasser abhob. Sie nahm dann die Brause und entfernte die letzten Reste Shampoo aus den Mähnen der Babys. "Könntest du mir Pound kurz abnehmen?" Dabei deutete sie auf ein Handtuch das hinter mir auf einem kleinen Schrank lag. Wenn ich nicht genau wüsste das Handtuch im englischen 'Towel' hieß würde es bestimmt eine lange Erklärung von Twilight benötigen wie dieser Name hier zustande gekommen war.

Ich holte also das besagte Tuch und nahm Pinkie Pound ab, den sie mir aus der Wanne reichte. Der kleine versuchte sofort mir zu entkommen aber ich schaffte es, mit den Zähnen, ihn am Handtuch fest zu halten in das ich ihn gewickelt hatte. Pinkie stieg inzwischen mit Pumpkin aus der Wanne und schüttelte sich einmal kräftig, wie meine Hunde es taten, bevor sie für sich auch ein Handtuch holte. Wenige Sekunden später war sie trocken, dann wandte sie sich Pumpkin zu. Als auch sie trocken war ging ich mit ihr in den Flur wo sie mir die Küche zeigte bevor sie sich mit den Zwillingen in ein anderes Zimmer begab. Wie von einer Bäckerfamilie zu erwarten war die Küche hoch modern und groß. An den Wänden entlang war alles mit Arbeitsplatten versehen und selbst in der Mitte war ein kleiner Tresen mit einer weiteren Arbeitsplatte. Die Platten waren aus einem Stein den ich nicht erkannte, der Rest war aus irgendeinem edlen Holz. Der große Kühlschrank ragte ein wenig aus dem Anblick heraus, aber er war bestimmt nötig um die ganzen Zutaten aufzubewahren die man für das probieren von neuen Rezepten brauchte. Es dauerte eine Weile bis es im Raum der Zwillinge ruhig wurde und Pinkie sich zu mir in die Küche gesellte, selbstverständlich hüpfend wo sie nicht mehr die Babys halten musste. "Also, was willst du kochen? Wir können auch braten oder backen oder grillen." Sagte sie während sie die ersten Utensilien aus den Schubladen holte.

"Also ich suche etwas was Applejack gerne isst und es muss auch kalt schmecken, da ich es ihr erst heute Abend geben werde." Pinkie weiß eh alle also wieso sollte ich es verheimlichen. Sie grübelte kurz, dann holte sie ein Kochbuch heraus und hielt es mir vor die Augen.

"Kalte Schnauze?" Ich dachte nicht dass es so was hier geben würde aber wir redeten hier ja von Pinkie.

"Jap, das ist eine Torte aus Keks und ganz viel Schokolade. Wir nehmen statt Nüssen einfach Äpfel. Ich bin sicher das wird ihr gefallen." Warum nicht, Pinkie wusste was gut ist.

"Dann mal ran an den Speck."

"Da ist doch kein Speck drin Dummi", war die prompte Antwort. "Tante Pinkie bringt dir jetzt erst mal was bei." Mit dem Satz wurde meine Mähne erst mal ordentlich durcheinander gebracht. Pinkie flitzte nun in einem Tempo das Rainbow Dash sicher stolz gemacht hätte durch die Küche und sammelte alle Zutaten auf dem Tisch in der Mitte. Da waren viel Schokolade, Eier, eine Packung Kekse, selbst gemacht und Palmfett. "Ich gehe kurz nach unten, wir haben kein Puderzucker oder Äpfel hier, bin gleich wieder da. Bring am besten schon mal ein wenig Wasser zum Kochen." Die letzten Worte halten mir aus dem Flur entgegen den sie gerade runter hüpfte. Die restliche Mittagszeit verbrachte ich nun damit Kekse und eine Schokoladenmischung mit Äpfeln in einer Forum zu stapeln ähnlich wie ich es von Lasagne kannte. Pinkie nahm dabei ihre Rolle als Lehrerin sehr ernst und berichtigte mich hier und da aber nach etwa einer Stunde hatten wir die Form gefüllt und im Kühlschrank verstaut, in dem Gummi hockte und einfach nichts zu tun schien.

"So, wie lange muss das jetzt ruhen Pinkie?" Sie schaute im Buch nach.

"Acht Stunden." ließ sie dann fröhlich verlauten.

"Pinkie, ich brauche in etwa vier Stunden was zu Essen," brachte ich aufgeregt und verzweifelt hervor.

"Darum habe ich auch gestern schon eine gemacht." Sie zog dieselbe Form, die eben im Kühlschrank verschwunden war, praktisch hinter ihr aus der Luft und platzierte sie vor mir auf der Arbeitsfläche. Ich konnte nicht weiter als staunen, denn die Kalte Schnauze vor mir war exakt die gleiche die wir eben zubereitet hatten. Statt Nüssen waren Äpfel verarbeitet und auch sonst glich sie meiner Anfertigung.

"Warum hast du mir die nicht gleich gegeben?" War das erste was ich hervorbringen konnte.

"Dummi, dann hättest du doch nichts gelernt." Ich seufzte, tief.

"Und ich dachte schon du wolltest mir einen Streich spielen." Erleichterung machte sich in mir breit.

"Ich würde nie einem Freund einen Streich spielen, besonders wenn es um eine Verabredung mit einer guten Freundin geht." Sie grinste über beide Ohren. Ich beließ es besser dabei dass ich es mit Pinkie Pie zu tun hatte. Es war etwas anderes was mich wurmte.

"Freund, wir kennen uns doch erst seit ein paar Tagen." Ich wusste zwar das Pinkie mit jedem befreundet sein wollte aber das dies nicht immer klappte wusste ich auch.

"Natürlich, du bist sogar ein sehr guter Freund." Ihr grinsen war praktisch aus Stein.

"Woher willst du das in der kurzen Zeit wissen?" Sie holte tief Luft.

"Du hast Twilight in deiner Welt aufgenommen und ihr zurück geholfen, dann hast du auf der Party einen guten Eindruck gemacht und dein kurzer Auftritt war echt lustig, dann hast du sogar beim Aufräumen geholfen bevor ich da war. Dann hast du ohne das du es musstest auf der Farm geholfen und eben sogar beim Schmücken der Stadt dazu kommt das du seit zwei Tagen alles Mögliche machst das Applejack einen schönen Abend hat und..." Sie holte wieder tief Luft "... das wars." Wie ein alter Computer der mit dem Benutzer nicht mitkam war ich noch bei dem ersten Teil des Satzes den Pinkie gerade von sich gegeben hatte. Ich blinzelte zwei Mal und gab dann auf dieses Konstrukt zu entschlüsseln.

"Also was Schulde ich dir nochmal für die Lehrstunde und die Kalte Schnauze?" Sie lachte leicht weil es wohl offensichtlicher nicht sein konnte das ich kein Wort verstanden hatte. Sie steckte die Form samt Inhalt in meine Satteltasche und sagte: "One does not simply ask Pinkie for a Pie and pays for it." Dabei schaute sie mir ernst in die Augen und hob ihren Huf als wollte sie damit die passende Geste machen. Trent, wie könnte ich dir jemals für diesen Zauber danken? Wir beide konnten einen herzhaften Lachanfall nicht unterdrücken. Ich verabschiedete mich danach von ihr und machte mich wieder auf den Weg zur Farm. Unten im Laden standen immer noch weiß Celestia wie viele Ponys um an ihr Gebäck zu kommen und ich hatte irgendwie Mitleid mit den armen. Draußen war die Hauptstraße inzwischen schon fast fertig Dekoriert. Neben den Girlanden an den Häusern und den frisch gemachten Gärten wirkte nun jedes Haus als ob es keine zwei Tage hier stehen würde. Banner hingen über der Straße die das Symbol der beiden Prinzessinnen trugen und daneben standen Grußworte oder auf dem nächsten ein Zitat eines Autors den ich nicht kannte. Einige Pegasi waren noch dabei Girlanden über die Straße zu ziehen und hätten dabei fast eine andere von ihrer Halterung gelöst. Ich war nicht überrascht dass eine der dreien eine alte Bekannte war. Was mich wirklich überraschte war Vinyl die am Ende der Straße stand wo alle Kabel der Girlanden zusammen liefen.

"Ey Vinyl, was machst du da?" Als sie mich sah winkte sie zu mir herüber.

"Die Bürgermeisterin hat mich und meine Erfindung um Hilfe gebeten." Sie trat mit einem Huf gegen ihre Magiebatterie. "Es sind nicht genug Einhörner da um den ganzen Abend die Straße zu erleuchten." Sie freute sich wie ein Honigkuchenpferd.

"Dann noch viel Glück, ich muss weiter." Ich musste immerhin noch einen guten Platz finden.

"Dann viel Spaß Neuer und denk dran das morgen die Prinzessin hier ist. Das willst du nicht verpassen! Wir testen alles heute dafür." Wie ich mir sicher war das Twilight dafür sorgen würde. Da alle Ponys irgendwie auf der Hauptstraße oder dem großen Platz in der Mitte der Stadt waren, war der Rückweg eher ruhig. Dadurch konnte ich mich auf meinen Körper konzentrieren der, mit jedem Schritt den ich der Farm näher kam, sich mehr zu verknoten schien. Ich hab es ja begriffen, dachte ich so bei mir als ich endlich auf das Gelände kam. Ich holte die Gitarre aus dem Heu in der Scheune, wo ich sie versteckt hatte und machte mich mit ihr auf dem Rücken auf Erkundungstour. Das Gebiet von Sweet Apple Acres war riesig um nicht zu sagen gigantisch. Ich lief praktisch eine halbe Stunde in die Richtung aus der ich eben noch gekommen war bis ich einen vielversprechenden Hügel sah. Man konnte von ihm aus die ganze Stadt überblicken und mit dem Wissen das heute Abend einen Lichtertest geben würde war der Platz ideal. Ich versteckte die Gitarre in einem Busch und meine Tasche in einem anderen, denn beide Überraschungen auf einmal zu verraten erschien mir ein wenig Langweilig. Alles was ich jetzt noch machen musste war Applejack abfangen wenn sie von Fluttershy zurückkommen würde.

***

Ich hatte es mir die letzten Stunden an einem Apfelbaum am Eingang der Farm gemütlich gemacht. Weder die vier Cutie Mark Crusaders, denn Dawn war später noch gekommen oder Big Mac wussten genau wann sie wieder da sein würde. Es war das erste Mal das ich meinen Laptop vermisste, denn ich hätte gerne die Zeit genutzt um ein wenig Musik zu hören. Kurz bevor ich zum zweiten Mal eingeschlafen wäre erblickte ich endlich ein oranges Pony das langsam auf dem Weg zur Farm war. Die Sonne war schon halb verschwunden und wenn wir den Lichtertest nicht verpassen wollten müssten wir uns ein wenig beeilen. Ich ging ihr ein wenig auf der anderen Seite des Zaunes entgegen.

"Nabend Applejack, ich hoffe du hast Hunger." Grüßte ich sie während ich mich über den Zaun lehnte. Sie sprang auf als ich sie aus ihren Gedanken holte.

"Oh Junge, hast du mich erschreckt. Aber sicher warum nicht. Wo gehts denn hin Sugarcube?" Sie lief ein wenig rot an, was unter dem orange ihres Fells nur schwer zu erkennen war. Ich deutete ihr an über den Zaun zu springen, was sie auch sofort tat und dann führte ich sie zu dem Hügel den ich entdeckt hatte. So schlau wie ich war hatte ich, mit kleinen Pfeilen, die ich mit meinen Hufen unten auf die Stämme gemalt hatte, mir den Weg markiert. Ich spürte deutlich meinen Magen rebellieren und das nicht nur wegen den Schmetterlingen darin. Ich hatte über das ganze Planen heute selber noch nichts gegessen. Applejack lief leicht hinter mir und ich vermutete dass es ihr nicht groß anders ging.

"Tada!" Ließ ich verlauten als wir den Hügel erreichten.

"Ich will ja nichts sagen aber hier ist nichts Sugarcube." Ich sagte nichts sondern holte meine Tasche aus dem Gebüsch und breitete die Decke auf dem Boden aus. Meine erste Mahlzeit heute waren also Stofffasern. Danach holte ich die Teller hervor und zwei Gläser. Mit der kalten Schnauze zusammen stellte ich alles auf die Decke und richtete es an. Ich legte dann auf jeden Teller ein Stück Kuchen und goss uns ein wenig Apfelsaft ein. Stolz deutete ich auf das Ergebnis.

"Wow, das sieht lecker aus Sugarcube, hast du das selber gemacht?" sagte sie während sie Platz nahm.

"Ich hatte ein wenig Hilfe von Pinkie mit dem Kuchen aber den Rest habe ich vorbereitet." Ich setzte mich auch auf die Decke und holte zusätzlich zwei Gabeln aus meiner Tasche aber als ich wieder auf sah war Applejack schon bis zu den Augen in ihrem Stück Kuchen verschwunden. Also warf Ich die Gabeln auf den Boden und tat es ihr gleich.

"Das schmeckt super, was ist das?" Wollte sie wissen als sie das erste Mal die Schnauze wieder leer hatte.

"Ein Rezept das ich als kalte Schnauze kenne nur statt mit Nüssen halt mit Äpfeln." Das Kokosfett erzielte seine Wirkung und es war praktisch als würde man ein Eis essen das nach Schokolade und Apfel schmeckte. Es war erst sehr ungewohnt aber dann doch sehr lecker.

"Als du vorhin was von Essen sagtest hatte ich schon angst du würdest mit mir in so ein feines Restaurant gehen." grinste sie mir entgegen.

"Abgesehen davon das ich mir das nicht leisten könnte ist so was gar nicht mein Fall." Ich kannte nicht mal den Unterschied zwischen einer normalen Gabel und einer Salatgabel. Ich mied es immer zu so schicken Orten zu gehen.

"Dann sind wir dann schon zwei." Sie musste lachen. Es freute mich dass sie Spaß hatte und als sie ihr Stück verdrückt hatte war es Zeit für Teil zwei. Ich ging wieder Richtung der Büsche und zog die Gitarre hervor, was bei ihr praktisch zu einer Maulsperre führte. Ich setzte mich wieder und brachte das Instrument in Position bevor ich mein kleines Ständchen begann:

Why don't you come on down

To Sweet Apple Acres

Got a whole family full

Of Tasty Treat Makers

And to top it all off,

We're Apple Pie Bakers,

Don't be fooled by

The Flim Flam Fakers

We'll whet your whistle

With sweet Apple Cider

We wanna be your number one

Apple provider

We got everything you could

Ever ask for

And I bet we even got

A little bit more than

ALL THE APPLES

YOU COULD EVER WANT

ALL THE APPLES

YOU COULD EVER WANT

And more....

Weiter kam ich leider nicht mit dem Stück, denn Tränen formten sich in den Augen von Applejack.

"Was ist los?" Ich legte die Gitarre vorsichtig auf die Decke. Ich hoffte irgendwie dass ich nur schlecht gesungen hatte oder ich so die Noten verhauen hatte.

"Oh, es ist nicht deine Schuld nur..." Sie schluchzte.

"Nur was, du kannst es mir sagen."

"Die Gitarre gehörte meinem Vater. Seit ich ein Fohlen war habe ich sie nicht mehr spielen gehört. Es erinnerte mich nur sehr an ihn." In dem Satz war immer mal wieder ein Schluchzen zu hören.

"Das tut mir Leid Applejack, ich wollte nicht... Ich meine ich wusste nicht..." Mir fehlten die Worte und mein Hirn stand auch gerade irgendwie auf Pause doch Applejack schüttelte nur den Kopf.

"Es ist OK. Es freut mich eher dass sie wieder so schön klingt wie früher." Sie unterdrückte deutlich einige Tränen. Ich musste das Thema wechseln.

"Darf ich dir eine Frage stellen Applejack?"

"Nenn mich AJ, machen alle meine Freunde." Ich nahm das als ein ja.

"Wieso hast du einer Verabredung mit mir zugestimmt? Und ich meine beide Male. Ich muss ein gesalzenes Wrack gewesen sein und das andere Mal, nun ja du warst dabei." Sie schaute mich nicht an und nahm ihren Hut ab.

"Du warst so unbekümmert auf der Party. Du warst neu in einer Fremden Welt, weit weg von Familie und Freunden. Trotzdem warst du guter Dinge und warst nett zu allen denen die du getroffen hast, auch zu Fluttershy hast du versucht so freundlich wie möglich zu sein." Mich schüttelte es bei der Erinnerung an die erste Begegnung mit ihr. Die bösen Blicke der Bronies lagen mir dabei immer irgendwie im Nacken. "Dazu kommt das du irgendwie... süß bist." Ich, süß? Das hatte ich zuletzt gehört als ich fünf war. "Als du dann auch noch deine Hilfe angeboten hast und das auch ohne Magie wusste ich das du ein netter Bursche bist bei dem es Wert ist ihm einen Fehler zu verzeihen." Ich war baff. Was hatte ich getan einen solchen Eindruck zu hinterlassen. Das war praktisch das erste Mal in meinem Leben das sich ein Mädchen oder besser Stute mir um den Hals geworfen hat und das Beste war, ich mochte sie auch.

"Dann möchte ich dich aber das gleiche fragen Sugarcube, warum hast du mich eingeladen?" Dies war einer der Momente in denen ich nicht erst denken brauchte.

"AJ, ich mag dich dafür das du du selbst bist. Ehrlich, Stark und schön." Kitschig, aber die Wahrheit. "Du brauchst kein Glitter um auf andere zu wirken, ich bin der beste Beweis und ich glaube du bist jeden Ärger Wert der noch kommen mag. Ob es nun ein wütender großer roter Hengst ist der mir den Kopf abreißt..." Dabei musste sie wieder lachen "Oder egal was ist." Ich machte eine kleine Pause. "Mich wundert nur dass du so schnell zugesagt hast. Da wo ich herkomme darf man die Stute erst mal Wochenlang umwerben bevor sie einen nur anguckt, auch wenn sie einen mag." Sagte ich um meine Frage zu erklären. Jeder kennt diese Spielchen der Frauen.

"Warum sollte man das tun? Wenn man sich mag sollte man so viel Zeit zusammen verbringen wie möglich Sugarcube." Ja, das war einer der Gründe warum ich ihr nun verfallen war. Simple Logik gegen die keiner was sagen konnte. Es war nun dunkel doch nicht sehr lange, denn die Lichter in der Stadt erstrahlten und gaben eine wunderschöne Aussicht. Wir badeten beide praktisch in der hellen Nacht für eine Ewigkeit.

"Du hast da noch Kuchen." sagte AJ irgendwann und ich spürte ihre Schnauze die einen Krümel an meiner Wange entfernte. Erschrocken sah ich zu ihr herüber und verlor mich in diesen großen grünen Augen die mich anstarrten.

Kapitel 13 - Der Heuchler

Ich wusste nie warum jemand Drogen nehmen sollte wenn es doch auch so einfach sein konnte auf Wolke sieben zu kommen. Der gestrige Abend schwebte immer noch in meinem Kopf als ich von den Sonnenstrahlen geweckt wurde. Vor etwa einer Woche wäre das etwas was mir den Tag verdorben hätte, aber heute war alles anders. In einer Woche hat sich so viel in meinem Leben geändert das ich es niemals für möglich gehalten hätte. Mein kleiner Höhenflug dauerte noch eine Weile an in der ich einfach auf meinem Bett lag, zu einem Ball zusammengerollt und einfach in meinen Gedanken blieb. Ich hatte neue Freunde und sogar eine neue Liebe. Mein altes Leben, das irgendwie nur Tag für Tag vor sich hin trieb schien so weit entfernt doch trotzdem war da etwas was mich dort hielt. Ich war eigentlich ein Mensch. Ich gehörte nicht in diese Welt und wahrscheinlich würde ich heute verbannt werden. So sehr ich mich auf der einen Seite auf diese neue Welt einlassen wollte war es auf der anderen Seite unmöglich. Ich durfte sie nicht zu nah an mich ran lassen, auch wenn es schmerzte.

Mein Handy auf dem Nachttisch zeigte acht Uhr und das es bald keinen Strom mehr haben würde. Twilight würde irgendwann heute Mittag mit der Prinzessin hier eintreffen und dann wäre mein Abenteuer vorbei, so oder so. Ich würde nach Hause geschickt werden, als Pony oder Mensch, immerhin hatte ich sie darum gebeten oder? Aber war es immer noch das was ich wollte? Ich musste so oder so alles erklären und ich hoffte einfach das Celestia, gütig und weise wie sie sicherlich war, einen Rat hätte. Selbst wenn sie mich auf den Mond verbannen würde hätte sie bestimmt eine Minute für ein klärendes Gespräch über. Ich verfluchte mein Gehirn mal wieder das es mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen musste. Gerne hätte ich noch eine Weile einfach das Bett genossen aber es sollte wohl nicht sein.

Kaum war ich aus dem Bett klopfte es an meiner Tür. Ich sagte nichts sondern öffnete sie und fand Big Mac, mit einer Mähne als wäre er gerade aus dem Bett gefallen, vor mir. "Ähm... Morgen?" Stammelte ich. Big Mac sah verschlafen drein und schaute zu mir herunter. Selbst wenn er sich nicht vor mir aufbaute war er immer noch gut einen Kopf größer als ich.

"Meine Schwester meinte ich soll dich wecken, das Frühstück ist gleich fertig", murmelte er und trabte langsam die Treppe herunter. Ich warf ihm nur ein verwunderten Blick hinter her. Die Szene in der Scheune ging mir durch den Kopf und ich wusste dass ich mit AJ sprechen musste. Sie hatte es verdient als erstes alles zu erfahren.

"Guten Morgen, loverboy." Mir blieb die Luft weg kaum wurde ich so in der Küche empfangen. Ich suchte nach dem Ursprung der Stimme und fand die lachende Apple Bloom unter dem Tisch. Sie hatte mit ihrer kleinen Imitation ihrer Schwester genau die Reaktion von mir erreicht die sie wollte. Big Mac saß nur am Tisch und murmelte wieder nur etwas.

"Morgen zusammen." Ich ignorierte das gerade geschehene am besten einfach. "Ist AJ noch nicht auf?" Apple Bloom setzte sich wieder an den Tisch.

"Doch, sie ist sogar schon in die Stadt. Sie liefert einige Äpfel für das Buffet in der Stadthalle." Sie hätte mich das doch machen lassen können. Ich wollte schon aus dem Haus aber mein Magen hielt mich doch am Tisch. Nachdem ich dann auch erst noch meinen täglichen Besuch im Bad abgeschlossen hatte, machte ich mich dann doch auf den Weg. Während ich so die staubige Straße entlang wanderte überlegte ich wie ich mich erklären sollte und wie sie reagieren würden. Nichts ist so grausam wie die eigene Vorstellungskraft.

"Morgen." Ich wollte gerade Ponyville betreten doch jemand versperrte mir den weg. Ihr Horn in einer leichten lila Aura stand Twilight vor mir und schenkte mir einen Blick den ich nicht beschreiben konnte. "Meinst du nicht es wird Zeit diese Scharade zu beenden?"

"Twilight ich weiß nicht was du glaubst zu wissen aber es ist anders, das versichere ich dir." Mehr konnte ich nicht sagen bevor der erste Strahl an mir vorbei sauste.

"Du hast mich angelogen, du hast meine Freunde angelogen und besonders Applejack. Nun zeig uns schon dein wahres Gesicht." Wieder zielte sie auf mich und mir gelang es nur gerade so auszuweichen. Warum tat ich das? Ich wollte doch in meine alte Gestalt zurück.

"Lass mich dir alles erklären Twilight." Wieder ausgewichen. "Hör dir wenigstens meinen Teil der Geschichte an, das bist du mir schuldig!" Ich war langsam sauer. Sie konnte nicht alles wissen und hatte schon ein Urteil gefällt. Sie hob ihren Kopf und zielte nicht mehr auf mich, ihr Gesicht zeigte das sie am überlegen war. "Ich komme freiwillig mit dir mit, nur lass uns an einen Ort gehen wo wir ungestört reden können, OK?" Ich unterdrückte immer noch meine Wut aber anschreien würde die Situation nicht verbessern. Sie schien zu wissen was ich war, egal wie sie es herausgefunden hatte. Die Art ihrer Magie änderte sich, das spürte ich deutlich und im nächsten Moment war ich in ihrer Aura gefangen.

"Halt Still, ich bringe uns in die Bibliothek." Ich nickte nur kurz bevor mich ein Gefühl packte wie durch ein Nadelöhr gezogen zu werden. Es war also ob mein Körper einmal auf die Größe einer Erbse gequetscht wurde und sich danach wieder entfaltete und das erste was ich nun sah waren die bekannten Räumlichkeiten von Twilights Bibliothek. "Also dann, sag was du sagen willst." Sie stellte sich vor den Eingang um sicher zu gehen dass ich nicht das Heil in der Flucht suchte.

"Gibt es keinen Tee zum Kaffeeklatsch?" bemerkte ich bissig. Ich gab mir alle Mühe nicht wütend zu werden. Twilight sagte nichts sondern verfinsterte nur ihren Blick. "Gut, dann sag mir wenigstens was du glaubst zu wissen, damit ich weiß woran ich bin." Sie setzte sich ohne mich auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.

"Ich weiß dass du kein Pony bist. Ich weiß zwar nicht wie du diese Illusion erzeugt hast, denn Menschen sollte dazu nicht in der Lage sein." Sie hatte bestimmt einige Bücher über Menschen in den Canterlot Archiven gefunden. Sogar Lyra hatte ja ein Basiswissen. "Ich weiß das deine Geschichte nicht Stimmt und du mich dazu gebracht hast dich hier her zu bringen um Celestia weiß was anzustellen." Sie konnte nicht ferner von der Wahrheit entfernt sein was das betraf.

"Also eines Stimmt, ich bin ein Mensch aber dies ist keine Illusion. Das ist meine momentane Form. Warum ich in ihr bin wüsste ich selber gerne, denn ich bin eines Morgens so aufgewacht um genau zu sein ein paar Tage bevor du erschienen bist." Meine Stimme zitterte ein wenig. "Ja ich habe dir nicht alles erzählt, was falsch von mir war, aber ich habe dich auch nicht belogen. Und was das angeht was ich hier will, könnte deine Theorie nicht falscher sein. Dieser Ort ist praktisch der Himmel in den jeder Mensch kommen möchte und das letzte was ich will ist ihm zu schaden oder seinen Bewohnern." Mein Kopf war praktisch leer in den Sekunden in denen ich auf eine Antwort von ihr wartete.

"Dann solltest du ja kein Problem damit haben wenn ich deine alte Form wieder herstelle oder?" Ich antwortete nicht sondern schloss nur meine Augen. Ich fühlte wie sich ihre Magie in ihrem Horn sammelte und dann meinen Körper traf. Plötzlich fühlte ich mich schwer, meine Beine wollten mich irgendwie nicht mehr halten. In meinem Kopf war eine Präsenz die ich noch nie gespürt hatte. Meine Augen schossen auf, aber ich war immer noch ein Pony. Obwohl der Zauber von Twilight mich nicht verwandelt hatte spürte ich immer noch diese Aura, aber gehörte sie wirklich zu Twilight. Ich schaute zu ihr herüber und zu meiner Überraschung verbeugte sie sich. Mein Körper schnellte herum und ich erblickte was mir dieses komische Gefühl der Machtlosigkeit gab, Prinzessin Celestia.

"Twilight, meine liebe Schülerin. Danke dass du deine Aufgabe erfühlt hast." Ihre Stimme war laut, stark und erhaben aber gleichzeitig so angenehm das man hätte sofort ohne sorgen einschlafen könnte. Ich konnte mich nicht mehr halten und senkte wie Twilight mein Haupt. Ich konnte Celestias Blick auf meinen Kopf spüren, es war praktisch als würde sie mit ihrem Huf über ihn streicheln. Ich hatte Angst, was würde dieses mächtige Wesen mit mir machen. "Fürchte dich nicht wandelnde Seele, du hast genug ertragen und leider kommt noch mehr auf dich zu." Ich legte mich auf den Boden, ihre Aura war einfach zu viel.

"Prinzessin, wieso hat er sich nicht wieder in einen Menschen verwandelt?" Sprach Twilight gerade noch so laut das es noch zu hören war. Ich spürte wie sich die Magie von Celestia in ihrem Horn sammelte und das löste bei mir heftige Kopfschmerzen aus. Bei Twilight war es ein Kribbeln gewesen aber das zerriss fast meinen Kopf. Sie legte ihr Horn auf meine Stirn, danach wurde meine Sicht schwarz.

        ~Fürchte dich nicht...

-Wer ist da?

                ~Ich tue dir nichts, ich will nur wissen was dir wiederfahren ist

 -Prinzessin Celestia?

Bilder schossen vor meinen Augen vorbei, meine ersten Lebensjahre danach meine Schulzeit, mein zwölfter Geburtstag und die Scheidung meiner Eltern, der Tod meiner Tante, meine erste Liebe, meine Ausbildungsjahre und wie ich My little Pony für mich entdeckte und zum Schluss langsam die letzten Tage und ihre Ereignisse. Meine Sehkraft kehrte langsam wieder zurück, das mächtige Alicorn direkt vor mir und sie lächelte mich an.

"Er hat sich nicht verwandelt da dies nun seine wahre Form ist, Twilight Sparkle." Gab sie ihrer Schülerin als Antwort. "tio, dir ist etwas widerfahren was keinem Wesen passieren sollte. Dir wurde ein Wunsch erfüllt." Ich wusste nicht was ich zuerst denken sollte, dass das nun meine wahre Form sein sollte oder das ein erfüllter Wunsch etwas schlechtes sein kann.

"Ein Wunsch hat immer positive und negative Auswirkungen." Konnte sie meine Gedanken lesen? Wahrscheinlich... "Der positive ist natürlich das sich ein Traum erfüllt aber je mächtiger dieser Wunsch ist desto höher ist der Preis den man zahlen muss." Bei den letzten Worten lag Trauer in ihrer Stimme.

"Was für ein Preis?" Wieder war es Twilight die für mich Sprach. Celestia seufzte.

"Das hängt von dem Wesen ab und wie stark der Wunsch ist. In deinem Fall tio ist es leider ein sehr großer." Sie legte einen Huf auf meine Schulter. Er war so warm, als würde die wärmste Sommersonne auf mich strahlen. "Deine Existenz wurde umgeschrieben um deinen Wunsch wahr werden zu lassen. Das wird leider zur Folge haben das dein menschliches Dasein praktisch niemals stattgefunden hat. Sofern meine Vermutung richtig ist natürlich." Ich brauchte einige Zeit das gerade gesagte zu verdauen. Was würde das heißen? Würden mich einfach alle vergessen die mich als Menschen kannten? Ich war unter Schock. "Ich fürchte so ist es. Das ist der Preis den du gezahlt hast."

"Können sie das nicht rückgängig machen?" Ich schrie sie praktisch an.

"Das liegt weit jenseits meiner Möglichkeiten und auch ich kenne kein Wesen das zu so etwas in der Lage wäre." Was soll ich nur tun? Mein zu Hause, meine Freunde, meine Familie. Keiner würde mich mehr kennen. "Ich weiß dass es schwer ist eine Familie zu verlieren. Aber du hast auch hier Freunde." Ihre Worte klangen hol und dumpf. Ich lag am Boden und gab mich meiner Trauer hin. Dies war schlimmer als der Tod, denn wenn man Tod ist erinnern sich die Lieben noch an einen. Ich musste sie sehen, ich wollte mit eigenen Augen sehen dass sie mich vergessen hatten. "Diesen Wunsch kann ich dir vielleicht erfüllen." Sprach Celestia erneut. "Aber es wird eine Weile dauern deine Welt zu finden."

"Aber Twilight war doch auch so einfach erschienen." Ich deutete panisch auf sie.

"Durch einen simplen Zufall, der Zauber den sie übte ist ihrer Kontrolle entwichen."

"Wie lange?"

"Einen Monat, oder etwas länger." Ich konnte nur nicken. "Twilight bitte kümmere dich um ihn und das gilt auch für deine Freundinnen. Er braucht jede Unterstützung die er bekommen kann." Ich sah Twilight nicht an wusste aber dass sie nickte.

"Seid versichert dass alles was er eben gesagt hat die reine Wahrheit war. Er meint es nur gut mit euch und Equestria." Sie nahm ihren Huf von meiner Schulter und warf einen Blick auf die Küchentür. "Ihr alle habt mein Wort." Sie wandte sich dann wieder Twilight und mir zu. "Ich muss euch für jetzt verlassen. Ich hoffe aber euch alle heute Abend auf dem kleinen Fest zu sehen." Ein heller Lichtblitz und sie war verschwunden. Ich lag immer noch am Boden und ergab mich der Trauer die mich überkam, dadurch merkte ich kaum wie Pinkie, Applejack, Rarity, Fluttershy und Rainbow Dash aus der Küche kamen.

***

Ich wusste nicht wie lange ich am Boden lag aber als ich das erste Mal bewusst wieder meine Umgebung war nahm sah ich Applejack die versuchte zwischen meinen Hufen ein Blick auf mein Gesicht zu erhaschen.

"Bist du nicht sauer?" blaffte ich sie an.

"Weswegen sollte ich sauer sein Sugarcube?" Ihre Stimme war so ruhig.

"Ich habe euch belogen, ich bin es nicht Wert das... Ich habe nur bekommen was ich..." Ich spürte wie sie mir ihren Huf mit aller Kraft durch mein Gesicht zog und dadurch rutschte ich gut einen Meter über den Boden.

"Egal was du glaubst falsch gemacht zu haben, das hat niemand verdient. Und wenn du noch einmal sagst das du es nicht Wert bist rede ich nie wieder mit dir!" Sie stand über mir und schaute mir tief in die Augen. "Du bist du und dafür mag ich dich, Sugarcube. Und nicht nur ich sondern die anderen auch. Wenn du sagst du bist es nicht Wert dann sagst du auch unsere Freundschaft sei dir nichts wert." Sie seufzte und schüttelte den Kopf. "Darf ich wissen was dein Wunsch war?" Sie legte sich vor mich. In meinem Kopf war immer noch alles schwarz wie in dem Moment als Celestia ihn durchsucht hatte, ich antwortete wie automatisch.

"Ein besseres Leben." Meine Worte halten in meinem eigenen Kopf wieder. Unsere Welt war voller Krieg und Leid, wer würde sich so etwas nicht wünschen? Ich bekam meine Chance und alles was ich machte war es nicht schätzen zu wissen. Das Leben fordert immer Opfer, nur dieses war eben... AJ schien zu merken dass sie zu mir durchgedrungen war.

"Wenn du wieder bei Verstand bist komm nach Hause Sugarcube." Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und verließ dann die Bibliothek. Ich realisierte erst jetzt das ich immer noch hier war. Zuhause ist dort wo das Herz ist, pflegte meine Großmutter immer zu sagen. Ich erhob mich vom Boden, meine Beine waren wackelig wie an dem Tag als ich sie das erste Mal benutzte und schaute aus dem kleinen Fenster. Der ganze Tag war an mir vorbei gegangen, denn die Sonne war schon fast verschwunden.

"Wie ich sehe ist AJ zu dir durchgedrungen." Twilight kam aus dem Keller in den Raum.

"Ein wenig..." mein Hals tat weh von den Tränen.

"Weißt du schon was du machen willst?"

"Das Beste aus der Situation, denke ich. Was anderes würde meine Familie nicht wollen." Wenn jemand immer das Beste für mich wollte war es die Familie. Selbst wenn ich das ruhigste Kind war, habe ich viel Ärger verursacht aber sie haben nie aufgehört mir zu vertrauen und mir zu helfen.

"Sie sind nicht Tod weißt du..." Ich nickte.

"Nein und ich werde sie auch besuchen sobald ich kann. Es gibt kein zurück, aber das ist oft im Leben so."

"Du hast dich gut gefangen für so einen schweren Schlag."

"Ich glaube das liegt in der Familie und daran das Menschen schwere Schläge gewöhnt sind." Ich grinste sie müde an und ging an die Tür. "Hast du einen Apfel?" Sie überlegte nicht lange, denn sofort schwebte einer aus der Küche auf meinen Rücken.

"Schon ganz wie AJ, immer an Äpfel denken." Scherzte sie was ich ignorierte. Ich konzentrierte meine Magie und im nächsten Moment lag eine Banane wo eben noch der Apfel war. Zeit für eine Rache an einem Alicorn das meinen Kopf durchforstet hatte. Ich wollte die Tür öffnen doch sie wurde von einer lila Aura versperrt.

"Twilight, ich wollte eigentlich gehen..." Sie schaute mich verwundert an.

"Wie hast du das gemacht?" Sie deutete auf die Banane, die sich dank der fehlenden Konzentration meinerseits langsam wieder rot färbte.

"Ich hatte mir von Spike ein Buch über Verwandlungsmagie geliehen, wieso?" Ihr Ausdruck wandelte sich eines als wäre gerade ihr Gehirn aus dem Ohr gerollt.

"Kannst du inzwischen auch levitieren?" Ihr Maul stand immer noch weit offen.

"Nein, das will einfach nicht. Das mit dem Verwandeln finde ich eh viel einfacher." Sie flitzte zu mir herüber und begutachtete mein Cutie Mark genauer, was mir eigentlich irgendwie was ausmachen sollte. "Ähm, Twilight, ist was?" Ihr Gesicht strahlte nun praktisch.

"Ich weiß wofür dein Cutie Mark steht! Ich habe ein ähnliches in einem meiner Bücher gesehen gehabt. Der Kreis steht für ein beliebiges Objekt, du weißt schon ein Kreis ist ja nur Rechteck mit unendlich vielen Ecken." Ich schwieg und beobachtete wie sie mit ihren Hufen durch mein Cutie Mark fuhr. "Der Blitz steht für Magie. Verstehst du, dein Talent ist Verwandlungsmagie oder allgemein die Manipulation von Objekten." Das würde einiges erklären, stimmte ich ihr innerlich zu.

"Aber du kannst doch so was auch oder?"

"Ja, aber das liegt daran dass mein Talent Magie selber ist. Normal können Einhörner nur ein paar wenige Zauber die mit ihrem Talent zusammenhängen." Dass fiel mir wie Schuppen von den Augen, denn auch das wurde in der Serie erwähnt. Und ich hatte mich mit Twilight verglichen, dagegen konnte ich nur verlieren. "Jetzt wo wir wissen worin du gut bist kann ich dir gezielt Magie beibringen, los nimm platz!" Sie ließ schon einige Bücher um ihren Kopf schweben.

"Twilight meinst du nicht das wir das wann anders machen sollten? Es war ein langer Tag und da ist immer noch die Prinzessin die im Rathaus einen kleinen Empfang bekommt..." Die Bücher vielen zu Boden wobei mich eines am Kopf traf.

"Du hast Recht ich komme zu spät, ich darf nicht zu spät kommen!" Sie lief an mir vorbei durch die Tür und ich hörte nur noch: "Mach das Licht aus wenn du gehst." Bevor sie in der Nacht verschwand.

"Zuhause, äh?" Sagte ich leise bevor ich die Tür hinter mir schloss.

***

Die Stadthalle war gut gefüllt, so dass man sich fast kaum bewegen konnte ohne ein anderes Pony anzurempeln. Celestia saß mit der Bürgermeisterin und Twilight an einem Tisch an der Spitze des Raumes. Wachen, in ihren goldenen Rüstungen, hielten die Menge auf Abstand. Sie sahen alle gleich aus aber das lag wahrscheinlich an Magie, wie ich diese Welt kannte. Twilight war mit ihrer Lehrerin in ein Gespräch vertieft und ich machte es mir zur Aufgabe die anderen zu finden. Pinkie war die erste die mir ins Auge fiel, was nicht besonders schwer war da sie sich hüpfend vor dem Buffet auf und ab bewegte. Als sie mich sah grinste sie nur kurz bevor sie sich wieder ihrem Imbiss zu wand. Rarity war die nächste die ich entdeckte und auch sie schenkte mir, obwohl wir uns nicht sonderlich gut verstanden hatten bisher, ein lächeln. Rainbow Dash hing hinter einem Kronleuchter unter der Decke und hatte es sich mit einem Getränk gemütlich gemacht. Fluttershy stand vor einem kleinen Podest mit Vögeln und dirigierte ihnen einen kleine Melodie, nur AJ konnte ich nicht finden.

Mit einem Mal wurde es dunkel in der großen Halle und der einzige Scheinwerfer schien auf Prinzessin Celestia. "Danke meine lieben Ponys, dass ihr heute so zahlreich erschienen seid." Ein Jubeln ging durch den Raum. "Ich weiß das alles etwas Plötzlich war und ihr euch sicher fragt warum ich heute hier bin, außer natürlich um euch zu besuchen." Ihre Stimme halte, magisch Verstärkt, durch den Raum. "Nach dem meine Familie erst kürzlich Zuwachs erhalten hat, bin ich froh euch heute schon wieder eine solche Nachricht überbringen zu können." Ein murmeln ging durch den Raum. Ist die Prinzessin trächtig, sie hatte doch gerade erst geheiratet oder vielleicht hat auch Prinz Blueblood endlich jemanden gefunden, hörte ich einige Stimmen. Celestia hob einen Huf und die Menge versank wieder in Schweigen. "Blue Light, würdest du bitte zu mir kommen?" Die Menge schaute sich um wer sich auf den Weg zum Tisch der Prinzessin machte aber niemand rührte sich und wieder wurde sie unruhig. Celestia wartete noch einige Sekunden dann nickte sie Twilight zu und ehe ich mich versah stand ich neben ihr. Was war hier los?

        ~Keine Angst, es hat alles seine Ordnung...

"Dies ist Blue Light, einige kennen ihn vielleicht unter seinem Pseudonym, tio." Die Menge war in Aufruhr was Celestia dazu veranlasste ihre Lautstärke zu erhöhen. "Er ist ein Besucher aus einer anderen Welt, wie einige vielleicht von euch wissen. Um eine erste Diplomatische Beziehung mit dieser aufzubauen habe ich beschlossen ihn in meine Familie aufzunehmen und ihm einen Namen zu geben den er verdient."

- WAS?

~Das ist nur ein offizieller Vorwand. Alles was du brauchst ist ein Ort wo du hin gehörst, eine Familie. Ich weiß ich kann deine Familie niemals ersetzen aber bitte lass mich dir helfen.

Die Aura der Prinzessin, das gerade gesagte, der Rest des Tages alles drückte auf mich ein und ich viel in ein tiefes dunkel.

Kapitel 14 - Weit entfernt von Zuhause

Als ich wieder zu mir kam lag ich in meinem Bett auf Sweet Apple Acres. Es dauerte eine Weile bis ich alles zusammen hatte was gestern passiert war und ich musste mich zusammenreißen nicht gleich wieder einschlafen zu wollen. Ich zwang mich aufzustehen doch etwas hinderte mich daran die Decke zurück zuschlagen, Applejack. Sie lag mit ihren Kopf auf meinem Bett und saß dabei gerade noch so auf einem Stuhl. Sie musste die Nacht hier verbracht haben nach dem ich zusammengebrochen war, vor der ganzen Stadt. Ich setzte ihr ihren Hut wieder auf, den sie verloren hatte und stieg so vorsichtig wie möglich aus dem Bett um sie nicht zu wecken. Das erste was mir auf viel war das goldene Band das sich an meinem rechten Huf befand. Es war mit einer feinen Schrift verziert und hatte auf der einen Seite einen Mond und auf der anderen eine Sonne eingraviert. Ein Ring sie zu knechten... Mein Humor ließ mich echt nie im Stich. Ich versuchte es abzulegen um es genauer zu begutachten aber es klebte förmlich an mir also versuchte ich es mit einem kleinen Zauber breiter zu machen, was aber nichts bewirkte. Ich ging um das Bett herum und schaute auf mein Handy das auf dem Nachttisch lag, es war aus. Ich wollte nach unten erst mal duschen aber nicht bevor ich meine Decke über AJ gelegt hatte.

Als ich aus der Tür trat vielen mir sofort die zwei Wachen auf die gegenüber meiner Tür standen. "Kann ich euch irgendwie helfen?" Sie schlugen ihre Hufe zusammen und stellten ihre Lanzen gerade.

"Nein Sir. Alles in bester Ordnung." OK, das jagte mir einen Schauer über den Rücken. Ich machte mich auf den Weg nach unten und merkte sofort wie die beiden mir zu folgen schienen.

"Und mit euch ist wirklich alles in Ordnung?" Wieder schlugen sie die Hufe zusammen und stellten ihre Lanzen gerade.

"Ja, alles in bester Ordnung Sir", sprachen sie gleichzeitig. Die beiden waren mir jetzt schon unsympathisch. Ich ging nach unten ins Haus, wo niemand zu sein schien. Die Uhr in der Küche zeigte das es schon lange Zeit zum Arbeiten war, Big Mac war also schon draußen und Apple Bloom sicher in der Schule. Ich trat meinen Weg zum Bad an aber natürlich nicht ohne meine Gefolgschaft.

"Wollt ihr mit mir duschen Jungs, oder glaubt ihr ich kann das schon alleine?" Warf ich den beiden an den Kopf als sie Anstalten machten mit mir ins Bad zu gehen.

"Ich denke wir warten hier draußen Sir." sagte einer der beiden verlegen und sie stellten sich neben die Tür. Ich schloss hinter mir ab, nicht das sie es sich noch mal überlegten und schaute auf das Armband, zudem ich langsam eine Vermutung hatte was es bedeutete.

"Ich will dir nur helfen." Äffte ich Celestia nach. "Danke, jetzt habe ich Bulk und Skull hier am Hals", antwortete ich mir selber bevor ich das Wasser aufdrehte. Ich versuchte nochmal den Hufreif zu entfernen als mein Fell nass war, aber immer noch blieb es genau an Ort und Stelle, lediglich drehen ließ es sich. Ich hätte mir gerne mehr Zeit gelassen um den beiden Hofnarren draußen länger zu entgehen, aber Big Mac war auf der Farm alleine und da ich nun wohl hier bleiben würde brauchte ich das Geld. So schnell ich konnte hechtete ich aus dem Bad, überraschte die beiden Wachen und rannte in die Küche wo ich mir einen Apfel schnappte bevor ich das Haus verließ. Draußen rannte ich sofort um die Scheune und verschwand auf einem der Felder zwischen den Bäumen. "Problem eins, gelöst." grinste ich vor mich hin und begab mich auf die Suche nach meinem großen roten Freund. Zu meinem Glück dauerte es nicht sonderlich lange denn die Tritte die er den Bäumen gab konnte man über eine große Entfernung hören.

"Sir, sie können doch nicht einfach so gehen!" Ich zuckte zusammen und sah mich um, nichts. Ein leises Geräusch über mir verriet mir dann wo meine Verfolger waren. Die beiden Wachen, die offensichtlich Pegasi waren, landeten hinter mir und traten wieder in ihre Formation. "Prinzessin Celestia hat uns befohlen ein Auge auf sie zu werfen."

"Jetzt schaut euch mal um? Was soll hier passieren?" Ich deutete auf die Bäume und Sträucher du uns umgaben. "Soll mich etwa ein Apfel erschlagen?" Die beiden starten mich nur an machten aber keine Anstalten zu verschwinden. "Dann macht euch wenigstens nützlich und sagt mir was das ist?" Ich hielt ihnen den Reif vor die Nase.

"Das ist der königliche Siegelreif. Er weiß euch als Mitglied der Königsfamilie aus." Mir kam sofort eine Idee.

"Dann befehle ich euch eben mich alleine gehen zu lassen. Ihr geht mir auf den königlichen Keks." Sie verzogen immer noch keine Mine und irgendwie musste ich dabei an die Wachen des Buckingham Palastes denken, was sofort dazu führte das ich glaubte das es so eine Stadt hier sicher geben würde.

"Diesen Befehl können wir leider nicht ausführen Sir. Anordnungen der Prinzessin haben eine höhere Priorität." Ich seufzte nur und gab mich geschlagen. Ich folgte weiter dem Geräusch und fand Big Mac bald unter einem großen Baum stehen den er gerade seiner Ladung entledigt hatte.

"Morgen Big Mac! Kannst du ein wenig Hilfe gebrauchen?" Er sah ich zu mir um und musterte kurz die Situation hinter mir.

"Eeyup." sagte er nur und deutete mit einem Blick über das Feld vor ihm. Ohne groß weiter zu überlegen machte ich mich an meine Arbeit was mir von den beiden Wachen komische Blicke bescherte. Sie waren wohl nicht gewohnt jemanden mit dem Siegel arbeiten zu sehen. Die monotone Arbeit unter den Bäumen war genau das was ich brauchte zum Denken, denn der gestrige Tag war noch lange nicht vergessen. Es war so eine Eigenart von mir schlechte Gedanken mit meinem Humor zu verdrängen, aber das half nicht ewig. Twilight wäre stolz auf mich gewesen, denn ich machte innerlich eine kleine Liste mit den positiven und negativen Dingen die die Ereignisse mit sich gebracht hatten. Ganz weit oben bei den positiven Dingen waren natürlich meine neuen Freunde und natürlich AJ. Dann die Tatsache das ich Magie beherrschte und in der Welt war in die ich mich so oft in Träumen geflüchtet hatte. Negativ war die Sache mit meiner Familie, sie würden oder hatten mich bereits vergessen, einfach so. Wenigstens trauerten sie so nicht um mich, das gab mir wieder einen kleinen positiven Schub.

"Verdammt!" schrie ich auf. Ich war so in Gedanken gewesen das ich den nächsten Baum nicht richtig getroffen hatte. Mein rechter Hinterhuf war leicht abgeknickt und der Schmerz zog langsam das Bein hinauf. Ich ließ das Gelenk ein wenig rotieren und machte eine kurze Pause. Die beiden Wachen standen immer einige Meter hinter mir und beobachteten mich, machten aber keine Anstalten mir zu helfen als ich mich verletzte.

"Alles in Ordnung, Sugarcube?" AJ kam an einigen Bäumen vorbei zu mir.

"Morgen AJ. Ja bei mir ist alles OK. Nur den Baum nicht richtig getroffen, war zu sehr in Gedanken." Sie setzte sich neben mich und begutachtete meinen Huf.

"Worüber hast du denn nachgedacht?" Sie drehte meinen Huf etwas heftiger was einen stechenden Schmerz durch meinen Körper jagte und mich zu zucken brachte.

"Nur darüber was ich jetzt machen will. Ich brauche Arbeit um Geld für eine Unterkunft zu bekommen, ich will euch hier nicht auf der Tasche liegen." Sie drehte heftiger an meinem Huf.

"Ich habe es dir schon einmal gesagt, du bist hier immer willkommen. Wir bauen eher ein neues Gästezimmer als dich raus zu schmeißen." Ich konnte nicht anders als sie zu umarmen und ich war froh dass sie meine Geste erwiderte. Als wir uns trennten gab sie mir noch einen schnellen Kuss auf meine Wange. "Deine Verletzung sollte sich am besten Fluttershy mal ansehen, nicht das es schlimmer wird."

"Glaubst du sie wird raus kommen so lange die beiden dahinten bei mir sind?" Ich deutete auf die beiden Wachen die sich leicht abgewandt hatten da ihnen es wohl peinlich war uns direkt zu beobachten. "Aber ich glaube ich habe eine Lösung für das Problem. AJ du musst mir nur gleich beim galoppieren helfen." Sie nickte und ohne zu wahren gab ich ihr einen Kuss. Es erinnerte mich an den Abend den wir zusammen verbracht hatten, es war ein herrliches Gefühl aber ich durfte mich nicht zu sehr verlieren. Der Kuss zeigte die gewünschte Wirkung, denn die beiden Wachen drehten sich nun komplett von uns weg um uns ein wenig Privatsphäre zu geben und schnell zog ich mich aus dem Kuss zurück und lief mit AJ davon. Ich lehnte mich dabei an sie um mein verletzten Huf zu stützen und wären da nicht die Verletzung und die beiden Wachen wäre das ein sehr schöner Moment zum Genießen gewesen. Wir kamen an den Rand der Farm und damit auch den Zaun, aber statt auf den Weg zu wechseln blieben wir in den Büschen von Sweet Apple Acres. Der Weg wäre viel zu Auffällig gewesen und die beiden hätten uns sofort wieder gefunden. Wir gingen von Galopp in einen leichten Trab über und ich konnte sehen das AJ über beide Ohren am Strahlen war. "Dann erzähl mal, was habe ich gestern verpasst nach dem ich außer Gefecht war?"

"Nun, Prinzessin Celestia hat noch deinen Titel verkündet, einige Fragen beantwortet und danach hat sie dir den Reif angelegt und hat sich verabschiedet." Fasste sie den alles zusammen.

"Meinen Titel?" Ich ging im Kopf alle Adelstitel die ich kannte, was nur sehr wenige waren.

"Nun es ist nicht wirklich ein Titel Sugarcube, mehr dein Status." Sie überlegte. "Vielleicht sollte dir Twilight das erklären, sie kennt sich besser aus mit diesen Dingen."

"Wenn sie das erklärt verstehe ich aber auch nur die Hälfte. Ich würde das von niemand lieber hören als von dir." Sie lief leicht rot an.

"Nun du bist jetzt so was wie ein Prinz, aber auch wieder nicht. Wie gesagt ist das irgendwie kompliziert." Sie schien sich zu schämen es nicht genau erklären zu können.

"Dann wiederhole doch einfach was die Prinzessin gesagt hat." Ich als Prinz, das war ein Witz für sich.

"Nun ja, Prinzessin Celestia hat dich als ihren Sohn in ihre Familie aufgenommen, aber sagte gleichzeitig das du keine Ansprüche hättest, dann noch einen Haufen Zeug wegen Diplomatie. Wenn du das genauer wissen willst musst du wohl eine Zeitung kaufen Sugarcube. Ich bin nicht so gut mit solchen Dingen." Mein Kopf blieb irgendwie an dem Stück hängen das Celestia so was wie meine Mutter sein sollte und ich wusste nicht ob ich froh oder ängstlich sein sollte. In meinen Kopf schwebten dazu unendliche Trollestia oder Molestia Witze umher. Aber eines war ich auf jeden Fall, dankbar das mich jemand trotz der ganzen Umstände so offen aufgenommen hatte. Zu einem AJ, die mich liebte für das wer ich war und nun noch die Prinzessin selber und ich wäre ein Arsch das nicht zu schätzen zu wissen. Ich lehnte mich etwas mehr an sie bevor ich sprach.

"Ich mag dich genauso wie du bist." Sie lehnte sich auch ein wenig gegen mich und so dauerte es nicht lange bis wir die Stadt erreichten. Bevor wir aus den Büschen stiegen schaute ich mich um ob die Wachen inzwischen hier nach uns suchten aber sie waren nirgends zu sehen. Sie dachten wahrscheinlich das wir irgendwo auf dem Gelände der Farm verschwunden waren. Ponyville war immer noch Geschmückt wie es gestern Abend war und kein Pony schien den Anschein zu machen sich darum zu kümmern. "Wie lange bleibt denn die Dekoration noch hängen? Nicht das ich es nicht schön finden würde aber der Besuch ist doch vorbei." AJ schaute mich an als ob ich irgendetwas dummes gesagt hätte.

"Oh, Entschuldige Sugarcube. Ich hatte vergessen das du ja nicht von hier bist. Übermorgen ist das Frühlingsfest, wie jedes Jahr am ersten Mai." Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte erhellte ein Blitz meine Sicht gefolgt von einer unglaublichen Menge Wörter die mir an den Kopf geschmissen wurden. Vor mir und AJ standen einige Reporter, was ich an den Notizblöcken und den Kameras erkannte und stellten eine Frage nach dem anderen.

"Wie ist ihr voller Name in der Welt aus der sie kommen?"

"Wo wohnen sie zu Zeit?"

"Ist das hier ihre Freundin?"

"Was tun sie für ihren Lebensunterhalt?"

Und das waren nur einige der Fragen die ich heraus hören konnte. AJ war genauso überfordert wie ich mit der Situation und langsam wurden wir weiter von den Reportern belagert. "Platz da für eine Lady!" Rarity drängelte sich durch die Menge und landete dann vor uns. Schnell erhob sie sich wieder und baute sich vor uns auf wobei ihre Mähne immer auf und ab hüpfte. "Meine Herren was ist das für ein Benehmen in der Gegenwart von Adel. Bitte besinnen sie sich und stellen ihre Fragen bitte nach dem sie einen Termin gemacht haben." Rarity erreichte es mit ihrer Ansprache das sich die Meute zu schämen schien. Sie knickten ein und traten einige Schritte zurück. "Schon besser. Wenn sie also Fragen haben, melden sie sich wie es sich gehört, vorher an." Langsam traten die Reporter den Rückzug an und der Weg vor uns gab sich wieder frei.

"Danke Rarity, diese Burschen waren ziemlich aufdringlich."

"Kein Problem Darling, wenn es darum geht mit der Presse um zu gehen bin ich genau die richtige."

"Ähm.. ist alles in Ordnung?" Ich drehte mich zur Quelle der Flüsterstimme die ich gerade hinter uns vernommen hatte. "Ich dachte schon die währen wider hinter.. oh tio, ich meine Blue Light was ist mit deinem Huf passiert?" Fluttershy flog zu mir herüber und inspizierte sofort meine Verletzung.

"Danke Fluttershy, wir waren eh gerade auf dem Weg zu dir deswegen. Was macht ihr beide den hier draußen?" Fluttershy holte von irgendwo einen erste Hilfe Kasten hervor und fing einen Verband um meinen Huf zu machen.

"Nun Darling, da das Wetter neulich unseren Tag im Spa unmöglich gemacht hat, gehen wir nun heute und nach der ganzen Aufregung der letzten Tage habe ich das auch bitter nötig." Ich verbiss mir einen Kommentar da ich ihr dankbar war.

"Eine Frage habe ich noch Rarity, gibt es wirklich eine offizielle Stelle an die sich, wegen Fragen an mich, wenden können?" Hatte ich etwa ein Postfach oder so?

"Nicht das ich wüsste. Aber das wissen diese Klatschreporter natürlich nicht Darling." Rarity hatte tatsächlich die Reporter rein gelegt. Dafür könnte ich echt anfangen sie zu mögen. Ich konnte nicht anders als darüber zu lachen genau wie Applejack und Rarity selber. Fluttershy biss indessen mit ihren Zähnen die Bandage durch und packte den Rest wieder in ihren kleinen Kasten.

"Danke Fluttershy, dann kann ich ja weiter arbeiten."

"Oh nein Mister, wirst du nicht!" Sie huschte in meine Sicht und schaute verärgert. "Also... wenn es dir nichts ausmacht. Du solltest es die nächsten Tage vermeiden den Huf zu belasten." Sie ging wieder einen Schritt zurück.

"Das wird schon Fluttershy, solange ich AJ hier habe passt das schon." Bei meinen letzten Worten trat diese einen Schritt zur Seite und ich landete auf dem Boden da ich mich immer noch gegen sie gelehnt hatte.

"Hör besser auf Fluttershy Sugarcube. Wir haben es vorher auch ohne dich geschafft und werden es auch ein oder zwei Tage wieder. Also mach dir einen schönen Tag, Celestia weiß du hast es nötig." Fluttershy und Rarity stimmten ihr nickend zu bevor AJ sich auf den Weg zurück zur Farm machte um ihren Bruder zu helfen.

"Darling ich habe da mal eine Frage. Seid ihr beiden jetzt zusammen oder nicht? Ich bin ein wenig verwirrt mit der Situation." Fragte Rarity nach dem sie mir auf die Beine geholfen hatte. Der Huf schmerzte noch etwas aber dank der Behandlung war es mehr als erträglich.

"Weiß ich nicht Rarity, wir haben nie über so was gesprochen." Sie rollte mit den Augen und hielt sich einen Huf an die Stirn als wollte sie gleich umfallen. Fluttershy hingegen lief nur leicht rot an bei dem Thema und ich wahrscheinlich auch. "Wieso fragst du Rarity?" Ich wusste das sie, entgegen aller Gegensätze, eine gute Freundin war und sich sorgen machen musste.

"Nun, es ist ungewöhnlich das zwei Ponys die sich mögen es nicht offiziell machen mein Lieber."

"Offiziell? Du meinst wie Heiraten?"

"Oh, da denkt jemand ein paar Schritte zu weit." Sie lachte. "Nein, es geht eher darum die Stute seiner Wahl zu fragen ob meine eine Beziehung möchte, mehr nicht. Auch wenn es eher üblich das die Stute fragt. Die meisten jungen Paare geben dann einen kleinen Empfang zu dem Anlass." Gut, also fragt man hier die Stute für jeden Schritt, keine neuen Tricks lernen für mich.

"Und wann stellt man für gewöhnlich diese Frage?" Ich musste mir von Twilight unbedingt ein Buch über soziale Gepflogenheiten besorgen.

"Bei dem ersten Date Darling, deswegen bin ich ja so verwundert. Wird das bei euch nicht so gemacht." Ich schüttelte den Kopf. "Na, wie auch immer. Wir müssen weiter, kommst du Fluttershy?" Diese hatte gerade ihre Aufmerksamkeit einem Schmetterling geschenkt, nickte nun aber Rarity zu und beide gingen ihres Weges nach dem wir uns verabschiedet hatten.

Da AJ mich so nett gezwungen hat den Tag Tag sein zu lassen konnte ich ihn auch nutzen ein wenig mehr über meine Magie zu erfahren und da ich auch noch ein Buch brauchte war mein Ziel klar. Mit meinem Huf dauerte es zwar etwas und die ganzen Blicke der Bewohner machten es nicht angenehmer, aber ich erreichte Bibliothek und tat es Rainbow Dash gleich. Ich öffnete die Tür, ohne zu klopfen und trat ein. Hauptsache ich war diese Blicke los. Twilight war gerade dabei einige Bücher in ein Regal zu räumen und ein köstlicher Geruch aus der Küche sagte mir das Spike am Kochen war.

"Hallo Twilight, ich bin hier wegen dem Magie Unterricht und wegen einem bestimmten Buch." Twilight schien mich nicht zu hören. "Twilight?" Immer noch nichts. "TWILIGHT SPARKLE!" Dieses Mal leuchtete der Reif an meinem Huf als ich sprach und verstärkte das gesagt so sehr das die kleine Statur von dem Tisch in der Mitte des Raumes viel. Ihre Frisur hatte ich auch etwas aus der Form gebracht und Spike öffnete nun die Tür um zu sehen was los war. Als der kleine Drache Twilight sah und wie ich verwundert daneben stand brach er in Gelächter aus.

"Dude, das ist Hammer!" Twilight schien genervt zu sein und ich überlegte mir den besten Weg meinen Lehrer heute den letzten Nerv zu rauben. Ich stellte mich auf ihre andere Seite und holte tief Luft.

"FUS RO DAH!" halte es durch die Bibliothek in der königlichen Canterlotstimme und brachte ihre Frisur wieder in die Ausgangsposition. Ich schloss mich dem kleinen Drachen in seinem herzhaften Lachanfall an.

"Ha ha, sehr witzig Jungs!" sagte diese schnippisch. "Was führt dich her Blue Light?"

"Du weißt das die Prinzessin mir diesen Namen gegeben hat." Und Twilight Mimik sollte ich das wohl besser schnell zu schätzen lernen. "Dann nenn mich wenigstens Light." Moment mal, dachte ich mir. Mein Name ist Light und meine Freundin liebt Äpfel über alles? Ich glaube ich hatte meinen Meister gefunden.

"OK Light, warum bist du hier?"

***

Der Nachmittag wollte irgendwie kein Ende nehmen, ob es nun an den endlosen Vorträgen von Twilight lag oder an den immer gleichen Übungen die ich machen musste war mir egal. Irgendwie sehnte ich mich nach ein wenig Musik. Vielleicht konnte Vinyl mein Handy wieder zum Laufen bringen wenn ich es ihr eine Zeit überlassen würde, immerhin hatte sie ja praktisch hier die Batterie erfunden. Der, gefühlt, hundertste Apfel verwandelte sich nun langsam in eine Birne. Twilight machte mir deutlich dass es noch zu schwer für mich sei die Form so drastisch zu ändern und das kleine Schritte der beste weg währen.

"Twilight weißt du einen Ort wo man gut üben kann ohne andere zu gefährden?" Ich hielt nicht viel von dieser Methode. Sie überlegte kurz.

"Du könntest in den Wald gehen, aber wenn du dich an meine Anweisungen hältst sollte schon nichts passieren." Ich warf einen Blick aus dem Fenster, es konnte noch keine vier Uhr sein.

"Weißt du ich muss noch wohin, was dagegen wenn ich morgen noch mal wieder komme?"

"Ich glaube ich habe noch Platz in meinem Kalender dafür, also kein Problem."

"OK, danke Twilight. Ich mache mich auf den Weg und danke nochmal für den Unterricht." Ich hatte einige neue Ideen gewonnen und war sehr ungeduldig sie zu versuchen. Ich huschte so schnell wie es mein Huf erlaubte aus der Bibliothek in Richtung den Everfree Forest. Ich dachte mir nichts weiter dabei, denn wenn Twilight ihn als Übungsort vorschlug konnte ja nicht viel passieren oder?

Kapitel 15 - Lachen im Angesicht der Angst

Ich musste zugeben ich fühlte mich großartig, angesichts der Tatsache das mir der Everfree Forest irgendwie keine Angst machte. Wolken die sich von alleine Bewegen und Tiere die sich um sich selber kümmern als Bedrohung zu sehen lag dem Menschen auch irgendwie nicht nahe. Ich war zwar nun keiner mehr aber meine Erinnerungen hatte ich ja zum Glück behalten. Der Wald selber schien sich kaum von einem Wald in unserer Welt zu unterscheiden nur das er eben viele Pflanzen und Wesen beherbergte die ich nicht kannte aber solange mir nicht eine gewisse blaue Blume vor den Huf kam war ich sicher mit allem fertig zu werden. Das letzte Mal das ich richtig Angst hatte war als ich als Kind des Nachts aus meinem Bett geschlichen bin um den Film Alien zu gucken ohne die Folgen, wochenlange Albträume, zu bedenken. Wenn jeder Schatten zu dem wird was du momentan am meisten fürchtest treibt man zwangsläufig die Stromrechnung nach oben. Wälder hatten mir nie Angst gemacht, egal ob Tag, Nacht oder Freitag der dreizehnte und nachts. An Halloween, oder hier Nightmare Night, vor ein paar Jahren haben wir mit allen Freunden zusammen eine Nachtwanderung durch den Wald bei uns zu Hause gemacht. Ein Kumpel und ich haben uns dann abgesondert und uns als Scream verkleidet und haben den Rest erschreckt. Nur ein weiterer Freund, der die Leute führte, war eingeweiht und wir hatten einen großen Spaß. Das sind die Vorteile wenn man auf dem Land lebt. Wenn ich an die Universität gehen wollte hatte ich eigentlich vor in die Stadt zu ziehen aber kleine Orte hatten es mir wohl irgendwie angetan.

Obwohl die Sonne noch am Himmel war wurde der Wald mit jedem Schritt ein wenig dunkler um mich herum. Ich machte mir aber keine Sorgen deswegen, solange ich nämlich immer in dieselbe Richtung ging brauchte ich nur umdrehen um den Wald wieder zu verlassen. Die Äste der Bäume hingen tief und wehten leicht im Wind was die diversen Spinnennetze wie Segel wehen ließ. Ich sah Pflanzen wie Himbeersträucher und kleine Erdbeerpflanzen aber auch viele die aussahen als würde grüner Glibber aus ihnen springen wenn man sich ihnen nur nähert. Meinen Weg setzte ich so lange fort bis ich eine kleine Lichtung erreichte die Ideal für einige magische Experimente war. Mein Kopf hatte sich schon einiges zurecht gelegt. Was würde passieren wenn ich nur die Form oder die Größe ändern würde ober das Material selber. Ein Apfel aus Stein würde ein wesentliches besseres Geschoss abgeben als ein normaler, leider gab es hier keine und ich hatte vergessen einen mitzunehmen. Der Boden und das Holz müssten als Versuchsobjekte reichen und so hob ich einen Ast vom Boden auf, er schmeckte nicht sonderlich gut.  Ich fing an mich zu konzentrieren, stellte mir die Symbole vor die nötig waren um aus dem Holz etwas Härteres zu machen, Eisen oder Platin schossen mir durch den Kopf. Ich konnte mit meiner Zunge spüren wie sich der kleine Ast veränderte und sich langsam mit einer neuen Schicht zu umgeben schien. Nach einigen Sekunden war es dann vollbracht und er schimmerte in einen hellen Silber. Der eigentliche Test kam nun aber erst und ich fing an den Ast gegen den erst besten Baum zu schlagen, was keine gute Idee war. Das Metall erschütterte und ich dachte ich hätte mehrere Zähne dabei verloren. Ich ließ ihn fallen und sah sofort wie sich der Ast langsam wieder in seinen alten Zustand versetzte.

"Konzentration." Murmelte ich mir selber zu und während ich mit einem Huf meinen Kiefer inspizierte. Mein nächster Versuch war es nicht das Material sondern nur die Form zu ändern den mein Vorbild war klar. Full Metal Pony grinste ich in meinen Gedanken.

***

Die Zeit verging wie im Fluge genau wie meine Ausdauer. Ich wusste nicht wie Twilight es schaffte den halben Tag ihre Magie zum Schweben von Objekten zu benutzen und dann noch zu üben. Sie musste wirklich viel mehr magische Kraft haben als ich oder andere Einhörner. Mein größter Erfolg in den Stunden die ich hier verbrachte hatte war es gewesen eine Mauer aus dem Boden zu stampfen. Bei den ersten Versuchen war sie nur wenige Zentimeter dick gewesen aber mit mehr Übung war ich zuversichtlich das zu verbessern. Ein Geräusch kam hinter mir aus den Büschen und drehte mich zu der Quelle. Ich hatte die letzten Minuten unter einem der Bäume gelegen um dem Schweiß eine Möglichkeit zu geben auf den Boden zu laufen. Der kleine Busch raschelte erneut als ich langsam näher ging und zugleich bereute ich meine Neugier den ein Manticore sprang hervor.

"Ähm... hi... du kennst nicht zufällig Pinkie Pie oder?" Mal ernsthaft, wie passte das riesige Ding in den kleinen Busch. Das Wesen war etwa doppelt so groß wie ich und gebaut wie ein Löwe, wären da nicht die Flügel, Fledermausohren und der Scorpionschwanz könnte er auch glatt als einer durchgehen. Aus Erfahrung, die man nun mal hat wenn man ein Leben lang am Wald wohnt, ging ich langsam rückwärts ohne die Augen von dem Manticore zu lassen. Ich durfte ihm nicht zeigen das ich Angst hatte. Er knurrte machte aber keine Anstalten anzugreifen doch bevor ich selber hinter einem der Bäume verschwinden konnte stolperte ich mit meinem verletzten Huf über einen dicken Ast am Boden.

Das war die Einladung auf die der Manticore gewartet hatte denn sofort hastete er los und holte mit seiner Pranke zu einem Erstschlag aus. Aus Reflex oder weil ich die Runen noch im Kopf hatte baute ich eine Mauer vor mir auf die aber sofort unter der Wucht des Schlages in sich zusammen viel und eine Staubwolke hinterließ. Die machte ich mir zunutze und rappelte mich auf um davon zu laufen, was aber durch meinen Huf verhindert wurde. Durch den Sturz war es wieder als wäre die Verletzung gerade erst passiert und so blieb mir nichts als humpeln. Die große Katze hinter mir brauchte ein wenig um zu merken das ich nicht mehr in der kleinen Staubwolke war aber als sie sich lichtete war es mit einem Satz hinter mir und würde mich sehr bald einholen wenn es so weiterginge. Ich platzierte immer wieder kleinere Mauern hinter mir, die aber gegen das Tempo und Gewicht des Monsters nichts auszusetzten hatten und im besten Falle mir nur Kondition raubten. Ich verfolgte dieselbe Taktik die mir schon Big Mac vom Hals gehalten hatte, ich lief immer eine Kurve sobald es sich anbot.

Große Tiere oder eben Ponys hatten es schwerer ihr Gewicht in die neue Richtung zu lenken und das war mein Vorteil aber euch mein größter Nachteil denn meine Orientierung war nun im Eimer. Selbst wenn ich also das Teil hinter mir los würde wäre ich immer noch in diesem Wald aber das Problem hatte Zeit bis ich sicher war das erste Problem zu überleben. Ich sah einen niedrigen Ast auf mich zukommen was sofort eine Idee hervorrief, ich huschte unter ihm hindurch aber nicht ohne ihn in ein wenig Platin zu verwandeln. Ich schaute nicht zurück aber der Aufprall von Zähnen auf eine Stange war ein wenig wie Musik in meinen Ohren die durch den Aufschrei danach sich anfühlten als würden sie Bluten. Ich hörte einen Baum auf den Boden auftreffen und danach wieder die gewohnten schweren Schritte es Manticores hinter mir doch diese hielten nicht lange an. Das Vieh brüllte auf und ich merkte nur wie ein Luftzug hinter mir vorbei schoss was meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

Der Manticore war nicht mehr zu sehen dafür aber eine breite Lücke im dichten Geäst der Bäume neben mir und kurz darauf kam ein bekanntes Gesicht aus dem Loch zurück. "Sag mal spinnst du?! Was machst du hier im Wald?" brüllte Rainbow Dash mich an. Ich nutze die Pause eher dazu meinen Atem zu sammeln statt ihr zu antworten. "Komm jetzt, wir müssen hier raus. Das Vieh kommt gleich wieder zu sich." Sie versuchte mich unter meinen Vorderbeinen zu greifen und abzuheben aber ich strampelte praktisch um mein Leben. Es gibt nur eine Sache in meinem Leben, neben einer Manticore Attacke, die mich sofort in Panik versetzt, Höhe. Ich hatte schon mein ganzes Leben Höhenangst und das fing schon bei der dritten Stufe einer Leiter an. "Warum zappelst du..." Mehr konnte sie nicht mehr sagen bevor wir beide wieder auf den Boden aufschlugen.

"Schuldige Rainbow, ich bin nicht so der Freund von großer Höhe." Sie erhob sich vom Boden und rieb sich die Seite.

"Ich habs gemerkt." Noch bevor sie wieder ganz auf allen Vieren war hob sie wieder ab aber diesmal durch den Schlag einer großen Tatze die sie traf. Sie flog einige Meter bevor sie mit voller Wucht gegen einen Baum traf, was dazu führte das ihr Flügel nun komisch Abstand und dann liegen blieb. Der Manticore wandte sich mir zu und brüllte mir mit aller Kraft ins Gesicht. Wenn ich jetzt laufen würde, wäre Rainbow diejenige die er sich zuwenden würde, das kam also nicht in Frage. Ich bewegte mich langsam in einem Halbkreis zu der Stelle an der sie lag ohne dabei das Vieh wieder aus den Augen zu lassen. Das Spiel begann von vorne aber diesmal war ich mehr als nur im Nachteil, denn laufen und ausweichen war keine Option. Ich konzentrierte meine Magie so gut es ging und bereitete vor diesmal eine Eisenfaust aus dem Boden schnellen zu lassen. Der Manticore stampfte mehrmals auf bevor er zu einem Sprung ansetzte und mit Hilfe seiner Flügel die Lücke zwischen und schloss. Alles oder nichts war kein Ausdruck für diesen Moment und zu meinem Glück gelang mir der Zauber aber nicht so wie geplant.

Der Pfahl kam aus den Boden nur das keine Faust am Ende war sondern eine Spitze und rammte sich in das Fleisch des Ungetümes. Die Wucht führte dann dazu dass er wie zuvor Rainbow einige Meter davon flog und im Gebüsch verschwand. Ich hatte keine Zeit mir das Blut aus dem Gesicht zu wischen denn ich musste Rainbow schnell aufwecken. Verletzen war das letzte was ich sie wollte aber zimperlich zu sein war das letzte was ich mir leisten konnte und so schlug ich ihr mehrmals mit meinem Huf durch das Gesicht. Sie kam nach einigen Sekunden zu sich und hielt sich sofort den verletzen Flügel. "Wieso tut mein Gesicht mehr weh als der Flügel?" War ihre erste Frage als sie wieder stehen konnte.

"Du kannst mir später gerne eine scheuern aber jetzt müssen wir hier weg. Ich weiß nicht wie lange die Wunde das Vieh abhält." Sie warf einen Blick an mir vorbei und sah den Pfahl der aus dem Boden kam.

"Warst du das?" Fragte sie unsicher.

"Ja, aber dazu haben wir später Zeit, kannst du laufen?" Sie nickte und ging voraus. Ich sagte nichts weiter und folgte ihr ohne weiter zu fragen denn wenn jemand sich hier auskennt dann jemand der täglich alles überblickt. Wir gingen schnell an dem Gebüsch vorbei in dem der Manticore verschwunden war nur um ein leises schmatzen zu hören. Wir tauschten verunsicherte Blicke aus bevor uns beide wohl die Neugier packte. Rainbow war die erste die einen Blick durch das Geäst warf, zog aber nach einer Sekunde sofort ihren Kopf wieder heraus und übergab sich in. Nun war ich erst Recht gespannt was da los war und steckte auch meinen Kopf in den Busch. Auf der anderen Seite lag der Manticore und rührte sich nicht, einer seiner Flügel hatte mehrere Löcher und ein Auge schien zu fehlen. Sein Mund öffnete sich langsam und hervor kamen mehrere kleine Fliegen die ich sofort wiedererkannte, Parasprites. Mehrere dieser kleinen Wesen tummelten sich um den Manticore und bissen hier und da ein Stück von ihm heraus. Sobald der bissen verschwunden war verdoppelte sich der Parasprite und die beiden fingen wieder an zu essen. Das ganze geschah so schnell das die Hälfte des Manticores bereits verschwunden war als sich mein entsetzten gelegt hatte und ich meinen Blick abwandte. Rainbow hatte sich scheinbar von dem Anblick erholt und kam zu mir herüber.

"Ich habe ja schon einiges gesehen aber was ist das?" Sie deutete auf den Busch hinter dem sich das grausame Schauspiel bot.

"Ich würde sagen das sind Parasprite, die fleischfressende Art. Noch ein Grund mehr zu verschwinden ehe sie uns bemerken." Rainbow nickte nur und wir machten uns auf den Weg. Es dauerte nicht lange bis sie wieder ganz bei sich war und warum sie nun hier laufen musste.

"Jetzt will ich aber erst recht wissen warum du im Wald bist. Als ich den Manticore habe brüllen hören dachte ich sehe nicht richtig." Ihr Flügel stand immer noch etwas ab, wenn ich raten müsste würde ich auf einen Bruch tippen.

"Ich wollte etwas üben. Was genau hast du ja gesehen. Twilight meinte der Wald wäre der richtige Ort." Sie blieb nicht stehen oder drehte sich um aber ich konnte den Huf in ihr Gesicht wandern sehen.

"Ist dir vielleicht mal in den Sinn gekommen das sie Whitetail Forest gemeint haben könnte?" Mir ging ein Licht auf und irgendwie schämte ich mich dafür daran nicht selber gedacht zu haben.

"Du meinst den Wald wo das 'Running Of The Leafs' stattgefunden hat und wo du dich mit AJ in den Haaren hattest?"

"Ja, der Wald... Moment! woher weißt du von der Geschichte mit AJ? Wir wollten darüber eigentlich nicht mehr sprechen." Jetzt hatte ich mich verplappert. Wenn AJ es ihr versprochen hatte würde sie es mir nie erzählen und die anderen sicher auch nicht.

"Antike Menschentechnologie?" Dass sie mir das nicht glauben würde wusste ich selber auch ohne das sie mich so komisch ansah.

"Wenn du es mir nicht sagen willst, bitte. Aber ich komme schon noch dahinter." Super, jetzt hatte ich Rainbow 'Lauschangriff' Dash auf mich selber angesetzt. Selbst die Prinzessin hatte es wohl für besser gehalten die Serie nicht zu erwähnen und immerhin hatte sie alles gesehen. Meine Angst, davor was die anderen denken würden, war es gewesen was mich bisher davon abgehalten auch dieses Geheimnis preiszugeben.

Die Bäume wurden langsam weniger und bald konnten wir den Rand des Waldes sehen. Rainbow hatte die ganze Zeit weiterhin versucht mir auf die Schliche zu kommen aber ich hielt dicht. Wenn ich jemals mit jemandem darüber reden müsste wären es als erstes AJ und Twilight. Und zwar genau in der Reihenfolge. Den Weg vom Wald in die Stadt legten wir relativ schnell zurück und bevor die Sonne verschwunden war standen wir vor der Bibliothek. Ich klopfte und Spike war es der die Tür öffnete.

"Boa Dude, was ist denn mit dir passiert?" Ich hatte das Blut in meinem Gesicht und Fell vollkommen vergessen, aber jetzt wurden mir die komischen Blicke bewusst die mir auf dem Weg zugeworfen wurden verständlich.

"Manticoreblut, nicht meines. Ist Twilight da? Wir haben glaube ich ein Problem." Spike ließ uns ein und dann machte er sich auf den Weg in den Keller um Twilight zu holen. Diese kam keine Minute später nach oben und warf mir einen angewiderten Blick zu.

"Du hast also wirklich einen Manticore gegessen?" Erst war ich perplex von ihrer Frage, schüttelte dies dann aber ab.

"Wie kommst du denn darauf?"

"Naja Spike sagte du seist voll mit Blut von einem Manticore und da du mal Fleischfresser warst..." Sie brachte es nicht fertig den Satz zu beenden und das brauchte sie auch nicht.

"Twilight." Ich zeigte mit einem Huf auf mich selber und ging meinen Körper ab. "Ich bin zu einhundert Prozent Pony. Ich kann Fleisch nicht mal mehr kauen geschweige denn verdauen oder das ich Appetit darauf verspüren würde." Sie nickte und entschuldigte sich schnell was ich ihr ohne weiteres verzieh, denn nicht jeden Tag läuft ein Pony blutverschmiert in ihr Haus. Ich fing an zu erzählen was im Wald passiert, warum ich da war und alles nach dem der Manticore aufgetauchte. Sie entschuldigte sich abermals an der Stelle als ich erzählte, dass ich Whitetail und Everfree missverstanden hatte. Das mit einem ruhigen Ort zum Trainieren nicht Everfree gemeint sein konnte schien wohl Allgemeinwissen hier zu sein. Der Faktor, das mich das Wetter oder die Tiere die sich um sich selbst kümmern nicht störte erschreckte aber beide wieder ein wenig, was ich dann auch erklären musste. Als ich anfing von den Parasprite zu erzählen hielt sie Spike die Ohren zu und das war vielleicht auch besser so. Nachdem ich fertig war wandte sie sich aber erst mal Rainbow Dash zu und brachte mit ein wenig Magie ihren Flügel wieder in Form. Sie sollte zwar vermeiden ihn ein paar Tage zu benutzen aber ein Flug nach Hause dürfte kein Problem sein, meine Twilight abschließend bevor sie Spike nach oben schickte.

"Und ihr seid sicher das die Parasprite den Manticore..." Sie schluckte. "Gegessen haben?" Wir beide nickten und Rainbow schien allein der Gedanke den Magen zu verdrehen. "Ich verstehe nicht wie das sein kann. Parasprite ernähren sich eigentlich von denselben Pflanzen wie wir. Wieso essen sie auf einmal Tiere." Als Twilight den letzten Satz gesprochen hatte viel mir der Grund praktisch von den Augen aber wenn ich ihn preisgab würde ich wieder Wissen offenbaren müssen das ich nicht haben dürfte. Hier stand aber mehr auf dem Spiel, denn irgendwann würde ihnen das Futter im Wald ausgehen und dann ist Ponyville der nächste Ort wo es leckeres Fleisch gibt, Ponyfleisch.

"Twilight ich habe da eine Vermutung." Beide, Twilight und Rainbow sahen mich verwundert an. "Erinnert ihr euch an den Vorfall mit den Parasprites hier in der Stadt?" Beide nickten. "Bevor Pinkie sie in den Wald zurück lockte hast du sie doch verzaubert, so das sie eure Nahrung in Ruhe lassen. Ich vermute das der Zauber so gestaltet war das alles aus deiner Sicht als Nahrung gilt ein Tabu sein soll. Häuser, Steine und andere Objekte sind keine Nahrung für dich oder andere Ponys. Fleisch genauso wenig. Im Wald gibt es fast nur Pflanzen oder Tiere und das eines davon fällt in die Kategorie Nahrung, das andere weniger." Twilight folgte mir in ihrem Kopf während Rainbow gelangweilt einige Titel in den Bücherregalen las.

Es dauerte nicht lange bis Twilight dann zu demselben Schluss wie ich zu kommen schien. Irgendwann würden keine Tiere mehr im Wald sein und dafür umso mehr Parasprite mit Heißhunger. "Ich muss sofort was nachschlagen, einen Brief an die Prinzessin schreiben, ich..." Sie lief wie eine Irre um den kleinen Tisch in der Mitte der Bibliothek und zählte weiter auf was zu tun wäre. Ich wollte gerade versuchen sie wieder zurück zu holen da blieb sie von alleine stehen und ich konnte entsetzten in ihren Augen sehen. "Fluttershy, sie wohnt direkt am Wald und beherbergt einen Haufen verletzter Tiere, sie ist in Gefahr!"

null

Das Tempo mit dem Twilight und Rainbow Dash aus der Bibliothek galoppierten war schon Rekord verdächtig. Ich versuchte mit den beiden mitzuhalten, aber meine Verletzung und die Erschöpfung des ganzen Tages hinderte mich daran und so viel ich nach wenigen Sekunden schon weit zurück. Mir viel dadurch erstmals richtig auf wie schnell Ponys eigentlich sein können und das ich beim besten Willen nur halb so schnell war. Das laufen oder traben viel mir zwar mittlerweile relativ leicht, aber bei einem vollen Galopp würde ich bestimmt immer noch über meine eigenen Beine stolpern.

Ich hielt an um meinen Lungen eine Pause zu gönnen und setzte mich erst einmal. Die Hauptstraße leerte sich langsam, passend dazu das die Sonne schon fast verschwunden war. Was wollte Twilight gegen die Parasprite machen? Konnte sie den Zauber aufheben? Mit viel nur eine Antwort auf die Frage ein, Pinkie Pie. Sie hatte damals mit ihrer Ein-Pony-Band Vorrichtung Ponyville von der Plage befreien können bevor davon nichts mehr übrig war. Wenn sie erneut unter dieser Hypnose wären könnte Twilight in Ruhe sich etwas überlegen, je nachdem wie lange Pinkie spielen könnte. Ich sammelte meine letzten Kräfte und machte mich auf dem Weg zu Sugarcube Corner, was nicht sehr weit entfernt war. Gekonnt ignorierte ich das Schild an der Tür das sagte das geschlossen sei und trat in die Bäckerei. Zu meiner Überraschung waren die sonst so prall gefüllten Regale leer und auch der übliche Geruch nach Zucker war schwächer als ich es in Erinnerung hatte. "Pinkie?" Keuchte ich. Die Tür hinter dem Tresen öffnete sich und eine zitternde Pinkie Pie kam zum Vorschein. Es sah nicht danach aus als ob sie Angst hätte sondern eher so als hätte sie einen kleinen Zuckerschock und hatte nun ernste Bedenken was mit den Kuchen passiert war.

"Hallo tio, Blue, Light... Was gibts?" Ihre Stimme klang als würde sie gegen einen Ventilator ansprechen und dabei kam sie so schnell sie konnte zu mir herüber geeilt.

"Was ist mit dir los Pinkie?"

"Meine Pinkie Sinne schlagen schon eine Weile aus. Dabei habe ich den ganzen Tag noch keinen Parasprite gesehen. Aber die Kuchen sind in Sicherheit, also keine Panik." Mit den letzten Worten warf sie einen Huf um meine Schulter und rieb mit dem anderen in meiner Mähne herum. Ich befreite mich irgendwie aus ihrem überraschend starken Griff und richtete mich wieder her.

"Pinkie, wir haben Parasprites im Wald gefunden, darum bin ich auch hier. Twilight und Rainbow brauchen wahrscheinlich deine Hilfe. Fluttershy ist auch in Gefahr darum sind sie zu ihr." Der Rest der Geschichte war gerade nicht wichtig.

"Oh, OK Dokey." Sie sauste, immer noch leicht zitternd, die Treppe hinauf und kam keine zwei Sekunden später mit ihrer Musikvorrichtung wieder nach unten. "Dann nichts wie los." Sie packte mich wieder in ihren Griff und schleifte mich hinter ihr her. Die Frage wie sie das machte, mit der schweren Ausrüstung, wollte ich nicht beantwortet haben. Der Weg von der Bäckerei bis zur Hütte von Fluttershy dauerte normal etwa zehn Minuten wenn man es eilig hatte. Pinkie hingegen brauchte irgendwie weniger als zwei. Es war als würde sie bestimmte Stellen auf dem Weg einfach überspringen. Als die Hütte schließlich in Sichtweite kam konnte ich schon Twilight, Rainbow und Fluttershy ausmachen. Sie standen auf der kleinen Brücke vor dem Haus und versuchten Fluttershy von hier weg zu zerren.

"Fluttershy! Es ist zu gefährlich hier. Wir müssen hier weg." Hörte ich Twilight ihre Freundin anreden. Pinkie blieb direkt vor der Brücke stehen, was dazu führte das ich über ihre Schulter flog und Bauch nach oben Rainbow in das Gesicht schaute.

"Da bist du ja endlich. Hilf uns Fluttershy von hier weg zu holen." Sagte sie ohne eine Miene zu verziehen.

"Light, warum hast du Pinkie mitgebracht?" Warf Twilight ein. Ich lag immer noch am Boden und nun sahen drei Gesichter auf mich herab.

"Ablenkung?" Während Rainbow mich weiter fragend ansah schien Twilight schnell zu begreifen und Pinkie lachte nur kurz.

"Super Idee! Rainbow, nimm Fluttershy und hilf ihr mit den Tieren. Mit Pinkies..." Twilight deutete auf die Vorrichtung auf ihrem Rücken. "'Was auch immer', sollte die Zeit reichen ihre Tiere zu evakuieren." Rainbow salutierte kurz und schnappte sich Fluttershy, die auf der Brücke gestanden und alles beobachtet hatte, dann verschwanden beide in der Hütte. "Pinkie, komm wir gehen diese Parasprite suchen. Ponyville ist nicht sicher solange sie in der Gegend sind." Pinkie setzte eine ernste Miene auf und hüpfte dann mit Twilight langsam in Richtung Wald davon.

"Und was ist mit mir?" rief ich den beiden nach.

"Du bist schon erschöpft genug. Ruhe dich am besten aus." Ich seufzte nur denn ich wusste irgendwo hatte sie recht aber es wurmte mich die beiden alleine gehen zu lassen. Ich realisierte das ich immer noch auf dem Boden lag und erhob mich schnell. Die Parasprite hatten den Manticore überwältigt nach dem ich ihn verletzt hatte. Der Lärm der Jagd hatte sie aber nicht angelockt, sonst wären sie auch schon früher hinter mir her gewesen und das lies mir nur eine Schlussfolgerung: Es war das Blut. Also entweder lies ich die beiden suchen, ihnen würde dasselbe einfallen oder ich ging ihnen nach und zeigte ihnen wo die Stelle mit den Viechern war. Fluttershy und Rainbow würden schon alleine mit den Tieren klarkommen und so setzte ich langsam aber sicher meinen Weg in den Wald fort. Ich achtete darauf dieselbe Route zu nehmen wie die anderen vor mir, aber das war mit immer schwächer werdendem Licht nicht so einfach. Erschwerend kam hinzu, nun wo ich wusste was in diesem Wald lauert, das mit Angst doch ein kleines Problem war. Die Bäume, die heute Morgen noch eher einladend auf mich wirkten, waren dunklen Schatten gewichen und schienen praktisch mit Grimassen auf mich herab zu sehen. Ich legte einen Zahn zu und huschte, so schnell mir es die Sicht erlaubte, zwischen den Bäumen umher, was aber dazu führte das ich nicht mehr auf den Weg achtete und bald mitten im nirgendwo war.

"Super gemacht..." sagte ich leise zu mir selber. Wenn ich das nächste Mal so einen genialen Einfall haben würde sollte ich vorher mir eine langen. "Viel schlimmer kann es ja nicht mehr kommen." Ich kannte das Gefühl gerade gesagtes zu bereuen und es überkam mich sofort. Leuchtende gelbe Augen starrten mich aus nicht mal ein paar Metern Entfernung an und ein leises knurren war zu hören. In meinem Kopf ging ich alles durch welche Wesen aus Equestria ich kannte, aber die Lösung präsentierte sich in dem schwachen Mondlicht selber, ein Timberwolf. "Och, will Waldo einen Knochen?" Ich hatte zwar Angst vor großen Tieren aber Hunde zählten nie dazu, wo ich selber ja auch zwei hatte. Ein Schlag auf die Nase reichte meistens aus um ihnen zu zeigen wer der Chef war.

Der Wolf schien unbeeindruckt und kam langsam weiter auf mich zu und fletschte seine Zähne, die zu meiner Überraschung nicht aus Holz waren, wie der Rest von ihm. Was gäbe ich jetzt für ein Feuerzeug, aber da ich mein Leben lang noch nie eine Zigarette angerührt hatte besaß ich nie eines. Ich war zwar Müde, für diesen Wolf würde meine Kraft aber noch reichen. So begann ich die ersten Runen in meinem Kopf zu schreiben, was dazu führte das die Pfoten des Tieres von Erde umschlungen wurden und ihn an Ort und Stelle hielten. Ich hasste es andere zu verletzten, selbst das mit dem Manticore war nur ein Unfall. In meinem Leben habe ich nie eine Schlägerei begonnen oder provoziert, sondern wenn überhaupt nur reagiert. Ich ging näher an den Wolf heran und versuchte ihn mit meinem Huf zu streicheln aber er schnappte nur danach. "Dann bleibst du halt eine Weile da drin." Sagte ich ruhig zu ihm, bevor ich mich wieder auf den Weg machte. Ich wusste zwar nicht genau wie lange der Zauber anhalten würde, besonders da ich schon müde war, aber es sollte reichen um aus seiner Reichweite zu kommen.

Eine bestimmte Musik erfüllte die Luft als ich gerade den Wolf aus den Augen verloren hatte. Ich wusste zwar nicht wie sie hieß, aber die Bezeichnung Pinkie Polka war schon sehr treffend. Der Musik durch das Dunkle folgend fragte ich mich ob sie die Parasprite schon gefunden hatten oder ob sie mit der Musik sie anlocken wollten, aber die Antwort wurde mir durch lila Blitze, die durch die Nacht huschten, abgenommen. Twilight war dabei einen Zauber auf einen einzelnen Parasprite zu wirken während Pinkie daneben stand und ihn mit ihrer Musik dazu brachte sich nicht zu rühren.

"In Ordnung Pinkie, das müsste funktionieren." Pinkie hörte auf zu spielen und Twilight beäugte den Parasprite misstrauisch. Das kleine Wesen schwebte in der Luft und schaute sich seine Umgebung genau an bevor es einen herzhaften bissen aus Twilights Mähne nahm. Diese fing es sofort in einer kleinen magischen Kuppel und hielt es am Boden bevor es sich verdoppelte. "Es hilft nichts. Es ist als wären sie niemals Pflanzenfresser gewesen." Stöhnte sie. Zur allgemeinen Verwunderung der Anwesenden aß der neue Parasprite das Gras am Boden bevor er sich verdoppelte, aber der erste aß danach einen der beiden. Angewidert von dem Anblick wandte Twilight sich ab und mit einem kleinen Blitz erschien ein Buch aus dem nichts. "Ich verstehe nicht wieso das nicht funktioniert. Ich habe den Zauber aufgehoben, wie es beschrieben wurde." Sie blätterte in dem Buch umher und Pinkie war mit ihrer kleinen Maschine beschäftigt, so dass sie nicht bemerkten wie aus dem einen mittlerweile drei fleischfressende Parasprite geworden waren und anfingen am dem magischen Schild zu knabbern. Bevor der erste frei kommen konnte stülpte ich die Erde über das Schild über sie, so dass sie mit Gras bedeckt waren.

Twilight schreckte zurück bevor sie mich dann zwischen den Bäumen bemerkte. "Light, was machst du hier? Solltest du nicht im Dorf bleiben?" Blaffte sie mich an.

"Ich bin alt genug um zu wissen was ich tue meinst du nicht? Außerdem wären die Dinger gleich frei gewesen. Hast du nicht gemerkt wie sie deine Kuppel gefressen haben?" Twilight, so gerne sie selber wohl andere belehrte, außer vielleicht Celestia, schien sie sich selber nicht gerne belehren zu lassen.

"Und was macht deinen kleinen Erdwall nun besser?" Stur wie ein Esel, dachte ich bei mir. Nicht böse gemeint.

"Das er mit Gras bedeckt ist, was sie nun ja nicht mehr zu fressen scheinen." Pinkie hielt ein Ohr an meine Kuppel und lauschte wie als ob sie jemanden beschatten wollte.

"Langweilig, die machen ja nichts da drin." Sagte sie nach wenigen Sekunden und fing an einige Luftballons aufzublasen.

Twilight packte nun auch die Neugier und tat es Pinkie gleich was bei mir wieder zu einer Erkenntnis führte. "Das Gras, es ist pflanzlich, also rühren sie es nicht an! Das ist die Lösung, wir müssen nur alle Parasprite in so eine Kuppel sperren." Ihre Augen glänzten praktisch als sie mir die Lösung ins Gesicht sagte.

"Du weißt schon das meine Kuppel nur ein paar Minuten hält, oder?"

"Das ist das kleinste Problem." Sie richtete ihr Horn auf die von mir erstellte Kuppel aus Erde was dazu führte das sie nun nicht mehr in meinem weiß leuchtete sondern lila und nach wenigen Sekunden gar nicht mehr. "So, fertig. Diese Kuppel sollte nun permanent sein." Das musste man ihr echt lassen, Magie, egal welcher Art, war ihr Element. "Dann mal los Pinkie, spiel wie du noch nie gespielt hast!" Pinkie holte tief Luft und wollte gerade anfangen doch ich hielt ihr einen Huf vor den Mund was dazu führte das die Luft aus ihren Ohren, gefolgt von Luftschlangen, entfloh.

"Ich habe eine bessere Lösung wie wir ganz schnell viele Parasprite sammeln können ohne durch den ganzen Wald zu laufen." Beide schauten mich verwundert an und Pinkie murmelte etwas unter meinem Huf der immer noch ihren Mund versperrte. Ich ließ von ihr ab, hob ein Blatt vom Boden auf und verwandelte es in Metall bevor ich mir damit an meinem rechten Huf eine kleine Wunde zufügte.

"Was machst du da.?" Rief Twilight als das Blut leicht auf den Boden tropfte.

"Pinkie, jetzt bereite dich vor zu spielen", ignorierte ich sie. Das ließ Pinkie sich nicht zwei Mal sagen und holte erneut tief Luft. Ein Summen ertönte in der Ferne und kam schnell näher. Während Twilight versuchte zwischen den Bäumen einen Blick auf das kommende zu erhaschen hoffte ich das die Musik reichen würde eine ganze Horde hungriger Parasprites zu hypnotisieren. Das Summen wurde langsam zu einem richtigen Brummen und klang nun eher wie ein Motor eines Autos, dazu hörte man auch wie einige Äste brachen und zu Boden vielen. Twilight ließ ihr Horn leuchten und schaffte uns eine bessere Sicht auf die Umgebung wodurch wir nun sehen konnten was da auf uns zu kam. Es waren Parasprites, aber nicht nur ein paar oder ein Schwarm, es war mehr eine schwarze Wolke gespickt mit kleinen roten Augen. "Twilight..." Stammelte ich.

"Ja?" An ihrer Stimme merkte ich sofort das sie genauso verunsichert war wie ich.

"Wie erstelle ich eine so große Kuppel?" Schweigen folge. "Dachte ich mir." Panik, aber die vom aller feinsten machte sich in mir breit. Die Wolke raste weiter auf uns, genauer gesagt auf mich zu und wirkte jede Sekunde bedrohlicher. Ich gab Pinkie ein Zeichen und sie fing an ihre Melodie zu spielen was die Parasprite an der Spitze der Wolke dazu verleitete stehen zu bleiben aber die restliche Masse setzte ihren Weg weiter fort. Das surren der Flügel übertönte die Musik bei weitem und es war klar, dass es so keinen Sinn hatte. Twilight war die erste die auf den Misserfolg reagierte und eine magische Mauer vor uns aufbaute. Die Parasprite flogen dagegen, was einige laute Geräusche verursachte, ähnlich wie eine Biene die an eine Windschutzscheibe knallt. Der Haufen staute sich hinter der Mauer so dass einige von ihnen einfach an der ihr vorbei flogen und wieder andere begannen an dieser zu nagen. Pinkie spielte immer noch was das Zeug hielt, aber es blieben immer nur vereinzelt ein paar Parasprite stehen, was bei weitem nicht ausreichen würde. Twilight gab ihre erste Mauer auf und schloss uns nun selber in einer Sphäre ein, worauf sofort wieder einige Parasprite aufprallten.

"Twilight, kannst du uns teleportieren?" Sie war sehr damit beschäftigt die Sphäre aufrecht zu halten und diverse Lücken von den Parasprites zu schließen.

"Nicht weit, ich kann kaum diese Sphäre aufrechterhalten Es ist als würden sie meine Magie direkt fressen." Stöhnte sie. Außer Parasprites konnten wir inzwischen nichts mehr sehen, es war praktisch so als wären wir in vollkommener Dunkelheit. Pinkie hörte auf zu spielen und schnappte nach Luft und auch ihr liefen einige Schweißperlen die Stirn herunter. Die Sphäre wurde etwas kleiner um uns herum als auch Twilight nun langsam einknickte. Uns musste schnell etwas einfallen oder wir wären bald Futter für diese Dinger. Ein lauter Knall war zu hören dann folgte eine Art zischen das auf uns zu eilte und bevor wir wussten was passierte flogen die Parasprite zurück dahin woher sie gekommen waren. Eine blaue Druckwelle hatte dies verursacht und das gerade noch im richtigen Moment, den Twilight war zusammengebrochen unter dem Druck.

Sie keuchte und stöhnte, kurz davor das Bewusstsein zu verlieren. Pinkie war zwar schon wieder etwas bei Puste, sagte aber nichts sondern schaute wer uns zur Hilfe geeilt war. Zu meiner Überraschung sah ich die zwei Wachen die ich heute Morgen abgehängt hatte im Schlepptau mit einem weiteren Dutzend Soldaten und einer von ihnen war in einer besonders auffälligen Rüstung. Er schien eine Art Captain zu sein. Dieser nickte seinen Leuten zu die aus mehreren Einhörner und Pegasi bestanden und diese machten sich sofort auf den Weg in den Wald hinter den Parasprite her. Der Anführer war ein weißes Einhorn und als er seinen Helm abnahm kam seine dunkelblaue Mähne zum Vorschein, die hier und da einige Strähnen in einem helleren Ton hatten. Mit seinem Helm in einem Huf trat er an uns heran und begutachtete die Situation bevor er sprach.

"Alle Gesund und in Ordnung?" Twilight die eben noch am Boden war drehte sich um schien geschockt zu sein, fasste sich aber schnell und viel dem Captain praktisch um den Hals.

"Shining Armor, Celestia sei Dank das du hier bist." Er fing an ihre Mähne zu streicheln.

"Alles gut kleine Schwester, jetzt bin ich ja hier." Er wandte seinen Blick von ihr ab aber hörte nicht auf sie zu drücken.

"Ich nehme an bei ihnen ist auch alles in Ordnung Sir?" Adressierte er mich.

"Alles bestens, danke für die Hilfe." Er nickte mir zu.

"Wir sollten jetzt am besten gehen, meine Leute schaffen das schon." Ich wollte ihm nicht widersprechen.

***

Den ganzen Weg aus dem Wald hing Twilight praktisch an ihrem Bruder während Pinkie um die beiden herum tanzte. Ich ging ein wenig hinter der kleinen Gruppe und nur ab und an warf Shining Armor einen Blick zurück um zu sehen ob ich noch da war. Wir gelangten zurück zur Hütte von Fluttershy, die uns schon zu erwarten schien und uns in ihr Wohnzimmer führte bevor sie uns Tee servierte.

"Da wir jetzt Zeit zum Reden haben könnten sie mir vielleicht erklären Sir, warum sie meine Wachen abgehängt haben. Sie waren ihnen immerhin zu ihrem persönlichen Schutz zugeteilt." Er schien nicht wütend zu sein, eher genervt.

"Ich habe nichts gegen Sicherheit, aber wenn diese versucht einen ins Bad zu folgen nimmt man das Risiko auf sie zu verzichten in Kauf." Er nahm einen Schluck Tee und sagte nichts weiter dazu. "Aber ich hätte da auch eine Frage, woher wussten sie wo wir sind und das wir Hilfe brauchten?" Ich hoffe der Hufreif hatte kein GPS oder so.

"Ihre Hoheit erhielt einen Brief von Miss Dash über die Vorgänge im Everfree Forest und das sie, meine Schwester und Miss Pie gegangen sein um diese zu beenden." Jetzt wo er es sagte bemerkte ich das Fehlen von Rainbow.

"Sie brauchen nicht so förmlich zu sein, ich bin tio.. ähm Blue Light, freut mich." Die Situation ein wenig aufzulockern, nach den ganzen Strapazen, schien mir das richtige zu sein und er schien es zu begrüßen, denn er fing an ein wenig zu lächeln.

"Freut mich Light, ich bin Shining Armor, Captain der Royal Guard und wie du vielleicht mitbekommen hast der Bruder von Twilight." Diese war auf dem Sofa neben ihrem Bruder eingeschlafen, was auch mich daran erinnerte das auf mich mein Bett wartete. Die Wachen würden sicher alles im Griff haben.

"Es tut mir Leid Armor aber ich gehe nun glaube ich besser. AJ macht sich bestimmt sorgen wo ich bleibe und sie weiß nichts von der ganzen Sache mit den Parasprite." Er nickte kurz bevor er sprach.

"Dann sehen wir uns Morgen. Ihre Hoheiten Prinzessin Celestia und Luna wünschen nämlich bald mit dir zu sprechen und ich soll dich nach Canterlot begleiten." Da Applejack mich eh nicht mit meinem verletzten Huf arbeiten lassen würde hatte ich wenigstens trotzdem etwas zu tun.

"OK, aber wo bleibst du und deine Leute bis Morgen?" Ich wusste AJ würde mir bestimmt was erzählen wenn ich ihnen es nicht mindestens anbot.

"Ich werde wohl in der Bibliothek im Gästezimmer schlafen. Meine Einheit wird sich wohl ein Zimmer im Hotel nehmen. Ich freue mich schon Spike zu sehen und wie er gewachsen ist." Er war wirklich ein guter großer Bruder und da ich selber einer war konnte ich mir das Urteil erlauben.

"Dann grüß Spike und Dawn von mir wenn du sie siehst." Sagte ich noch bevor ich die Tasse auf den Tisch stellte, die Fluttershy sofort in die Küche brachte und zur Tür ging. Es war fast kurz still, bis auf das Schnarchen von Pinkie Pie, über die Verwunderung die in das Gesicht von Shining Armor geschrieben stand.

"Dawn? Hat Twilight einen Freund?" Er begutachtete seine Schwester die neben ihm schlief.

"Ich denke das wird sie dir selber erklären. Aber glaub mir, mich hat es auch überrascht." In seinem Gesicht wahren jetzt noch mehr Rätsel geschrieben als vorher als ich die Tür hinter mir schloss und mich auf den Weg zur Farm machte. Zu meinem Unmut standen vor der Tür wieder meine beiden Lieblingswachen und diesmal schienen sie entschlossen zu sein keinen Meter von meiner Seite zu weichen.

Kapitel 17 - Nachtleben

Eine Woche ist es nun her seit Celestia mich nach Canterlot beordert hatte. Meine Adoption musste noch vervollständigt werden und ich sollte einigen wichtigen Leuten vorgestellt werden, um meiner Funktion als Diplomat gerecht werden zu können. Da aber keine Kommunikation zwischen den beiden Welten stattfand würde ich nie tätig werden müssen, wodurch ich mich eher wie Ballast fühlte. Auch die Sache mit den Parasprite wurde noch mal thematisiert, aber nur in Form von Shining Armor der mir eine kleine Predigt hielt es das nächste Mal gleich den Wachen zu überlassen. Twilight und Applejack hatten mir kurz nach der kleinen Standpauke jeweils einen Brief zukommen lassen. Twilight entschuldigte sich bei mir so überhastet gehandelt zu haben und mich darin weiter verwickelt zu haben und AJ hielt mir mehr oder weniger vor warum ich es ihr nicht erzählt hatte was passiert war. Als ich den Abend nach Hause gekommen war bin ich direkt ins Bett und nach dem Frühstück holte mich dann auch schon Shining Armor und seine Männer ab. Es gab also keine große Gelegenheit ihr alles zu erzählen. Ich hätte ihnen ja einen Brief zurück geschrieben aber mit Hufen schreiben ist schwerer als es aussieht und mit dem Mund wollte ich es erst gar nicht probieren. Heute war der letzte Tag in Canterlot und ich hatte nun die meisten Angelegenheiten hinter mich gebracht, nur zwei Ponys sollte ich noch treffen. Zu einem wäre da Prinz Blueblood, mit dem ich nun irgendwie Verwandt sein musste und meine Tante Luna. Es war irgendwie mehr als komisch die Prinzessin der Nacht so zu nennen, aber Celestia hatte mich auch die ersten Tage damit aufgezogen sie 'Mama' zu nennen. Ich mochte ihre Art so mit mir umzugehen, es erinnerte mich irgendwie ein wenig an meine Familie, die ich hoffentlich bald noch mal sehen würde um mich zu verabschieden. Ich war nun langsam in der Phase der Akzeptanz angekommen, denn es ließ sich nun nicht mehr ändern wer oder was ich war. Ich würde ein Pony bleiben und ich gehörte nun nicht mehr in ihre Welt.

Ich stieß mit einer Wache zusammen als ich so in Gedanken die unendlichen Weiten des Palastes entlang schlenderte.

"Entschuldigung, ich war gerade wo anders." Sagte ich ihm und reichte ihm einen Huf um ihm auf seine Beine zu helfen.

"Kein Problem Sir, das kann jedem mal passieren." Sprach der Pegasus und ich erkannte seine Stimme sofort wieder, Haste, einer der beiden Pagasi die mich auf der Farm bewachen sollten. Es war schwer die Wachen auseinander zu halten, denn ihre Rüstungen waren verzaubert so das ihr Äußeres immer den anderen glich. Dies war etwas wie eine Uniform und davon gab es drei. Celestias Garde trug goldene Rüstungen und ihr Fell war weiß, die Luna Knights trugen schwarze Harnische und bekamen ein dunkel blaues Fell und dann gab es noch die Royal Guards. Sie waren so etwas wie eine Elite und dienten nicht direkt den Prinzessinnen sondern mehr oder weniger dem Volk. Sie sorgten dafür Gesetze eingehalten wurden und das auch von den beiden Herrscherinnen. Jeder dieser Truppen hatten einen Captain, wie ich gelernt hatte, der einen Platz im Gerichtshof hat. Der Gerichtshof war ähnlich einem Gericht wie in unserer Welt. Neben Celestia und Luna, den drei Captains saß noch der Bürgermeister von Canterlot und zwei zufällig gewählte Bürger als Richter vor. In diesem Gericht wurden aber nur die schlimmsten Verbrechen verhandelt und da es so etwas selten gab war die letzte Zusammenkunft vor etwa zehn Jahren gewesen. Da die Gesetze aber von Celestia oder Luna direkt erlassen werden konnten war das mit den Royal Guards mehr oder weniger Förmlichkeit und niemand hatte ein Problem damit, denn weder Celestia oder Luna hatten ihre Macht jemals missbraucht um dem Volk zu schaden.

"Danke Haste. Ich habe da mal eine Frage an dich, wie schafft ihr es euch hier nicht zu verlaufen? Ich suche jetzt schon bestimmt seit einer Stunde nach dem Speisesaal." Was wahrscheinlich sogar eine gute Schätzung war dafür dass ich keine Uhr hatte.

"Da müssen sie immer nur den Gang runter und am Ende rechts." Er deutete den Gang aus dem er gekommen war mit seiner Lanze herunter. Ich dankte ihm schnell und machte mich auf den Weg. Ich war zum Glück so schlau gewesen mehr als rechtzeitig los zu gehen, so dass ich wohl noch pünktlich zum Frühstück sein würde. Meine Vermutung bestätigte sich als ich die große Tür öffnete und Celestia und Luna beide an einem großen langen Tisch saßen und genüsslich einen Salat aßen. Luna war die letzten Tage auf einer diplomatischen Reise in Gryfalla gewesen um neue Handelsverträge mit den Greifen auszuhandeln und war gestern Nacht erst wieder zurückgekommen.

"Guten Morgen Blue Light, gut geschlafen?" Begrüßte mich Celestia kurz nach dem ich die Tür hinter mir wieder geschlossen hatte.

"Oh, ist dies unser Neffe den du zuvor erwähntest Tia?" Luna hatte wirklich noch Probleme mit der modernen Sprache, aber Trent sein Zauber schwächte das ganze deutlich ab.

"Ja, darf ich dir vorstellen, Blue Light." Celestia deutete auf mich und Luna streckte mir einen Huf entgegen und erwartete wohl eine Geste von mir.

"Angenehm", sprach sie und streckte ihren Huf mir noch weiter entgegen was nichts daran änderte, das ich nichts mit dieser Geste anzufangen wusste. Ich tat das erste was mir in den Sinn kam und haute meinen Huf gegen ihren was zu einer sehr verwunderten Luna führte. Celestia, die das ganze beobachtet hatte konnte ein kleines Lachen nicht unterdrücken, aber als ihre Schwester ihr einen bösen Blick zuwarf wandte sie sich schnell wieder ihrem Salat zu. "Also, Blue Light, würde es ihnen etwas ausmachen uns in den Hintergrund dieser... Geste einzuweihen?" Sie betrachtete immer noch ihren Huf während sie sprach.

"Ich glaube Twilight Sparkle hat mir mal etwas über diese Geste geschrieben, es nennt sich Brohoof und ist entweder eine Begrüßung unter Freunden oder ein Zeichen das etwas gut gemacht wurde." Erklärte Celestia während sie weiter an ihrem Salat knabberte.

"Ja so in etwa könnte man es sagen. Es freut mich auf jedenfalls euch kennenzulernen Prinzessin Luna." Sagte ich während einer leichten Verbeugung. Luna erwiderte die Geste und senkte ihren Kopf.

"Da ihr euch nun vorgestellt habt, wäre es doch schön wenn ihr den Abend zusammen was unternehmen würdet." Ich glaube Luna und ich hatten denselben Gedanken und schauten Celestia verwundert an.

"Aber Tia, er ist dein Sohn, warum sollten wir den Abend mit ihm verbringen?" Celestia reichte über den Tisch und legte einen Huf auf Lunas Schulter.

"Er gehört zu unserer Familie Luna. Du bist seine Tante also möchte ich das auch ihr beide euch versteht. Außerdem täte es dir gut einen Abend mit einem jungen Geist zu verbringen." Sie schlug hier zwei Fliegen mit einer Klappe und ich konnte ihr das nicht mal verdenken, denn ich hätte es wohl ähnlich gemacht. Ich setzte mich zu den beiden an den Tisch und wartete auf einen der Köche, die normalerweise die Bestellungen aufnehmen. Meinen ersten Tag hier war ich einfach in die Küche gegangen und hatte versucht mir etwas zum Essen zu machen, aber als der Chefkoch mich erwischte flog ich schneller aus seinem Reich als ich gucken konnte. Ihm war es egal wer oder was ich war, es war seine Küche. Über die Woche im Palast konnte ich es auch endlich in der Nähe von Celestia aushalten, da sich mein Körper an die Magie in dieser Welt gewöhnte. Da ich aus einer Welt ohne kam kannte meine Seele so etwas nicht und war ständig unter einem gewissen Druck aber Celestia war wie ein Amboss der einem aufgedrückt wurde, warum ich auch bei unserer ersten Begegnung auch fast zusammengebrochen war.

"Wenn du darauf bestehst Schwester werden wir uns Heute seiner Annehmen, auch wenn wir nicht wissen was wir mit ihm machen sollen." Celestia schien entzückt ihre Schwester überredet zu haben.

"Wie wäre es wenn du Light die Stadt zeigst und ihm den geschichtlichen Hintergrund näher bringst. So könnt ihr euch ein wenig austauschen." Und Luna kommt auch mal wieder unter Leute, dachte ich mir. Es war irgendwie mehr das ich Luna beschäftigen sollte als anders herum.

"Dann soll es so sein. Wir wünschen euch um zwanzig Uhr am Tor zu treffen Blue Light." Mit diesen Worten stand Luna vom Tisch auf und ließ mich mit Celestia alleine in dem großen Saal zurück. Ich rutschte ein wenig auf, so dass ich nun ihr direkt gegenüber saß und wartete auf den Koch um meine Bestellung aufzunehmen.

"Entschuldige meine Schwester, sie kann manchmal... so sein." Sagte Celestia mit einem Lächeln.

"Kein Problem Prinzessin, ich denke wir werden die Zeit gut nutzen." Sie warf mir diesen Blick zu den irgendwie alle Eltern drauf hatten. Er sagt dir mehr oder weniger das du etwas falsch gemacht hast obwohl du es besser weißt. "Ich meine Tia." Ich hatte mich ihr darauf geeinigt sie so zu nennen da mir das mit 'Mama' doch irgendwie zu komisch war. Der Koch kam aus der angrenzenden Küche und räusperte sich um mir zu signalisieren das er bereit war meine Bestellung entgegen zu nehmen. "Ich nehme ein Sandwich, mit dem Belag können sie mich überraschen und einige Heufritten." Der Cremefarbene Hengst nickte kurz und verschwand mit seiner Kochmütze wieder in der Küche. Ich hatte jeden Tag etwas anderes probiert und war positiv überrascht von Heu, denn es schmeckte irgendwie ein wenig wie Reis, nur das es eben so lang war wie eine Nudel. Knusprig war es so oder so aber frittiert war es noch ein wenig besser.

"Bevor ich es vergesse Light." Celestia ließ ihr Horn aufleuchten und vor mir erschien ein Stück Pergament und ein kleiner Beutel. "Hier ist die Bezahlung für deine Tätigkeiten der letzten Woche. Ich überflog schnell das Pergament, was praktisch einer Auflistung aller Förmlichkeiten die ich erledigt hatte, war. Unten wurde meine Unterschrift verlangt und daneben stand die stolze Summe von fünftausend Bits. Ich hatte die Bibliothek genutzt und mich über das Währungssystem genauer informiert. Einfache Güter wie Äpfel oder andere Nahrungsmittel kosteten meist um die fünf bis zehn Bits, je nach Qualität und Art. Güter wie Möbel und ähnliches gab es ab etwa zwanzig Bits, wobei hier die Grenze nach oben natürlich offen war. Häuser und Wohnungen zum Beispiel konnte man ab etwa hundert Bits die Woche Mieten oder ab etwa zweitausend Bits kaufen. Die Unterhaltungskosten für eine Wohnung oder Haus waren relativ gering, denn außer der Bereitstellung von Wasser gab es nur eine kleine Grundsteuer mit denen die Straßen und Brücken instand gehalten wurden.

"Das ist ja ein kleines Vermögen!" Mir verschlug es bei der Summe die Sprache. "Das kann ich doch nicht annehmen. Ich habe mir die Abende doch nur den Bauch voll geschlagen und mit einigen Ponys gesprochen. Hier und da habe ich zwar einige Dokumente gelesen aber das war es doch auch." Ich tat mich schon immer schwer damit Geld anzunehmen wenn ich fühlte das ich es nicht verdient hatte. Während meiner Ausbildung zum Informatiker hatte ich nebenbei Computer für Bekannte repariert und oftmals waren es wirklich nur Kleinigkeiten oder es musste nur was ausgetauscht werden. Viele drückten mir dann immer gleich zehn oder zwanzig Euro in die Hand obwohl es für mich nur ein paar Handgriffe waren und es schien mir unangemessen.

"Das ist das Mindestgehalt für Angestellte des Königshauses." Sagte Celestia knapp. Ich überschlug kurz, im Kopf, was Applejack an einem Tag auf dem Markt verdiente und kam zu dem Ergebnis das sie etwa das doppelte in einem Jahr machen musste was ich hier in einer Woche verdient hatte. Das machte mir klar wie undankbar die harte Arbeit auf der Farm eigentlich war und zeigte mir auch warum die Cider Saison so wichtig ist. Jedes Bit war wichtig für die Farm und sie hatte mich sogar noch bezahlt. Ich unterschrieb das Dokument, das den Erhalt des Geldes bestätigt, wie alle die ich erhalten hatte, mit einem Hufabdruck. Es war eine alte Methode aber sie wurde offiziell anerkannt. Es würde sicher reichen bis ich das schreiben gemeistert hatte. Ich konnte deswegen auch verstehen warum in der Serie die Schrift so komisch aussah. Wenn man mit seinem Mund schreibt ist Schönschrift das letzte was einen interessiert und so sah alles Mundgeschrieben aus als käme es vom Hausarzt. Was die Frage auf warf wie schlimm die Schrift der Ärzte hier war.

"Du hast wieder an die Serie gedacht." Celestia wusste über alles Bescheid seit sie in meinem Kopf war, so wie jetzt.

"Könntest du bitte meinen Kopf in Ruhe lassen? Meine Gedanken behalte ich eigentlich gerne für mich." Ich hatte oft verquere Gedankengänge oder verlor mich in kleinen Tagträumen die nicht unbedingt immer Jugendfrei waren, aber das bringt die Natur eines Mannes mit sich. Celestia lachte.

"Eines Mannes..." Es dauerte noch ein wenig bis sie sich beruhigt hatte. "Aber mal eine Frage, die ich dir mehr als besorge Mutter stellen muss. Willst du es jemals den Elementen erzählen, das mit der Serie aus deiner Welt?" Sie hatte mich das die Tage schon mal gefragt aber ich hatte nur geschwiegen.

"Früher oder später muss ich das und ja, ich weiß das es schwieriger wird je länger ich warte." Sie nickte nur und leerte ihren Teller. Der Koch kam zurück und stellte einen Teller vor mich.

"Ein Sandwich alla Rainbow und Heufritten, wie der Herr wünschte." Sprach er in seinem Prench Akzent und trotte wieder von dannen. Ich beäugte das Sandwich und irgendwie kam mir der Gedanke es auf Stücke von Cupcakes zu untersuchen. Es war belegt mit verschiedenen Blumen, so dass es wirklich aussah als wäre ein Regenbogen auf dem Brot. Alles oder nichts, dachte ich mir und nahm einen großen bissen. Ich kaute ein wenig auf den Blumen herum, konnte aber keinen Geschmack genau definieren aber alles in allem war es gut.

***

Es war Mittag geworden und ich machte mich auf den Weg von meinem Zimmer zum Schlossgarten, genauer gesagt zu einem kleinen Pavillon der im Garten stand. Er war nicht weit abseits des kleinen Labyrinths in dessen Nähe eine bestimmte Statur seinen, hoffentlich, ewigen Schlaf hielt. Ein paar Wachen standen an dem kleinen Weg, in einer Rüstung die ich vorher noch nicht gesehen hatte. Anders als die anderen Wachen im Schloss sahen sich diese vier Gestallten kein Stück ähnlich. Die Rüstung war aus einem schlichten, Silber glänzendem Metall und hatten so etwas wie eine einen Kompass als Symbol eingebrannt. Sie beäugten mich als ich langsam die Treppe des Pavillon empor ging und mich zu einem großen, weißen Einhorn mit einer blonden Mähne setzte. Sein Cutie Mark war eben jenes Symbol nur das es ein Teil Gold, der andere Silber war. Blueblood nippte an seinem Tee bevor er mich überhaupt ansah.

"Also hier haben wir den neuen in der Familie. Ich bin Blueblood, vierter in der Thronfolge und Neffe ihrer königlichen Hoheit Prinzessin Celestia." Rarity klang zwar manchmal wie ein Snob aber dieser Kerl hier schoss gerade den Vogel ab. Ich wusste zwar das er ein verzogener Wichtigtuer ist und ich hätte nie gedacht das ein Satz reichen würde um eine Person so zu verabscheuen. Er hielt sich offensichtlich für etwas Besseres und scheute sich keine Sekunde das jedem unter die Nase zu reiben.

"Freut mich euch kennen zu lernen. Ich bin Blue Light, meines Zeichen Diplomat und Sohn eben besagter Hoheit." Ich bemühte mich meine formelle Sprache beizubehalten und nicht abfällig zu werden. Für mich war jedes Pony gleich viel Wert, scheiß auf den Rang oder Status.

"Angenehm." Er nippte wieder an seiner Tasse die vor ihm schwebte, nur dass es nicht seine Magie war sondern die eines Dienstmädchens das sich hinter ihm in einer gebeugten Haltung befand. Ich war selber eigentlich eine recht faule Person, die nur anpackte wenn es sein musste. aber das war nun heute schon der zweite Rekord den er aufstellte. "Ich habe dich her gebeten um mit dir einige wichtige Dinge zu bereden." Ein weiteres Dienstmädchen, mit einem Tablett auf dem Rücken, trat an mich heran und stelle mir eine Tasse desselben Tees vor die Nase den auch Blueblood trank. "Aber erst mal würde ich dich bitten mir die Umstände deiner... Adoption zu erklären. Ich sehe nichts was dich als einer solchen Würde, nun ja, würdig macht." Was ein Charmeur, er wusste wie er mit Leuten reden musste. Jemand wie er war der Letzte dem ich meine Geschichte erzählen wollte.

"Nun, ich komme aus einer anderen Welt, wie du wahrscheinlich gehört haben wirst." Er nicke. "Um eine friedliche Beziehung mit dieser Welt für die Zukunft zu sichern hat die Prinzessin entschieden diesen Schritt zu tun." Seine Tasse nahm wieder Platz auf dem Tisch.

"Ich sehe, ein kluger Schachzug, nicht anders von ihrer Hoheit zu erwarten. Ich hätte es natürlich nicht anders gehandhabt." Natürlich nicht. "Aber kommen wir zurück zu meiner kleinen Bitte. Ich möchte das du von deinem Titel als Prinz zurücktrittst." Er verzog keine Miene, als wäre es das natürlichste auf der Welt. "Du musst wissen das ich mir als Prinz bisher einen gewissen Ruf erarbeitet habe und diesem muss ich nun mal bewahren." Bisher hatte mir eigentlich nichts an diesem Titel gelegen, war er eher nur Dekoration aber diesem eingebildeten Typen einen Strich durch die Rechnung zu machen war eine erste positive Seite. "Wenn das gewöhnliche Volk von einem Prinzen spricht ist normalerweise meine Person gemeint und wir möchten doch nicht das Volk verwirren oder?" Ich tat mein möglichstes meine Wut für mich zu behalten und meine Gedanken darauf zu konzentrieren ihn ein wenig ärgern zu können.

"Euer Ruf kann ja nicht so tadellos sein wenn er Gefahr läuft mit einem Niemand wie mir verwechselt zu werden oder?" Bei diesen Worten verschluckte er sich heftig an seinem Tee und schaute mit verwunderten Augen zu mir herüber. Es war bestimmt schon eine Weile er das ihm jemand widersprochen hatte und zu meiner Überraschung konnte sich selbst das Dienstmädchen hinter ihm ein Lächeln nicht verkneifen. Leider schien er dies gemerkt zu haben und sein Horn leuchtete in einem dunklen Blau und ich konnte nur noch mit ansehen wie die die Arme zu Boden ging.

"Was fällt dir ein, du Unwürdige. Hast du vergessen wen du vor dir hast?" Er hatte sich nicht mal umgedreht als er ihr den Schlag verpasst hatte und seine Augen wandten sich nun mir zu. "Gutes Personal ist so schwer zu finden." Das arme Dienstmädchen stemmte sich wieder auf ihre Beine und begann erneut die Tasse Tee mit ihrer Magie zum Schweben zu bringen.

"Verzeihung Sir, es kommt nicht wieder vor." Ihre Stimme klang so jung, sie musste etwa ein oder zwei Jahre jünger als Pinkie sein. Gerade so alt das sie nicht mehr als Fohlen galt.

"Dafür werde ich später noch sorgen." Bellte er ihr entgegen. "Ich bin sicher dass wir zu einer Einigung kommen werden Light. Wir sind doch beide zivilisierte Einhörner." Geld war das letzte was ich von ihm wollte.

"Ich glaube zivilisiert ist etwas anderes Blueblood. Vielleicht solltest du mal in einem Duden nachschlagen." Er ließ einen Pfiff ertönen und seine Wachen sammelten sich langsam an den Stufen zum Pavillon um den Ausgang zu blockieren. Er holte ein Papier hervor und legte es auf den Tisch. "Alles was du tun musst ist hier unterschreiben und wir vergessen die Sache, was meinst du?" Ich nahm das Papier in meinem Mund, kaute ein wenig darauf herum und verschluckte es.

"Leicht Herb, mit einer Note von: Nie im Leben" Er schien seine Geduld zu verlieren und winkte seinen Wachen zu. Der größte von ihnen war ein Erd-Pony mit einem schwarzen Fell und ebenfalls schwarzen Mähne. Sein Cutie Mark wurde, wie bei den anderen, von der Rüstung verdeckt und an entsprechender Stelle war das von Blueblood zu sehen. Er holte aus und verpasste mir einen Schlag direkt ins Gesicht. Ich spuckte ein wenig Blut aber lächelte Blueblood weiter an. "Weißt du, irgendwie habe ich darauf gehofft das du so etwas versuchst." Mein Horn leuchtete auf und im nächsten Moment war die Rüstung meines Angreifers nicht mehr aus dem leichten Metall sondern aus massivem Platin, was ihn sofort zu Boden zog. Unfähig sich zu rühren strampelte er mit allen Vieren, wobei er aussah wie ein Baby das nicht mal krabbeln konnte. Einer seiner Kollegen hielt es für eine gute Idee dem Beispiel zu folgen und breitete seine Flügel aus um in den Luftangriff zu gehen. Gerade als er abheben wollte merkte er aber das seine Hufe praktisch am Boden gehalten wurden, denn ich hatte die Erde um ihn herum seine Hufe einklemmen lassen. Die letzten beiden waren Einhörner und diese fingen an nun ebenfalls Zauber zu wirken. Ein Blitz flog nur knapp an mir vorbei und traf einen der Holzbalken des kleinen Pavillons. Sein Partner hatte irgendwie den Luftdruck verändert oder so, denn es viel mir nun viel schwerer mich auf meinen Beinen zu halten. "Hey du Idiot, was meinst du wie viel Luft dein Freund noch hier oben bekommt mit dem extra an Schwerkraft auf seiner neuen Rüstung." Tatsächlich konnte ich sehen wie er Probleme beim Atmen hatte und da ich selber mal Asthma hatte, wusste ich wie es ist keine Luft mehr zu bekommen. Ich wusste nicht welcher von den beiden den Zauber gewirkt hatte aber es zeigte Wirkung und der zusätzliche Druck verschwand wieder. Erneut leuchteten die beiden Hörner vor mir auf aber sie kamen nicht mehr dazu ihren Zauber zu beenden, denn vorher landeten sie beide mit dem Gesicht voran in der Erde. Ich hatte ihre Rüstungen Wurzeln schlagen lassen die sich nun immer weiter in die Erde bohrten und die beiden mit sich nahmen. Das Lächeln, welches bis eben noch auf dem Gesicht von Blueblood war verschwand sofort und er sprang auf von seinem Stuhl, nur um Deckung hinter dem jungen Dienstmädchen zu suchen.

Er schubste sie in meine Richtung. "Los! Mach was. Wofür bezahle ich dich schließlich?" Jetzt war es mir richtig zu Bunt mit dem Kerl. Das Dienstmädchen zitterte und machte keine Anzeichen mich angreifen zu wollen, also ignorierte ich sie und trat vor Blueblood.

"Du weißt das ich dir nichts anhaben kann, das würde nur für einen Skandal sorgen, denn du an die Öffentlichkeit zerren würdest." Sein Grinsen kehrte zurück. Scheinbar war ihm die Idee nicht gekommen aber jetzt hatte er sie. "Aber wie auch immer, ich brauche dich nicht anrühren um dir eine Lektion zu erteilen. Ab in die stille Ecke mit dir." Ich nahm alles an Magie was ich noch in mir finden konnte, was nicht viel war und eine Säule schoss unter ihm etwa zehn Meter in den Himmel. Er schrie wie ein kleines Mädchen als er merkte in welcher Lage er sich befand. "Du hast drei Möglichkeiten. Entweder du springt, was ich gerne sehen würde aber so doof bist nicht mal du. Die Zweite wäre du wartest bis der Zauber aufhört zu wirken der deinen Pegasus hier am Boden hält und lässt dich runter tragen oder du wartest bis die Säule selber verschwindet. Ich garantiere das dies aber doppelt so lange dauert wie du denkst." Er schien kurz überlegen.

"Los Silver Tray, tu etwas du dummes Stück oder du bist gefeuert!" Sprach er das immer noch zitternde Dienstmädchen hinter mir an. Ich ging langsam zu ihr herüber und legte einen Huf auf ihre Schulter.

"Wenn du willst habe ich Arbeit für dich, mach dir wegen dem keine Sorgen." Hoffte ich zumindest. Ich hatte noch nie ein Dienstmädchen oder so.

"W...Wirklich?" Sagte sie mit einem leichten schluchzen.

"Wir finden schon was." Antwortete ich und schenkte ihr ein Lächeln. Ich nahm sie beiseite und ging mit ihr aus dem Pavillon. Ich führte sie ein Stück um das Schloss wo eine kleine Terrasse mit einigen Tischen stand, gedacht für einen Empfang im Garten, aber Heute unbenutzt. Wir nahmen beide Platz und erneut schenkte ich der besorgen Silver Tray ein lächeln. "Wie alt bist du eigentlich, du kommst mir relativ Jung vor." Sie schluchzte immer noch ein wenig, schien sich aber zu beruhigen.

"Fünfzehn." Sagte sie leise. Sie war also gerade erst alt genug alleine zu leben und ich wusste das die meisten Fohlen ihr Zuhause erst mit etwa sechszehn oder siebzehn verließen.

"Darf ich fragen warum du hier arbeitest? Solltest du nicht in der Schule sein oder so?" Ich hatte ein wenig Mitleid mit ihr, denn das war sicher ihr erster Job und dann an so ein Ekel zu geraten ist echt Pech.

"Ich gehe hier in Canterlot auf Celestias Schule für begabte Einhörner aber meine Eltern können sich das Schulgeld nicht leisten, deswegen arbeite ich neben der Schule." Jetzt hatte ich eine passende Idee was sie für mich tun konnte.

"Ich habe zwar keinen Bedarf an einem Dienstmädchen aber ich könnte eine Assistentin oder so in der Art gebrauchen. Jemand der auf Abruf hier in Canterlot ist und für mich Sachen in der Bibliothek nach schlägt und so was. Du müsstest mir dann eben nur die Informationen per Post nach Ponyville senden. Meinst du das wäre was für dich? Natürlich kannst du auch die Bibliothek für deine Schulaufgaben benutzen." Ihr Gesicht fing förmlich an zu strahlen und sie nicke wie wild. "Dann bleibt nur die Sache mit der Bezahlung... Was kostet die Schule im Jahr?" Sie rechnete im Kopf etwas nach.

"Mit den nötigen Büchern und dem Material etwas über fünfhundert Bits." Ich nickte.

"Wie schaut es mit einer Wohnung aus? Oder Wohnst du noch bei deinen Eltern?" Ich brauchte einen groben Überblick um zu ermessen was ich ihr zahlen konnte.

"Ich wohne bei meinen Eltern am Rande der Stadt." Ich nickte wieder nur.

"Was hat Blueblood dir bisher gezahlt?" Ich wusste, egal was es sein würde, es war sicher zu wenig.

"Einhundert Bits im Monat." Also arbeitete sie fünf Monate nur damit sie zur Schule gehen konnte? Ausbeute war untertrieben aber ich hatte nun einen ersten Zweck für meinen Geldsegen gefunden.

"Da dein neuer Job ja mehr oder weniger eine Beförderung ist, wie wäre es wenn ich die Schulgebühren übernehme und sagen wir einhundertfünfzig Bits im Monat?" Sie viel mir um den Hals.

"Danke, danke, danke, danke..." Sagte sie fast eine Minute lang bevor sie von mir ab ließ. "Ich meine danke, heure Hoheit."

"Eure Hoheit wäre meine Mutter." Immer noch komisch das zu sagen. "Für dich bin ich Blue Light oder einfach nur Light. Wenn dir Langweilig ist kannst du mich sogar tio nennen." Das tat irgendwie fast keiner mehr.

"tio? Was ist das denn für ein Name?" War wohl immer noch so merkwürdig für viele hier.

"Vergiss es. Ich leite dann mal alles in die Wege Silver Tray. Schau einfach jeden Tag nach der Schule nach ob du einen Auftrag von mir hast und wenn nicht, geh nach Hause oder besuche ein paar Freunde. Für Heute lassen wir es erst mal gut sein." Ich war sowieso am Ende meiner Kräfte und ich musste noch herausfinden wen ich hier ficken musste um das mit der Bezahlung und alles zu regeln. Irgendwie hoffte ich inständig das nicht nun ein alter Hengst hinter mir erscheint und 'Mich Sir' sagte.

"Danke Light, ich werde sie nicht enttäuschen." Damit stand sie vom Tisch auf und ging mit einem Lächeln in ihrem Gesicht ihres Weges. Als sie etwas weiter entfernt war und sie dachte ich höre sie nicht mehr, brach sie in einen kleinen Jubel aus. Ich für meinen Teil brauchte nun einen Mittagsschlaf und jemanden der mir erklärt wie das mit Angestellten hier funktionierte. Ich wäre ja zurückgegangen und hätte Blueblood gefragt, aber ich bezweifelte das er mir antworten würde.

***

Haste, die einzige Wache die ich im Schloss mit Namen kannte, hatte mich aufgeklärt was ich tun musste wegen Silver Tray und ich verbrachte quasi meinen ganzen Nachmittag damit die nötigen Formulare zu bearbeiten. Das alles in dreifacher Ausführung angefertigt werden musste, einmal für das Archiv im Schloss, damit sie zu allem nötigen Orten Zugang erhielt, einmal für das Bürgermeisteramt von Canterlot, damit alles wegen der Bezahlung geregelt wurde und dann noch für die Schule, wegen den Gebühren. Zu meinem Glück war das meiste nur ein Kreuz hier oder da, so dass ich es selber noch bewerkstelligen konnte und wie üblich unterzeichnete ich mit einem Abdruck. Ihren Namen hatte ich hier und da auch eintragen müssen, was dann aussah als hätte es ein Erstklässler geschrieben, aber das war mir egal, ich war Stolz auf diese Leistung mit meinem Mund. Das Levitieren von Objekten viel mir immer noch viel zu schwer wobei Celestia meinte, das es daran liege das mein Geist nicht offen dafür sei. Oder einfach gesagt ich konnte nur das Bewerkstelligen was ich für möglich hielt und schwebende Objekte waren einfach nicht natürlich für mich. Die einzige Abwechslung die ich hatte, kam durch die Wachen die an meiner Tür klopften. Sie hatten von der Auseinandersetzung mit Blueblood gehört und waren neugierig wie ich alleine seine vier Wachen überwältigt hatte. Meine Antwort war jedes Mal das sie sich einfach blöd angestellt hatten und ich mehr Glück als Verstand gehabt haben muss. Ich war kein ausgebildeter Kämpfer und konnte mir selber nicht ganz erklären wie ich es geschafft hatte. Nach dem mir ein Küchenjunge einem Imbiss aus der Küche brachte nahm ich noch mal ein Bad um heute Abend für Luna repräsentabel zu sein. Canterlot war Tagsüber schon eine viel beschäftigte Stadt aber nachts drehten sie hier noch immer mal ein Stück auf. Ich konnte jeden Abend hören wie Musik jeder Art aus der ganzen Stadt zu kommen schien und überall wanderten Ponys umher auf der Suche nach einer für sie passenden Party. Das Heute Samstag war und morgen wegen den Feierlichkeiten zum Frühlingsfest niemand arbeiten musste tat der Stimmung sicher keinen Abbruch.

Punkt zwanzig Uhr stand ich vor dem Tor am Haupteingang des Schlosses. Eine Kutsche mit mehreren Pegasi davor gespannt wartete schon auf mich, nur Luna fehlte noch. Ich war gespannt darauf was sie für den Abend geplant hatte. Es gab einige Clubs die ich gerne besucht hätte, aber ein Rundgang durch die Stadt würde mir auch reichen. Morgen war das Frühlingsfest und ich würde sicher mit AJ dort noch eine Menge Party machen, wenn es so eine Art Fest war. Ein Lichtblitz formte sich vor mir und im nächsten Moment stand Luna nun vor mir. "Wir wünschen euch einen guten Abend Blue Light. Seid ihr bereit für unseren Abend?" Sie sprach immer noch in diesem alten Ton.

"Sicher doch Luna, sonst wäre ich nicht hier oder?" Humor lockerte viele Situationen auf.

"Wir verlangen das ihr mich mit meinem Titel ansprecht, wie es sich gehört." Sagte sie und stampfe mit ihrem Huf auf.

"Sicher doch, Prinzessin Luna." Sie nickte zufrieden und bestieg die Kutsche. Ich folgte ihr und sogleich hoben die Pegasi ab, wohin auch immer es gehen würde.

"Darf ich fragen was unser Ziel ist, eure Hoheit? Ich betonte das letzte Wort besonders, so dass es fast schon wieder lächerlich war aber das schien sie entweder zu ignorieren oder es viel ihr nicht auf.

"Wir haben uns die Freiheit genommen zwei Karten in der Oper von Canterlot zu buchen. Wie meine Schwester vorschlug betreiben wir also einen kulturellen Austausch." Ich war mir sicher das Celestia etwas anderes gemeint hatte, mehr in Richtung Nachtclub oder so.

"Darf ich erfahren welches Stück wir sehen werden?" Ich war mir sicher keines der Stücke hier zu kennen aber ein wenig Information über den Inhalt war sicher nicht verkehrt.

"Wie es der Zufall, will wird derzeit 'Tausend und eine Nacht' aufgeführt. Ein sehr schönes Stück wenn wir anmerken dürfen. Wir hoffen das die Qualität sich in tausend Jahren nicht verschlechtert hat." Natürlich, was für ein Stück sollte es auch sonst werden wenn Luna die Wahl hatte? Den Rest der Fahrt verbrachte sie damit zu erzählen worum es ging aber ich hatte schon so eine grobe Ahnung. Es geht um einen jungen Prinzen der jede Nacht eine andere Prinzessin zu sich holt, danach wart sie nie mehr gesehen. Eines Tages gerät eine Prinzessin zu ihm die anfängt ihm eine Geschichte zu erzählen, aber diese ist so spannend das der Prinz der Prinzessin kein Haar krümmen kann, da er unbedingt das Ende erfahren will. "Dürfen wir euch fragen Blue Light, wart ihr jemals zuvor in einer Oper?" Ich war zwar schon einige Male in einem Musical gewesen, etwa Starlight Express oder König der Löwen aber in einer Oper war ich noch nie. Ich stellte sie mir aber ziemlich ähnlich vor, nur vielleicht etwas gehobener.

"Es ist vorbei wenn die fette Stute singt oder?" Sie warf mir nur einen ungläubigen Blick zu.

"Wie meinen?" Nicht der kleinste Anflug eines Lächeln.

"Schon gut Prinzessin, nur etwas was man bei uns zu sagen pflegte." Die Kutsche berührte den Boden und kam zum Stehen. Über das Gespräch hatte ich vollkommen vergessen einen Blick aus dem Fenster zu werfen. Canterlot bei Nacht und aus der Luft musste bis nach der Oper warten. Einer der Pegasi befreite sich von seinem Geschirr und öffnete die Tür der Kutsche, so dass ich einen Blick auf die Oper werfen konnte. Es war ein großes Gebäude vor dem ein Brunnen mit einer Statur von zwei Ponys war. Das eine trug eine fröhliche Maske, das andere eine traurige. Ich stieg als erstes aus und reichte, wie es sich gehörte, einen Huf Richtung Luna aus. Nicht dass sie die Stufe nicht alleine nehmen konnte, sie war einen guten Kopf größer als ich. Ein plötzliches Blitzgewitter hagelte auf  uns ein und ich sah nun zum ersten Mal das wir vor einem abgetrennten Weg geparkt hatten der mit einem roten Teppich versehen war. An der Absperrung standen viele Fotografen und Ponys mit Notizblöcken die eifrig am Schreiben waren. Uns wurden unendlich viele Fragen an den Kopf geworfen aber nicht eine war zu entziffern. Ich ging langsam, mit Luna an meiner Seite, den Teppich entlang und die Meute an Reportern war uns dicht auf den Fersen. Luna schenkte ihnen zu keinem Zeitpunkt auch nur die geringste Beachtung und trug ihren Kopf praktisch in den Wolken. Ich für meinen Teil lächelt ab und an mal nach links oder rechts um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Für mich war das zwar alles neu, aber irgendwie war so ein Bad in der Menge sehr angenehm für das Ego. Wir gingen durch den Eingang in eine Art Vorraum wo einige Tische mit kleinen Imbissen standen und ein paar Getränken. Luna wurde sofort von einigen Ponys in feinen Anzügen umzingelt und ich fühlte mich, so ganz ohne Kleidung, irgendwie fehl am Platz. Ich beschloss Luna ihr Ding machen zu lassen und ging uns beiden ein Glas Wein holen von einem der Tische.

"Verzeihung Sir, sie sind doch Prinz Blue Light oder?" Eine ältere Stute in einem schicken schwarzen Abendkleid trat an mich heran. Sie hielt in einem Huf eine Art Fernglas das an einer kleinen Stange war.

"Zu Diensten, was kann ich für sie tun Madam?" Ein breites Grinsen formte sich auf ihrem Gesicht und sie zog praktisch aus dem nichts hinter sich eine jüngere Stute die ihr sehr ähnlich sah. Auch sie hatte ein eher orangenes Fell und eine grüne Mähne, wie ihre Mutter. Ihr Kleid dagegen war ein leichtes Lila, was nochmals deutlich unterstrich das sie um einiges jünger war.

"Darf ich ihnen meine Tochter Orange Slice vorstellen?" Ich wusste was das hier werden soll. Sie versuchte ihre Tochter zu verkuppeln, warum nicht an den neuen Prinzen im Land, wenn man schon mal dabei ist.

"Angenehm, ich bin Heute Abend aber schon in Begleitung. Ich werde also erwartet." Ich sah zu das ich Land gewann, holte besagten Wein und ging zurück zu Luna. Diese redete immer noch mit einigen Ponys von Adel und nahm ohne zu unterbrechen den Wein. Das Gespräch wanderte von Komponisten zu diversen Meistern eines gewissen Instruments, zu dem Bau eines neuen Opernhauses in Manehatten und Cloudsdale bis eine Glocke den Beginn des Stückes signalisierte. Luna und ich verabschiedeten uns von der Gesellschaft, obwohl ich kaum ein Wort gesagt hatte und machten uns auf den Weg in unsere private Loge. Diese war hoch oben über den anderen Plätzen der Besucher und wirkte praktisch wie der Platz für eine Prinzessin, denn zusätzlich waren hier die Sessel besonders gut gepolstert und wiesen einen anderes Muster auf als der Rest der Halle. Ich lies mich praktisch, erschöpft vom Tag, in den bequemen Stuhl fallen und wartete gespannt auf den Beginn der Vorführung. Luna schien sich zur Abwechslung richtig zu freuen, denn während sie so über die Leute zur Bühne schaute, sah ich sie tatsächlich Lächeln. Das Musik irgendwie ihr Ding war hatte ich mittlerweile verstanden, genau wie das Klassik ihre erste Wahl war. Das allgemeine murmeln der letzten Gespräche verstummte und das Licht dimmte sich langsam bis es geradezu wirkte als wäre der Raum mit Sternen verziert, passend zum Stück. Der Vorhang erhob sich und eine Szenerie kam zum Vorschein die sehr nach einem arabischen Palast aussah. Statt einem Thron waren überall Kissen in denen ein Hengst lag, als Prinz verkleidet mit Turban und umgeben von Stuten die im Luft zu fächerten. Der Gesang setzte ein mein Gehirn schaltete irgendwie auf Durchzug. Ich weiß nicht was es war, aber mir gefiel die Art der Musik nicht wirklich oder die Stimme des Darstellers. Normalerweise höre ich alle Arten von Musik, auch wenn mir nicht alle gefallen, aber dies war einfach unangenehm. Ich begann schnell mich damit abzulenken wie das Publikum unter mir reagierte. Alle schauten mehr oder weniger zur Bühne und schienen mitgenommen von der Darstellung zu sein, also gab es auch hier nichts zu sehen. Ich fing an die Lichter an der Wand und an der Decke zu zählen und ich merkte dabei wie meine Augen immer schwerer wurden.

***

Applaus war es der mich aus meinem Schlummer riss. Luna saß neben mir und klopfte wie Wild ihre Hufe zusammen während sich die Darsteller auf der Bühne die Ehre gaben. Nach einigen Verbeugungen, einer kleiner Ansprache des Regisseurs und der Hauptdarsteller begann sich die Masse unter uns von ihren Plätzen zu erheben. Luna hingegen setzte sich und starrte böse zu mir herüber.

"Wir hoffen euren Schlaf nicht unterbrochen zu haben?" Bemerkte sie bissig, offensichtlich sauer.

"So ist das nicht Luna... ähm Prinzessin Luna. Ich hatte einen eher anstrengenden Tag und bin kaum dazu gekommen..." Sie hielt ihren Huf nach oben und gebot mir zu schweigen.

"Wir wünschen nicht eure Ausflüchte zu hören. Wenn euch ein Besuch in der Oper nicht zu sagt hättet ihr uns dieses Mitteilen sollen."

"Es ist nicht die Oper." Versuchte ich sie zu beruhigen. "Ich war heute Mittag in einen Zwischenfall verwickelt und das hat mich doch..."

"GENUG" hallte es durch die Halle mit der kraft der königlichen Canterlot Stimme. Ich war froh das die anderen Zuschauer mittlerweile nicht mehr anwesend waren so das uns nur die verbliebenen Schauspieler von der Bühne ansahen. Sie erhob sich von ihrem Stuhl und trottete langsam wieder die Treppe herunter zur Eingangshalle. Einige Ponys waren noch hier versammelt und besprachen wohl das eben erlebte, aber Luna machte diesmal keine Anzeichen hier verweilen zu wollen. Wir gingen schnell nach draußen, zurück über den roten Teppich und stiegen in die Kutsche, die vor fuhr als die Pegasi sahen das wir aus dem Gebäude kamen. Luna öffnete die Tür mit ihrer Magie bevor eines der Pegasi nur in die Nähe kam und hüpfte hinein. Er warf mir einen fragenden Blick zu aber ich ignorierte ihn und stieg auch ein. Die Kutsche setzte sich in Bewegung und wir waren zurück auf dem Weg zum Schloss, danach brauchte ich nicht fragen.

"Hört mal Prinzessin. Es tut mir Leid." Sie sagte nichts aber sah mich wenigstens wieder an. "Ich weiß das es unangemessen von mir war meinen Schlaf während der Zeit mit euch nachzuholen. Ich hatte versprochen euch Gesellschaft zu leisten und das habe ich gebrochen."

"Es freut uns zu hören das ihr euch eurer Tat bewusst seid." Sagte sie und warf den Blick wieder aus dem Fenster. "Eure Entschuldigung werden wir akzeptieren."

"Habe ich denn viel verpasst?" Sie seufzte nur.

"Zu unserem Bedauern hat die Qualität in der Zeit gelitten. Ich sollte es euch eigentlich nicht mal verdenken. Ihr wart nicht der einzige."

"Wie meint ihr das?" War das Stück so schlecht? Warum hatten dann alle so applaudiert?

"Nach etwa den ersten dreißig Minuten war der halbe Saal in einem festen Schlaf. Ich vor allem sollte es merken, als Prinzessin der Nacht." Ich musste mir verkneifen mir die Blicke der Darsteller vorzustellen wenn man in ein schlafendes Publikum blickte. Sie waren scheinbar aber Professionell genug das Stück trotzdem zu beenden.

"Darf ich euch was fragen Prinzessin? Spielt ihr ein Instrument?" Sie überlegte und schlug einige Male ihre Hufe zusammen, was etwas wie ein zählen andeutete.

"Wir spielen etwa acht bis zur Perfektion und lerne gerade zwei weitere. Wieso fragt ihr?" Da mein Handy keinen Strom mehr hatte musste ich selber spielen wenn ich Musik von der Erde zeigen wollte.

"Ich spiele selber etwas Gitarre und würde euch gerne ein wenig Musik von der Erde näher bringen, bei meinem nächsten Besuch in Canterlot." Lunas Laune schien sich schlagartig zu verbessern.

"Ihr beherrscht ein solch schwieriges Instrument?" Sie schien erpicht darauf zu sein mehr zu erfahren.

"Ich habe gelernt als ich noch ein Mensch war, aber ich konnte schon ein wenig üben seit meiner Ankunft hier. Es war zwar ein wenig ungewohnt aber ich denke es ist passabel."

"Die meisten brauchen ihr halbes Leben um dieses Instrument zu meistern, außer natürlich sie haben ein Talent dafür. Magie unterstützt zwar aber sie ist nicht feinfühlig genug für schwierigere Stücke." Luna war nun ganz in ihrem Element.

"Dann halten wir das fest. Wenn ich das nächste Mal in Canterlot bin bringe ich euch ein wenig Musik von der Erde mit und spiele für euch. Wenn ihr wollt kann ich euch auch gerne ein oder zwei Lieder beibringen Prinzessin." Sie freute sich wie ein kleines Fohlen, was sie wohl für Alicorn Verhältnisse vielleicht auch noch irgendwo war.

"Bitte, ich wünsche das ihr uns von nun an Luna nennt. Ein Freund der Musik ist auch mein Freund." Irgendwie war ich froh sie geknackt zu haben, besonders da sie Musik noch mehr zu mögen schien als ich. Den Rest der Fahrt verbrachte ich nun damit sie über die verschiedenen Arten der Musik auf der Erde aufzuklären und welche Instrumente bei uns so verwundert wurden. Als ich erklärte, dass wir Musik auch ohne solche, an Computern, anfertigen konnten schien sie noch mehr angetan zu sein als sie es eh schon war. Einige Zeit später stiegen wir aus der Kutsche die daraufhin in der Dunkelheit verschwand. Luna und ich wünschten uns eine gute Nacht und ich machte mich langsam auf die Suche nach meinem Zimmer. Eine Ahnung in welche Richtung ich gehen musste hatte ich langsam und so hoffte ich bald mein Bett zu erreichen. In einem der Gänge kam mir Celestia entgegen und winkte mich zu ihr herüber.

"Ich habe eben Luna getroffen, wie es scheint ist der Abend gut verlaufen." Sie hielt sich einen Huf vor ihr Maul und gähnte.

"Wir sind was Musik betrifft, glaube ich, auf einer Wellenlänge." Celestia nickte nur.

"Ich hatte mir Sorgen gemacht, aber wenn ich das so sehe ist alles in Ordnung. Ich werde dann nun auch zu Bett gehen. Schlaf gut Light." In knapp fünf Stunden würde sie die Sonne aufgehen lassen müssen und sie war so lange aufgeblieben weil sie sich sorgen um uns gemacht hat? Irgendwie ergreifend aber ich war zu Müde, um mir weiter Gedanken darüber zu machen und wankte weiter den Flur entlang, bis ich schließlich durch meine Zimmertür trat und mich nur noch auf mein Bett warf.

null

Den nächsten Morgen wurde ich praktisch aus dem Bett geworfen.

~Weckdienst

Hallte es durch meinen Kopf, kaum das die Sonne durch das Fenster in meinem Zimmer schien. Vor Schreck knallte ich aus dem Bett und stieß mir danach den Kopf am Nachttisch. Celestia konnte ich noch eine Weile lachen hören während ich mir meinen Kopf hielt. Ich hatte aber nicht viel Zeit mich lange mit meiner Beule zu beschäftigen, denn in knapp einer Stunde wartete eine Kutsche nach Ponyville auf mich. Ich ging schnell ins Bad und packte danach alle Sachen, die ich mitgebracht hatte, wieder in meine Satteltasche. Das große Himmelbett hatte ich gemacht, die Bücher aus dem Nachttisch verstaut und die Anzüge, die ich die Woche über bekommen hatte, ordentlich zusammengelegt. Die Bücher befassten sich mit Gebräuchen und Traditionen aus Equestria und zu meiner Überraschung waren weit mehr Feste ähnlich den unseren als ich dachte. Das Frühlingsfest wurde gefeiert um die Zeit der Aussaat zu beenden, weil dies ein gutes Stück Arbeit war. Es war also praktisch ein Fest für Farmer, wurde aber in Städten, wie Ponyville, zu einem allgemeinen Anlass. Normal wurde sich fein gekleidet, ein großer Tisch mit allen möglichen Leckereien gedeckt und getanzt. Ich hatte zwar keine Ahnung vom Tanzen, ich konnte es nicht mal als Mensch und wenn ich es mal probierte sah es eher aus als würde ich versuchen einen Regenschauer zu beschwören. Tradition war es, das der Farmer seine Begleitung wählt und irgendwie wollte ich auch deswegen so früh zurück, weil ich hoffte das AJ mich einladen würde. Das Fest wurde offiziell immer bei Sonnenuntergang eröffnet und das war in weniger als zwölf Stunden.

Als ich meinen kleinen Schreibtisch aufräumte, fand ich die Verträge für Silver Tray und legte sie ihr auf den Tisch. So würde sie nur noch Unterschreiben müssen und an die nötigen Behörden weiterleiten. Immer noch sehr müde machte ich mich auf den Weg zu dem Hangar in dem die Kutschen parkten. Ich musste zwar wieder einige Wachen nach dem Weg fragen, aber dieses Schloss war auch echt gigantisch. Ich war nur auf drei Stockwerken unterwegs aber ich wusste dass es mindestens Acht gab, ohne den Keller mit zu zählen. Die Türme, in denen die beiden Prinzessinnen hausten, waren auch noch mal eine andere Nummer denn sie überragten den Rest des Schlosses. Als ich die große Tür zum Hangar öffnete kamen sofort mehrere Pegasi zu mir geflogen und stellten sich vor mir auf bevor sie Salutierten.

"Sir, was können wir für sie tun?" Sprach der Kommandant, den man an einem kleinen Emblem an seiner Rüstung erkannte.

"Ich brauche nur einen schnellen Flug nach Sweet Apple Acres, Ponyville." Der Kommandant nickte nur und seine drei Untergebenen fingen an eine Kutsche vorzubereiten und sich an das Gespann zu schnallen. Ich stieg ein und schweifte sofort in einige Gedanken ab. Ich fand es komisch das alles mehr oder weniger so gut lief. Zwar war da noch die Sache mit der Serie, die ich früher oder später erklären musste aber das hatte bis nach dem Fest Zeit. Was mir auch irgendwie Sorgen machte war meine Beziehung zu AJ. Ich meine vor knapp zwei Wochen war ich noch ein Mensch und nun war ich ein buntes Pony das sich in ein anderes verguckt hatte. Wenn ich aber nicht den Rest meines Leben alleine bleiben wollte sollte ich die Tatsache akzeptieren. Dazu kam, dass wenn ich nicht damit klar kommen würde, ich den Rest meines Lebens selbst Hand anlegen müsste. Wenn es auch nicht AJ sein würde aber eine Familie wollte ich irgendwann mal haben. Lag es vielleicht daran das meine Oma mich nach alten Werten erzogen hatte oder das meine eigene Familie nie wirklich perfekt war. Das es zu früh war an so etwas zu denken war mir klar, aber diese Fragen stellt man sich eben wenn man nicht weiß wie es mit einem weiter gehen soll.

"Wir erreichen gleich Ponyville, wo sollen wir Landen Sir?" hörte ich die Stimme des Kommandanten gegen den Wind.

"Die Straße vor der Farm sollte reichen." Ich bekam keine Antwort, dafür lehnte sich die Kutsche aber in eine Kurve und ich merkte wie sie langsam nach unten ging. Als wir den Boden berührten spürte ich sofort den Unterschied zu den gepflasterten Straßen in Canterlot. Ich wurde erst richtig gut durchgeschüttelt und wurde danach gegen die vordere Wand der Kutsche gedrückt. Langsam stieg ich aus und war froh wieder festen Boden unter den Hufen zu haben. Obwohl ich Höhenangst hatte, fliegen war kein Problem, da ich nicht den Abgrund unter mir sah. Die Pegasi vor der Kutsche salutierten erneut bevor sie sich wieder Richtung Canterlot auf den Weg machten. Ich sah ihnen noch eine Weile verträumt nach bevor ich erneut in die Realität geholt wurde.

"Hey Light, du bist wieder da!" Applebloom hüpfte um mich herum und verlor dabei fast ihre Satteltasche, die sie wohl nicht richtig befestigt hatte.

"Morgen Applebloom, wo willst den schon so früh hin?" Sie holte ein paar Äpfel aus ihrer Tasche.

"Mein Bruder ist seit Stunden in der Stadt und hilft dabei die letzten Vorbereitungen zu beenden. Er hat noch nicht mal gefrühstückt." Sie legte die Äpfel wieder zurück und ging an mir vorbei. "Meine Schwester ist noch im Haus." Sagte sie noch und lief mit einem kichern davon. Ich ließ mir das nicht zwei Mal sagen. Die Tür war nicht verschlossen und ich konnte sehen wie Applejack in der Küche den Tisch abräumte.

"Howdy Sugarcube, willst du da Wurzeln schlagen oder mir hier helfen?" Sagte AJ ohne auch nur einen Blick zur Tür zu werfen. Ich legte meine Satteltasche ab und nahm einige Teller vom Tisch auf meinen Rücken. Kaum waren alle in der Spüle verschwunden haute AJ mir ihren Huf, mit aller Kraft, gegen meine Schulter.

"Aua, wofür war das?" Sie haute noch mal zu.

"Das erste war für die Sache mit den Parasprite, das andere dafür dass du Fragen musstest." Sie kam einen Schritt näher und legte einen Huf um mich. "Und das ist dafür das du wieder da bist."

"Ich bin auch froh wieder hier zu sein, das Schloss ist einfach zu groß." Sie wandte sich wieder dem Geschirr zu. Wir unterhielten uns eine Weile über das was in der Woche passiert war. Ich erzählte von den Empfängen und den Ponys die ich getroffen hatte. AJ hingegen erzählte wie die Arbeit auf der Farm sich in Grenzen hielt, jetzt wo die Saat beendet war und nun eine eher ruhige Zeit kommen würde.

"Ah, hätte ich fast vergessen. Ein Teil der Familie kommt wegen dem Fest in die Stadt und noch was, würdest du mich gerne dorthin begleiten?" Ich grinste über beide Ohren, was zwei Gründe hatte. Das erste war natürlich, dass sie mich gefragt hatte, das andere wie sie es tat. Einfach so nebenbei um nichts Großes daraus zu machen.

"Gern." Wir beendeten den Abwasch und ich brachte meine Tasche nach oben in mein Zimmer. Ich packte meine Sachen aus während ich schmunzelnd darüber nachdachte, dass es mal was anderes ist zu einem Date eingeladen zu werden. War wohl einer der Vorteile in einer Bevölkerung zu Leben wo das Verhältnis der Geschlechter etwa zehn zu eins ist. Ein Besuch bei Rarity wäre wohl angebracht um ein wenig passende Kleidung zu erwerben.

"AJ, wie schaut es heute aus mit Arbeit?" Fragte ich sie als ich wieder nach unten ging.

"Heute ist nichts zu tun. Immerhin ist heute das Frühlingsfest Sugarcube." Sie lag auf dem Sofa und schien sich ein wenig auszuruhen.

"Ich gehe dann ein wenig in die Stadt, soll ich dir was mitbringen?" Sie überlegte kurz.

"Du könntest vom Markt ein paar Nägel mitbringen. Celestia weiß wir werden sie brauchen." Ich nickte nur und machte mich auf den Weg.

***

Zusätzlich zu den Girlanden war die Stadt nun mit Blumen geschmückt und Banner mit einer kleinen Pflanze wehten im Wind. Der Duft war sehr angenehm und ich konnte sehen das ich nicht der einzige war der sich zurückhalten musste nicht die Dekoration anzuknabbern. Vor Sugarcube Corner hatte sich eine lange Schlange gebildet, wahrscheinlich alle angeregt durch den Duft und auch die Kaffees waren gut gefüllt. Hier und da grüßte mich jemand aber die meisten waren mit anderen Dingen beschäftigt. Carousel Boutique war nicht wieder zu erkennen. Rarity hatte das Gebäude in einem Hauch aus grünem Samt gehüllt das förmlich Frühling in alle Richtungen verströmte und Rubine stachen hier und da hervor wie Rosenblätter.

"Wow, das ist auch mal was anderes." Sagte ich beeindruckt vor mich hin.

"Danke Darling, es war auch eine ganz schöne Arbeit." Rarity kam hinter dem Gebäude hervor und hatte noch einige Rubine mit ihrer Magie im Griff. Sie platzierte sie vorsichtig am Eingang und begutachtete ihr Werk. "Ich muss sagen, dass ich mich mal wieder selbst übertroffen habe." Sie wandte sich mir zu. "Wie kann ich dir helfen mein Lieber?"

"Ich wollte fragen ob du Zeit hättest mir schnell was für heute Abend zu machen. Ich hatte nicht die Zeit mir was Passendes zu besorgen." Die Anzüge, die ich von Celestia bekommen hatte, waren vielleicht ein wenig zu viel des guten. Es waren zwei schwarze Anzüge, der eine mit dem Siegel der Sonne und das andere passend mit einem Mond.

"Keine Zeit gehabt, über das Schlafen in der Oper, wie?" Bemerkte sie mit einem leichten Grinsen. Sie öffnete die Tür zu ihrer Boutique und lies mich eintreten.

"Wie meinst du das Rarity?" Sie ließ ein Magazin, Fashionmare, vor mein Gesicht schweben und öffnete es auf die erste Seite. Zu sehen war ein Bild von mir wie ich gemütlich in dem Sessel in der Oper schlummerte, neben mir eine böse dreinblickende Luna.

"Oh, das. Ich war an dem Tag ein wenig fertig. Ich hatte früher eine Auseinandersetzung mit Blueblood." Rarity, heiß auf jede Art von Klatsch, war sofort ganz Ohr und ich musste ihr alles erzählen was passiert war. Als ich zu der Stelle mit der Säule kam konnte sie ein hämisches 'Ha' nicht unterdrücken. Während des ganzes Gespräches flog um mich herum das eine oder andere Maßband.

"Was ich dafür gegeben hätte sein Gesicht zu sehen Darling. Aber alleine die Geschichte zu hören hat meinen Tag versüßt." Sie packte ihre Messinstrumente bei Seite und notierte meine Zahlen.

"Sag mal Rarity, sind meine Werte für ein Pony normal?" Ich hatte mich nie gefragt ob ich gut aussah oder so, aber mit einem neuen Körper gab es auch neue Maßstäbe.

"Wie meinen? Ach ich vergaß, das ist ja alles neu für dich. Ich muss sagen du bist kein unangenehmer Anblick aber nicht mein Typ. Aber ich kann verstehen das Applejack was an dir findet." Ich lief leicht rot an, soweit ich das fühlen konnte.

"Ähm...Danke Rarity." Sie nickte nur und legte ihr Klemmbrett beiseite.

"Also, hast du irgendwelche Wünsche?" Ich überlegte kurz. Blau war meine Lieblingsfarbe, aber mein Fell selber war schon Blau.

"Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung von Mode oder so. Ich weiß nicht mal was zu diesem Anlass getragen wird." Sie verdrehte sichtlich die Augen und holte ein Blatt Papier hervor. Sie zeichnete etwas und zwei Minuten später hielt sie mir eine Skizze unter die Nase. Zu sehen war eine dünne Weste in einem hellen Braun.

"Ich denke das könnte dir stehen Darling. Aber ich bin keine Expertin was Hengste angeht." Sie hielt immer wieder die Skizze vor mich und versuchte wohl mich in ihrem Entwurf vorzustellen. Mein Blick schweifte etwas ab und landete auf dem kleinen Büschel regenbogenfarbener Haare die hinter einem der Fenster zu sehen waren. Rainbow Dash war immer noch auf meiner Spur, erinnerte ich mich.

"Ich vertraue dir Rarity, ich kenne deine Arbeit und du bist nun mal eine Expertin." Versicherte ich ihr.

"Oh, welche Stücke denn?" Ich überlegte kurz.

"Die Kleider die du für deine Freundinnen gemacht hast für die Gala zum Beispiel." Sir wirkte verwundert.

"Oh, wo wenn ich fragen darf? Ich meine, das ist schon eine Weile her."

"Auf einem Foto." Log ich schnell. Wieder nickte sie nur.

"Ich werde etwa zwei Stunden brauchen, du kannst gerne hier warten."

"Nein danke Rarity, ich mache solange einen Spaziergang."

"Wie du willst Darling." Mit diesen Worten verschwand sie nach oben in ihr Nähzimmer, wie ich vermutete. Ich verließ die Boutique und wanderte ein wenig durch die Straßen. Meine Gedanken gingen wieder in dieselbe Richtung wie schon heute Morgen auf der Farm. Ich würde wahrscheinlich den Rest meines Lebens hier verbringen und ich hatte mir noch kaum eine Sekunde darum Gedanken gemacht wie das ablaufen sollte. Vor diesen Ereignissen wollte ich nur an der Uni meinen Abschluss machen, einen guten Job bekommen und eine Familie haben. Eigentlich war das hier auch noch möglich aber ich hatte hier nie die Schule besucht geschweige denn das ich einen, hier passenden, Beruf erlernt hatte. Ich hatte zwar das Geld aus der Tätigkeit als Diplomat aber darauf wollte ich nur im Notfall zurückgreifen. Als Kind hatte ich den Unterhalt von meinem leiblichen Vater immer direkt auf mein Sparbuch bekommen und war zu einem kleinen verwöhnten Balg geworden. Mein bester Freund hatte mir damals die Augen geöffnet und mich zur Besinnung gebracht. Geld verändert die Menschen und das galt sicher auch für Ponys. Alleine würde ich aber zu keiner Antwort kommen, also überlegte ich wen ich um Rat fragen konnte. Twilight war sofort die erste die mir in den Sinn kam, sie wusste so ziemlich alles, oder konnte es zumindest schnell nachschlagen.

Die Bibliothek zu finden war inzwischen zu einer meiner leichtesten Übungen geworden, abgesehen davon dass sie nur schwer zu übersehen ist. Ich klopfte kurz und sofort öffnete sich die Tür so schnell das ich mich richtig erschrak.

"Oh, hallo Light, du bist es nur." Begrüßte mich Dawn. Es war für mich immer noch ungewohnt zu wissen das Twilight ein Kind haben sollte und dazu noch ein Pegasus. Ich musste sie unbedingt mal darauf ansprechen wenn es passte.

"Hi Dawn, ist deine Mutter da? Ich wollte gerne mit ihr über was sprechen." Er nickt und öffnete die Tür, so dass ich eintreten konnte.

"Sie ist im Keller, irgendwas wegen einem Experiment. Geh einfach runter aber halt am besten deinen Kopf unten." Sagt er und verschwand in der Küche. Von unten hörte ich schon einige Gegenstände durch die Gegend fliegen und vorsichtig ging ich Schritt für Schritt nach unten. Twilight ließ einige Edelsteine in ihrer Aura schweben und schaute dabei immer wieder in ein großes Buch das auf einem langen Tisch lag. Dieser war gefüllt mit Notizen und anderen Büchern, die teilweise mit Tinte bekleckert waren.

"Hey Twilight, was machst du da?" Sie sah aus ihrem Buch zu mir auf, sagte aber nichts. Die Steine schwebten zusammen und bildeten einen Kreis. Dieser rotierte nun in einer unglaublichen Geschwindigkeit und fing an zu leuchten. Es wurde immer heller und heller aber auf einmal schrie Twilight:

"Deckung!" Sie rutsche unter den Tisch und hielt sich beide Hufe über den Kopf. Ich sprang von der Treppe und tat es ihr gleich und sofort hörte ich hinter mir etwas wie springendes Glas und ein lautes zischen. Twilight wartete noch einige Sekunden bevor sie die Deckung verließ, ich tat es ihr gleich. "Verdammt, irgendwas stimmt nicht mit dem Zauber." Sie ging wieder zu ihrem Buch und blätterte ein wenig umher. Der leuchtende Ring aus Edelsteinen war in seine Einzelteile zersprungen und die herumliegenden Stücke hatten Löcher in die Wand und einige Bücher geschlagen.

"Was machst du da Twilight?" Twilight begann mir ihr kleines Experiment zu erklären aber ich unterbrach sie schon nach wenigen Minuten, da ich kein Wort verstanden hatte von dem was sie von sich gab. Ich fühlte mich wie ein Grundschüler dem man die String Theorie erklären wollte. Wir unterhielten uns eine Zeit lang noch über Magie, mit erneuten Tipps wie ich Sachen leichter zum Schweben bringen könnte und anderen kleinen Ratschlägen ihrerseits. Nach etwa einer Stunde ergab sich schließlich eine passende Gelegenheit über das zu sprechen, weswegen ich sie aufsuchte.

"Ich denke schon die ganze Zeit darüber nach was ich tun soll. Bisher lebe ich irgendwie in den Tag. Ohne wirklich zu wissen was kommt. In meiner Welt war ich davor meine Schulzeit zu beenden, einen Job zu finden und irgendwann eine Familie zu gründen." Sie schaute mich nur mit großen Augen an.

"Das ist erstaunlich reif für dein Alter. Ich denke die meisten Ponys denken erst in etwa fünf bis sechs Jahren über so etwas nach." Fasste sie ihre Gedanken zusammen.

"Ich bin dreiundzwanzig, gut ein Viertel meiner Lebenszeit als Mensch." Sie machte sofort einige Notizen.

"Also ich bin jetzt zwanzig Jahre, und ich bin mitten in meiner Ausbildung. Ich weiß noch lange nicht alles was es zu wissen gibt und mit einer neuen Welt von der ich lernen kann..." Sie schweifte ein wenig ab und lies weiter die Feder über ein Blatt huschen. "Wie auch immer, Ponys scheinen wesentlich länger zu Leben als Menschen. Wenn dreiundzwanzig etwa einem Viertel euer Lebenszeit entspricht kann man von etwa achtzig bis neunzig Jahren ausgehen?" Ich nickte. "Ponys werden im Schnitt etwa hundertfünfzig Jahre alt, abhängig davon ob Pegasus, Einhorn oder Erd-Pony." Sie ließ ein Buch aus einem Regal schweben und legte es vor mir auf den Tisch. "Ich denke du solltest das hier lesen, es ist ein Buch über Anatomie. Es kann sicher alle deine Fragen beantworten." Ponys lebten also länger als Menschen, was aber eine neue Frage auf warf.

"Wenn ich ein paar Jahre älter bin als ihr, wieso bin ich dann kaum größer?" Ich war wirklich nur ein oder zwei Zentimeter größer als Twilight und AJ überragte mich sogar, mit ihrem Hut. Twilight überlegte kurz und holte ein anderes Buch aus dem Regal.

"Ich habe hier ein Zauber der dein Alter bestimmen kann. Wenn meine Vermutung stimmt sollte uns das helfen." Ihr Horn leuchtete auf und ein kleines Licht umhüllte mich kurz, dann war alles wie vorher. "Also wenn ich alles richtig gemacht habe..." Sie schaute kurz in das Buch. "Dann bist du etwa neunzehn Jahre alt, für ein Pony." Ich konnte nur grinsen, denn nach allem was bisher passiert war wunderte mich so was nicht mehr.

"Dann habe ich ja Zeit mir zu überlegen was ich machen will." Früher oder später würde mir bestimmt was einfallen. Ich konnte immerhin Germane, auch wenn es durch den Zauber unterdrückt war. Vielleicht brauchte man ab und mal einen Übersetzter.

"Ich dachte du würdest bei AJ auf der Farm arbeiten?" Merkte Twilight an.

"Ja schon, aber meinst du nicht dass es komisch ist? Ich fühle mich nicht wohl, mich einfach so auf der Farm breit zu machen." Twilight sah sich ein wenig im Raum um, verschloss die Luke die nach oben führte und dimmte das Licht.

"Was ich dir jetzt sagte bleibt unter uns, als Freunde." Ich nickte nur. "AJ hat die ganze Woche nur von dir geredet. Ihr würde es sicher nichts ausmachen dich um sich zu haben." Sie sah sich erneut im Raum um, als ob sie erwartete dass gleich jemand hier einfallen würde.

"Danke Twilight. Ich glaube ich sollte dir dann auch etwas erzählen." Diesmal war ich es der den Raum überprüfte. "Ich habe euch fast alles erzählt, bis auf eine Sache. Ich wusste schon immer dass dieser Ort existiert. Ich kannte euch bevor du bei mir aufgetaucht bist." Sie sah mich verwundert an und schien zu überlegen. "Die Prinzessin weiß darüber natürlich Bescheid und ich denke es ist an der Zeit das ihr es auch wisst." Sie blieb vollkommen ruhig, was es irgendwie schlimmer machte als ein Panikanfall.

"Das erklärt das eine oder andere... Würde es dir ausmachen wie genau... das möglich war?" Ich fing an ihr sie an den Fernseher zu erinnern und erklärte ihr das es eben eine Serie gab. Ich erklärte ihr auch da ich schon so viele Unterschiede entdeckt hatte und auch das es viele für Ausgedacht halten. "Also ist es praktisch so, als würde man ein Buch schauen. Das ist so aufregend!"

"Macht es dir nichts aus das eine andere Spezies euch zuguckt?" Ich würde glaube ich ausflippen.

"Du sagst doch, die meisten halten es für reine Fiktion und außerdem habe ich eines vor langer Zeit gelernt. Wenn Magie in Spiel ist, wunder dich über nichts mehr." Eine Weisheit die auch ich mir zum Motto gemacht hatte, seit meiner Ankunft.

***

Ich war froh das Twilight alles so locker hingenommen hatte. Wir tauschten noch eine Weile Geschichten aus, von der Serie und fanden schnell heraus dass es oftmals Unterschiede gab. Es war also wirklich alles nur eine Geschichte und mehr schlecht als Recht nacherzählt. Sie fand es trotzdem Interessant das Menschen von Equestria gehört hatten und sie sogar Fans hatten. Sie riet mir die Sache nicht weiter zu beachten da es keine Rolle spielte, was mein Gewissen um einiges erleichterte. Auch machte ich mir keine Sorgen mehr was aus mir werden würde. Ich hatte Jahre alles in den Griff zu bekommen und mir ein Leben hier aufzubauen, nur der Abschied, in ein paar Wochen, von meiner Familie bereitete mir noch Kopfzerbrechen. Aber das musste für ein anderes Mal herhalten. Ich stand in meinem Zimmer und hatte mir die Weste über gezogen die Rarity für mich gemacht hatte. Sie war aus einem lederartigen Material, aber das konnte es beim besten Willen nicht sein. Dicke Fäden in einem leicht dunkleren Braunton hielten alles zusammen und rundeten das ganze ab. Ich war froh dass sie auf Edelsteine verzichtet hatte.

Zufrieden mit meiner Erscheinung ging ich hinunter ins Wohnzimmer und wartete auf AJ. Ich hatte sie schon den ganzen Nachmittag nicht gesehen und ich machte mir Gedanken was sie so lange aufhalten könnte als ich ein klirren aus dem Badezimmer hörte.

"Kein Ding Sugarcube, das machen wir später sauber." Hörte ich ihre Stimme durch die Tür. Ich wusste nicht wer bei ihr war und das erregte meine Neugier.

"Alles OK da drin?" Rief ich vom Sofa aus.

"Ja alles in Ordnung Sugarcube, bin gleich so weit." Was das heißt wusste ich genau aber ich dachte nicht das ich es jemals von AJ hören würde. Ich ließ mich in die Kissen fallen und starte an die hölzerne Decke. Ich weiß nicht wie lange ich an die Decke starrte aber es verging eine gefühlte Ewigkeit, in der ich nur das ticken der Uhr vernahm, bis die Tür vom Badezimmer sich mit einem leisen Klick öffnete. Zuerst sah ich nur AJ alten Stetson aber dann konnte ich ganzes Bild einfangen. Sie hatte ihre Haare zu einem langen Zopf geflochten und trug eine Art Kleid aus demselben Material wie meine Weste. Es war sogar ähnlich aufgebaut. Von vorne sah es fast aus wie meine Weste, ging aber nach hinten in eine Art verzierte Decke über, das ihren ganzen Rücken bedeckte. Grüne Verzierungen waren auf beiden Seiten und ein Abbild ihres Cutie Marks. Es stand ihr wirklich super und mir blieb im wahrsten Sinne die Spucke weg. "Was meinst du Sugarcube?" Ich musste erst mal meine Gedanken wieder sortieren bevor ich überhaupt meinen Mund schließen konnte. Ein leichtes kichern kam aus dem Bad und Fluttershy trat neben ihre Freundin.

"Ähm... Ich glaube es gefällt ihm." Ich stimmte Fluttershy mit einem heftigem nicken zu.

"Es steht dir wirklich gut..." Sagte ich leise, was dafür sorgte das sie leicht rot anlief. Wir standen beide noch eine Weile da und vermieden es uns irgendwie in die Augen zu sehen.

"Ich... ähm... gehe dann mal. Wir sehen uns dann auf dem Fest." Sagte Fluttershy und ging an mir vorbei durch die Haustür und flog davon.

"Ah verdammt, das Fest. Wir sollten langsam los Sugarcube!" Zusammen verließen auch wir das Haus und gingen nebeneinander langsam die Straße zur Stadt hinunter. Die Sonne war fast verschwunden und es wurde ein wenig kühler, aber es schaffte eine schöne Stimmung. Wir liefen einfach nur nebeneinander ohne das einer von uns irgendetwas sagte. Kurz bevor wir in die Stadt kamen lehnte sich AJ leicht an mich was mich erst überraschte, aber irgendwie gefiel es mir und ich lehnte mich auch ein wenig gegen sie. Auf dem Dorfplatz war eine Bühne aufgebaut worden, die ebenfalls festlich geschmückt war und viele Tische standen überall im Kreis um sie herum. Direkt vor der Bühne war mit einem kleinen Zaun, der von Pflanzen umwuchert war, ein Bereich abgetrennt worden, vermutlich zum Tanzen. An den vielen Tischen, die irgendwie sehr Bierbänken ähnelten, saßen schon ziemlich viele Ponys. Wenn ich ehrlich sein sollte hätte ich nie gedacht das so viele Ponys hier leben. AJ löste sich von mir und ging auf einem spezifischen Tisch zu. Dieser war einer der vollsten und die Anwesenden Ponys waren schon kräftig am Feiern und trinken. Sie redete kurz mit einem älteren Pony, mit einem langen Bart und einem hellen gelben Fell, außerdem trug er auch einen Stetson wie sie. Nach einer kurzen Minute winkte sie mich zu sich herüber und trotte an den Tisch. Bevor ich auch nur 'Hallo' sagen konnte zog mich das ältere Pony in einen Schwitzkasten und beäugte mich.

"Lass dich mal ansehen Junge." Seine Augen lief praktisch über mein Gesicht und er tippte einmal mit seinem Huf gegen mein Horn, bevor er mir einmal gegen mein rechtes Vorderbein trat. Ich zuckte kurz verzog aber kaum eine Miene. Er hatte einen ähnlichen Akzent wie AJ. "Nicht schlecht, guten Jungen hast du da, zumindest für ein verwöhntes Einhorn."

"Onkel Fritter, lass den armen Jungen in Ruhe, sonst verscheuchst du ihn noch." Sprach das Pony das neben ihm saß.

"Ach Seed, ich guck doch nur was meine Nichte hier anschleppt." Er klopfte mir auf dem Rücken, so dass ich fast nach vorne weg rutschte. Ich warf einen Blick auf AJ, die etwas hinter mir stand und mit den Augen rollte.

"Jetzt ist aber gut ihr alle. Komm Sugarcube, wir suchen uns einen Platz." Ich hörte das alte Erd-Pony lachen als ich mit AJ Platz am Ende des Tisches nahm.

"Was war das denn gerade?" Fragte ich mit einem leichten Lachen.

"Das war mein Onkel Fritter, er ist so etwas wie das Oberhaupt unserer Familie." Sie deutete auf die Ponys die hier am Tisch saßen und am Feiern waren. Sie hatte mich gerade ihrer Familie präsentiert, dachte ich mir freudig. "Ich hoffe er hat dich nicht zu hart angepackt, er kann manchmal so seinen." Ein Krug wurde vor mir platziert und ich schaute nach links von wo er gekommen war. Braeburn, wie ich erkannte, saß neben mir und hatte ein breites Grinsen auf dem Gesicht.

"Mach dir mal keine Sorgen AJ, ich glaube der Junge hier hält schon was aus." Sagte er und nahm einen Schluck aus seinem eigenen Krug. Ich wollte zwar nicht groß trinken aber ich konnte nicht widerstehen.

"Er hat Recht AJ." Ich nickte zu Braeburn. "Da braucht es doch ein wenig mehr." Sie fing wieder an zu grinsen und ich wandte mich meinem Gastgeber zu. "Hi, ich bin Blue Light, freut mich."

"Howdy Light, ich bin Braeburn. Freut mich ebenfalls." Wir schlugen unsere Krüge zusammen und tranken noch einen Schluck. AJ hatte inzwischen auch einen bekommen und ich konnte sehen wie sie aus dem Augenwinkel beobachtete wie ich mit ihrer Familie klar kam. Ich wusste das es ihr wichtig war und mir viel es nicht schwer, sie waren alle samt fröhliche Gesellen und ich hatte großen Spaß mit ihnen zu reden. Big Mac hatte sich noch zu uns gesellt, zusammen mit ein paar weiteren Verwandten.

"Also Light, wie kommt es das du was von harter Arbeit verstehst? Nichts gegen dich aber Einhörner neigen dazu eher mit ihrer Magie zu arbeiten." Fragte Braeburn, der inzwischen bei seinem dritten Krug war. Musik hatte auf der Bühne eingesetzt, was die Stimmung weit nach oben getrieben hatte.

"Keine Ahnung, ich bin ohne aufgewachsen, daher macht es mir nichts aus etwas mit den Hufen zu erledigen." Ich nahm einen weiteren Schluck, so das mein erster Krug geleert war.

"Wenn nur mehr Einhörner wie du währen." Sagte Braeburn scherzhaft. "Ich erinnere mich da an deine Freundin, wie hieß sie noch gleich... Sparkle oder so." Er wandte sich an AJ, die mir gegenüber saß.

"Twilight Sparkle, ja sie ist sehr in ihrer Magie Sache", sagte sie mit einen grinsen, wohl in Gedanken daran was ihnen das schon an Abenteuern beschert hatte. Ich schaute herüber zu einem der anderen Tische wo Twilight saß, zusammen mit Rarity und Rainbow Dash.

"Hallo und willkommen zum Frühlingsfest meine lieben Ponys!" halte plötzlich die Stimme von Mayor Mare von der Bühne. Die Musik war verstummt und die Scheinwerfer waren nun alle auf sie gerichtet. "Wie immer freue ich mich so viele fröhliche Gesichter zu sehen und ich hoffe ihr habt euch bisher gut unterhalten." Die Menge brach in Jubel aus, ich natürlich mit ihr. "Einen besonderen Gruß richte ich natürlich an unsere lokalen Farmer, die sich dieses Fest besonders verdient haben." Diesmal kam der Jubel nur von einigen Tischen, wie dem unseren. AJ und alle um mich herum pfiffen und stampfen mit dem Hufen. Braeburn stupste mich an und signalisierte mir mit einzusteigen, was ich dann auch tat. "Ich freue mich nun euch allen unsere Musikalischen Gäste für den heutigen Abend vorstellen zu dürfen: The BossHorse!" Wieder brachen alle in Jubel aus als die Band auf die Bühne kam und anfing ihr erstes Stück zu spielen. Einige Ponys erhoben sich von den Tischen und machten sich auf den Weg zur Tanzfläche. Ich saß nur da und musste mich mal wieder über diese Welt wundern, denn der Name der Band klang mir verdammt vertraut. Paralleles Universum, dachte ich mir nur und griff mir einen neuen Krug vom Tisch.

Die Stimmung kippte schlagartig als einer der Scheinwerfer sich von der Bühne löste und mit einem lauten krachen auf den Gitarristen der Band viel. Ich sah nur wie die Bürgermeisterin, gefolgt von Twilight und Rarity auf die Bühne stürmten und mit ihrer Magie den verletzten aus den Trümmern befreiten. Da die Menge verstummte und alle auf gespannt auf die Bühne starrten konnte man mitbekommen was vor sich ging. Der Hengst hatte sich nicht schlimm verletzt aber er wurde zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht.

"Entschuldigt Leute, aber wir werden wohl eine Pause machen müssen. Wenn es West Strings nicht besser geht können wir dann leider auch nicht mehr spielen heute Abend." Er schaute kurz zu seinen beiden Kollegen am Bass und Schlagzeug. "Außer natürlich jemand kann unsere Songs auf der Gitarre. Ich hatte so ein Gefühl als wäre ich in ein kleines Klischee gefallen und hätte mich einmal darin gewälzt. Irgendwie erinnerte mich das ganz stark an 'Zurück in die Zukunft' und ich suchte schon praktisch nach einem Pony das 'Jonny be good' spielen würde, aber niemand meldete sich.

"Ich glaube eines kenne ich." Rief ich als ich auf die Bühne zuging. Der Sänger sah von der Bühne auf mich herab.

"Und welches unserer Stücke glaubst du zu kennen?" Er schien nicht zu glauben dass ich eines kannte.

"Like ice in the sunshine." Sein Gesicht erhellte sich und er bot mir einen Huf an um mich auf die Bühne zu ziehen. Er warf mir die Gitarre zu, die auf dem Boden lag und stellte sich erneut an sein Mikro.

"Also, unser junger Freund hier wird mit uns ein Stück spielen. Nehmt ihn nicht zu hart ran." Er gab seinem Drummer ein Zeichen und dieser fing an den Countdown zu machen. Ich schaffte es gerade noch mit das Instrument richtig umzulegen bevor es auch schon los ging:

When you walk along the beach

See the colts and fillies hoof in hoof

Relax in the mid-day heat

With a ice cream in your hoof

Ich war erst irritiert über den Text aber dann traf mich wieder die Realität wo ich hier war.

Oh, let me cling to you, baby like a honey bee

And let us have damn good time

I've got a real good advice to get ourselves some action

'Cause baby it sure feels right, right, yeah

Der Sänger nickte mir zu und grinste, ich machte meine Sache also gut.

Like ice in the sunshine, like ice in the sunshine

I'm melting away on a sunny day

Like ice in the sunshine, like ice in the sunshine

I’m melting away on a sunny day

Wir spielten den ganzen Song und ich bekam sogar das kurze Solo. Die Menge an Ponys vor der Bühne hatte ich vollkommen vergessen denn es kostete meine volle Konzentration die Gitarre zu spielen. Die Tabs schwebten irgendwo noch in meinem Kopf herum und ich war froh sie abrufen zu können. Als der Song zu Ende war gab es einen lauten Applaus von unserem Publikum und erneut kam der Sänger zu mir herüber.

"Danke Junge, hast uns echt ausgeholfen. Darf ich Fragen wie du heißt?" Ich nahm die Gitarre ab und wollte sie abstellen aber jemand nahm sie mir aus den Hufen. Neben mir Stand der Gitarrist, West Strings, mit ein paar Bandagen um seine Hinterbeine und seine Hüfte. Er nickte mir zu und legte sein Instrument um.

"Blue Light und keine Ursache." Ich wollte gerade wieder von der Bühne gehen doch ich wurde aufgehalten.

"Warte warte warte... Du bist doch dieser neue Prinz, den Prinzessin Celestia adoptiert hat." Der Blick vom Sänger viel auf mein Hufreif und seine Augen weiteten sich. "Es war uns eine Ehre Sir." Sagte er dann. Ich rollte nur die Augen und begab mich wieder zu AJ an den Tisch.

"Spielen kannst du Sugarcube." Sagte sie mit einem Lächeln. "Aber das Singen solltest du besser lassen." Wir beide lachten kurz bevor wieder eine Stimme von der Bühne kam.

"Also, da wir nun wieder vollständig sind, geht es weiter im Programm. Wegen der Verletzung aber werden wir es bei einfachen Stücken belassen." Die Menge jubelte trotzdem und wieder erklang leichter Country-Rock.

Braeburn stand auf. "Ich suche mir jetzt was zum Tanzen, man sieht sich später." Und mit einem leichten lächeln verschwand er zwischen einigen Tischen.

"Was meinst du Sugarcube? Wollen wir uns auch versuchen?" Ich war mir nicht sicher, da ich noch nie getanzt hatte. Weder als Pony, noch als Mensch und ich zählte das Headbangen nicht dazu. Ich leerte meinen zweiten Krug Mostapfel in einem Zug.

"Gerne." Sagte ich noch immer etwas unsicher und wir beide machten uns auf dem Weg zur Tanzfläche. Ich konnte sehen wie andere Ponys tanzen und sah nicht mal unbedingt schwer aus. Die Vorderhufe wurden im Rhythmus auf den Boden geschlagen und dabei bewegte man sich eben ein wenig umher. Erleichtert traten wir in den Bereich und ich machte mich gerade bereit als die Musik stoppte. Ein neues Stück begann und dieses Mal war es etwas langsamer. Um uns herum lehnten sich die Pony Brust an Brust und wogen sie wie Wellen im Wasser zum Rhythmus der Musik. AJ und ich taten es dem Rest der Paare gleich, wobei wir beide wohl rot anliefen wie Tomaten. Mein Herz klopfte wie Wild und es hätte mich nicht gewundert wenn AJ es hätte spüren können. Ich weiß nicht wie lange wir tanzten aber es kam mir vor als wäre die Welt um uns herum in dicken Gelee so langsam wie sich alles bewegte, aber meine Augen konnten nur selten ein paar Sekunden von der Stute vor mir ablassen. "Ich liebe dich..." Es dauerte einige Sekunden bis ich realisierte was mir gerade über die Lippen gekommen war. Wenn die Zeit noch zähflüssiger hätte werden können würde das wahrscheinlich jetzt der Fall sein. Ich wollte rennen, meine Augen verschließen und meine Ohren abdecken aber das war einfach gerade nicht möglich, bis auf die Sache mit den Augen. Wir hatten bei unserem Date vor kurzem zwar schon ein wenig gekuschelt aber dabei war es auch geblieben und das war gerade eine andere Liga. Warum ich Panik hatte war mir schleierhaft, mehr als Ablehnung konnte mich ja im schlimmsten Fall nicht treffen. Zu meiner Erleichterung spürte ich zwei sanfte Lippen die sich gegen meine pressten und ich öffnete wieder die Augen. AJ stand vor mir und schaute mir nun tief in meine Augen bevor sie mir erneut einen Kuss gab.

"Ich dachte schon du sagst nie was Sugarcube. Ich liebe dich auch." Flüsterte sie in mein Ohr. Laute Pfiffe holten uns zurück in die Realität und machten uns klar wo wir waren, mitten auf der Tanzfläche. Umstehende Ponys stampften und Pfiffen uns zu und ich hörte hinter uns einen ganz bestimmten Tisch jubeln. Mit rotem Kopf verließen wir langsam die Tanzfläche, aber wir gingen nicht zurück zum Tisch sondern langsam etwas abseits des Platzes auf die Hauptstraße. Wir tauschten den ganzen Weg zur Farm immer wieder Küsse aus und als wir das Haus erreichten setzten wir uns auf das Sofa. Wir lagen uns eine Zeit einfach nur in den Armen und achteten nicht auf die Zeit. Nach einiger Zeit ging AJ nach oben und ich wollte gerade in mein Zimmer gehen als sie mich am Schweif packte.

Kapitel 19 - Familienbesuch

Ein kitzeln an meiner Nase war es was mich aus dem Bett holte und mir realisierte das es relativ kalt war. Ich tastete nach meiner Decke faste aber nur etwas weiches das neben mir lag. Verschlafen öffnete ich meine Augen und fand Applejack, die neben mir schlummerte. Mit einen sehr breiten Grinsen viel mir der gestrige Abend wieder ein, was aber nichts daran änderte das die Decke fehlte. Ich richtete mich auf und fand sie über das Bettende hängend. Ich stand auf und warf sie über die schlafende Schönheit mit der ich die Nacht verbracht hatte. Als ich so vor mich hin überlegte fand ich selber käsig aber hey, was solls. Meiner dummen Angewohnheit, nicht mehr schlafen zu können wenn ich mal aus dem Bett war, verdankte ich es jetzt mich nicht noch ein wenig ins Bett zu kuscheln. Aber ich beschloss die Zeit zu nutzen und uns ein Frühstück zu machen. Ich hatte zwar noch nicht gekocht, seit ich ein Pony war, aber wie schwer könnte das schon werden. Ich ging so leise aus dem Zimmer wie ich konnte und blieb direkt an der Tür verwundert stehen. Meine Tasche, mit all meinen Sachen, stand neben der Tür und schien praktisch auf mich zu warten. Ich ging kurz den kleinen Flur hinunter und versuchte in das Gästezimmer zu gehen aber es war verschlossen. Von innen war nur das Schnarchen mehrerer Ponys zu hören. Ein Teil der Familie musste hier wohl untergekommen sein und da mein Zimmer leer war, haben sie es dem eigentlichem Nutzen zugeführt. Da ich ihren Schlaf nicht stören wollte machte ich mich nun auf dem Weg nach unten wo ich auf dem Sofa weitere Ponys schlafen sah, unter anderem Braeburn. Sein Hut lag neben ihm auf der Lehne und in einem Huf hatte er immer noch einen leeren Krug. Die Party musste noch einige Zeit weiter gegangen sein. Mein Blick viel in die Küche und zu meiner Überraschung saßen einige Stuten an dem großen Küchentisch und tranken zusammen etwas was verdächtig nach Kaffee roch.

"Schaut mal wenn wir da haben." Grinste eine von ihnen zu mir herüber. Bei den anderen vier formte sich auch ein Lächeln auf dem Gesicht und ich bemühte mich nicht rot zu werden, wie immer auch ich das anstellen wollte. "Was brauchst du Junge? Eine Kopfschmerztablette? Zu viel getrunken? Oder willst du mit uns einen Kaffee trinken?" Fragte mich eine andere.

"Ich nur ein wenig Frühstück für... uns... machen." Ein kichern ging wieder über den Tisch.

"Wisst ihr noch als unsere Hengste so waren." Alle am Tisch stimmten ihr zu. "Dann lass dich von uns mal nicht aufhalten." Ich ging langsam am Tisch vorbei und wusste genau das ihre Blicke auf mich gerichtet sein würden solange ich in der Küche war. Das Gespräch am Tisch nahm wieder seinen Lauf aber diesmal so leise das ich nichts mehr hören konnte. Ich versuchte sie so gut es ging zu ignorieren und holte alle Zutaten aus dem Kühlschrank die ich für Rührei brauchen würde, Eier. Ich stellte eine Pfanne auf den kleinen Gasherd und mit einem kleinen Funken aus meinem Horn loderte die Flamme. Ich tat etwas Butter rein und fing an die Eier in einer Schale zu schlagen. In einem Schrank fand ich etwas Petersilie und schnitt sie in die Schale. Ich wunderte mich ab und an das mit Hufen alles so gut funktionierte aber es war nun mal eine magische Welt. Ich tat alles zusammen in die Pfanne und fing an die Masse zu braten. In einem kleinen Brotkasten fand ich noch etwas grobes Brot, mit viel Körnern, und auf dieses strich ich noch etwas von der Butter bevor ich die Eier über die beiden Scheiben schüttete. Ich perfektionierte das kleine Gericht mit etwas extra Petersilie die ich auf den Teller legte bevor ich alles zusammen auf ein Tablett legte. Ich trat einen Schritt zurück und begutachtete meine Kreation was mir einen kleinen Applaus vom Tisch einbrachte. Ich verstaute die benutzen Utensilien in der Spüle und ging, mit Tablett auf meinem Rücken, wieder nach oben. Während ich am Tisch vorbei ging grinsten mich alle Stuten wieder an bevor sie sich wieder ihrem Gespräch widmeten. Als ich gerade die Tür zu AJs Zimmer öffnen wollte kam Big Mac aus seinem nebenan und sein Blick blieb auf mir hängen.

"Morgen..." Sagte ich kurz und mit einem mulmigen Gefühl im Mund. Er nickte kurz und warf mir einen Blick zu der mehr sagte als tausend Worte: 'Brich meiner Schwester das Herz und ich breche dir was.' Er ging an mir vorbei nach unten und ich konnte hören wie er wenige Sekunden später im Badezimmer verschwand. Ich wusste das er es nur gut meinte und öffnete vorsichtig wieder die Tür. AJ war inzwischen aufgewacht und sah sich, offensichtlich ein wenig verwirrt um.

"Guten Morgen." Sagte ich fröhlich und stellte das Tablett auf das Bett.

"Morgen Sugarcube, ich habe mich schon gewundert wo du steckst." Ich stellte ihr das Tablett vor die Nase. Sie griff nach ihrem Stetson, der über einem Bettpfosten hing.

"Ich dachte ich mache uns was Schönes." Ich war zwar nie der große Romantiker aber das ein Frühstück im Bett was angenehmes ist wusste ich aus eigener Erfahrung. Ich setzte mich wieder zu ihr aufs Bett und gemeinsam verschlangen wir schnell unser Frühstück.

"Danke Sugarcube, aber ich gehe besser nach unten und helfe den anderen dabei den Tisch zu füllen. Immerhin ist die Familie nicht mit zwei Broten satt zu bekommen." Sie erhob sich langsam aus dem Bett und ging aus dem Raum, aber nicht bevor wir uns noch einen Kuss gaben. Ich sammelte das Geschirr ein und begab mich auch wieder nach unten. In der Küche standen jetzt AJ und die anderen Stuten, Dampf stieg auf und ein angenehmer Geruch machte sich breit.

"Hey, Morgen Light!" Meldete sich Braeburn vom Sofa und ein Stöhnen war zu hören.

"Sei leise Braeburn, einige hier sind nicht mehr so jung wie du." Hörte ich die Stimme von dem Pony das ich als Seed kannte. Ich ging zu den beiden herüber und setzt mich auf dem Sessel.

"Und wie war dein Abend, wir haben euch nicht mehr gesehen, seit ihr auf der Tanzfläche für ein wenig Stimmung gesorgt habt." Ein kichern, aus der Küche, folgte Braeburns Worten und ich konnte sehen wie AJ ihren Hut ein wenig über ihr Gesicht zog. "Ach AJ, wir sind hier doch alle unter Erwachsenen", sagte er mit einem Grinsen.

"Jetzt zieh die beiden nicht so auf oder soll ich dich daran erinnern wie das bei dir damals mit dieser Vanilla war?" Meldete sich eine der Stuten aus der Küche.

"Ist ja gut Tante Orange." Er lehnte sich zu mir. "Ich wünsche euch beiden alles Gute. Ich weiß ein Gentlecolt genießt und schweigt." Ich wusste nicht was ich sagen soll und manchmal war es wohl auch besser nichts zu sagen.

"Können wir dann alle mal wieder ein wenig leise sein? Ich versuche hier einen Kater zu pflegen." Meldete sich Seed wieder.

***

Sie hatte es im Leben noch nie einfach gehabt. Als Weise in einem Waisenhaus in Manehatten aufgewachsen, nachdem ihre Eltern sie und ihren Bruder als Fohlen ausgesetzt hatten. Wenn sie mehr als ein wenig Heu haben wollten mussten sie stehlen und hier war es ihr Bruder der sie versorgte. Wenn sie ein Bett wollten mussten sie mit den anderen darum kämpfen und auch hier war es ihr Bruder der dies für sie tat. Als sie alt genug waren besorgte sich ihr Bruder mehrere Jobs um für sie beide eine kleine Wohnung mieten zu können und zum ersten mal war Hoffnung am Ende des langen dunklen Weges. Sie konnte zur Schule gehen und eine Zeit ein normales Leben führen und dafür war sie ihrem Bruder über alles dankbar. Das Glück der beiden hielt aber nicht lange an den nach einem Jahr erkrankte ihr Bruder schwer und konnte seiner Arbeit nicht mehr nachgehen. Jetzt war es an ihr Geld zu verdienen für Unterkunft und Medikamente. Es viel ihr nur ein weg das zu tun, mit ihrem Talent: Magie.

Sie stellte eine kleine Show auf die Bühne und trat hier und da in kleinen verrauchten Nachtclubs auf, aber das große Geld und Erfolg blieben aus. Sie merkte schnell dass es im Showbusiness härter zu geht als gedacht und sie passte sich an, sie wollte ihren Bruder nicht hängen lassen. Aber auch mit all der Mühe die sie sich gab reichte es nicht für Medikamente und Wohnung, so ließ sie ihren Bruder in ein Krankenhaus einweisen und sie selber baute sich einen kleinen Karren zusammen. In diesem wohnte sie ab da, auf einem kleinen abgelegten Grundstück. Mit der Zeit ging es ihrem Bruder aber immer schlechter und nach mehreren Jahren der Krankheit verstarb er schließlich. Mit dem Tod ihres Bruders brach sie schließlich zusammen und hielt es in dieser Stadt nicht mehr aus. Diese Stadt die es noch nie gut mit ihnen gemeint hatte. Sie packte ihre Sachen, was nur ihr Kostüm und der Karren waren und machte sich auf den Weg in die Welt um woanders ihr Glück zu versuchen. Aber egal in wie viele Orte sie kam, ihre Show war weiterhin kein Erfolg und sie kam schließlich zu einer Lösung der für sie der einzige Ausweg schien, sie peppte ihre Reputation auf. Sie erzählte Lügen über die Heldentaten die sie vollbracht hatte und die Menge hing praktisch an ihren Lippen. Zum ersten Mal fühlte sie sich beachtet und sie genoss jeden Moment dieses Ruhmes. Aber alles ist vergänglich und ihr Ende sollte in einer kleinen Stadt mit dem Namen Ponyville kommen. Als sie hier ihre Show aufführte nahmen einige Fohlen ihre Geschichte zu ernst und lockten ein sehr gefährliches Wesen in die Stadt, ein Ursa Minor. Sie hatte oft davon geträumt mächtig genug zu sein ein solches Wesen zu bezwingen aber ihre Magie hatte keine Wirkung. Sie wurde schließlich von einer gewissen Stute gerettet, Twilight Sparkle, die Schülerin von Prinzessin Celestia persönlich. An diesem Abend verlor sie nicht nur ihren Wagen, der alles war was sie hatte, sondern auch ihre Karriere. Die Geschichte aus Ponyville verbreitete sich wie ein Lauffeuer und niemand wollte sie mehr auftreten lassen. Ohne Heim und ohne Geld sah sie sich gezwungen ein Leben in einem kleinen Wald außerhalb von Las Pegasus zu führen. Dies war die Stadt der leichten Stuten und vielen Shows und Casinos, aber selbst da wollte sie niemand. Sie ernährte sich von Beeren und Gras und jeder Tag war ein Kampf mit Natur, besonders der letzte Winter. Als sie nach Monaten wieder mal eine Zeitung in die Hand bekam traute sie aber ihren Augen nicht. Was sie sah war unmöglich und doch war das Bild von letzter Woche. Schnell machte sie sich auf den Weg, in die Stadt die sie eigentlich nie wieder sehen wollte, Ponyville.

"Trixie hoffte eigentlich nie wieder diesen Ort sehen zu müssen." Sagte sie müde, als sie die Stadt am Horizont erblickte. Die Sonne war gerade aufgegangen und sie war die letzten drei Tage und Nächte unterwegs gewesen. Ohne Geld für eine Kutsche oder den Zug blieb ihr keine Wahl. Durch jeden Ort durch den sie gekommen war hatte sie neue Kunde über das gehört was sie so in Aufregung versetzte, daher würde sie keinen Schlaf finden. Ihre Hufe brannten und ihr Magen hatte schon lange aufgegeben nach Nahrung zu betteln. Sie mochte den Gedanken nicht, so geschunden in diese Stadt zu gehen, aber es blieb ihr nichts anderes übrig. Zudem würde sie sich durchfragen müssen um ihr Ziel zu finden, denn die Zeitung nannte nie einen Wohnort. Sie zog erneut das kleine Foto aus ihrem Umhang und seufzte. Es half alles nichts, sie fasste neuen Mut und setzte langsam ihren Weg fort.

Es dauerte noch eine kleine Weile aber sie merkte, dass sie die Stadt schnell erreichte. Der Klang der Glocken sagte ihr dass es etwa sieben Uhr am Morgen war und sie hoffte inständig dass die meisten Bewohner noch in ihren Betten liegen würden. Gestern war ein Fest gewesen und sicher würden die meisten noch an einem Kater leiden und schlafen wollen. Der Weg verwandelte sich langsam in die Hauptstraße der Stadt und nun sah sie zum ersten Mal seit langem diesen Ort. Girlanden und anderer Schmuck hingen an den Häusern und hatten letzte Nacht wohl für Licht gesorgt. Der große Platz um das Rathaus, wo auch sie aufgetreten war, stand voll mit Tischen und Bänken und an einigen von ihnen schlummerten noch gemütlich einige Ponys dahin. Auffallend war der weiße Zaun, der mit einer Pflanze umwuchert war, der einen Bereich zum Tanzen abgrenzte. Überall lagen Krüge auf dem Boden und verschiedener anderer Müll. Sie sah das an einem der Tische ein Pony schon aufrecht saß und die Krüge auf Reste untersuchte. Es war eine Stute in einem dunklen lila Fell und einer etwas helleren Mähne und Schweif. Ihr Cutie Mark waren verschiedene Sorten von Beeren.

"Entschuldigen sie Miss, Trixie würde sie gerne etwas fragen." Ihren Titel zu nennen hatte sie sich abgewöhnt. Zu oft wurde sie dafür in letzter Zeit ausgelacht und diese Schmach wollte sie sich hier nicht geben lassen. Die Stute drehte sich um und sie konnte ihr deutlich ansehen, dass sie weit ab davon war nüchtern zu sein. Sie konnte das Salz praktisch riechen, als ob sie sich darin gewälzt hätte.

"Nua zu... aber hilf *hick* mir dafür was zu drinken zu finden." Trixie konnte nur mit den Augen rollen aber sie tat wie ihr geheißen, was blieb ihr auch anderes übrig. Immerhin hatte diese Stute sie nicht erkannt und es war nicht sicher ob es so bleiben würde wenn sie jemand anderes fragte. Sie ging zu einem der anderen Tische, auf dem ein Fass stand und zapfte mit ihrer Magie einen frischen Krug. Kaum hatte sie es der Stute überreicht leerte sie das halbe Ding in einem Zug. "Danke Misss... Missi. *hick* Wie kann Berry dir helfen?" Ihre Aussprache war etwas feucht.

"Es heißt Trixie, aber ich glaube nicht das du... ach egal." Sie holte erneut das Foto aus ihrem Mantel. "Ich suche diesen Hengst hier." Sie deutete auf das Foto und hielt es der gesalzenen Stute unter die Nase, so nah wie möglich. Diese studierte das Foto und nickte dann heftig.

"Denn kenn isch!" Sagte sie voller Freude.

"Würdest du Trixie dann bitte mitteilen wo ich ihn finden kann?" Berry schien die Frage zu ignorieren.

"Mit dem hab isch getrunken. Der hält nischts aus *hick*." Trixie wedelte mit einem Huf um den Geruch ihres Atems zu entkommen.

"Trixie will nicht wissen wie viel er aushält, Trixie will wissen wo er ist!" Sie erhob ein wenig ihre Stimme was zu einem stöhnen der schlafenden um sie herum führte. Berry nahm einen weiteren Schluck aus ihrem Krug.

"Ich glaube er ischt mit der *hick* von da Farm abgehauen." Sagte sie schließlich bevor sie ihren Kopf auf den Tisch sinken ließ. Trixie erinnerte sich an ihren letzten Besuch hier und das es nur eine Farm gab die selbst außerhalb der Stadt bekannt war, Sweet Apple Acres. Es war der beste Anhaltspunkt. Ohne weiter die schlafende Berry zu beachten machte sich Trixie auf den Weg die Straße herunter, immer in Richtung der Apfelbäume die in einiger Entfernung zu sehen waren. Sie wusste genau wem diese Farm gehörte und es behagte ihr nicht im Geringsten sich an dieses Pony zu wenden aber was blieb ihr anderes übrig? Obwohl sie sich innerlich schon überwunden hatte, musste sie doch schlucken als sie durch das große Tor trat und sich dem Haus näherte. Als sie näher kam konnte sie Gelächter aus dem Haus hören und viele Stimmen die durcheinander sprachen. Sie wollte klopfen aber irgendwas hielt sie zurück. Es war eigentlich unmöglich und wahrscheinlich würde sie einen Fremden vorfinden, aber sie war zu weit gekommen um jetzt einen Rückzug zu machen. Sie wollte es nun wissen.

"Kann ich ihnen helfen Missi?" Sprach eine tiefe Stimme sie von der Seite an. Trixie schreckte kurz auf und sah einen großen roten Hengst der wohl gerade aus der Scheune gekommen war. Er hatte eine orange Mähne und einen sehr verträumten Blick.

"Vielleicht kannst du Trixie helfen, ich suche jemanden." Wieder holte sie mit ihrer Magie das Foto aus dem Umhang und hielt es dem Hengst unter die Nase. Sein Cutie Mark verriet in als ein Mitglied der Apple Familie. In vielen Städten war sie Mitgliedern dieser Familie begegnet und sie alle hatten zwei Dinge gemeinsam, sie hatten alle ein Cutie Mark das mit Äpfeln zu tun hatte und einen Akzent. So auch dieser Hengst.

"Dieser Bursche sieht mächtig aus wie Light." Sagte er nach dem er eine kleine Weile auf das Bild geschaut hatte.

"Könntest du ihm bitte sagen das Trixie hier ist um ihn zu sprechen?" Sie packte das Bild wieder ein und schaute wie der Hengst reagieren würde.

"Eeeyup." Sagte dieser nur und trat an ihr vorbei in das Haus. Es musste eine logische Erklärung dafür geben und sie hoffte, dass dieser Light eine haben würde. Sie war nervös, fast wie vor ihrem ersten Auftritt wodurch sie in kleinen Kreisen, vor dem Haus, hin und her lief. Es dauerte ein wenig aber dann trat ein junger, blauer, Hengst aus dem Haus und schaute verwundert zu ihr herüber. Seine weiße Mähne war ungekämmt und zeugte davon das er noch nicht lange auf dein Beinen war. Trixie musterte jede Faser von ihm und konnte ihren Augen nicht trauen, die Bilder in der Zeitung hatten sie nicht getäuscht. Eine Träne formte sich in ihren Augen als sie auf ihn zu lief.

"Bruder!" Sie viel ihn um den Hals, um ihn zu begrüßen was dazu führte das beide auf dem Boden landeten.

***

Nicht nur das ich verwundert war was Trixie von mir wollte, sondern auch noch warum sie mich zu Boden warf und mich Bruder nannte, erhob ich mich langsam wieder und schaute auf die Schaustellerin herunter die am Boden lag und Tränen in den Augen hatte. Wenn ich eines gelernt hatte, war es das alles hier etwas anders war und ich wollte niemanden mehr danach beurteilen wie sie in der Serie waren. Hinter mir öffnete sich erneut die Tür vom Haus und ich sah wie AJ und Braeburn heraustraten.

"Was ist los Sugarcube?" Sie sah erst mich und wie ich mir den Dreck aus meinem Fell klopfte, dann Trixie. "Verdammt, was macht die den hier?" Sie ging in eine Angriffsposition.

"Ich nehme an du kennst sie?" Wandte sich Braeburn an AJ.

"Oh und wie. Sie war mit daran schuld, dass ein Ursa Minor einen Teil der Stadt ramponiert hatte und sie hat mich und meine Freunde lächerlich gemacht." AJ kochte praktisch als sie die Ereignisse zusammenfasste. Trixie fasste sich wieder und stand auf um uns drei zu konfrontieren.

"Trixie ist nicht hier um über die alte Geschichte zu reden, ich bin wegen meinem Bruder hier." Bei den Worten deutete sie auf mich, was mir nur erneut einen verwunderten Gesichtsausdruck entlockte. Braeburn schien die Sache zu beobachten so das AJ das reden übernahm.

"Schon wieder eine deiner Lügen um an Ruhm zu kommen?" Ich wusste das Trixie ihre Geschichte aufgebauscht hatte, aber ihre Tränen waren mir zu echt gewesen.

"Trixie lügt nicht!" Behaarte sie und stampfte auf den Boden. "Sag doch etwas Changer!" Sie sah mich an als mich so nannte aber ich wusste nicht was sie meinte.

"Ich glaube du verwechselst mich Trixie, es ist unmöglich das ich..."

"Genau, er kann unmöglich mit DIR verwandt sein. Er kommt ja nicht mal aus dieser Welt." Unterbrach mich AJ, mit offensichtlicher Abneigung gegenüber Trixie.

"Trixie weiß was die Zeitungen behaupten, Trixie hat aber Beweise die ihre Vermutung verstärken." Ihr Horn leuchtete kurz auf und ein Foto flog aus ihrem Umhang. Ich konnte ein kurzen Blick auf ihr Fell werfen als sich der Umhang hob und ich sah wie verwahrlost sie war. Kleine Äste und Harz klebte hier und da und viele dunkle Stellen, die offensichtlich Dreck waren. Das Bild blieb vor AJ hängen, dies aus der Luft schnappte und danach in ihrem Huf nahm um es zu begutachten. Sie schien verwundert und reichte es an mich weiter. Zu sehen war eine junge Trixie, ohne ihr Cutie Mark oder Kostüm und ein anderer junger Hengst der große Ähnlichkeit mit mir hatte.

"Der sieht mir irgendwie ähnlich..." Murmelte ich vor mich hin.

"Ich meine das nicht böse Sugarcube, aber der sieht aus als wäre er dein Zwillingsbruder." AJ konnte das wahrscheinlich besser beurteilen als ich selber, da meine Auflassung zur Ponyanatomie nicht sehr gut war. Ich warf einen erneuten Blick auf das Bild und schaute genauer auf den Hengst im Bild. Sein Cutie Mark war nur halb zu sehen aber es war eindeutig dasselbe wie meine, was ich mit einem kurzen Blick, auf mich, überprüfte.

"Jetzt verstehe ich nichts mehr." Sagte ich und gab das Bild wieder an AJ. Braeburn lehnte ich zu ihr herüber und schaute sich das Bild nun auch an.

"Also Light, was nun?" Sagte er als Trixie das Bild wieder an sich nahm.

"Ich habe Geschwister, aber die habe ich zurückgelassen und sie können sich wahrscheinlich nicht mal mehr an mich erinnern." Braeburn Gesicht verzog zu einem kleinen Schock. "Aber das erkläre ich dir später." Ich wandte mich an Trixie. "Es tut mir Leid Trixie, aber ich bin nicht das Pony das du suchst. Du wirst deinen Bruder bestimmt woanders finden." Ich dachte zwar immer noch daran das er das selbe Cutie Mark hatte, aber da ich mein Talent eher bekommen hatte als es entdeckt zu haben, tat ich das als einen Zufall ab.

"Mein Bruder ist Tod, darum verwundert es Trixie noch mehr dich zu sehen." Trixie war deutlich wieder den Tränen nahe als sie sprach.

"Es tut mir Leid um deinen Bruder aber ich glaube das Beste ist du verlässt jetzt unser Land." Sagte AJ mit einem schnauben. Trixie nickte nur und machte Anstalten zu gehen als sie zusammenbrach. Ich eilte zu ihr und untersuchte sie. Sie hatte das Bewusstsein verloren und ihr Puls war schwach. Ich hob sie auf meinen Rücken und merkte wie leicht sie war, das konnte nicht gesund sein.

"AJ, ich bringe sie zum Krankenhaus, du holst Twilight. Braeburn zeig mir bitte schnell den Weg." Beide nickten nur und so schnell wir konnten liefen wir in verschiedene Richtungen. Im Gegensatz zu AJ war ich neugierig wieso es ein Foto mit mir gab, oder jemand der aussah wie ich, aber jetzt stand ein Leben auf dem Spiel.

Kapitel 20 - Entstehungsgeschichte

Drei Tage liegt Trixie nun schon im Krankenhaus von Ponyville, ohne einmal das Bewusstsein erlangt zu haben. Die Schwestern hatten mir und Braeburn Trixie sofort abgenommen und sie auf eine Intensivstation gebracht. Da wir nicht zu ihrer Familie gehörten war uns der Zutritt leider verwehrt und uns blieb nichts anderes übrig als zu gehen. Twilight kam kurz nach uns, mit AJ, zur Farm und wir füllten sie in die Ereignisse ein. Sie reagierte ähnlich wie AJ als wir erzählten das Trixie hier war aber sie war genauso neugierig wie ich wegen dem Bild und sie wollte sofort einige Nachforschungen anstellen. Seit dem Tag habe ich sie nicht mehr in der Stadt gesehen und Rising Dawn erzählte mir später das sich seine Mutter mit einigen Büchern praktisch im Keller eingebunkert hatte. Spike versorgte sie zwar mit Essen und passte auf das sie schlief, aber das konnte nicht gesund sein.

Der Rest der Woche war sonst eher normal verlaufen. Nach dem die Apple Familie am Montagabend die Züge zu ihrem jeweiligem Zuhause bestiegen hatten, nahmen wir die Arbeit auf der Farm wieder auf oder besser Big Mac und AJ. Ich war abkommandiert worden die Äpfel in der Stadt zu verkaufen und ich merkte schnell das AJ das Beste aus meiner unfreiwilligen Berühmtheit machte. Viele schienen nur bei mir zu kaufen um mal mit mir reden zu können oder um ihren Freunden zu erzählen, dass ein echter Prinz ihnen die Äpfel verkauft hatte. Aber selbst ich musste zugeben das es mich aus den Schuhen gehauen hätte, wenn Prinz Ernst August von Hannover mir Äpfel auf einem Wochenmarkt andrehen würde. Neben der Arbeit machte ich mir Gedanken darüber was ich noch machen könnte. Ich hatte immer noch mein gesamtes Wissen aus meiner Welt und das musste doch zu etwas gut sein. Ich würde ja Twilight fragen ob es passende Berufe für Mathematik oder gar Informatik gab aber sie war beschäftigt. In den letzten Tagen hatte ich auch keine Zeit gefunden mit Cheerilee zu reden. Wenn es um Wissen ging war sie nach Twilight für mich gleich an zweiter Stelle.

Es war Mittwoch und direkt nach dem ich den Stand auf dem Markt geschlossen und zur Farm gefahren hatte wollte ich sie besuchen. Ich ging gerade von der Farm Richtung Ponyville als mir klar wurde das ich nicht wusste wo Cheerilee eigentlich wohnte. "Hey Dash, wo wohnt Cheerilee eigentlich?" Rief ich ins Nichts und wartete auf eine Antwort.

"Withesaddelstreet." Kam eine Antwort von einer Wolke über mir. Rainbow Dash klebte schon eine Weile an mir und beobachtete mich, immer noch weil sie wissen wollte warum ich so viel wusste.

"Wird dir das nicht langsam Langweilig? Oder bist du eher darauf aus mir und AJ zu zugucken?" Mir persönlich war das relativ egal, außer dass ich mich fragte ob sie nichts Besseres zu tun hatte.

"Das wünscht du dir wohl! Ich passe einfach auf das du kein Spion bist." Ich verdrehte nur die Augen und setzte meinen Weg fort, ohne weiter auf sie zu achten. Irgendwann würde es sie Langweilen und ich konnte warten.

Mich in der Stadt zu orientieren viel mir schon wesentlich leichter, so dass es nicht lange dauerte und ich in besagte Straße ein bog. Ich war selten abseits der Hauptstraße, die direkt durch die Stadt geht, also es war eine kleine Abwechslung. Die Häuser schmückten keine großen Schaufenster sondern kleine Gärten, die sehr gepflegt aussahen und mit Blumen bestückt waren. Muss echt angenehm sein morgens einfach einmal im Vorbeigehen sein Frühstück nehmen zu können, dachte ich mir bevor mir ein bestimmtes Haus ins Auge viel. Es war ein kleines einstöckiges Gebäude das mit Flieder um wachsen war, hatte einen kleinen Weg aus Steinen der durch den Garten ging und drei kleine Blumen schmückten die Haustür. Es war allgemein so, dass die Cutie Marks irgendwo am Haus ihrer Besitzer angebracht waren, ähnlich wie bei uns Namen an der Türklingel. Da es keine Hausnummern gab, war es gut das sie relativ groß aufgemalt wurden, was langes Suchen verhinderte.

Ich ging über den kleinen Weg und klopfte ein paar Mal an die Tür die kurze Zeit von der Lehrerin geöffnet wurde. "Hallo, was kann ich für... oh... Hallo eure Hoheit. Was verschafft mir die Ehre?" Sie verbeugte sich leicht.

"Hallo Cheerilee, könntest du bitte damit aufhören? Wenn jetzt alle hier so anfangen wird das langsam komisch." Sie lachte kurz und winkte mich in ihr Haus. Sie ging in ein kleines Wohnzimmer und bot mir einen Platz auf dem Sofa an, bevor sie sich dazu setzte.

"Also, was bringt dich her Blue Light?" Es war schon irgendwie ungewohnt. Wenn Ponys sich auf ein Sofa setzten sah es eher so aus als würden sie liegen, was mir jetzt erst wieder durch den Kopf schoss.

"Light sollte reichen. Ich bin hier weil ich einen Job suche. Und da ich gut mit Fohlen kann und mein Mathematik nicht schlecht ist, warum nicht als Lehrer probieren." Sie grinste mich an.

"Ich könnte immer ein wenig Hilfe in der Schule gebrauchen, aber arbeitest du nicht mit AJ auf der Farm?"

"Schon, aber da verdiene ich nichts. Es wäre nicht richtig von meiner Freundin Geld zu nehmen oder? Außerdem will ich Celestia nicht auf der Tasche liegen." Dazu war das Einkommen aus dem Schloss unregelmäßig. Ich wurde nur bezahlt, wenn ich gebraucht wurde für Anlässe oder ähnliches.

"Wäre es dann in Ordnung dich einen kleinen Test machen zu lassen, um dein Wissen auf die Probe zu stellen?" Ich nickte nur und sie verschwand in einem kleinen Zimmer hinter mir. Aus meinen Augenwinkel konnte ich einen Schreibtisch und mehrere Bücherregale erkennen, es war also ein Arbeitszimmer. Sie kam mit einem Blatt Papier und einem Stift zurück. Ich fasste schnell alle Formeln zusammen die ich jemals gelernt hatte und überlegte wann ich zuletzt ohne Taschenrechner Mathematik angewendet hattee. Ich bekam ein wenig Panik aber als sie mir das Blatt vor die Nase legte war ich erleichtert. Es war nur simple Multiplikation und ähnliches. Eine Aufgabe war Dreisatz und das schwerste war eine Gleichung die nach 'Y' zu lösen war. Die Aufgaben selber hatte ich, meist im Kopf, innerhalb von Sekunden gelöst, nur das schreiben hielt mich auf. Zahlen waren zum Glück wesentlich einfacher mit dem Mund. Ich wartete eigentlich nur auf die Frage, warum ich keine Magie benutzen würde, aber sie fragte nicht. Nach etwa zehn Minuten gab ich ihr den Zettel und sie überflog ihn kurz.

"Ehrlich gesagt Cheerilee, ich hatte mit schlimmerem gerechnet, wie Parabeln oder so." Was habe ich die Dinger gehasst, tue ich immer noch.

"Hast du etwa vor an einer Universität zu unterrichten?" Fragte sie mit einem Lächeln und flog, mit den Augen, weiter über das Papier. Ich überlegte kurz. Wenn Parabeln etwas für die Universität waren, wie sah es dann allgemein hier mit Mathematik oder Physik aus. Cheerilee nahm kurz den Stift und schrieb etwas auf das Papier und gab es mir zurück. Sie hatte eine eins und ein Smilie drauf gemalt. "Wie ich sehe hast du kein Problem mit Mathematik. Das war eine Abschlussprüfung unserer Schule und die meisten brauchen die vollen fünfundvierzig Minuten dafür." Mathematik war also wirklich nur nebensächlich, aber was erwartet man auch in einer magischen Welt. Was mich jetzt wie ein Blitz traf, war die Tatsache das sie das Dezimalsystem verwendeten.

"Cheerilee, wieso wird hier eigentlich das Dezimalsystem benutzt statt dem Binärsystem?" Das Dezimalsystem hatte sich bei den Menschen entwickelt da wir zehn Finger haben. Ponys haben aber nur zwei Vorderhufe, also wäre dieses System doch wahrscheinlicher.

"Es hat sich einfach durchgesetzt. Einige Professoren sagen, dass wir es vor tausenden von Jahren von den Greifen oder Drachen übernommen haben. Andere sagen das es eine Erfindung von einem gewissen Ponythagoras war." Parallele Dimension, dachte ich mir wieder mit einem Grinsen. "Aber kommen wir wieder zum Thema. Wenn du es wirklich probieren willst komm morgen früh zu Schule. Dann stelle ich dich der Klasse vor und in der zweiten Stunde kannst du dann Mathematik übernehmen. Sollte alles funktionieren, hast du den Job." Das konnte ich also schon mal von meiner Liste für heute streichen.

"Wie sieht es mit Bezahlung und Arbeitszeiten aus? Ich glaube das wäre noch gut zu wissen." Cheerilee hielt sich den Huf an Kopf und streckte die Zunge raus.

"Entschuldige, das habe ich vollkommen vergessen. Mathematik ist drei Mal die Woche, Montags eine Stunde, Mittwochs eine Doppelstunde und Donnerstags eine Doppelstunde. Das normale Gehalt beträgt fünfhundert Bits die Woche." Sie erklärte mir noch das nicht nur Unterrichten zum Aufgabenbereich gehörte, sondern auch Schulausflüge, das vorbereiten und korrigieren von Arbeiten und immer ein offenes Ohr für die Schüler zu haben. Wenn also ein Schüler Probleme hat, sollten sie immer zu mir kommen können. Ich nickte alles ab und verabschiedete mich von Cheerilee für Heute.

Als nächstes auf meiner Liste war Twilight. Ich war besorgt das sie an dem Thema noch verzweifeln würde, statt einfach zu warten bis Trixie bei Bewusstsein ist und uns Antworten geben könnte. Also ging ich schnell in Richtung der Bibliothek ohne mich weiter von irgendwem aufhalten zu lassen, was mehrere Bewohner von Ponyville versuchten. Ich klopfte nicht einmal um so schnell meinen ungeliebten Anhang los zu werden und fand Dawn vor, der über einem Buch hing. Der kleine Pegasus schien mich nicht zu bemerken und beschloss das zu ändern. "Hey Dawn, wie schauts aus? Ist Twilight inzwischen wieder ein Kind der Sonne?" Er schreckte aus seiner Trance und ich kam nicht herum zu denken, dass er nach seiner Mutter kam.

"Ähm, hi Light. Entschuldige, hab dich nicht rein kommen gehört. Mum ist immer noch unten im Keller und grübelt. Rarity war vorhin auch schon hier, aber auch sie hat sie nicht heraus bekommen." Sagte er bevor er sich wieder seinem Buch widmete. Ich erhaschte einen Blick auf den Titel, Daring Do und Tempel der Zeit. Ich wusste nun nicht ob ich an Prince of Persia, Lara Croft oder Indiana Jones denken sollte aber das verschob ich auf später. Ich ging die Stufen in den Keller hinunter und fand ein Chaos aus Büchern vor. Der Tisch, der bei meinem letzten Besuch die Hälfte des Raumes eingenommen hatte, stand an der Wand und war voll gepackt mit dicken Schinken. Eigentlich gab es nichts, was nicht mit Büchern bepackt war, sogar die Bücher selber und inmitten dieser saß Twilight und las eines das auf einem kleinen Stapel ruhte.

"Hey Twilight, alles OK bei dir?" Sie schaute mich kurz mit ihren blutunterlaufenen Augen an und nickte nur. "Schon was genaues in Erfahrung gebracht über unseren Fall?" Wieder nur ein nicken. "Würde es dir was ausmachen mir zu antworten." Sie nickte. Ich ging zu dem kleinen Kellerfenster, das zugezogen war, und schob die Vorhänge beiseite. Der Raum füllte sich mit Licht, was den ganzen Staub in der Luft sichtbar machte und Twilight ein zischen entlockte als wäre sie ein Vampir.

"Könntest du bitte die Vorhänge schließen? Das brennt in den Augen." Sprach sie leise.

"Ah, es kann sprechen!" Ich sprang hinter einen Stapel aus Büchern. "Weiche Dämon, weiche!" Ich konnte mich nicht mehr halten und lachte los. Ich musste Twilight nicht sehen um zu merken das sie genervt war. "Also nochmal, hast du schon was raus gefunden?" Ich kam hinter den Büchern hervor und setzte mich zu ihr.

"Ich habe Theorien, drei Stück um genau zu sein." Diesmal war ich es der nickte. "Die erste ist, das du irgendwie seine Gestalt angenommen oder gar seinen Körper übernommen hast. Da er aber tot ist, ist da der Harken den ich nicht überwinden kann, also zumindest nicht mit mir bekannter Magie. Sollte das der Fall sein war ein mächtigeres Wesen als ich oder sogar Prinzessin Celestia am Werk." Mächtiger als Celestia, da viel mir nur Discord ein. "Die zweite Theorie ist, das es etwas wie parallele Universen geben muss und du bist eben ihr Bruder aus einem dieser. Da aber keine zwei gleichen Wesen zur gleichen Zeit den selben Platz einnehmen können hattest du Glück das er Tod ist, so traurig es klingt, denn sonst hättet ihr euch, früher oder später, gegenseitig Ausgelöscht." Das Klang schon wesentlich unangenehmer aber die Theorie der Multiversen war mir nicht fremd. "Die letzte ist simpel, Zufall." Schloss sie ihre Erklärung ab. “Auf jeden Fall widerlegt diese Tatsache die Theorie der Prinzessin.” Wenigstens etwas über das ich mich freuen konnte.

"Die Theorie der parallelen Universen existiert auch bei uns. Sie kling für mich irgendwie auch am wahrscheinlichsten. Denk nur mal daran was ich dir von der Serie erzählt habe. Diese Welt weißt Ähnlichkeiten auf, aber ist doch anders." Stimmte ich ihr zu.

"Das war auch meine wahrscheinlichste Vermutung. Das bedeutete aber auch das dein ich aus dieser Welt Trixies Bruder war, ich glaube sie nannte dich Changer oder?" Ich erinnerte mich kurz an letzte Woche und nickte. "Der Name passt gut zu deiner Fähigkeit, ein weiter Beweis für meine Theorie." Sie blätterte ein wenig in dem Buch vor ihr umher und blieb auf einer anderen Seite stehen. "Es gibt hier einen Zauber mit dem man seinen Platz mit einem anderen ich tauschen kann, aber da man sich nicht lange in derselben Welt aufhalten kann wenn der andere Lebt, wurde er aber nie angewendet. Dazu kommt das du ihn schon gar nicht hättest benutzen können." Das nahm ich etwas persönlich.

"Hey, ich bin zwar schlecht aber nicht so schlecht mit Magie." Sie schüttelte den Kopf.

"Das meine ich nicht. Du warst ein Mensch, komplett ohne magische Fertigkeiten und es braucht ein anderes ich um den Zauber zu sprechen. Das heißt, Changer muss in deiner Welt gewesen sein und den Zauber gesprochen haben. Das einzige was der Zauber benötigt, ist das beide zustimmen. Was, nach allem was du erzählt hast, du wohl im Unterbewusstsein getan hast. Die Frage, die offen bleibt, ist wie Changer zu dir gelangt ist und warum er es getan hat." Mir viel noch etwas anderes auf.

"Wenn wir die Existenz getauscht haben, müsste er dann nicht ich sein? Also ist er in meiner Welt? Das andere ist, wenn ich seinen Körper habe, müsste ich dann nicht auch die Krankheit haben?" Wieder schüttelte sie den Kopf.

"Eine Seele ist für immer an denselben Körper gebunden. Dein eigener Körper hat sich also dem Vorbild aus dieser Welt angepasst und dann habt ihr die Existenzenergie getauscht. Das ist die Energie die ein jedes Universum abgibt und die Lebewesen ausweist, die zu ihm gehören. Das heißt also, wenn er krank war, hat er die Krankheit mitgenommen. Ob er in deiner Welt ist weiß ich nicht. Aber wenn er es nicht ist, müsste es eine Leiche geben." Ich schluckte. Es war irgendwie ein unschönes Gefühl zu wissen das entweder jemand anderes ich war und ich er oder das es eine Leiche gab die wie ich aus sah.

"Wie kommen wir an die Informationen? Trixie meinte er sei vor Jahren verstorben... Moment! Vor Jahren, wie geht das?" Aber natürlich hatte Twilight eine Erklärung.

"Entweder er hat sich für Tod erklären lassen und ist untergetaucht oder die Zeitverschiebung zwischen den Welten hat das verursacht." Ich stöhnte nur bei den Gedanken an Paradoxen. Die Dinger verursachten nur Kopfschmerzen.

"Ich denke ich lasse mal nach den Akten suchen, es muss ja Aufzeichnungen geben." Ein erster Job für Silver Tray.

"Das würde uns auf jeden Fall weiter bringen. Aber eines muss ich dir noch über den Zauber sagen. Er ist nicht umkehrbar wenn er länger als eine Woche anhält." Ich hatte mich eh längst damit abgefunden hier zu sein.

"Das ist egal Twilight. Ja, es war ein großes Opfer aber ich denke inzwischen hat es sich gelohnt. Ich habe vielleicht bald einen Job, ich habe eine wunderbare Freundin und einige neue Freunde. Ich glaube es könnte mir schlimmer gehen." Sie lächelte bei meinen Worten bevor sie gähnte. "Und du gehst jetzt ins Bett und morgen Nachmittag sehen wir uns im Park, dann machen wir ein Picknick das du mal wieder an die Sonne kommst." Sie schaute mit einem missmutigen Blick. "Und wehe ich muss meiner Mutter einen Brief schreiben." Sie rollte mit den Augen.

"Fein..." sagte sie gleichgültig. Ich schubste sie nach oben in die Lobby und verabschiedete mich an der Tür. Es war inzwischen später Nachmittag geworden und es war Zeit im Krankenhaus nach Trixie zu sehen. Sie tat mir irgendwie Leid, auch wenn sie nicht die netteste Person war die ich kannte. Gut, ich kannte sie nicht wirklich, denn immerhin war diese Welt anders als die Serie. Ich müsste auch hier Silver Tray mal bitten müssen mir Informationen zu geben. Ich würde sie zwar lieber selber ausfragen aber ich bezweifle das sie mir Antworten würde.

***

Ich musste meinen Titel als Prinz benutzen aber nach einem langem hin und her mit den Schwestern und einem Arzt führte man mich in das Zimmer in dem Trixie lag. Diverse Geräte waren an ihr angeschlossen und man erklärte mir das sie schon eine Zeit in diesem Zustand gewesen sein musste. Man hatte ihr einige giftige Pilze und Beeren aus dem Magen geholt und einige Infektionen von nicht versorgten Wunden behandelt. Der Arzt verließ das Zimmer und ließ mich mit ihr alleine. Ich nahm neben ihm am Bett Platz und schaute auf ihre Akte. Dort stand aber nichts geschrieben was mir nicht schon gesagt wurde oder ich schon wusste. Auf den Nachttisch, neben dem Bett, lagen ihre Habseligkeiten, was nur das Foto und ihr Umhang war. Erneut sah ich auf das Bild und musste wieder staunen. Twilights Theorien schienen zu stimmen, denn alles was ich sehen konnte waren Trixie und mein anderes ich. Ich erinnerte sie bestimmt an ihren Bruder, warum sie auch hier her gekommen war, zumindest soweit meine Vermutung.

"...Changer?" Ich hörte eine leise Stimme neben mir erklingen.

"Nein, aber ähnlich. Wie geht es dir Trixie?" Ich war froh das sie wieder bei Bewusstsein war, aber ich fand es war zu früh ihr unsere Theorien auf die Nase zu binden.

"Changer, spielst du Trixie... ich meine mir einen Streich?" Sie hatte ihre Redensart geändert. Das diese nur ein Stilmittel war für ihre Shows dachte ich mir aber ich hatte sie noch nie normal reden gehört.

"Nein Trixie, ich bin nicht dein Bruder, aber man könnte sagen ich bin sehr nahe dran. Aber das klären wir wann anders. Geht es dir besser?" Ich drückte auf einen kleinen Knopf für eine Schwester.

"Nein, mir... Trix.. mir geht es nicht gut." Sie war schwach und das sah man. Schwester Redheart kam in das Zimmer und sah das Trixie aufgerichtet war.

"Hallo meine Liebe, wie ich sehe sind sie endlich wieder bei uns. Es tut mir Leid aber dann müssen wir ihren Besuch abbrechen eure Hoheit, die Patientin muss noch zu einigen Untersuchungen." Sie ging aus der Tür um für mich Platz zu machen.

"In Ordnung Schwester." Nickte ich ihr zu. "Ich komme morgen wieder Trixie und ich hoffe wir können dann reden. Ich habe bestimmt genauso viele Fragen wie du." Ich ging aus dem Zimmer und die Schwester lies die Tür hinter mir ins Schloss fallen.

***

Ihr war elend. Ihr Körper schmerzte an allen möglichen Stellen und etwas verwirrt war sie auch noch. Gerade eben war ihr toter Bruder aus dem Raum gegangen und behauptete nicht er zu sein. Es wäre aber auch zu schön gewesen, wenn er es wirklich gewesen wäre, aber das war nur ein Wunschtraum. Die Schwester nahm ihr etwas Blut ab, überprüfte ihre Temperatur und stellte ihr einige lästige Fragen, bevor auch sie das Zimmer verließ. Während sie so alleine an die leere Wand starrte, wurde ihr langsam klar das dies ihr letzter Strohhalm gewesen war. Sie hatte nichts und konnte am Ende nicht mal die Rechnung für das Krankenhaus bezahlen. Sie gab sich still ihrer Verzweiflung hin.

***

Während ich so durch die Stadt wanderte, dachte ich darüber nach ob ich froh sein sollte das die Theorie von Celestia nun doch nicht zutreffen könnte. Wenn Twilight, auf Grund der neuen Informationen, recht hatte, hieß es das es mich dort in einer Form immer noch gab, auch wenn es nicht wirklich ich bin. Wenn ich bald die Möglichkeit hätte meine Welt zu besuchen würde es angebracht sein Changer zu finden, einfach weil er mir einige Fragen beantworten sollte. Das andere was mich beschäftigte war natürlich Trixie. Was sollte aus ihr werden? Ich ahnte das sie auf der Straße lebte als ich gesehen hatte wie dreckig und abgemagert sie war, aber mein Mitleid hielt sich auch irgendwie in Grenzen. AJ und Twilight hatten mir erzählt was vorgefallen war und wie sie sich benommen hatte. Trotzdem, so ein Elend verdient trotzdem niemand. Zudem schien sie meine Schwester oder besser Changers Schwester zu sein und ich war er oder auch nicht. Das war alles so verwirrend. Ich glaube ich müsste mir einen Götzen bauen und diesen verehren und für alles verantwortlich machen was ich nicht verstehen kann, kam der Atheist in mir durch. Obwohl das wohl in einer Welt mit einer lebenden Gottheit wohl etwas komisch werden würde. Ich spielte mit dem Gedanken ihr zu helfen, aber ich wusste nicht wie. Ich hatte nicht die Möglichkeit ihr einen Platz zum Schlafen zu geben, da ich selber bei meiner Freundin wohnte. Aber Applejack war der beste Versuch den ich hatte und ich hoffte irgendwie das sie es für wenigsten eine Zeit erdulden würde. Ich wollte nicht die Familienkarte spielen müssen, denn war mit das nächste was an diesen Titel heran reichte, neben natürlich Celestia und Luna.

Kapitel 21 - Hilfe ist unterwegs

Ein Donner halte durch die Luft und holte mich aus meinem leichten Schlaf. Ich schreckte auf und war einen Blick durch die Gegend um zu sehen wo ich war.

"Alles in Ordnung Sugarcube?" Applejack saß neben mir im Bett und legte einen Huf auf meine Schulter. "Das ist nur ein Sturm, er sollte morgen vorbei sein." Ich erinnerte mich daran wie wir gestern Abend die Vorbereitungen für den Sturm getroffen hatten und auch das ich darüber vergessen hatte über Trixie zu sprechen.

"Ja, alles bestens. Ich habe mich nur ein wenig erschrocken." Der Donner war lauter als alles was ich bisher gehört hatte und ich vermutete stark das der Sturm direkt über uns war. "Ich kenne nur keine Gewitter die so laut sind." Ein weiter Blitz, gefolgt von einem Donner hallte durch die geladene Luft.

"Verdammt, du hast recht Sugarcube. Das ist echt laut." Sie erhob sich aus dem Bett und warf einen Blick aus dem Fester, von dem man aus die Felder sehen kann. "Was zum?" Schrie sie. "Sugarcube, komm schnell her, das musst du dir ansehen!" Ich schwang die Bettdecke bei Seite und gesellte mich zu ihr am Fenster, was mir einen riesigen Schrecken einjagte. Das war kein Gewitter, es war ein Wolkenbruch. Man konnte keine zehn Meter weit sehen und das was man sah, waren nur Pfützen und Bäume deren Stämme ein paar Zentimeter unter Wasser waren.

"Das sieht nicht nach Plan aus oder?" Ich bekam keine Antwort also schaute ich neben mich aber AJ war schon verschwunden und keine zwei Sekunden später hallte ihre Stimme durch das Haus.

"Alle aus dem Bett, wir haben eine Überflutung!" Mehrere Dinge passierten auf einmal. Die Tür von Big Macs Zimmer sprang auf und der große Hengst kam aus dem Raum galoppiert, knallte gegen die Wand auf der anderen Seite und sprang dann praktisch die Treppe runter. Als Mac gegen die Wand geknallt war ging auch die Zimmertür von Apple Bloom auf und sie trat in einer kleinen Regenjacke heraus und ging hinter ihrem Bruder her nach unten. Ich selber sah, als ich unten ankam, nur noch wie die Haustür langsam wieder zu schwang und alle waren verschwunden um wer weiß was zu machen. Ich trat nach draußen auf die Veranda und bekam sofort nasse Hufe. Das Wasser stand bis zur Tür und, wenn es weiter so regnen würde, bald auch unten im Haus.

"Light, versuch das Wasser aus dem Haus zu halten!" Apple Bloom lief im Wasser hin und her und schien die Kommunikation zwischen allen aufrecht zu erhalten. "Meine Schwester sagt du sollst alles Mögliche tun, hauptsache es bleibt draußen." Ich Salutierte und Apple Bloom verschwand Richtung Scheune. Als sie aus dem Blickfeld war ging ich einige Zauber in meinem Kopf durch und einer schien mir genau richtig zu sein. Ich malte die Runen in meinen Gedanken und fing an einen Abfluss zu formen, damit das Wasser langsam vom Grundstück fließen konnte. Das größte Problem war es, das ich nichts unter der Wasseroberfläche sehen konnte und nicht wusste wie tief ich den Abfluss machte oder wo genau er war. Ich ging langsam den Weg zu Straße herunter, wobei der Regen mich innerhalb von Sekunden durchnässt hatte und formte am Straßenrand mehrere große Löcher in die das Wasser laufen konnte. Zum Schluss ließ ich noch einen kleinen Zaun aus Erde entstehen, damit niemand reinfallen konnte und galoppierte zurück zum Haus. Auf der Veranda stand, zu meiner Überraschung, Rainbow Dash und schien nach jemandem Ausschau zu halten.

"Rainbow, was ist los mit dem Wetter?" Sie hatte ein wenig Panik in den Augen.

"Jemand hat die Mischung für die Wolken versaut, wenn ich den erwische. Ich wollte nur Bescheid sagen, dass wir dabei sind die Wolken zu beseitigen und in etwa zehn Minuten sollte alles vorbei sein. Sag AJ das, ich weiter muss nach Ponyville, die Stadt hat auch ordentlich was abbekommen." Bevor ich regieren konnte flog sie davon, gegen den Regen und Wind und war in einer Wolke verschwunden. Ich ging denselben Weg den auch Apple Bloom gegangen war und fand hinter der Scheune die Klappe die in den Keller führte. Das Wasser im Keller stand mir bis zum Hals und ich hörte weiter hinten einige Stimmen. Mehr wie ein Hund schwimmend bahnte ich mir den Weg zur Quelle und fand Big Mac, mit Apple Bloom auf dem Rücken, dabei wie er einige Fässer höher ins Regal hob.

"Light, hilf meinem Bruder gerade bitte. Die Fässer müssen aus dem Wasser sonst sind die Äpfel ruiniert." Ich nickte nur und versuchte ein Fass auf meinen Rücken zu heben was aber sofort wieder runter rollte und mich mit einem schmerzvollen Rücken zurück ließ. Big Mac fischte das Fass aus dem Wasser und stellte es in das Regal.

"Kannst du das Wasser ablassen?" Fragte er mit seiner tiefen Stimme. Das Regal gab ein ächzen von sich, bevor es in sich zusammenstürzte. Big Mac wurde von einigen Fässern getroffen, Apple Bloom viel von seinem Rücken und das Wasser stieg noch etwas von den Fässern, die nun darin schwammen. Ich schnappte mir Apple Bloom und legte sie auf meinen Rücken, danach zog ich Big Mac wieder über die Oberfläche. Dieser Schüttelte nur seinen Kopf und stellte sich wieder auf den Boden. "Raus hier." Schnauzte er nur und sofort schwammen wir zum Ausgang.

***

Es war die beste Möglichkeit die ihr gegeben wurde um aus dem Krankenhaus zu verschwinden. Durch den Sturm waren alle Schwestern und Ärzte mit neuen Patienten beschäftigt und keiner achtete auf sie, während sie aus einem Fenster im ersten Stock stieg. Ihrem Umhang auf dem Rücken und das Foto sicher in der Tasche trat sie hinaus in den Regen und schaute auf Ponyville, das in kurzer Distanz zu sehen war. Einige Häuser waren vom Wind abgedeckt worden und andere schienen die Last der nassen Dächer nicht ertragen zu haben und waren eingestürzt. Die Magie die von dem Ort ausging konnte nur zur einem Pony gehören, Prinzessin Celestia. Sie war durch den Regen nur zu erkennen da ihr Fell gegen die grauen Wolken praktisch zu leuchten schien. Sie überlegte kurz wohin sie jetzt gehen sollte, aber ihr viel nichts ein. Zurück in ihr kleines Waldlager, aber das war mehrere Tage galoppieren entfernt oder doch nach Canterlot und versuchen dort eine Show auf die Beine zu stellen, aber keines der beiden schien gerade verlockend. Im Dorf zu helfen, um später in der Dankbarkeit der Bewohner zu baden, schien schon wesentlich besser zu sein und so ging sie langsam den Hügel hinunter ins Dorf.

Als sie die ersten Häuser erreichte klarte der Himmel auf und sie sah einige Pegasi die Wolken beiseite schoben. "Hilfe!" Hörte sie ein junges Fohlen rufen. Sie eilte zu einem der eingestürzten Häuser aus denen sie glaubte die Rufe gehört zu haben und rief zurück.

"Sprich mit Trixie! Wo steckst du?" Wieder kam ein Hilferuf aus den Trümmern und sie fing an die ersten Bretter mit ihrer Magie zu beseitigen. Schnell arbeitete sie sich vor und sah nach einiger Zeit einen kleinen lila Schweif hervor gucken. Schnell schnappte sie das Bündel und zog es aus den Überresten dessen was einmal ein Haus war. Die kleine Pegasus hatte ein orangefarbenes Fell und schlug wie wild mit den Flügeln während es in ihrem Mund hing.

"Meine Mum, meine Mum ist noch da unten!" Trixie ließ die Kleine auf den Boden fallen und fing an weiter Überreste bei Seite zu räumen und kurz darauf gesellte sich eine weitere Aura zu der ihrer. Sie sah auf und fand Prinzessin Celestia vor ihr stehend, konzentriert darauf die Mutter dieses Fohlen zu finden. Die beiden gruben noch eine Weile, dann fanden sie die verletzte Stute und Celestia hob sie vorsichtig heraus.

"Hier her, ich habe noch eine Verletzte!" Rief sie in einer sehr lauten Stimme und sofort kamen zwei Pegasi mit einer Trage und verluden die Verletzte und ihr Fohlen, bevor sie Richtung Krankenhaus verschwanden.

"Ich danke dir Trixie, du hast ein gutes Werk getan." Sie war verwundert, darüber das die Prinzessin ihren Namen kannte und das sie es so offen anerkannte. Sie hatte sich die Prinzessin immer ein wenig eingebildet und hochgestochen vorgestellt, aber ihre Stimme schien genau das Gegenteil zu versprühen.

"Trixie war froh helfen zu können eure Hoheit." Sie verbeugte sich und überlegte was sie als Belohnung erwarten könnte. Ein wenig Essen oder ein paar Bits wären mehr als genug für einen Anfang.

"Dann schau dich bitte weiter um wo du helfen kannst. Komm später bitte zum Rathaus, ich wünsche dort noch etwas persönlich mit dir zu klären." Sie hob ab und flog schnell wieder in das Zentrum der Stadt. Trixie war überglücklich, nicht nur das sie zwei Leben gerettet hatte, sie würde auch noch eine Belohnung bekommen, von der Prinzessin persönlich. Sie holte das Foto aus ihrem Umhang und warf einen Blick darauf.

"Siehst du Changer, deine Schwester hat doch mal Erfolg." Ihr grinsen wurde langsam zu einer Miene voller Trauer. Das Gespräch gestern mit diesem Doppelgänger schwebte ihr durch den Kopf. Er sah aus wie ihr Bruder, hatte dasselbe Cutie Mark, sogar seine Stimme war gleich, aber trotzdem behauptete er nicht er zu sein. War er wirklich nur ein Doppelgänger oder was war mit ihrem Bruder passiert? Vor einem Jahr stand sie noch an seinem Grab und jetzt war er hier, als wäre nie etwas passiert, als hätte es sie nie gegeben. Missmutig stampfte sie mit einem Huf in den Schlamm, was einige Spritzer in ihr Gesicht brachte und sie nur noch mehr grummeln lies. "Ich werde schon herausfinden was mit dir los ist Changer."

***

Nach dem wir aus dem Keller raus waren, der nun samt Inhalt ruiniert war, machten wir uns auf die Suche nach AJ. Der Regen hatte zum Glück kurze Zeit später aufgehört und das Wasser, das sich auf der Farm gesammelt hatte, lief langsam durch meine Schneise ab.

"AJ, wo steckst du?" Ich lief mit Apple Bloom über eines der östlichen Felder und versuchte so wenig wie möglich meine Besorgnis auf die Kleine abfärben zu lassen. Dass ihre Schwester nirgends zu finden ist war für mich kein gutes Zeichen. Einige Bäume hatte es in eine Schräglage versetzt und andere konnten sich in dem schlammigen Boden gar nicht mehr halten und lagen halb versunken im Matsch.

"Schwester? Komm schon, das ist nicht lustig. Wir machen uns Sorgen." Während Apple Bloom weiter nach ihrer Schwester rief überlegte ich wohin sie gegangen sein könnte, was gab es hier draußen dass ihr so viel bedeutete sich in einem Sturm soweit vom Haus zu entfernen? Erst kamen mir die Gräber in den Sinn aber dorthin war Big Mac gegangen, denn er wollte sich den Schaden ansehen aber sonst gab es nur noch eines...

"Zapapple!" Rief ich als es mir von den Augen viel. "Apple Bloom, wo sind die Zapapple Bäume?" Sie schaute mich verwundert an, begriff dann aber schnell worauf ich hinaus wollte.

"Hier lang Light." Sie galoppierte so schnell sie ihre kleinen Hufe es durch den Schlamm zuließen und ich war neben ihr. "Hinter dem Hügel da sind die Zapapple Felder." Wir liefen den Hügel hinauf, was mir erst beim zweiten Anlauf gelang da ich im Schlamm nach unten rutschte. Die Felder waren das reinste Schlachtfeld, die meisten Bäume hatten ihre Äste eingebüßt und viele standen, wie die anderen, schräg oder lagen am Boden. Ich hörte ein seufzen von Apple Bloom, ich wusste das die Zapapple der ganze Stolz der Familie waren.

"AJ, bist du hier?" Wieder kam keine Antwort. Wir schlitterten den Hügel hinunter und gingen langsam über das Feld. Immer wieder riefen wir ihren Namen und schauten in jede Richtung nach einem Anhaltspunkt. Wir gingen das Feld mehrmals ab aber es schien jede Spur von ihr zu fehlen.

"Light, komm schnell her!" Apple Bloom schien etwas gefunden zu haben und ich lief schnell zu ihr herüber. Sie stand vor einem umgefallenen Baum und zog etwas aus dem Schlamm, einen Stetson.

"Beiseite Apple Bloom!" Ich schrie sie praktisch an und sie schnellte zur Seite. Ich schaufelte einige Äste bei Seite und dann sah ich sie, AJ lag unter der Baumkrone begraben, halb im Schlamm versunken und ohne Bewusstsein.

"Schwester!" Schrie Apple Bloom und versuchte ihre Schwester aufzuwecken aber sie gab nur ein Stöhnen von sich.

"Schnell, hol Big Mac, er kann hier sicher weiterhelfen." Apple Bloom reagierte nicht. "Los, mach schon." Schnauzte ich erneut und diesmal parierte sie. Sie ließ von ihrer Schwester ab und stolperte durch den Schlamm davon. Ich fing an soweit es ging AJ aus den Ästen zu befreien und sie aus dem Schlamm zu schaufeln, was dazu führte das sie endlich ihre Augen öffnete.

"Sugarcube? Ich hätte nie gedacht dass du auf Schlammpackungen stehst." Sagte sie mit einem schwachen lächeln. Humor ist immer ein gutes Zeichen.

"Alles in Ordnung AJ? Spürst du noch alles?" Der Baum lag über ihrem Rücken und ich hatte Angst das sie sich was getan haben könnte.

"Leider, ja..." Sie verzog ihr Gesicht vor Schmerz als ich die letzten Äste von ihr nahm. Ein weiter Baum, nicht weit neben uns, konnte sich nicht mehr im Boden halten und viel neben mir zu Boden. Der Schlamm lief den Hügel hinunter und weitere Bäume fingen an sich in eine komische Stellung zu begeben.

"Ich glaube wir sollten hier schnell weg..." Ich sammelte ein wenig Magie und wollte den Baum in Watte Verwandeln aber es passierte nichts. Auch ein zweiter Versuch zeigte keine Wirkung.

"Sugarcube, das sind Zapapplebäume. Da wirkt keine Magie." Ich sah mich um aber von Big Mac und Apple Bloom fehlte noch jede Spur und mir gefiel es nicht wie sich die Bäume um uns herum immer mehr neigten. Wenn ich ihn nicht bearbeiten konnte, levitieren war immer noch eine Option. Ich kannte die Runen und dachte an das Stück Holz das ich schon damals in meiner Wohnung an meine Decke befördert hatte. Schnell merkte ich wie meine Kraft nach ließ aber ich hielt den Zauber aufrecht. Der Baum wurde in mein weißes Licht gehüllt und fing an sich leicht zu schütteln.

"Komm...schon...nur...ein..." Selbst mit meiner wenigen magischen Kraft musste es doch möglich sein einen kleinen blöden Baum zu bewegen, verdammt. Ich sammelte alle Magie, die ich in mir finden konnte, aber das war nicht genug und meine Kraft war am Ende. Es fühlte sich an als wäre der Magen leer, nur dass es war als wäre es der ganze Körper der leer gesogen wurde, mit samt dem Schmerz. Aber etwas war da noch, in all dem schwarz was ich mit geschlossenen Augen sah, war da doch diese blaue leuchtende Kugel. Was immer es war, es musste als Quelle reichen. Ich öffnete meine Augen und mit einer neuen Kraftquelle sah ich wie der Baum sich langsam vom Boden hob und einige Meter in der Luft schwebte, nun in einem blauen Licht statt meinem normal weißen. Ich lief zu AJ und biss mich an ihrem Huf fest und zog sie unter dem Baum hervor. Sie rappelte sich auf und ging einige Meter bei Seite bevor ich den Zauber löste und der Baum wieder in den Schlamm knallte, was uns in ihm bedeckte. "Alles... OK?" Ich war schwer außer Atem. AJ nickte nur und begann langsam Richtung Farm zu gehen, rutschte aber sofort auf dem Schlamm aus.

"Sis!" Big Mac kam über den Hügel, über den wir auch vorhin gekommen waren und schlitterte ihn hinunter. Er eilte zu seiner Schwester und hob sie auf seinen Rücken. "Alles OK mit dir? Was ist passiert?"

"Ah, nur ein Baum der nicht mehr gerade stehen wollte. Light hat mich schon von ihm befreit, aber ich glaube meine Rippen haben ein wenig was abbekommen." Sie schnaubte und schaute traurig über das Gelände.

"Keine Panik Sis, das wird wieder." Versicherte ihr der große rote Hengst. "Wir haben schon anderes Überstanden." Langsam trotteten wir alle zurück zur Farm und als wir das Haus erreichten legte Big Mac seine Schwester auf das Sofa im Wohnzimmer. "Danke dass du sie befreit hast."

"Kein Ursache Big Mac, du weißt das sie mir viel bedeutet." Er nickte nur.

"Aber wie hast du den Baum angehoben?" Das war mir selber ein Rätsel.

"Keine Ahnung, ich dachte selber nicht das ich es schaffe aber Magie ist mir selber ein Rätsel." Wieder nickte er nur. "Bringst du AJ gleich ins Krankenhaus?"

"Nope." Ich schaute ihn fragend an, was ihn wohl veranlasste weiter zu antworten. "Es sind nur ihre Rippen, das heilt. Wir müssen das Geld sparen, besonders mit dem Schaden an der Farm. Fluttershy wird sich das bestimmt später anschauen." Diesmal war ich es der Big Mac eine verpassen wollte, aber ich ging einfach nach oben ins Schlafzimmer und holte meinen Geldbeutel aus meiner Tasche. Ich ging mit ihr wieder nach unten und legte etwa zweitausend Bits auf den Esstisch.

"Das sollte reichen für das beste Zimmer und auch für die Rechnung für Trixie." Ich sah ihm an das er was sagen wollte, aber er nickte wieder nur und hob seine Schwester vom Sofa. "Wo ist eigentlich Apple Bloom?" Die kleine hatte ich zuletzt gesehen als ich sie Big Mac holen geschickt hatte.

"Sie ist auf dem Weg zur Schule." Die Schule war mir über das Chaos völlig entfallen.

"Big Mac, ich glaube AJ ist in guten Hän... Hufen. Ich muss schnell zur Schule." Er sah mich fragend an. "Ich erklär den Rest später." Ich lief aus dem Haus und rutschte den Weg zur Straße hinunter. Ich galoppierte den Weg zur Schule hinunter und dachte über einiges nach. AJ würde im Krankenhaus behandelt werden und war mit ihrem Bruder gut versorgt, aber diese blaue Kugel spuckte noch in meinem Kopf umher. Diese musste ich jetzt aber bei Seite lassen und mich auf den Job vor mir konzentrieren. Ich wusste nicht was in Ponyville los war und die Fohlen in Sicherheit zu wissen war schon mal der Anfang.

***

Ich kam nur am Rande der Stadt vorbei aber der Schaden war größer als ich erwartet hatte, denn hier und da waren einige Häuser durch die Last der nassen Strohdächer zusammengebrochen und andere wiederum hatten eben diese verloren. Ich sah aber auch wie schon viele mit den Reperaturarbeiten begonnen hatten und allgemein schien keine Panik zu herrschen, was mich sehr beruhigte. Die Schule kam in Sicht und zum Glück schien sie keinen großen Schaden genommen zu haben. Einige der Spielplatzgeräte waren mit Schlamm verschmiert und die Schaukeln schienen nicht mehr richtig im Boden zu stecken aber nichts was sich die nächsten Tage nicht beheben lies.

"Apple Bloom, hast du Blue Light gesehen?" Hörte ich Cheerilee aus dem kleinen Gebäude.

"Ja Miss Cheerilee, er hat heute Morgen dabei geholfen das Chaos auf der Farm zu beseitigen." Ich räusperte mich und alle Augen wanderten sofort zu mir. Ich sah Sweetie Bellw einen kichern unterdrücken und einige andere Fohlen auch. Cheerilee traut aus dem Raum und nahm mich mit ein Stück vor die Tür.

"Morgen Light, ist mit Applejack alles in Ordnung?"

"So weit ja, ein paar gebrochene Rippen vielleicht. Big Mac bringt sie gleich ins Krankenhaus aber nichts Ernstes." Versicherte ich ihr.

"Dann ist ja gut, ich hatte schon ein wenig Angst als Apple Bloom mir alles erzählt hat." Sie ließ einen erleichterten Seufzer raus. "Aber kommen wir zu einem lokalem Problem, meinst du nicht dass du erst eine Dusche nehmen solltest?" Ich sah an mir herunter und stellte fest dass ich noch überall mit Schlamm bekleckert war. Ein wenig Magie, die sich ein bisschen erholt hatte und der Schlamm härtete sofort aus und bröckelte aus meinem Fell als ich mich schüttelte. "Wie ich sehe ist das kein Problem. Also bist du bereit?"

"Bereit wie man nur sein kann..." Weiter kam ich nicht, denn Cheerilee nahm das wohl als ein ja. Sie ging wieder in die Klasse und wandte sich an die Anwesenden.

"Also Kinder, ich habe heute, wie schon eben gesagt, eine Überraschung für euch. Wie ihr sehen konntet war eben Prinz Blue Light hier und ich freue mich euch sagen zu können dass er euer neuer Mathelehrer sein wird. Also ein herzliches Willkommen." Als sie ihre kleine Ansprache beendet hatte trat ich wieder in den kleinen Raum und stellte mich zu Cheerilee an die Tafel. Die Fohlen stampften alle ein wenig Beifall und warteten dann darauf dass ich etwas sagte.

"Also mein Name ist Blue Light und wie Miss Cheerilee euch gerade schon erklärt hat werde ich euch in Mathematik unterrichten. Ich hoffe dass wir zusammen viel Spaß haben werden und ich euch das eine oder andere beibringen kann. Gibt es Fragen?" Meine Zeit als Youtuber machte sich gerade bewährt, vor einem Publikum sprechen machte einen schon irgendwie nervös.

"Ähm... Mr. Light? Wo ist der ganze Schlamm hin?" Meldete sich ein junger Hengst aus der ersten Reihe.

"Sag mir doch bitte deinen Namen."

"Featherwight Sir." sagte er. Mir fiel die Kamera um seinen Hals auf und Erinnerungen an eine bestimmte Folge kam mir in den Sinn.

"Ich habe ihn abgeleckt wie Katze." Sagte ich mit einem Grinsen und fuhr mit der Zunge über das Fall an meinem Bein. Die Klasse verzog ein Gesicht aber Apple Bloom, Sweetie Belle und einige andere Lachten. "Gibt es sonst noch jemand der was wissen will?" Ein junges Pony mit einem hellen rosa Fell und einem Diadem auf dem Kopf hob den Huf. Cheerilee schob eine Liste näher zu mir die auf dem Pult lag und ich erkannte dass es eine Klassenliste war. Auf ihr war ein Bild von jedem Klassenmitglied und der Name sowie ein Cutie Mark, falls vorhanden. Für dieses spezielle Fohlen brauchte ich die Liste aber nicht. "Ja, Diamond Tiara, richtig?"

"Richtig Sir, ich wollte wissen ob sie wirklich der Sohn von Prinzessin Celestia sind." Ihre Stimme klang so hochgestochen wie ich sie im Kopf hatte.

"Offiziell ja, aber sie ist nicht meine richtige Mutter. Sie hat mich adoptiert. Ich müsste für eine genauere Antwort jetzt selber in den Akten nachsehen was dort steht." Ich wusste nicht ob es so was wie eine Geburtsurkunde für mich gab oder nicht, auch ein Fall für Silver. Cheerilee stand die ganze Zeit hinter dem Pult und beobachtete wie ich mit der Klasse interagierte aber nun räusperte sie sich, was ich als Zeichen sah das es Zeit war mit dem eigentlichen Unterricht zu beginnen. Ich zapfte meine neue Quelle an und ließ das die Klassenliste vor mein Gesicht schweben und fing an die Anwesenheit zu überprüfen.

"Scootaloo?" Keine Antwort. "Hat jemand von euch heute Scootaloo gesehen?" Sweetie Belle meldete sich.

"Ich habe gesehen dass ihr Haus zerstört war, ich denke dass sie bestimmt mit ihrer Mutter beim Wiederaufbau hilft." Ich ließ einen Stift vom Tisch schweben und trug ihr Fehlen ein. Der Rest der Klasse war Anwesend und ich begann den Unterricht.

"Also, was habt ihr zuletzt in Mathe gemacht?" Wieder schossen einige Hufe in die Luft. "Ja, Silver Spoon."

"Wir haben mit Bruchrechnung angefangen Sir." Ich fing an einige Aufgaben an die Tafel zu schreiben und die Klasse fing an diese in ihren Heften zu lösen.

***

Sie streute schon eine Weile durch die Stadt und irgendwie gab es ihr ein zufriedenes Gefühl die Stadt leiden zu sehen, die sie hatte leiden lassen, gleichzeitig aber ein schlechtes Gewissen. Sie hatten ihrer Meinung nach eine kleine Strafe verdient, aber das ganze Unheil war vielleicht ein wenig zu viel des guten. Die meisten Bewohner der Stadt waren mit aufräumen und dem Wiederaufbau der Häuser beschäftigt und nur einige wenige schienen ihren Berufen nachzugehen. Wo wollte die Prinzessin sich nur mit ihr Treffen? Sie lief am Rathaus vorbei aber wenn sie dort gewesen wäre, würde ein größerer Andrang herrschen und nicht nur eine Schlange mit Ponys die ihre Schadensberichte einreichen wollten. Trixie hielt es für das beste einen kleinen Suchzauber zu sprechen. Ihr Talent war Magie und als solches war es für sie eine Kleinigkeit Zauber anderer zu Analysieren oder die Quelle eines Zaubers zu finden. Da die Prinzessin in ihrer Gegenwart Levitationsmagie benutzt hatte, war ihre Aura in ihrem Kopf gespeichert. Langsam aber sicher führte sie die Spur zu einem großen Baum, der in der Nähe des Rathauses ist und ein Schild mit der Aufschrift 'Bibliothek' versehen ist.

"Hallo, ist jemand hier?" Sie trat in das Baumhaus ein und warf einen Blick in die Runde. Egal wo das Auge hin fiel waren Bücher zu sehen. Der runde Raum beherbergte eine kleine Couch und ein Podest in der Mitte, auf dem eine Büste stand.

"Hallo, wie kann ich... Was willst du Trixie?" Twilight Sparkle kam die Treppe herunter und warf ihr einen alles sagenden Blick zu, dass sie hier nicht erwünscht war.

"Trixie ist nicht wegen dir hier und ehrlich gesagt, hätte Trixie gewusst das dies deine Bibliothek ist, wäre Trixie nicht mal eingetreten. Trixie ist hier weil sie Prinzessin Celestia zu sprechen wünscht oder eher gesagt ihre Hoheit wünschte Trixie zu sprechen." Twilight Sparkle verdrehte die Augen und Trixie ließ darauf nur ein schnauben hören. Man sah es ihr deutlich an das es ihr nicht leicht viel zu glauben das Trixie von der Prinzessin hier her bestellt worden war.

"Prinzessin, Trixie ist hier und meint ihr wolltet sie sprechen." Rief sie nach oben in ihre privaten Räume, oder das was Trixie dafür hielt.

"Lass sie herein Twilight, ich muss mich wegen wichtiger Dinge mit ihr besprechen." Sie seufzte nur und bat Trixie auf dem Sofa Platz zu nehmen.

"Willst du etwas Tee Trixie?" Die harte Arbeit von früher hatte sie in der Tat durstig gemacht.

"Trixie würde es sehr zu schätzen wissen." Das und das ihre Rivalin ihn ihr servieren müsste. Kaum war Twilight in der Küche verschwunden kam die Prinzessin die Treppe herunter. Sie sah sehr erschöpft aus und ihre Aura war deutlich schwächer als Trixie sie von ihrem letzten Auftritt in Canterlot in Erinnerung hatte.

"Hallo Trixie, es freut mich das du meiner Einladung gefolgt bist." Die Herrscherin stellte sich vor das Sofa und setzte ein Lächeln auf. Trixie reagierte sofort, sprang vom Sofa und verbeugte sich.

"Es ist Trixie eine Ehre eure Hoheit." Die Prinzessin der Sonne setzte sich neben das Sofa, da das Sofa natürlich etwas zu klein für sie war und Trixie nahm auch wieder Platz.

"Ich muss mich noch mal bei dir bedanken Trixie, du hast heute eine große Tat vollbracht." Sie nickte nur um der Prinzessin zuzustimmen. "Aber deswegen habe ich dich nicht her bestellt, dieses Unwetter war leider ein kleiner Zwischenfall mit dem niemand gerechnet hatte. Nein, es geht um die Suche nach deinem Bruder. Mein Sohn, den du als Blue Light kennen gelernt hast und meine Schülerin Twilight Sparkle haben schon einige Theorien besprochen. Dank deiner Hilfe sind wir schon ein gutes Stück weiter was der Ursprung dieser Sache ist. Ich würde deswegen gerne mit dir und Light später etwas besprechen." Bevor Trixie fragen konnte worum genau es ging tauchte aus dem nichts ein schwarzer Blitz auf und Prinzessin Luna stand im Raum neben den beiden.

"Tia, wir haben sie gefunden." Sie bemerkte anscheinend nicht das Trixie im Raum war. "Wir haben die Welt von Blue Light gefunden, aber wenn er sie besuchen will müssen wir uns beeilen!"

Kapitel 22 - Taub

Die Klasse bei Laune zu halten war einfacher als ich dachte. Ich hatte einige weitere Aufgaben an die Tafel geschrieben, nachdem ich ihnen noch ein oder zwei Mal vorgerechnet habe wie alles zu machen ist. Wenn man mir zu meiner Schulzeit jemals gesagt hätte das ich als Lehrer, Wesen die aus der Höhle selbst entsprungen zu sein schien, enden würde hätte es von mir lautes Gelächter als Antwort gegeben, aber irgendwie gefiel es mir hier vor den Kindern zu stehen und sie grübeln zu sehen. Einige meldeten sich zwischendurch immer mal wieder und hatten Fragen die ich ihnen gerne beantwortete. Während einer ruhigen Minute ging Cheerilee nach draußen und signalisierte mir ihr kurz zu folgen.

"Ich unterhalte mich kurz mit Miss Cheerilee..." Ich schaute kurz durch den Klassenraum wem ich die Aufsicht anvertrauen konnte. "Dawn, du passt bitte auf das alles ruhig bleibt." Er nickte nur und ich verließ den Klassenraum. "Was gibt es Cheerilee?" Fragte ich sie, als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte.

"Ich wollte dir sagen das du deine Sache soweit gut machst und wenn du willst, die Stelle haben kannst." Ich versuchte eine Strike Geste zu machen was nur in einer schmerzvollen Verdrehung meines rechten Vorderbeines führte. "Alles in Ordnung?" Sagte sie bei meiner komischen Vorstellung.

"Ja, nur eine alte Angewohnheit die nicht mehr so richtig funktioniert." Sie lachte.

"Was ist denn das für eine Angewohnheit sich zu verletzten?" Meine Antwort wurde von einem hellen Lichtblitz, dem ein lauter Knall folgte, unterbrochen. Luna kam in mein Sichtfeld und sofort verbeugte sich Cheerilee neben mir. Im Hintergrund sah ich wie die Schüler sich am Fenster versammelten und zusahen wie die Prinzessin langsam auf uns beide zu kam.

"Hallo Light, hallo Cheerilee." Ich verbeugte mich auch schnell, um ihr in der Öffentlichkeit den nötigen Respekt zu zollen, obwohl ich genau wusste das es für sie keinen Unterschied machte.

"Eure Hoheit, was bringt euch zu uns?" Fragte Cheerilee, immer noch den Kopf Richtung Boden geneigt.

"Es tut mir Leid euch enttäuschen zu müssen, aber ich bin wegen meinem Neffen hier." Cheerilee nickte und Luna wandte sich mir zu. In meinem Kopf ging ich alles Mögliche durch. War doch etwas ernsteres mit AJ? Dann wäre aber wohl Big Mac hier aufgetaucht. Gab es in Canterlot eine noch größere Notlage als hier? Viel weiter kam ich mit meinen Überlegungen aber nicht. "Light, wir sind wegen deinem Besuch zu Hause gekommen und wir müssen sofort aufbrechen." Mein Geist erhellte sich, als ich begriff was sie mit Zuhause meinte. Es war nicht die Farm sondern meine Welt, meine Familie, meine Freunde, die ich zurücklassen musste.

"Es tut mir Leid Cheerilee, aber das ist mir sehr wichtig." Diese winkte nur mit einem Huf ab.

"Wenn sogar die Prinzessin deswegen hier her kommt muss es wichtig sein, es sollte nur nicht zur Gewohnheit werden." Ich ging herüber zu Luna und stellte mich zu ihr, damit sie uns teleportieren konnte.

"Danke Cheerilee. Wir können dann Luna." Ich war nervös, denn neben der Tatsache meine Welt wieder zu sehen war das meine erste Teleportation. Luna sammelte ein wenig Magie, die uns umhüllte und dann brach der Zauber los. Meine Sicht verschwamm vor meinen Augen und ich sah wie die Welt rasend schnell an mir vorbeizog, ein Haus hier, Canterlot da, kurz durch Maretropolis und Manehatten und mit einem Knall standen wir dann Plötzlich in der Bibliothek von Ponyville, umgeben von Büchern, Celestia und Twilight. In meinem Kopf drehte sich noch alles weiter und ich war kurz davor einfach auf die Seite zu kippen, würde ich nicht auf vier Beinen stehen.

"Hallo Light, schön dich wieder zu sehen." Celestia trat an mich ran und drückte mich kurz. Ich war kein Experte darin magische Kraft zu spüren, aber selbst ich merkte das sie schwächer war als normal.

"Alles in Ordnung Celestia, du siehst nicht gut aus..." Ich fragte mich was es schaffte den Avatar der Sonne zu fertig zu machen. Sie deutete aus dem Fenster neben der Tür und ich schaute nach draußen, worauf sie wohl zeigen wollte. Die Stadt war schwer beschädigt, bei vielen Häusern fehlten Dächer und andere waren ganz zusammengebrochen. "Geht es allen gut?" Celestia nickte nur.

"Ja, bisher ist niemand zu Schaden gekommen, aber einige mussten ins Krankenhaus. Prellungen oder Brüche die sie entweder durch die Trümmer erlitten haben oder ähnliches." Ich versuchte den Gedanken an die Stadt erst einmal zu verdrängen, auch wenn das selbstsüchtig war.

"Weswegen ist die Sache mit meiner Welt auf einmal so eilig? Ich meine da draußen..." Scheiterte aber. Ich konnte doch auch wann anders in meine Welt.

"Wie du sicherlich weißt, sind die Welten ständig in Bewegung. Deine ist nur kurze Zeit in Reichweite für unsere Magie. Wenn du ihr also einen Besuch abstatten möchtest, muss es in der nächsten Stunde passieren." Fasste Luna zusammen.

"Wie komme ich dann zurück?" Ich wollte meine Familie sehen aber ich hatte auch hier Freunde gefunden.

"Du wirst gar nicht gehen." Meldete sich Twilight. "Da die Prinzessin Celestia etwas außer Atem ist, wegen ihrer Hilfe in dem Chaos, werden ich und Trixie ihren Part des Zaubers übernehmen. Da wir aber selbst zusammen nicht genug Magie aufbringen können, können wir dich nicht komplett hinüber schicken, nur eine Art Projektion. Dein Körper bleibt also hier und sobald die Welten wieder außer Reichweite sind sollte sich der Zauber von selber lösen." Sie war sichtlich aufgeregt so viel Magie einzusetzen aber etwas anderes steckte in meinem Kopf fest.

"Trixie und sollte sich lösen?" Fragte ich in die Runde und als ob sie nur auf ihr Stichwort gewartet hätte baute sich eine Rauchwolke vor der Küchentür auf und heraus trat die große und mächtige Trixie.

"Genau, du hörst Richtig, die große und mächtige Trixie wird dir bei deinem Unternehmen helfen. Du solltest dich geehrt fühlen." Twilight rollte mit den Augen während Celestia es vorzog leise zu kichern. "Trixie würde es sich nicht nehmen lassen ihrem Bruder zu helfen." Luna fing an zu husten bei diesen Worten und schien verwundert aber Celestia und Twilight blieben vollkommen gelassen.

"Trixie, ich bin nicht..." Celestia hielt mir einen Huf vor den Mund.

"Trixie, ich denke das verschieben wir darauf bis Light zurück ist. Jetzt sollten wir lieber seine Abreise vorbereiten." Sie war einen sanften Blick zu der Stute die immer noch mit erhobener Schnauze im Raum stand und mit einem magischen Wind ihren Umhang wehen ließ.

"Wie ihr wünscht Prinzessin." Sagte sie und verbeugte sich kurz. "Also Changer... ich meine Light. Dieser Zauber, den uns die Prinzessin vorhin erklärte, ist von eher komplizierter Natur. Trixie wünscht also nicht gestört zu werden."

"Für dich vielleicht." Murmelte Twilight, was ich gerade noch so verstehen konnte.

"Trixie hat Recht Twilight." Belehrte sie Celestia. "Diesen Zauber solltet ihr nicht als leicht ansehen, denn wenn etwas schief geht kann das Konsequenzen haben." Beide nickten und Twilight schob das Sofa bei Seite, woraufhin Celestia dann darauf Platz nahm. "Ich werde euch leiten, mehr kann ich Leider nicht tun." Twilight malte mit einem Stück Kreide einen Zirkel auf den hölzernen Boden der Bibliothek und sagte mir, das ich mich in ihn stellen sollte.

"Light, es ist wichtig das du genau an der Stelle stehst wo du ankommst wenn der Zauber schwindet. Ich kann sonst nicht garantieren das du sicher zurückkommst." Ihr Blick verfinsterte sich und ich merkte das sie tot ernst war.

"Verstanden, Klappe halten und in einer Stunde wieder an derselben Stelle." Twilight nickte zufrieden und stellte sich an den Rand des Zirkels, zusammen mit Luna und Trixie. Die drei nickten sich zu und fingen an Magie zu sammeln.

"Bereit?" Fragte Luna.

"Wie man nur sein kann, an so einem Tag." Ein Sturm, Freundin mit Prellungen oder Brüchen im Krankenhaus und frühzeitig am ersten Tag im neuen Job abgezogen, um seine Familie in einer anderen Welt zu besuchen. Klingt nach Ponyville Standard. Die drei ließen ihre Magie auf den Zirkel auf den Boden los, was diesen dazu brachte in einem hellen blau zu leuchten. Celestia saß mit geschlossenen Augen auf dem Sofa und schien die drei per Telepathie an zuleiten. Das leuchten wurde stärker und ich konnte Schweiß von Trixies Stirn laufen sehen und zeitgleich fing der Zauber an ein leichtes Summen von sich zu geben. Jedes meiner Haare stand mir zu Berge, allein durch die Masse an magischer Kraft die mich umgab und ich musste mich anstrengen das mein Körper nicht wieder zusammenbrach. Das Licht, welches bis jetzt nur aus der Kreide gekommen war, kam langsam auf mich zu und durch fuhr meinen Körper um sich schließlich in einem dünnen Strahl in der Mitte zu bündeln. Sowie der Strahl den Boden verließ verlor ich auch das Bewusstsein und mein Körper sank zu Boden.

***

Der Zauber hatte sie mehr Kraft gekostet als Trixie erwartet hatte. Erschöpft sank sie zu Boden, war aber erfreut das es ihrer Rivalin nicht anders erging. Luna war nicht nur sichtlich geschwächt, sondern sie spürte auch sofort den Unterschied in ihrer Aura.

"Ich danke dir Twilight und auch dir Trixie, dafür das ihr meinem Sohn diese Reise ermöglicht habt. Natürlich danke ich auch dir Luna, wie immer warst du mir eine große Hilfe." Trixie nickte der Prinzessin zu, ebenso wie Twilight. Luna ging langsam zu ihrer Schwester und setzte sich neben sie auf das Sofa, das nun mit den zwei komplett gefüllt war.

"Trixie würde nun gerne wissen was mit ihrem Bruder passiert ist. Warum erinnert er sich nicht an Trixie, warum behauptet er, er sei nicht Trixies Bruder. Er ist alles was ich.. was Trixie auf der Welt noch hat!" Ihre Erschöpfung, zusammen mit der Tatsache das sie ihren Bruder vor sich hatte, der eigentlich Tod sein sollte, nagte an ihr.

"Twilight, wärst du so lieb Light nach oben in dein Gästebett zu legen?" Sie kam der Bitte von Celestia nach und hob den leblosen Körper vom Boden und machte sich auf den Weg nach oben. Als sie außer Hörweite war fing Celestia wieder an zu sprechen.

"Blue Light, Timo oder auch tio, wie er sich selber gerne nannte, ist ein Wesen aus einer anderen Welt. Wir wissen nicht warum, aber er wurde in ein Pony verwandelt und es gibt leider kein Weg zurück für ihn. Er hat alles zurücklassen müssen, Familie und Freunde und sein altes Leben. Seine Welt ist nicht länger die seine. Hätte Twilight ihn nicht durch Zufall gefunden wäre er früher oder später eingegangen, denn Ponys brauchen Magie zum Leben und seine Welt war ohne jegliche Form von irgendwelcher Magie. Magie ist ein Teil von uns, egal ob Erdpony, Pegasus oder Einhorn. Es ist ein Bestandteil dieser Welt und sie macht uns zu dem was wir sind." Celestia machte eine Pause und Trixie nickte, um ihr zu signalisieren das sie soweit folgen konnte. "Meine Schülerin, Twilight Sparkle, hat nach deiner Ankunft eine Theorie gefunden die beschreibt das es jede Seele in jeder Welt gibt, eben nur in einer anderen Form. Light scheint eine andere Form deines Bruders zu sein oder hat durch Zufall seinen Körper erhalten. Was auch immer genau passiert ist, auf eine Art ist er dein Bruder, auf der anderen nicht." Trixie schluckte. Es war also ihr Bruder nur hatte er sie nie getroffen oder ähnliches, er war aber dasselbe Pony. Für sie war dies alles nicht leicht zu verdauen, aber wie musste es erst für ihn sein, nicht zu wissen wer man ist, oder was man ist.

"Darf ich eine Frage stellen, wieso Blue Light?" Trixie fragte sich wer ihm den Namen gegeben hatte und was er bedeutete. Celestia kicherte erneut.

"Ich habe ihm diesen Namen bei der Adoption gegeben, mein Recht als Mutter und ein Geschenk ihn in dieser Welt als einen von uns willkommen zu heißen. Ich habe ihn nach der Farbe seiner Seele benannt." Seiner Seele? War Celestia so mächtig das sie nicht nur die Aura eines Ponys sehen konnte, sondern auch die Seele? Sie war gerade so in der Lage die Aura zu spüren.

"Tia, du musst erschöpft sein. Ich denke wir können auch einige Fragen beantworten." Luna kuschelte sich an ihre Schwester.

"Danke Luna, ich werde nur kurz meine Augen ausruhen." Celestia ließ ihren Kopf auf eines der Kissen sinken und sofort schien sie im Reich der Träume zu sein. Trixie fand es erstaunlich die beiden Prinzessinnen so Privat zu erleben, es war ihr wahrlich eine Ehre und es war sicher etwas über das man, als Bürger dieses Landes, stolz sein konnte.

"Was wird nun weiter passieren Prinzessin?" Fragte sie nun Luna, die ihre Schwester mit ihrem Schweif bedeckte.

"Das liegt bei Light. Wenn er dich als Teil seines Lebens hier akzeptieren kann werden wir das auch tun. Sollte dies aber nicht der Fall sein, müssen wir dich bitten dies zu respektieren, den er ist wie meine Schwester sagte ein eigenständiges Wesen." Als Luna zu Ende gesprochen hatte kam Twilight aus ihren Gemächern zurück.

"Ich habe ins Bett gebracht, jetzt können wir nur noch warten." Luna stimmte ihr zu.

"Wir können nur hoffen das er das findet was er sucht. Der nächste Besuch wäre erst in ein paar Monaten möglich, oder vielleicht später. Die Bewegung der Welten zu ermitteln ist nicht sehr genau. Wir können nur sagen ob sie in der Nähe ist oder nicht." Sie seufzte. "Aber dennoch, dieser Zauber verlangt viel von uns ab, wir können ihn nicht sehr oft benutzen. Equestria mag friedlich sein, aber die Welt birgt gefahren die nur auf einen Moment der Schwäche warten. Dieser Zauber braucht die mindestens eine von uns und das Risiko können wir nicht immer auf uns neben, zum Wohle aller." Twilight wollte gerade etwas sagen, da klopfte es an der Tür und mit einem Schwung ihrer Magie sprang die Tür auf und zeigte ein kleines gelbes Erdpony mit einer roten Mähne in der eine rote Schleife ein geflochten war.

"Twilight! Twilight! Wo ist Light?" Sie war vollkommen außer Atem und hatte Panik in den Augen.

"Was ist denn los Apple Bloom?" Sagte Twilight und sprang auf die Beine.

"Meine Schwester. Big Mac. Light. Big Mac wird Light wehtun!" Alle schauten verwundert auf das kleine aufgebrachte Fohlen.

***

Als ich meine Augen wieder öffnete, es war nicht mehr als ein normaler Wimpernschlag, stand ich in einem dichten Wald den ich sofort erkannte. In diesem Wald habe ich als Kind gespielt, als Jugendlicher seine Abkürzungen zu meinem Vorteil benutzt und die letzten Jahre war er der Ort an dem ich mit meinen Hunden spazieren ging. Aber etwas war seltsam, denn die ganze Welt schien in einen grauen Schleier gehüllt zu sein. Ein wenig wackelig lehnte ich mich gegen den erstbesten Baum und ruhte mich kurz aus. Der magische Druck sank rapide, so dass es fast schon wieder unangenehm wurde. Ich musste mich an die Magie von Equestria gewöhnt haben. Ich holte ein paar Mal tief Luft, dann realisierte ich das ich den Baum zwar anfassen konnte, aber ich spürte seine Rinde nicht gegen mein Fell. Ich rieb mit einem Huf gegen ihn aber wieder spürte ich ihn nicht, dann dämmerte mir das was Twilight gesagt hatte. Ich war nur eine Projektion, also war mein Körper eigentlich nicht hier und ohne Körper, kein Gefühl. Ich schaute mich etwas um und fand denselben Zirkel, der auch in der Bibliothek war, hier auf dem Boden. Zum Glück war ich auf einem der Wanderwege erschienen und nicht irgendwo im Gehölz, so das der Zirkel vom ersten Windstoß verweht wurde, wenn er auf Blättern gezeichnet wäre. Ich wollte gerade los gehen, da bemerkte ich das mein Hufband fehlte und stattdessen eine Rune in mein Fell gezeichnet war. Ich wusste nicht was sie bedeutete, denn ich kannte bei weitem noch nicht alle, aber das sie sich langsam auflöste zeigte mir, dass es eine Art Zeitanzeige sein musste und das ich wertvolle Minuten hier mit herumstehen verbrachte. Ich machte mich schnell auf den Weg und bei der ersten Gelegenheit warf ich einen Blick durch die Baumkronen. Die Sonne stand Tief am Horizont, so dass es bald Nacht sein würde. Wenigstens konnte ich so sicher sein das meine Familie zu Hause sein müsste und nicht auf der Arbeit oder anderes.

Die Welt nur in einem Grau zu sehen machte die Orientierung nicht einfach aber nach ein paar Minuten kam ich an den Spielplatz auf dem ich Twilight das erste Mal getroffen hatte. Von hier aus hätte ich wahrscheinlich auch Blind nach Hause gefunden, aber das war zum Glück nicht nötig. Ich ging wie beim letzten Mal durch das Gehölz und nahm den Weg direkt zu unserem Haus. Auf halbem Weg sah ich eine Absperrung die groß um einen Baum gezogen war, aber niemand war vor Ort und nichts wies darauf hin warum er abgesperrt worden war. Meine Vermutung war das dies der Baum war den Trent bewohnte als er die Polizisten abgewehrt hatte. Ich schluckte bei dem Gedanken was für Fragen meine Familie wohl ausgesetzt worden war, was mich dazu veranlasste den Rest der Strecke zu galoppieren. Schnell erkannte ich das Dach unseres Hauses und dann kam auch der Rest in Sicht, was mir den Atem raubte. Die Rückwand hatte ein großes Loch, so dass ich direkt in das Zerstörte Zimmer meines Bruders sehen konnte, der Garten war umgegraben und Risse waren im Boden zu sehen. Die Tür zum Garten hing aus der Halterung, alle Fenster waren zerbrochen und ich glaubte einige Einschusslöcher in der Fassade erkennen zu können.

"Was ist bitte hier passiert?" Schrie ich praktisch niemandem entgegen und raste zur Gartentür und ging in den Keller. Wasser stand bis zu meinen Hufen und floss aus der Waschküche direkt durch die Tür in den Abfluss der davor angebracht war. "Nils?" Rief ich durch die Kellerräume und sah in einen Raum nach dem anderen, Abstellkammer, Waschküche, die beiden Werkstädte und schließlich das Zimmer meines Bruders, was eigentlich der Partykeller ist. Die Tür war die einzige die geschlossen war und ich wollte mit meiner Magie die Klinke benutzen aber nichts passierte. Kein Körper, keine Magie. Ich richtete mich auf und betätigte die Tür auf die altmodische Art. Der große Fernseher war eingeschlagen, die Zapfanlage hinter dem Tresen war herausgerissen worden und das Sofa, auf dem mein Bruder schlief, war zerfetzt worden. Zu meiner Erleichterung war aber kein Blut oder ähnliches zu sehen. "Mum? Enno? Dirk?" Rief ich nacheinander während ich die Treppe ins Erdgeschoss nach oben ging. Die Tür, die den Keller abtrennte, hatte ein großes Loch das von einem schwarzen Rand umgeben war, als hätte sich ein Feuer durch gefressen. Ich drückte die Tür auf und sah das etliche Fließen im Flur zerbrochen waren, der Schrank für die Jacken lag auf dem Boden und die große Glastür, die den Eingang in die Wohnung bedeutete, war zerbrochen. Vorsichtig trat ich über die Scherben und schaute auch hier in jedem Raum nach, aber der Zustand war derselbe wie bei meinem Bruder im Keller. Das Sofa im Wohnzimmer sah aus als ob unsere Hunde versucht hätten es zu fressen, der Fernseher war von seinem Podest gefallen und auf dem Boden zerschellt. Im Bad war das Waschbecken abgebrochen und die Duschkabine eingeschlagen ebenso wie der Spiegel. Das Bett von meinem Bruder Dirk war zerpflückt und überall lagen Federn von seinen Kissen umher. Auch hier schien niemand zu sein, aber auch wieder war nirgends Blut oder etwas anderes zu finden. Im Schlafzimmer meiner Mutter viel mir sofort auf das ihre gläsernen Kleiderschränke leer geräumt waren. Einige Kleidungsstücke lagen noch im Raum umher, so als wäre vieles in großer Eile zusammengepackt worden.

"Was ist hier nur passiert?" Langsam ging ich nach oben in meine Wohnung und wieder erwartete mich dasselbe Chaos. Mein Computerzimmer war ein durcheinander sondergleichen, überall lagen Teile herum, mehrere alte Monitore waren zerstört worden und mein zweiter Laptop war von seinem Bildschirm getrennt. Wenn ich nicht so verdammt besorgt gewesen wäre, hätte ich bestimmt einen Witz gerissen, aber mir blieb jedes Lachen gerade im Hals stecken. Der Rest meiner Wohnung glich der meiner Mutter bis auf die Tatsache das sie scheinbar durchsucht worden war. Alle Schubladen in meinem Schlafzimmer waren ausgeräumt und alle Schränke im Wohnzimmer waren ihren Inhalt losgeworden, der nun auf dem Boden davor lag. Ich ging an mein großes Wohnzimmerfenster, von dem aus man einige Nachbarhäuser sehen konnte und stellte fest das nicht nur unser Haus in Mitleidenschaft gezogen worden war. Das alte Bauernhaus war in sich zusammengefallen und das Haus am Ende der Straße hatte mehrere große Löcher in seiner Fassade, was es nicht mehr gerade stabil wirken lies. Ich stellte meinen Fernseher an, aber auf allen Kanälen lief nur ein Testbild, etwas was ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Auf den öffentlich rechtlichen dagegen lief eine Liste mit Lagern immer wieder rauf und runter. Aachen, Bielefeld, Berlin, Chemnitz, Hannover, Stuttgart und München. Der letzte Satz war es was mich störte. Düsseldorf und Köln sind verloren. Ich schaltete um auf Radio, aber es kam kein Ton. Das nächste was mir einfiel war die Zeitung und diese würde unten in der Küche liegen. Ich hechtete nach unten und fand tatsächlich einen Haufen Zeitungen die aber alle schon etwas älter aussahen.

"Siebter August? Ist die vom letzten Jahr?" Ich war doch erst einen Monat weg, es müsste also Ende Mai sein. Ich suchte nach dem Kalender der sonst am Kühlschrank hing und fand ihn unter dem Esstisch. Das Datum stand auf dem neunundzwanzigsten Juni. Also gab es eine Zeitverschiebung zwischen den Welten, aber wenigstens waren wir noch im selben Jahr. Ich widmete mich wieder der Zeitung und blätterte ein wenig umher, was mit Hufen nicht einfach war, wegen dem dünnen Papier. Auf einer der hinteren Seiten fand ich einen Artikel durch den sich meine Annahme mit der Absperrung bestätigte. Es ging darum das zwei Polizisten Kinder in Ponykostümen verfolgten und von den beiden im Wald angegriffen wurden. Die Polizei hatte aber keine weiteren Hinweise, außer dass sie aus unserem Haus kamen, die Anwohner wussten nichts damit anzufangen. Also hatte meine Familie entweder dicht gehalten, was wohl besser ist, denn sonst hätte man sie alle mit einer Hab-mich-lieb Jacke versehen oder sie konnten sich wirklich nicht mehr an mich erinnern. Vielleicht war sogar Changer hier an meiner Stelle und sie hielten ihn für mich, was er auch irgendwie war. Da kam der Kopfschmerz wieder. Ich nahm eine weitere Zeitung vom Stapel aus Altpapier und fand eine neuere Ausgabe, was ich an dem weniger vergilbten Papier erkannte. Weltweit einhundertausend Opfer, hieß die Überschrift die in dickem rot aufgedruckt worden war. Schnell überflog ich den Artikel:

"Seit dem Auftauchen dieser Wesen verloren etwa einhunderttausend Menschen ihr Leben. Die NATO berät weiterhin wie gegen diese Schatten vorgegangen werden kann, denn ihre einzige Schwäche scheint das Tageslicht zu sein. Seit einigen Wochen ist daher im ganzen Land keine einzige UV-Lampe mehr zu finden und Menschen verbunkern sich in ihren Häusern. Die Regierung ist dabei in den großen Städten Lager aufzubauen um Flüchtlinge zu beschützen."

Wesen aus Schatten die Menschen töteten? Das klang wie aus einem schlechten Alptraum oder wie eher wie Vampire, wenn das Tageslicht ihre einzige Schwäche sein sollte. Ein Bild war unter dem Artikel das eine schwarze Wolke zeigte aus der zwei rot glitzernde Augen zu sehen waren. Mir viel jetzt auf, das ich etwas ähnliches schon mal gesehen hatte und zwar in einem Buch das ich in Canterlot gelesen habe. Nachtmare wurden diese Wesen genannt und sie ernährten sich von Seelen, mehr hatte ich aber nicht mehr im Kopf. Der Horror steckte mir in den Gliedern als ich mir vorstellte was hier die letzte Zeit los gewesen sein musste. Menschen die um ihr Leben fürchten, Kinder die ihren Eltern beim Sterben zusehen mussten und vieles andere. Das war zwar nicht der dritte Weltkrieg aber schon sehr nah dran. Ich überflog den Artikel noch einmal. Die Menschen hatten keine Waffen die gegen sie helfen konnten, aber Equestria hatte etwas, Magie. Was half besser gegen magische Wesen als Magie selber? Wenn jemand den Menschen helfen könnte, waren es Celestia und Luna. Ich warf einen Blick auf die Rune, die nun etwa zur Hälfte verschwunden war. Hier konnte ich nichts tun, meine Familie war sonst wo und ohne Magie würde ich nicht weit kommen. Ich musste zurück und Hilfe holen, aber nicht ohne ein Andenken. Langsam ging ich wieder nach oben in mein Wohnzimmer und ging an meinen großen Wohnzimmertisch. Ich öffnete eine Schublade mit meinem Mund und zog ein Foto meiner Familie hervor. Auf diesem Bild war ich mit etwa sechszehn zu sehen, mein Bruder Nils war fünf und Dirk gerade Geboren. Meine Mutter saß auf dem Sofa und hielt ihn in den Armen, daneben mein Vater. Meine Oma saß auf dem Sessel daneben und mein Opa hinter dem Sofa und grinste über beide Ohren. Ich steckte das Bild in meine Mähne und wollte die Schublade gerade schließen, da viel mir ein Umschlag auf, den ich noch nie gesehen hatte. Vorsichtig zog ich ihn heraus und legte ihn auf den Tisch. Zu meiner großen Verwunderung war keine Adresse oder anderes auf ihn geschrieben sondern nur ein negativ meines Cutie Marks. Ich riss den Umschlag sofort auf und hervor kam ein blaues Pulver das durch die Luft schwebte.

***

"Feuer!" bellte der Kommandant und die Soldaten, die ihre Waffen auf das schwarze Wesen vor ihnen gerichtet hatten, betätigten den Abzug. Die deutsche G36c war keine M4 die James Tuna, von seinen Kameraden 'Fish' genannt, gewohnt war aber verfehlte sein Ziel nicht. Das Wesen schreckte zurück als die Kugeln seinen Leib durchbohrten und einige große Löcher hinterließen. "Haltet sie auf bis die Zivilisten in Sicherheit sind!" Kam der Befehl während sich die Wunden des Wesens vor ihnen langsam schlossen. Diese Biester wurden zwar immobil während sie sich regenerierten, aber eigentlich war es reine Munitionsverschwendung. Sie waren nun seit drei Wochen in Deutschland um der Bundeswehr zu helfen, dabei war zu hause die Scheiße genauso am Dampfen wie überall auf der Welt. Diese Dinger kamen eines Tages einfach aus dem Boden und fingen an jeden zu töten den sie berührten. Alleine in der ersten Nacht ließen hunderttausende ihr Leben und die Welt fiel schneller in ein Chaos als jeder hätte ahnen können. Europa war nur der Anfang gewesen, denn als sie zwei Tage hier waren kam die Nachricht aus der Heimat das auch in Washington und New York sich spalten im Boden gebildet hatten und diese Schatten die Menschen bedrohten. Er wäre viel Lieber bei seiner Frau und seinen Kindern, aber sie waren auf dem Stützpunkt in Sicherheit. Als bekannt wurde das diese Wesen das Sonnenlicht nicht ab können wurden alle Stützpunkte und Lager mit UV-Licht abgeschirmt, so das sich keines dieser Wesen ihnen auch nur nähern konnte. Einige hatten es versucht aber sie lösten sich einfach auf sobald sie das Licht berührte. Der Schatten vor ihm und seiner Kompanie richtete sich wieder auf und ein zweiter gesellte sich zu ihm. "Feuer!" Gab Kommandant Shepard den Befehl und wieder hagelte es etliche Kugeln durch die kühle Nachtluft.

"Neuer Gurt!" Bellte Mac. John Mc Gilvey, Spitzname Mac war ein großer rothaariger Hüne von einer Farm aus Texas. Sein Gesicht war mit Sommersprossen übersät, die von einigen Brandblasen Gesellschaft hatten, da ihm öfter mal die heißen Kugeln aus seiner M214 in sein Gesicht flogen. Das leichte Maschinengewehr trug er als wäre es eine Maschinenpistole. Alfred, ein Junge der gerade aus der Grundausbildung gekommen war, hatte auf seinem Rücken einen Rucksack mit der Munition für alle und schnell holte er einen neuen Gurt hervor und eilte zu Mac, der seine Waffe bereit zum nachladen gemacht hatte. Er und seine Kameraden Bill und Leroy, Zwillingsbruder, hielten weiter auf die beiden Wesen die nun aussahen wie eine Scheibe Schweizer Käse.

"Feuer einstellen! Nachladen." Der Befehl kam und alle befolgten diesen.

"Check!" Rief Mac und klappte seine Waffe zu, bestückt mit einem neuen einhundert Schuss Gurt.

"Check!" Riefen die beiden Brüder, die wesentlich besser mit ihrer G36c umgehen konnten als Fish.

"Check!" Kam von Pille, ihrem Sanitäter. Sie nannten ihn so da er ein Star Trek Fan war und sein Vorname dazu noch Leonard ist. Er war der kleinste in der Gruppe und trug eine dicke Brille auf der Nase. Eine Waffe konnte er gerade so bedienen, aber er war der beste in was einem in Sachen Medizin passieren konnte.

"OK, alle mal aufpassen!" Der Commander drehte sich um und schaute auf den Strom an Menschen die einen paar hundert Meter hinter ihnen in einer Reihe den Weg aus der Stadt antraten. "Wir geben den Zivilisten solange Rückendeckung wie wir können." Die Gruppe nickte. "Düsseldorf ist auch gefallen, also ist unser Ziel Berlin. Wir müssen es zum Flugplatz schaffen und diesen halten so lange es dann geht. Verstanden?"

"Sir, ja Sir!" Rief die Gruppe und hielten ihre Waffen im Anschlag. Fish hörte eine Hupe erklingen, das Signal das der Jeep kam, der den Abschluss der Kolonne bildete.

"Ihr habt es gehört Männer, in ein paar Minuten ist Abzug. Wir müssen es bis zum Stadion schaffen, wenn wir heute Nacht schlafen wollen." Sie begaben sich alle wieder auf ihre Posten. Die beiden Schatten hatten sich immer noch nicht ganz generiert aber sie waren nahe dran.

"Hua!"

***

Der blaue Staub formte sich langsam in eine Form die ich nur allzu gut kannte, meine. Er formte sich in mein altes ich und stand nun direkt vor mir, in meinem Wohnzimmer. Es war unheimlich wenn man sich selber sich angrinsen sieht. Es dauerte ein paar Sekunden bis ich meine Fassung wieder hatte und mit einem Huf mein Abbild berühren wollte, aber es löste sich an der Stelle nur wieder in Staub auf, bevor es sich wieder zusammensetzte.

"Hallo Timo." Sagte das Gebilde mit einer Stimme die ich sofort als die meine erkannte. "Ich glaube du wirst einige Fragen haben und ich hoffe ich kann dir einige Antworten geben." Mein altes ich verbeugte sich. "Darf ich mich vorstellen, mein Name ist Changer." Ich wollte gerade anfangen Fragen zu stellen doch das Gebilde war schneller. "Dies ist eine Aufzeichnung, es nützt also nichts Fragen zu stellen. Ja, ich weiß wie du denkst, denn immerhin sind wir das gleiche Wesen." Ich stand immer noch mit offenem Mund vor dem Abbild. "Ich hoffe du bist dahinter gekommen was passiert ist, aber für alle Fälle erkläre ich dir gerne noch mal alles. Ich habe unsere beiden Existenzen vertauscht, was angesichts der Tatsache das wir ein und das selbe Wesen sind eher einfach war. Dieser Zauber ist sehr alt und ich bin auf ihn gestoßen, als ich im Krankenhaus lag und nach einer Heilung für meine Krankheit suchte. Leider gibt es keine und ich hatte mich mit meinem Schicksal abgefunden, aber meine Schwester wollte ich nicht alleine zurücklassen. Ich suchte mit Hilfe eines Geistes aus dem Everfree eine Welt die vor ihrem Ende stand und fand deine. Mit Hilfe desselben Geistes fand ich sehr bald mein Gegenstück und zu meiner Überraschung war dein Geist willig diesen Packt einzugehen. Leider war ich zu diesem Zeitpunkt schon zu schwach und der Zauber konnte nicht zu Ende ausgeführt werden, was darin resultierte das unsere Erinnerungen nicht vertauscht wurden. Eigentlich solltest du dich nicht an deine Welt erinnern und ich nicht an meine, so das alles einen normalen Gang nehmen konnte. Ich wäre entweder an der Krankheit oder an der Seuche die diese Welt heimsucht verfallen und du hättest bei meiner Schwester sein sollen und hättest ein normales Leben führen können." Das Abbild bewegte sich ein paar Schritte und ging durch mich hindurch, nur um sich hinter mir wieder zu sammeln.

"Das du nun hier bist heißt, dass du das Elend das diese Welt befallen hat kennst, die Nachtmare. Sie sind wie Heuschrecken, die sich von Seelen ernähren und von Welt zu Welt ziehen ihren unstillbaren Hunger zu befriedigen. Deine Familie bereitet sich gerade darauf vor in eines der Lager zu fliehen, während ich diese Nachricht aufzeichne. Als du den Umschlag geöffnet hast, sollte ein magischen Signal an mich gegangen sein das mir zeigt das du in dieser Welt bist. Sollte nicht innerhalb von fünf Minuten ein weiterer Brief von mir erscheinen hat mich meine Krankheit inzwischen das Leben gekostet." Ich schluckte und schaute umher ob irgendwo ein weiterer Umschlag erschienen war. "Wenn dies der Fall sein sollte bitte ich dich meine Essenz, die ich hier gelassen habe, mit dir zu nehmen. Ich weiß leider nicht welche Auswirkungen das haben wird aber siehe es als eine letzte Bitte eines sterbenden an. Grüß meine Schwester von Changer und sag ihr folgenden Satz: "Arion lag falsch, wir werden immer einander haben." Das Gebilde viel in sich zusammen und sammelte sich in einer leuchtenden orangenen Kugel, die aber irgendwie leer erschien. Sie erinnerte mich an die blaue Kugel die ich in mir fand als ich meine Magie erschöpft hatte. Ich wollte sie in meinen Huf nehmen aber sofort schoss sie durch ihn hindurch in meinen Körper und war verschwunden. In Panik schaute ich mich um aber nichts hatte sich für mich verändert. Ich dachte kurz darüber nach was Changer mir gerade anvertraut hatte und warum dies eigentlich alles geschehen war, aus welchen egoistischen Gründen und zwar von uns beiden. Er wollte das seine Schwester nicht alleine war, da er sein Versprechen nicht halten konnte und dafür wollte er eine andere Seele aus ihrer Welt reißen, auch wenn diese am Sterbe war, es war nicht richtig. Und ich hatte mich vor unserer schweren Realität gedrückt und mich in eine andere Welt geflüchtet, die ich für einfacher hielt. Wir waren beide egoistische Mistkerle, auf unsere eigene Art.

Kapitel 23 - Schatten

Diese scheiß Viecher waren überall. "Wir beziehen Position an der Ampel, die Autos können wir als Deckung nutzen!" Rief Fish seinen Männern zu, die alle samt die Straße runter hechteten, auf der Flucht vor etwa zehn dieser Schatten. Da es den Kommandanten an der letzten Kreuzung erwischt hatte war er nun, als ranghöchster Offizier, derjenige der das Sagen hatte und sein Ziel war klar. Die Kolonne einholen und das Stadion erreichen. Die Beta Kompanie hatte vor einer Woche ein Lager im Stadion errichtet und alle Birnen in den Scheinwerfern durch UV ersetzt, was diese Dinger am Eindringen hinderte. Mac, trotz seiner schweren Waffe, war der erste an besagter Stelle, rutschte über die Motorhaube eines Mercedes und baute seine Waffe auf dessen Dach auf.

"Sperrfeuer!" Schrie er und alle rutschten in Deckung. Die M214 leerte ihr Magazin auf die näher rückenden Schatten und durchlöcherte alles, was sie aussehen ließ wie verschimmelter schwarzer Käse.

"Das sollte sie für eine Weile aufhalten, sammeln!" Gab Fish durch und die kleine Truppe versammelte sich hinter dem Schutz der Autos. "Alf, hol die Karte raus, wir brauchen eine Positionsbestimmung und schau nach wie viel Munition noch da ist. Pille, wie stehts um Bill?" Der Soldat war von einem der Wesen berührt worden, schien seit dem geistig Abwesend zu sein und hatte Fieber.

"Nicht gut, eigentlich sind die Berührungen dieser Dinger tödlich. Ich habe ihm alles Mögliche verabreicht, aber ohne die richtige Ausrüstung kann ich nicht mehr tun." Fish nickte es ab.

"Lee, du passt weiter auf deinen Bruder auf. Wenn wir es in das Stadion schaffen können wir einen Heli anfordern und ihn rausbringen." Leroy nickte und hob seinen Bruder wieder auf. Er stützte ihn nun schon seit mehreren Querstraßen ab weil er sich nicht mehr von alleine rührte. "Mac, wie viel Schuss hast du noch?" Dieser öffnete seine Waffe und schaute auf den Gurt.

"Etwa einhundertfünfzig." Bevor Fish etwas sagen konnte meldete sich Alfred.

"Ich habe unsere Position. Wir sind etwa zwölf Kilometer Luftweg entfernt vom Stadion. Das sind etwa dreißig Minuten durch die Innenstadt oder etwa eine Stunde außen herum. Ich habe im Rucksack noch drei Magazine für die G36 und noch etwa zwanzig für unsere M9." Fish rechnete im Kopf nach. Jeder der Männer hatte etwa noch zwei Magazine bei sich und eine volle Pistole, also hatten sie etwas über fünfhundert Schuss.

"Lee, nimm deinem Bruder seine Waffe ab, nimm seine Magazine, ich glaube nicht das er noch schießen wird. Mac, nur noch schießen wenn du die M214 aufbauen kannst, wir werden dein Sperrfeuer brauchen. Wenn du dich auf kurze Distanz verteidigen musst nimm deine Pistole."

"Fish, die Dinger kommen wieder zu sich!" Rief Mac, der die ganze Zeit an seiner Waffe, auf dem Auto, geblieben war.

"Gut, Alf, wir gehen durch die Stadt. Dort haben wir mehr Deckung und wir können Bill schneller wegbringen. Ich weiß das die Dinger durch Wände gehen können aber wir hoffen einfach mal das sehen nicht dazugehört. Fertig? Los!"

Die Gruppe setzte sich in Bewegung und während sie so zwischen den Hochhäusern liefen dachte Fish die ganze Zeit nur an die Worte seines Rekutierungsoffiziers. "Wie ein Urlaub in Europa, pah!" Murmelte er unter seinem drei Tage Bart.

***

Ich stand immer noch in meiner Wohnung und schaute auf den leeren Umschlag aus dem eben der Staub gekommen war, der sich in meine alte, menschliche Gestalt verwandelt hatte und sich mir als Changer vorstellte. In meinem Kopf ging ich noch mal durch was er mir gerade offenbart hatte und einiges davon gefiel mir ganz und gar nicht, aber ich hatte mich auch schon vor einiger Zeit damit abgefunden. Die ganze Sache hatten wir beide uns selber zuzuschreiben und dem entsprechend mussten wir, oder besser ich nun auch die Suppe auslöffeln. Aber das war etwas, was ich mit mir selber vereinbaren musste und was Zeit brauchen würde. Jetzt war wichtig herauszufinden wo meine Familie war, so dass ich bei meinem nächsten Besuch mit Hilfe zu ihnen kommen konnte. Die wenigen Informationen die hier verstreut waren ließen darauf deuten das die Menschen keine Waffe gegen diese Nachtmare hatten und ich wusste nicht wie Magie helfen würde, aber sie war bestimmt besser als Kugeln. Twilight oder Celestia würden sicher einen Zauber wissen mit denen man diese Dinger loswerden kann.

Ein scheppern kam von unten vor dem Haus und aus alter Gewohnheit schaute ich aus dem Fenster um zu sehen wer unser Gartentor passierte. Draußen war es aber mittlerweile lange dunkel und ich konnte nichts erkennen, dafür spiegelte das Glas im Fenster zu sehr. Ich blickte auf meine Rune und stellte fest das ich auch nicht mehr viel Zeit hatte, etwa zwanzig Minuten und ich brauchte alleine zehn um wieder zu meinem Ankunftsort zu kommen. Ich schnappte das Foto von Tisch mit meiner Schnauze und ärgerte mich das ich keine Hosen an hatte, denn eine Tasche wäre jetzt echt praktisch gewesen. Ich ging schnell den Flur entlang und die Treppe nach unten doch weiter kam ich nicht. Ein großer Schatten blockierte den Weg zur Haustür und schwebte langsam vor sich hin. Als ich nach einigen Sekunden realisierte was ich da vor mir hatte ging ich langsam Rückwärts ein Stück die Treppe wieder rauf, so dass es mich nicht sehen konnte, selbst wenn es sich umdrehen würde. Durch den Faktor, das ich leider nichts fühlen konnte, merkte ich aber leider nicht das ich am Rande der Stufe war und knickte nach hinten um was das Holz dazu verleitete ein dumpfen Aufprall wiederzugeben als ich auf ihm landete. Sofort zischte der Nachtmare um die Ecke und schaute auf mich herab. Seine Erscheinung hatte gewechselt, zwei lange dünne Arme mit drei Krallen am Ende kamen aus etwas, was ein Oberkörper zu sein schien. Dieser sah dem eines Insektes nicht unähnlich und erinnerte ein wenig an eine Gottesanbeterin. Weiter unten kamen zwei ebenso dünne Beine hervor die, wie die Arme, in Krallen endeten, erinnerten mich aber eher an einen Raptor. Sein Gesicht war mehr wie die Schnauze einen Wolfes nur das seine Augen keine Pupillen hatten sondern einfach nur rot glühten. Ein lautes brüllen entwich seiner Schnauze, als es sie aufriss und ich konnte  schwarze Zähne sehen die von einer weißen Flüssigkeit umringt waren. Der ganze Körper des Wesens war schwarz, aber es war kein Fell oder eine Haut sondern schien ein Nebel zu sein der Form angenommen hatte, fast wie ein Stück des Universums, den irgendwie schienen etwas wie Sterne ihn ihm zu funkeln. Es erinnerte mich ein wenig an die schimmernde Mähne von Luna, als sie Nigthmare Moon gewesen war, nur noch viel dunkler.

Der Nachtmare baute sich vor mir auf und wollte wohl eine seiner Krallen auf mich niederstrecken, aber ich kam ihm zuvor und rutschte unter ihm durch, in dem ich mich steif wie ein Brett machte. Den Trick hatte ich gelernt als ich früher im Schlafsack die Treppe runter gerutscht bin. Was soll man auch sonst machen wenn man Krank zuhause ist. Mein Fell funktionierte ähnlich wie das Material des Schlafsacks und schon war ich hinter ihm. Schnell richtete ich mich auf und hastete zur Haustür. Ich lehnte mich auf die Klinke und öffnete die Tür, nur um die gleich wieder zu schließen, denn vor der Tür stand ein weiteres dieser Dinger. Ich trat einen Schritt zurück und das war meine Rettung, denn keine Sekunde später kam die Kralle dieses Wesen durch die Tür und schnappte nach mir, bevor es dann seinen Kopf durchsteckte. Das Ding vor Treppe hatte inzwischen begriffen was passiert war und hing seitlich an der Wand, langsam auf mich zu krabbelnd. Ein wenig Magie wäre jetzt hilfreich gewesen, aber ohne meinen Körper, an dem mein Horn nun mal hing, war das keine Option. Der andere Nachtmare war nun ganz durch die Tür gekommen und nährte sich mir nun auch langsam, bereit jeden Moment zu springen sobald ich mich rührte. Eine Idee schoss mir durch den Kopf und sofort ging ich einige Schritte Rückwärts und presste meine Flanke gegen die Tür zum Hundezimmer. Direkt an den Raum grenzte unser Balkon. Er war nicht besonders hoch und wenn der Tisch noch steht würde ich über das Geländer in den Garten springen können, um in den Wald zu kommen. Mit einem Huf suchte ich nach der Klinke, ich durfte die beiden nicht aus den Augen lassen und dann endlich gab sich der Weg hinter mir frei. Ich huschte durch die Tür und schloss sie sofort hinter mir. Ich wartete gar nicht darauf was die beiden Nachtmare tun würden, sondern öffnete sofort die Tür zum Balkon und schaute umher. Der große weiße Holztisch stand an seiner gewohnten Stelle, daher ein wenig zu weit weg vom Geländer um zu springen. Ich eilte nach draußen und fing an ihn mit meiner Muskelkraft zu bewegen, auch wenn ich eigentlich gerade keine hatte. Langsam rührte er sich und mit einem Geräusch von Holz das gegen Metall trift, stand er genau richtig. Schnell kletterte ich auf einen der alten Plastikstühle und dann auf den Tisch, aber ein Gebrüll hielt mich vom Springen ab. Meine beiden Freunde krochen gerade durch die Wand und schienen verärgert zu sein, dass sich ihre Beute aus dem Staub machen wollte. Ich wartete nicht auf die beiden sondern sprang über das Geländer, auf eine der Mülltonnen die darunter standen und schließlich auf den Boden und sah zu das ich Land gewann. Zugegeben, das die Mülltonnen da standen war ein Zufall für den ich dankbar war, denn ohne sie wäre der Sturz unangenehmer gewesen.

***

"Hier auch nichts!" Rief Pille als er sich von einem regungslosen Körper erhob. Es war nichts Ungewöhnliches an Leichen vorbeizulaufen in diesen Tagen aber irgendwas hielt Fish an die Gruppe nach Lebenszeichen suchen zu lassen. Sie konnten natürlich nicht stehen bleiben, aber mit dem Verwundeten waren sie langsam genug das Alf und Pille die Lebenszeichen überprüfen konnten während der Rest ihnen Deckung gab, leider hatten sie bis jetzt keinen Erfolg, eher im Gegenteil. Alf hatte sich übergeben als er an der Leiche eines kleinen Mädchen vorbeiging um die Vitalwerte ihrer Mutter zu überprüfen, die sie im Arm gehalten hatte. Das trügerische war, das die Leichen nicht als solche zu erkennen waren, denn sie hatten keine äußeren Verletzungen, kein Blut, nichts. Wenn man es nicht besser wüste, könnte man fast sagen das sie nicht Tod waren, sondern einfach nur schliefen. Erst wenn sie anfingen zu verwesen war es offensichtlich.

"Ich habe hier einen Soldaten, Deutscher!" Rief Alf der auf dem Bürgersteig war und einen Haufen Leute untersucht hatte.

"Such nach Hundemarken und dann weiter. Wir haben keine Zeit uns lange mit Toten zu beschäftigen." Alf nickte Fish zu und kramte in der Jacke des Toten herum. Mit einem leisen Klick riss er dem Soldaten seine Kette ab und legte eine der Marken zurück in seine Tasche.

"Per istam sanctam unctionem et suam misericordiam adiuvet te Dominus divites in virtute adsistit dabit Spiritum Sanctum Dominum liberat a peccato nisi te direxit te in misericordia." Gerade als Alf die Ölung beendet hatte richtete Mac ihn auf und zog ihn mit sich. Mac selber war auch religiös, aber auch er war sich bewusst das dafür nicht die Zeit war, besonders wenn er das bei jedem toten Soldaten machen wollte, den sie noch finden würden. "Markus Schmidt..."

"Wie bitte Alf?" Fragte Mac.

"Der Kerl hieß Markus Schmidt." Mac nickte nur und ließ von Alf ab, dieser ging von alleine weiter.

"Alf, ich weiß das ist dein erster Einsatz, aber dafür haben wir keine Zeit! Komm jetzt." Fish rammte ihm seine G36 in die Rippen, damit er einen kleinen Zahn zulegte. Eines musste man den Deutschen lassen, wie sie Waffen zu produzieren hatten wussten sie, denn die G36 war leicht und handlich, genau richtig um sie jemanden um die Ohren zu hauen. Sie kamen an einigen großen Geschäften vorbei wie 'Karstadt' oder 'Galeria' und hinter einigen der großen Glastüren konnte Fish Menschen liegen sehen. Die Drehtüren liefen nicht, da der Strom auf ein Minimum reduziert wurde, so dass die Straßenlaternen das einzige Licht abgaben. Die Taschenlampen an ihren Waffen mussten sie auslassen. Die ersten Soldaten, die sich in der Nacht diesen Wesen stellten, lernten auf die harte Tour das es sie nur anlockte. Diese Dinger waren dunkel wie die Nacht und lebten in der Dunkelheit, weswegen Licht für sie nur potenzielle Opfer bedeutete.

"Die Apokalypse ist da, die Rache Gottes, Alien Invasion..." Als Fish die Schreie aus der Dunkelheit hörte signalisierte er seinen Männern, per Handzeichen, Position zu beziehen und alle reagierten sofort, auch wenn Mac Alf wieder hinter ein stehendes Auto ziehen musste. Waffe im Anschlag starrten alle auf die Gasse aus der die Stimme gekommen zu sein schien und warteten auf wen auch immer sie treffen würden. Das Gebrüll des Fremden hielt an und nach einer kleinen Weile trat er aus der dunklen Gasse. Es war ein Mann in mittleren Jahren, ohne Hose mit einer dicken Jacke, dreckig als ob er in seiner eigenen Scheiße geschlafen hätte und wochenlang nicht rasiert.

"Hey, seien sie Still!" Zischte Fish durch die Nacht und versuchte die Schreie des Mannes zu stoppen, aber dieser schien ihn nicht zu bemerken. Er gab Mac das Signal zu ihm zu gehen, während der Rest die Augen auf hielt.

"Hey Mister, kommen sie runter, wir bringen sie ins Stadion. Dort ist es Sicher." Mac legte eine Hand auf seine Schulter aber er tanzte trotzdem einfach weiter und ignorierte die Soldaten. Mac schüttelte nur den Kopf.

"OK Männer, weiter!" Gab Fish den Befehl und alle machten sich wieder auf den Weg, bis auf Pille.

"Fish, wir können ihn nicht hier lassen, er geht drauf." Wo er wahrscheinlich recht hatte, was Fish genau wusste.

"Nicht unser Problem. Der Befehl lautete die Kolone zum Stadion zu bringen..."

"Und jeden Zivilisten dem wir helfen können aufzusammeln." Beendete Pille den Satz.

"Ich sehe nicht was wir für den Typen können tun. Er will uns nicht folgen, sein Problem und jetzt los. Ich habe keine Lust darauf hier zu bleiben bis seine Schreie die ersten dieser Schatten anlockt." Pille gab sich geschlagen. Er drehte sich noch einmal um, nur um zu sehen wieder Mann wieder in einer anderen Gasse verschwand. Gerade als er sich abdrehen wollte schrie der Mann erneut und in der nächsten Sekunde kamen mehrere Schatten aus der Gasse in der er zuvor verschwunden war. Sie hatten ihn bekommen.

"Ziele!" Schrie Pille zu seiner Truppe vor ihm und hechtete ihnen hinter her. Fish drehte sich um und sah wie mehrere Schatten hinter Pille über den Boden zu gleiten schienen.

"Lee, in Deckung! Alf, Sperrfeuer!" Brüllte er während sie Position hinter einigen Bänken nahmen die in der Einkaufsstraße standen. Lee tat wie ihm geheißen und versteckte sich mit seinem verletzten Bruder hinter ein paar Autos die etwas abseits standen. Mac hatte seine Waffe auf der Bank montiert und leerte den halben Gurt, der noch in ihr steckte. Fish hatte inzwischen seine Waffe auf halbautomatisch umgeschaltet und verteilte einige präzise Salven in Richtung der näher rückenden Schatten. Alf kramte im Rucksack nach dem verbleibenden Gurt für Macs Waffe und Pille lief rüber zu Lee und verteidigte sich mit seiner M9.

"Über euch!" Fish entdeckte einen Schatten der an dem großen Gebäude über Pille, Lee und Bill hing und mit einem Satz bei den dreien hinter dem Auto landete. "Licht, wir brauchen Licht!" Er schaltete seine Lampe ein und wünsche sofort er hätte es nicht getan, denn vor ihm standen etwa acht weitere dieser Dinger und sein Magazin war schon zur Hälfte leer. "Fubar..."

***

Ich rappelte mich auf und huschte sofort durch unseren Garten. Dass die Nachtmaren immer noch hinter mir waren wusste ich auch ohne mich nach ihnen umzusehen, denn man hörte praktisch ihren weißen Speichel auf den Boden tropfen. Ansonsten gaben sie bis auf ihr Brüllen keine Geräusche von sich, was mein verbessertes Gehört bestätigte. Die Ohren in die Richtung drehen zu können in der man sie bracht war praktisch, half aber in diesem Fall leider nicht wirklich. Vorbei an dem Apfelbaum im Garten und am Pool sprang ich über den niedrigen Zaun der unser Grundstück vom Wald trennte und ich war froh das wir nicht dazu gekommen waren ihn zu erneuern, sonst wäre hier Schluss gewesen. Zu meinem großen Nachteil wurden die Nachtmare nicht durch Hindernisse ausgebremst, denn sie liefen einfach hindurch. Der Wald war dunkel und das der Mond gerade von einer Wolke verdeckt wurde half leider kein Stück, als ich fast über eine herausstehende Wurzel gestolpert wäre. Ich lief hier und da nur knapp an einem Baum vorbei, da meine Augen Zeit brauchten sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Ich riskierte einen Blick zurück, meinem biegsamen Hals sei Dank und stellte fest das sie immer noch hinter mir waren, aber schon ein gutes Stück hinter mir. Viel war es nicht was ich genau erkennen konnte, aber ihre Augen waren kleiner und ihren Speichen konnte ich nicht mehr fließen sehen. In der Dunkelheit viel es mir schwer mich zu orientieren, denn normalerweise halfen mir die Bäume, die man nun mal auswendig kennt wenn man sein Leben lang an ein und demselben Wald wohnt. Ein Lichtzauber wäre jetzt genau das richtige, aber ohne Horn würde das nur schwer funktionieren, aber zu diesem Zeitpunkt war es ein Versuch wert. Während des galoppieren sich auf meine Magie zu konzentrieren war schon schwer genug aber wie erwartet fand ich keine, denn die Magie eines Einhorns wohnt nun mal in seinem Körper. Aber was ich trotzdem fand, war diese blaue Kugel und die orangene die mir Changer hinterlassen hatte. Sie schwebten in der Dunkelheit meines Unterbewusstseins neben einander und kamen sich langsam einander näher. Ich benutzte meine gewohnte blaue Quelle und richtete die Kraft, durch die Runen in meinem Kopf gefiltert, auf das erstbeste Blatt auf dem Boden. Ein blaues Leuchten entwich meinem eigentlich nicht vorhandenen Horn und das Blatt fing an zu leuchten wie eine Taschenlampe. Ich bremste um es zusammen mit dem Foto in meinen Mund zu nehmen und lief nun mit ein wenig Sicht weiter in die Richtung, von der ich glaubte das sie zu meiner Ankunftsstelle führte. Ich hätte mir den Weg besser merken sollen. Es dauerte nicht sehr lange bis ich merkte das es eine schlechte Idee gewesen war Licht zu erzeugen.

***

"Lee, lass los! Es hat keinen Sinn!" Bill war ein zweites Mal von einem der Wesen berührt worden und diesmal hatten seine Vitalfunktionen sofort ausgesetzt. "Du kannst ihn nicht mehr helfen." Pille zog an Lee so fest er konnte aber wollte seinen Bruder nicht aus seinen Armen sinken lassen. Der Schatten, der vor einigen Sekunden von dem Gebäude gesprungen kam, lag einige Meter vor ihnen auf den Boden und erholte sich langsam von einigen Löchern die ihm die M9 von Pille verpasst hatte.

"Ich bin hier gleich nackt!" Rief Mac und sofort folgte ein mehrfaches Klicken. Er ließ von seiner M214 ab, die nun ohne Munition nutzlos war und wechselte ebenfalls zu seiner M9. "Fish, wohin?" Dieser hatte alle Mühe sich die Schatten direkt vor sich vom Leib zu halten und stieß einen Fluch nach dem anderen aus.

"Wir schaffen es nicht zum Stadion, wir müssen uns irgendwo verstecken und aushalten bis zum Morgen. Alf, du kennst die Stadt ein wenig, eine Idee?" Alf hatte gerade Mac ein weiteres Magazin für die Pistole überreicht.

"Keine, die Dinger gehen durch Wände als wären sie aus Papier. Kein Ort hier in der Nähe der sicher ist." Fish leerte sein vorletztes Magazin für seine G36 und schaute sich um. An einigen der Häuser hingen weitere Schatten aber ein Schild war es, was all seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Er dankte Gott das er seiner Frau öfters mal zugehört hatte, wenn sie über die Dinge sprach die sie sich so anschaffen wollte.

"Alle in das Gebäude links, zweiter Stock, los!" Er feuerte einige Kugeln auf Schatten ab die aus der Luft gesprungen kamen um ihn zu holen. "Pille jetzt schnapp dir Lee, auch wenn du ihm eine überhauen musst." Pille schien aber eine bessere Idee zu haben und verpasste dem sturen Soldaten, der vor ihn an dem Auto lehnte und seinen Bruder hielt, einen direkten Hieb ins Gesicht, was ihn aus seiner Trance holte.

"Danke." Murmelte dieser nur und hob seine G36 vom Boden auf und begann um sich zu feuern. Mac hatte es inzwischen mit Alf zum Eingang des Gebäudes geschafft und sie begannen den anderen Deckung zu geben. Lee nahm die Hundemarke seinen Bruders an sich und rannte nun mit Pille zusammen zum Rest der Gruppe, auf der Mitte der Straße. Als er Fish passierte tippte er ihm auf die Schulter als Zeichen das er los konnte. Ohne zu zögern ließ Fish sein Gewehr liegen, es waren eh nur noch zwei Schuss darin und sprintete mit Lee und Pille zu den anderen. Die einzigen die jetzt noch ein Gewehr hatten waren Pille und Lee. Fish öffnete die Glastür mit der Rückseite seiner Pistole und vorsichtig ging einer nach den anderen hindurch. Sie fanden sich in einem kleinen Kaufhaus wieder, das schon vor Wochen geplündert worden war.

"Mac und Lee, in den Keller und den Generator anschmeißen. Diese Einrichtungen haben normalerweise einen kleinen. Pille kommt mit mir in den zweiten Stock und bereitet alles vor." Die drei nickten den Befehl ab und trennten sich. Mit der Lampe an seiner M9 verschaffte sich Fish etwas Licht und ging schnell mit Pille nach oben und fand tatsächlich was er gehofft hatte, ein Sonnenstudio. "Hilf mir die Geräte in einem Kreis aufzustellen." Wies er Pille an und sofort begannen beide die Solarien zu verschieben. Nach dem das letzte Gerät in Position war und Pille anfing die Deckel zu öffnen war ein knistern zu hören und die Lichter an der Decke fingen an zu flackern bevor sie aufleuchteten. Schritte waren auf der Treppe zu hören und beide sahen wie Lee und Mac, gefolgt von einigen Schatten in das Studio kamen. Fish fing an ein Gerät nach dem anderen in Betrieb zu nehmen in dem er Geld einwarf. Das Geld selber hatte er aus der Kasse genommen, eines der wenigen Dinge die keiner Angerührt hatte. Die UV-Röhren fingen an zu surren und Leuchteten nach einigen Sekunden auf. Lee und Mac hechteten durch eine Lücke in den Kreis aus Solarien und Verfolger lösten sich hinter ihnen sofort in Luft auf. "Hier habt ihr was für die Augen" Fisch überreichte jedem eine kleine Sonnenbrille.

"Und ich dachte im Irak wäre es warm gewesen." Bemerkte Mac und legte sich lachen auf den Boden und benutzte seinen Rucksack als Kissen.

***

Das Licht schien mehr dieser Nachtmaren anzulocken und in meinem Kopf zweifelte ich die Vorteile langsam an, die dieses Licht hatte. Das einzige was mich davon abhielt mich von ihm zu trennen war, dass wenn ich los lassen würde auch das Foto fort sein würde, eines der Gründe warum ich eigentlich gekommen war. Ich galoppierte einfach immer weiter in die Richtung die mir meine Intuition als die Richtige verkaufen wollte, an der ich sonst eigentlich zweifelte, da sie mich schon öfters enttäuscht hatte. Diesmal jedoch schien sie richtig zu liegen denn in meinem Augenwinkel reflektierte das Licht des Blattes etwas und als ich darauf zusteuerte erkannte ich die Rutsche vom Spielplatz. Dieser war nicht unweit von meinem Ursprungsort entfernt, also war ich auf dem richtigen Weg, was auch Zeit wurde, denn meine Rune zeigte nur noch etwa zwei Minuten an. Schnell begab ich mich auf den Weg und fand schnell was ich suchte, denn der Zirkel am Boden leuchtete schon hell in der Nacht. Ich wollte mich gerade in ihn stellen da schoss ein weiterer Nachtmare direkt vor mir aus dem Boden und hinterließ ein klaffendes Erdloch, aus dem etwas wie lila scheinendes Licht zu kommen schien. Ich war gezwungen auf der Stelle kehrt zu machen und wandte mich ab, wieder hin zum Spielplatz. Einige weitere Nachtmare sah ich hier und da zwischen den Bäumen auf mich schauend, sie kamen schnell näher. Noch nie hatte ich solche Angst in meinem Leben verspürt. Adrenalin ja, durch Achterbahnen, meiner ersten Fahrt mit einem Auto oder meinem ersten Unfall, aber da war keine Zeit Angst zu haben, hier jedoch sah ich meinen Tod praktisch langsam auf mich zulaufen und ich war mir sicher das, wenn ich es überleben sollte, Alpträume bescheren würde, wie als Kind, als ich mir heimlich Alien angesehen hatte. Ich schaute auf die Rune, noch etwa eine Minute aber ich musste jetzt hier weg, sofort. Ich stürmte an einem der Wesen vorbei, wieder in Richtung des Zirkels aber wieder wurde mir der Weg versperrt und ich tat das einzige was ich tun konnte, ich wischte die Rune von meinem Bein. Sofort erfasste mich das blaue Licht und fing an mich irgendwo hin zu schicken und mir war es egal, nur Hauptsache weg von hier!

Kapitel 24 - Ende unserer Tage

Iron Hoof wusste das es keine gute Idee war ein Haus in der nähe der Badlands zu errichten, aber hier war nun mal das Rohmaterial leichter zu bekommen. Diese Entscheidung sollte jetzt nicht nur er, seine Familie, sondern auch das ganze Dorf bereuen. Vor einem Jahr waren sie losgezogen, um eine neue Siedlung zu Gründen, mit dem Segen von Prinzessin Celestia und Prinzessin Luna persönlich und einer großen Party war die Karavane in Fillydelphia verabschiedet worden und frohen Mutes waren sie losgezogen, ohne eine Sekunde an die möglichen Gefahren zu denken. Worauf sollte ein Pony auch groß achten in diesen Tagen, denn sie lebten in friedlichen Zeiten. Der Krieg mit den Greifen liegt Jahrtausende zurück und die meisten gefährlichen Wesen lebten im Everfree Forest, nahe einer kleinen Stadt namens Ponyville, nicht unweit von Canterlot. Wer hätte also damit rechnen können das sie hier in Gefahr waren.

Vor einem Monat noch hatten sie einen Anlass zur Feier gehabt, denn die Kunde von der Heirat von Princess Mi Amore Cadenza und dem Kapitän der Royal Guards und Bruder vom Element der Magie, die Gleichzeitig die Schülerin der Prinzessin persönlich ist, war auch fern ab eine große Sache. Zwar war keiner der Dorfbewohner in der Lage gewesen an den Feierlichkeiten teilzunehmen, aber das hatte sie nicht daran gehindert ein Bankett in ehren des Paares abzuhalten. Es war das erste wirkliche Fest gewesen was ihre Siedlung feierte, denn vorher war nie Zeit für etwas ähnliches gewesen. Der Winter musste hier draußen nicht beseitigt werden, denn hier in der Wüste gab es etwas wie Jahreszeiten nicht. Auch das Frühlingsfest, was sie als Erdponys zu pflegen hielten, gab es hier draußen nicht, da man nicht sähen konnte. Deswegen waren sie aber auch nicht hier, sondern wegen dem Eisen. Es ist ein seltenes Gut in Equestria und bringt ein lokratives Geschäft mit sich, so das viele reisende Händler hier rauskommen und einkaufen. Diese bringen dann Nahrung und Bits mit sich, da der Wert von Eisen viel höher ist. Wer im Dorf selber keine Mine betreibte lebte davon Gaststätten und Lokale für Arbeiter und die Händler bereit zu stellen und auch das war ein gutes Geschäft, denn hier draußen gab es kaum alternativen. Sie hatten ein Monopol und das Leben hatte es gut mit ihnen gemeint. Die Siedlung gedeite sogar so gut, das sie einen Antrag für die Verlegung von Schienen gestellt hatten, was den Transport vereinfachen würde. Aber auch das sollte nicht sein.

Sein Haus, aus einfachem Holz, das sie mitgebracht hatten, brannte nieder, so wie der Rest der Siedlung. Flammen, grüne Flammen waren überall zu sehen und ein ständiges Surren erfüllte die Luft. Nie hatte er sich vorgestellt das Fillyburg, benannt nach dem Ursprungsort der Siedler, so Enden würde. Schreie von Ponys halten durch die kühle Nacht gefolgt von hämischem Gelächter.

"Es ist zwar nicht Canterlot, aber es soll für heute genügen. Fresst meine Changelings! Nähret euch!" Halte eine raspelige, weibliche Stimme umher und trieb die schwarzen Wesen an, die sich Changelinge nannten. Eines dieser Wesen hatte Iron Hoof mit einer grünen Substanz an den Boden gefesselt und er musste mit ansehen wie seine Frau und seine Tochter, nicht älter als ein halbes Jahr, von zwei anderen dieser Wesen von ihm entfernt wurden.

"Halt was tut ihr mit ihnen!? Lasst mich hier raus! Gebt mir meine Familie wieder!" Bellte er aber keines der Wesen schien sich auch nur ein wenig an seinen Worten zu stören, eher im Gegenteil, es schien sie zu freuen. Iron war kräftig, nicht nur weil er ein Erdpony war sondern auch weil er täglich in seiner Mine arbeitete. Würde er auch nur eines dieser Dinger zwischen seine Hufe bekommen würde er sie wie die Insekten zerquetschen die sie waren, aber sie hatten ihn im Schlaf überrascht und gefesselt. Der große Changeling, der über der Stadt schwebte, kam zu ihm herunter und musterte ihn. Ihr Atem war der widerliche Geruch von Tod und ihm wurde übel, wenn er sie nur ansah. Lange giftgrüne Haare, ein Panzer der ihren Rücken bedeckte, unglaublich lange Reißzähne und die Löcher in ihren Hufen, es war ein schrecklicher Anblick der von ihren kalten, grünen Augen abgerundet wurde. Ihr Horn leuchtete kurz auf bevor sie vor ihm auf den Boden spuckte.

"Dieser ist nicht würdig, aber die anderen beiden." Sie deutete auf seine Frau und Tochter. "Sie werden unseren Verlust in Canterlot sehr gut Ersetzen. Packt sie in einen Kokon!" Rief sie zwei ihrer Untergebenen zu, die mit einem lauten zischen Antworteten und seine Familie aus seinem Sichtfeld entfernten. Er strampelte so fest er konnte, lehnte sich so weit es geht in alle Richtungen aber dieser Schleim hielt ihn an seinem Platz. "Wie ich sehe ist jemand nicht einverstanden." Kicherte die Königin vor ihm. "Aber ich will mal nicht so sein, ich gebe dir eine Chance. Besiege mich und ich lasse dich und deine Familie gehen." Hoffnung war am Ende eines langen dunklen Tunnels erschienen, wenn auch nur ein wenig. Er konnte seine Familie retten, er musste nur diese große Fliege erlegen die es wagte sich ihm in den Weg zu stellen. Mit einem Lichtblitz entfernte sie den Schleim der ihn fesselte und sofort stürmte er auf sie los, viel aber sofort unsanft zu Boden. Das Horn leuchtete und Magie drückte ihn wieder in den trockenen Sand der Wüste. "Was ist los kleines Pony, keine Kraft?" Sie lachte mit ihrer raspeligen Stimme.

"Warte du nur... wenn ich..." Er flog durch die Luft und landete gegen einen brennenden Stamm, der einmal zu seinem Haus gehörte. Dieser viel darauf um und begrub ihn unter sich.

"Ich weiß nicht warum Celestia nicht hier ist um euch zu beschützen, aber das werde ich schon noch rausfinden. Dies ist nur ein erster Teil meiner Rache!" Zischte sie und ging langsam auf ihn zu, ihr Horn immer noch am leuchten. Er spürte wie etwas aus ihm gezogen wurde, wie das kleine Licht am Ende des Tunnels sich langsam schloss. "Zeit, das ich mir einen Imbiss gönne und was soll ich sagen, ich mag ein wenig Verzweiflung als Beigeschmack." Ihr Horn leuchtete noch stärker und alle seine Sinne fingen an zu versagen, er spürte nichts mehr. Keinen Wind, keine Schmerzen, keine Emotion, keine Liebe und erst recht keine Hoffnung. Ihr Horn erlosch und mit Schwung rammte sie ihre Reißzähne in seinen Nacken.

Kapitel 25 - Zaubererbruder Teil 1

Ich weiß nicht wie lange ich schon gefallen bin, aber es musste schon eine weile sein. Ich kam zu mir während ich scheinbar in einer unendlichen Dunkelheit immer weiter einem nicht vorhandenen Boden entgegen steuerte. Das einzige was mir einen Anhaltspunkt lieferte, dass ich mich überhaupt bewegte, waren die Lichter die in sehr weiter Ferne sich langsam aus meinem Blickfeld entfernten. Meine erste Vermutung war das ich irgendwo am Rande des Universum gelandet war, wofür ich aber keine Bestätigung finden konnte und das wollte ich auch nicht. Wäre mein Körper hier, wäre er wahrscheinlich in der Leere des Alls sofort erlegen. Meine Hoffnung lag nun darauf das Twilight und die Anderen merken würden, dass etwas daneben gegangen war und sie versuchen würden mich zurück zu holen. Ohne die Möglichkeit sich mit der Materie zu beschäftigen und meinem sowieso begrenzten Wissen über Magie war es eher unwahrscheinlich, dass ich selber das Problem von mir aus lösen würde.

Ich weiß nicht wie lange ich in diesem Nichts trieb, aber die Sterne waren nach einer Weile verschwunden und irgendwie fühlte sich meine Umgebung dicker an, als würde ich in einer Art festen Nebel fallen und zu allem Überluss hatte ich das Gefühl nicht mehr alleine zu sein.

“Hey wie gehts?” Kam eine Stimme aus dem nichts. Ich schaute mich um, aber ich hätte genauso gut mit geschlossenen Augen suchen können.

“Gut, danke der Nachfrage. Und selber?” Eine bessere Antwort viel mir einfach nicht ein, abgesehen davon sollte ich froh sein das was auch immer hier draußen war, scheinbar freundlich gesonnen schien.

“Ach auch gut, mache gerade Pause. Ist schön ruhig hier...eigentlich...wie heißt du?” Fragte die unbekannte Existenz.

“Kommt drauf an wen du fragst... Such dir was aus, ich habe Timo, tio oder Blue Light im Angebot. Das letzte ist das aktuellste.” Ich musste mich endlich mal für einen Festlegen. Ich war selber langsam verwirrt über die vielen Namen.

“Puh...da hat man ja ne schöne Auswahl...ich nehm dann mal Timo, ich mag diese Pony namen nicht so...ich bin Steve, freut mich.” Sagt die Stimme in einer sehr relaxten Art. Im ersten Moment stellte ich mir vor wie der Gott, den meine Welt anzubeten pflegte, mit seinen Rastalocken im Nichts saß und sich bei einem Joint gemütlich über uns ausließ. Der Name war auch passend, jedenfalls besser als Jehova.

“Da du schon weißt was ich bin, was zum Teu... Henker bist du?” In Anwesenheit eines wohmöglich gottartigen Wesens von einem Teufel zu reden war vielleicht keine gute Idee.

“Ich bin der Tod!” Schallte die Stimme jetzt knöchern und tief durch das Nichts.

“Wirklich?” Sagte ich mit gespieltem Interesse. Wenn das der Tod ist, konnte er mir eigentlich nichts anhaben, den mein Körper war nicht hier damit man ihm eine Seele entnehmen konnte.

“Na der Gedanke ist gut aber leider Falsch, der Tod ist nicht dafür zuständig dich zu töten sondern deine Seele in die nächste Welt zu bringen...” Wenigsten wusste ich jetzt das er nicht der Tod war, dafür aber genauso gerne wie Celestia in meinem Kopf wühlte.

“Könntest du aus meinem Kopf gehen, reicht wenn meine Mutter das macht.” Luna hatte ich zwar noch nie dabei erwischt, aber wissen konnte ich es nicht.

“Da hast du mal Probleme...aber ok ich höre auf damit. Aber du hast gerade ein größeres Problem!” Womit mich Steve, was auch immer er war, wieder in die Realität meines Zustandes warf. Ich sauste immer noch in der Dunkelheit umher, war nur knapp dem Tod von der Schippe gesprungen und dabei wollte ich sogar noch mal wieder dort hin.

“Ja, habe ich gemerkt. Du hast nicht zufällig Platz für einen Anhalter?” So quer durch die Galaxis und so.

“Also erst einmal zwei Dinge: Erstens, du fällst nicht mehr. Zweitens, deine Seele wird sich in den nächsten zwei bis drei Stunden auflösen, da du keinen festen Körper mehr hast und das Universum dich als Tod ansieht.” Er hatte recht, denn zu meiner Überraschung bewegte ich mich wirklich keinen Millimeter vom Fleck, es war aber eher das zweite was mir wie ein Problem erschien.

“Gibt es da eine Lösung?” Wenn er schon so viel wusste, hatte er bestimmt eine,  aber er schien dem Thema irgendwie aus dem Weg zu gehen.

“Da gibt es tausende Möglichkeiten, aber zu deinem Pech bleibt dir eigentlich nur eine Möglichkeit und zwar...Ich.” Als er zu Ende gesprochen hatte trat ein Mensch aus der Dunkelheit, als ob er einen Vorhang beiseite schieben würde. Er war etwa ein Meter achtzig groß, was ich ohne Vergleichsmöglichkeit nicht genauer bestimmen konnte, hatte schulterlange weiße Haare und seine Augen leuchteten in einem hellen Blau. Wieso mir diese Farbkonstellation gefiel war mir ein Rätsel. “Wir befinden uns hier im Nichts, der Baustelle der Existenz, auf die nur ungefähr siebzig Lebewesen Zugriff haben.” Ich ließ ein erstauntes ‘aha’ erklingen, aber eigentlich war mein Interesse für diese Dinge relativ gering, mal abgesehen davon dass es schon erstaunlich war hier zu sein.

“Du ich kenne da ein Einhorn das dir sicher gerne lauschen würde, ich müsste nur nach Hause und sie holen.” Ich wurde nicht schlau aus dem Typen, aber das beste war wohl ihn nicht zu verärgern.

“Die würde mich bestimmt Tod nerven. Aber wie gesagt dich nach Hause zu bringen wird aufgrund des Zeitmangels etwas...schwer werden.” Er hob eine Hand zu seinem Mund und zog genüsslich an etwas, was nur ein Joint sein konnte. Wundern würde es mich nicht. “Aber ich kenne da jemanden der dir Helfen könnte, aber dafür schuldest du mir einen Gefallen. Richte meinem Bruder aus, er hat noch zwei Monate.” Mit dem Haken würde ich Leben können, im wahrsten Sinne des Wortes.

“OK und wie machen wir das jetzt? Ich meine wir sind immerhin noch im Nichts.” Bei dem Typen hatte ich das Gefühl das er fähig war mich mit einer Kanone, ähnlich der von Pinkie, durch das All zu befördern.

“Ganz einfach so.” Er schnippte mir an den Kopf und meine Sicht verschwamm vor meinen Augen, langsam wurde das nervig.

***

Die Parkbank im Canterlot Garten war schon gemütlich. Die Sonne am Himmel hatte heute ein gemütliches Licht aufgesetzt. Jonas hing irgendwo im Schloss und vergnügte sich mit der Macht die Angestellten herumzuschubsen. Die kleine Luna pennt in ihrem Zimmer und Celestia...die Machte irgendetwas merkwürdiges. Ich sah interessiert zu wie irgendwelche namenlosen, austauschbare Ponys durchs Bild schritten. Der Joint in meiner Hand glühte leicht silbern, ein deutliches Zeichen dafür dass Steve es mir gleich tat.

Meine Gedanken Verflogen wie eine Warme Sommerbriese, was zum Teufel geht bei mir gerade ab? Verdammt ich hätte gestern pennen sollen. Zum glück holte mich ein Ruf aus meinen immer blumiger werdenden Gedanken.

“Na was machste Toby?” Kam es von Jonas, der offensichtlich hinter mir stand.

“Chillen was sonst?” Sarkasmus aber hey, was kann man den erwarten.

“Zeit vergeuden, Däumchen drehen oder vielleicht zur Abwechslung mal was vernümftiges?” Irgendwie war er enttäuscht von mir, aber eigentlich erwartete er das auch.

“Mh...neee, ich meine was hat die Welt jemals für mich getan, dass ich ihr irgendetwas zurückgeben sollte?”

“Dein Leben.” Die Antwort war knapp.

“Ne das war ne andere Welt.” Ich drehte mich auf der Parkbank um und er sah mich mit halb zusammengekniffenen Augen an. “Aber egal was haste gemacht?”

“Mit Celestia gesprochen.” Das interessierte mich jetzt mal...Wirklich.

“Und was hat sie gesagt?”

“Nicht viel sie hatte einen Nervenzusammenbruch...” Ich zog meine Brauen hoch.

“Du weißt das du hier versuchst den König der Trolle zu verarschen?”

“Jepp und beinahe hätte es funktioniert.” Jonas setzte ein Strahlendes Lächeln auf.

“Ja...ist klar...komm du Honk...holen wir uns Nachtisch.” Ich erhob mich von der Bank und machte Anstalten mich zu bewegen.

“Ok...” Er wurde unterbrochen als etwas passierte. Ein Schauer rannt meinen Rücken herunter, zum zweiten mal in dieser Welt wohlgemerkt. Das Problem war, Jonas stand vor mir und er hatte das Schwert nicht beschworen.

“Das ist schlecht.” Kommentierte Jonas.

“Ja...das kannst du laut sagen!”

***

Irgendwie war sie enttäuscht nicht mehr aus den beiden Menschen herausbekommen zu haben, aber dieses Buch war ein Anfang, wenn ich es den verstehen würde. Mit Hilfe einiger anderen Bücher würde ich sicher das eine oder andere Verstehen können, aber dazu musste ich erstmal zurück in die Bibliothek. Während wir die Hauptstraße herunter trabten, immer mal wieder angehalten von Rarity, die ein Blick in eines der Schaufenster warf, spürte ich etwas, als hätte mich eine Druckwelle erfasst und einmal gut durchgeschüttelt.

Das nächste was ich sah waren die Gesichter von Fluttershy und Applejack die mir besorgt entgegen schauten. “Alles in Ordnung Twi?” Meldete sie sich.

“Ja, aber irgendwas ist gerade passiert. Da war eine enorme magische Druckwelle.” Ich richtete mich auf meine Hufe und sah wie Rainbow und Pinkie über Rarity hingen, die scheinbar dieselbe Druckwelle abbekommen hatte.

“Meine Frisur! Ein Disaster!” Schrie sie und rannte zum nächsten Schaufenster um alles wieder zu richten. Ein Blick über die Straße zeigte mir, das wir nicht die einzigen Einhörner waren, die diese Druckwelle bemerkt hatten.

“Oh mein... was war das?” Fragte Fluttershy besorgt als sie einem anderen Einhorn auf die Beine half, der etwas neben uns am Boden lag.

“Ich weiß es nicht Fluttershy, aber etwas in der Größenordnung kann nur von Prinzessin Celestia kommen.... oder Toby. Kommt Leute, wir müssen der Sache auf den Grund gehen!” Alle nickten mir zu und schnell machten wir uns auf den Weg, zurück zum Schloss. Fluttershy ließ von dem Einhorn ab, der darauf wieder zu Boden ging.

***

Canterlot, definitiv Canterlot. Es war alleine an dem Schloss zu erkennen, das auf dem großen Berg ruhte, auf den ich gerade zuflog. Der Boden kam schnell näher und es war das erste mal in meinem Leben das ich mir ein Flugzeug wünschte. Irgendwie war der Fall in das Nichts nicht so erschreckend gewesen, was wahrscheinlich daran lag das der Boden nicht zu sehen war, sollte es einen geben. Ein Kegel formte sich langsam vor meinen Hufen, mit denen ich wie Wild um mich Schlug. Es ging vorbei an dem ersten Turm des Schlosses, was Lunas Gemächer sein dürften und schnell steuerte ich auf den Garten zu. Wenn ich schon unsanft Landen würde, sollte es jemandem weh tun und so versuchte ich auf den Pavellion zu zielen, der Blueblood gehörte. Ich durchschlug das Dach, dann den Boden und dann sah ich nur noch Staub und aufgewühlte Erde. Zu meiner großen Überraschung blieb der erwartete Schmerz aber aus, denn ich war immer noch nur eine Projektion. Eigentlich hatte ich damit gerechnet das ich meinen Körper wieder haben würde, aber so war es wohl besser gewesen. Jetzt musste ich nur nach Ponyville kommen, damit Twilight den Zauber lösen und mich damit wieder in meinen Körper packen konnte. Ich krabbelte aus den Trümmern und wurde sofort von einigen Wachen begrüßt die ihre Speere auf mich gerichtet hatten.

“Hallo Leute... Nur ein kleiner Unfall. Kann mir einer hier raus helfen bitte?” Keiner der Wachen bewegte auch nur einen Muskel. Ich überprüfte schnell die Siegel auf den Rüstungen um sicher zu gehen, dass es keine von Bluebloods waren, aber sie trugen alle Celestias Siegel. “OK... Wenn sich keiner von euch bequemen will könntet ihr dann Haste holen? Und wenn ihr schon dabei seit auch eine Kutsche nach Ponyville vorbereiten?” Die Wachen sahen einen bestimmten Pegasus komisch an.

“Ich kenne den Typen nicht!” Hörte ich Haste aus der Menge an Wachen heraus. Nun galt die Aufmerksamkeit der Wachen wieder ganz mir und wie ich mich endlich aus dem Trümmern befreit hatte.

“Könnte mir einer von euch sagen was heute los ist? Ignorieren wir die Befehle-Tag?” Ich hob meinen Huf und hielt ihnen den Hufreif unter die Nase, er war genauso grau und durchsichtig wie ich. Die Wachen beäugten es und nahmen ihre Speere aus meinem Gesicht.

“Was ist hier los?” Hörte ich Celestia brüllen und sah das weiße Alicorn aus dem Schloss treten. Sie segelte ein Stück über den Boden und die Wachen machten ihr Platz damit sie alles begutachten konnte.

“Hi Celes... Mutter.” Korrigierte ich mich schnell, wer weiß wie sie heute wieder drauf war. “Könntest du mir bitte sagen warum mich hier alle so komisch ansehen?”

Sie schien überrascht, wenn nicht sogar verstört zu sein und keiner wagte es irgendwie auch nur zu atmen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen dass sie gerade versuchte in ihrem Kopf zurecht zu biegen.

“Damit hatte ich Heute nicht mehr gerechnet...ich schulde dir ein Bier Jonas...” Neben den Wachen standen zwei Menschen, die praktisch aus dem nichts erschienen waren. Der eine war ein großer jugendlicher, so Anfang zwanzig mit kurzem blonden Haar und grünen Augen. Der andere dagegen kam mir schrecklich bekannt vor, denn er sah fast genauso aus wie Steve, nur das sein Haar schwarz und seine Augen rot waren. Ich hoffte inständig, dass er nicht in der Sonne funkelte. Mit einen schnippen seines Fingers erschien ein Bier in der Hand, von dem ich nun glaubte es wohl der erwähnte Bruder war und er überreichte es seinem Freund. Neben der Tatsache, dass sich die Wachen so seltsam verhielten, war die Anwesenheit von zwei Menschen, das was mich mehr aus der Fassung brachte.

“Celi, tief durchatmen und bis zehn Zählen.” Sagte der Braunhaarige und genehmigte sich einen Schluck aus seinem Bier.

“Ist das dein Werk Toby? Was ist das für eine Magie? Warum trägt dieses Pony das Siegel der königlichen Familie?” Bellte Celestia den Schwarzhaarigen an und ihre Miene verfinsterte sich. Ich war nun vollkommen perplex und beschloss abzuwarten was passieren würde.

“He jetzt sieh mich nicht so an. Ich hab gar nichts damit zu tun...das war Steve. Er hat ihn her geschickt. Seine Energie klebt an ihm wie...wie...wie...egal. Es ist halt so, frag ihn doch was er hier macht?” Toby hob seine Hände, um zu zeigen dass er Unschuldig war, ob die Ponys die Geste verstehen würden war eine andere Sache.

“Ja es war dieser Steve der mich geschickt hat...”

“Wachen!” Wurde ich von Celestia unterbrochen und sofort waren die Speere wieder einige Zentimeter vor meinem Gesicht.

“Er meinte er schickt mich zu jemandem der mir helfen kann.” Schloss ich meinen Satz ab und schaute Toby an. “Als Gegenleistung wollte er das ich seinem Bruder sage, dass er noch zwei Monate hat, oder so.”

“Oh Cool er hält sich an die Abmachung...Celestia er ist ungefährlich, du kannst die Wachen wieder nach Hause schicken. Außerdem ist er sowieso nur eine Projektion ohne Körper, der kann nichts machen, selbst wenn er wollte.” Erklärte Toby mit einer ruhigen Miene.

“Außer er ist ein Seelenfresser!” Warf sein Freund ein.

“Jepp außer er ist ein Seelenfresser. Bist du ein Seelenfresser?” Den Sarkasmus von Toby konnte man zehn Meilen gegen den Wind riechen und wahrscheinlich wäre dazu im Internet nicht mal ein Hinweis nötig.

“Nein.” Sagte ich kurz und knapp.

“Siehste Jonas, alles klar hier. Wachen ihr seid entlassen!” Befehlte Toby, die aber auf seine Worte so viel zu geben schienen wie auf meine. Mit einem genervten Seufzer wischte er mit seiner Hand durch die Luft und in einem Augenblick waren alle Wachen verschwunden und die Speere fielen klimpernd zu Boden.

“Hey!” Rief Celestia. “Was hast du mit meinen Wachen gemacht?”

“Nichts schlimmes, die sind in der nächsten Bar”, versicherte er ihr und grinste sich einen. Mir kam das alles etwas seltsam vor, das war nicht das Equestria das ich kannte und schon gar nicht mit diesen beiden Figuren darin.

“Wäre jemand so freundlich mir zu erklären was hier bitte los ist? Ich bin seit heute Morgen auf den Beinen, habe die Farm meiner Freundin vor einer Überflutung gerettet, oder das was davon übrig war. Dann musste sie wegen ihren Rippen ins Krankenhaus und ich konnte nicht bei ihr sein, da ich meinen neuen Job als Lehrer begonnen habe. Mitten in meiner ersten Stunde, aber kommt Luna an und zerrt mich in die Bibliothek und mir blieb keine Wahl, wenn ich meine Familie sehen wollte. Dann erfahre ich das Nachtmare...” Ich deutete mit einem Huf auf Jonas “Deine verdammten Seelenfresser, meine alte Welt angegriffen haben und meine Familie wer weiß wo ist, wenn sie noch lebt. Zu allem Überfluss jagen mich diese Dinger dann noch Quer durch den Wald, bevor ich mitten im sprichwörtlichen Nichts Lande und von einem Gras rauchenden Scherzbold hier her geschickt werde!” Ich war völlig außer Atem als ich meine kleine Ansprache beendet hatte, doppelt so laut wie es nötig gewesen wäre.

“Und du Löst dich gerade auf.” Fügte Jonas gelassen hinzu.

“Was?” Ich schaute an mir herunter und sah das sich mein Schweif langsam verabschiedete. “Und ich löse mich langsam auf...” Sagte ich nun nicht mehr überrascht.

“Weißt du dagegen gibt es ein Mittel, nennt sich Körper.” Bemerkte Toby altklug.

“Und du hast nicht zufällig einen Rumliegen, der nicht mehr benötigt wird?” Ich war genervt. Die beiden schien es nicht im geringsten zu kümmern, dass mein Leben sich gerade in Staub verwandelte.

“Ja, sag bitte.”

“Bitte...” Sagte ich leise, sehr leise.

“OK...das wird jetzt nur ein kleines....wenn verarsch ich hier, das wird höllisch Weh tun.” Er fasste an mein projektives Horn und sofort schoss ein unglaublicher Schmerz durch mich, wo auch immer er her kam, aber nichts passierte. “Ach verdammt ich kriege hier ein Besetzt Signal...hast du zufälliger weise in letzter Zeit deinen Körper getauscht oder verschenkt?” Der Kerl war genauso ein Komiker wie sein Bruder.

“Getauscht, wobei der andere dann wohl in meinem Körper gestorben ist und naja, diese Projektion stellt meinen Körper da.” Fasste ich das ganze kurz zusammen, denn mein Schweif war nun schon fast komplett verschwunden.

“Ah...das macht die Sache einfacher.” Erneut schossen Schübe von Schmerz durch meinen Körper und im nächsten Moment wurde ich zu Boden geworfen, aber diesen Aufprall spürte ich. Aber nicht nur dieser Schmerz, sondern immer noch der von der Magie von Toby und ich konnte nur die Zähne zusammenbeißen und versuchen zu Atmen. Toby trat einen Schritt zurück und bewunderte sein Werk.

“Das wars, Problem gelöst.” Er rieb seine Hände zufrieden und schnippte sich ebenfalls ein Bier herbei.

“Könnte mir bitte jemand erklären was hier los ist?” Meldete sich Celestia, die bis jetzt still geblieben war und das geschehen in ihrem Garten verfolgt hatte.

“OK es ist so, er ist ein Mensch, der in ein Pony verwandelt wurde, dann in ein parallel Equestria geschickt wurde, von da...” Toby sah ihr kurz in die Augen, “...jaaa geh einfach wieder rein und beschäftige dich mit deinen Pflichten, wir regeln das schon... Aber könntest du so nett sein ein weiteres Gästebett bereitzustellen?” Man merkte das er keine Lust hatte das geschehen zu wiederholen, was er gerade in meinem Kopf ausgegraben hatte. So oft wie da jemand drin rum hantierte bekam ich langsam ein Gefühl dafür wenn jemand drin war.

“Und wieso nannte er mich Mutter?” Sie stampfte auf und alle Blicke richteten sich wieder auf mich.

“Kannst du nicht einfach meine Gedanken lesen wie du es schon so oft getan hast?” Ich war es Leid mir den Mund fusselig zu reden. Sie trat einige Schritte an mich heran und begann in den Verwinkelungen meines Geistes nach Antworten zu suchen. “Besteht die Möglichkeit auch ein Bier zu bekommen? Gesalzen? Bitte?” Sagte ich zu Toby der gerade wieder einen Schluck nahm.

“Mix, Früh, Kölsch, Guinness oder Öttinger?” Bei dem letzten lachte er laut.

“Guinness, wenn es keine Umstände macht.” Ich klang schon wie Fluttershy, aber das war aber auch eine befremdliche Situation. Er schnippte und eine Flasche tauchte vor mir auf, nur um direkt auf dem Boden zu zerschellen, da ich sie mit meinen Hufen nicht halten konnte. “Noch eine bitte, diesmal aber direkt auf dem Boden wenn es geht.” Ungläubig schauten die beiden zu mir runter, aber trotzdem erschien eine weitere Flasche. “Musst du nicht schnipsen?”

“Nö, ist nur ein Reflex oder eher ein unnötiger Effekt. Aber mal ernsthaft kannst du denn nicht levitieren?” Fragte er neugierig.

“Nicht wirklich, oder besser gesagt, ich habe es heute Morgen das erste mal Geschafft und das nur mit Hilfe meiner zweiten Magiequelle.” Zu der ich später Twilight mal befragen wollte.

“Es gibt nur eine Magiequelle in einem Wesen die einzige Alternative ist deine Seele...Und die zu benutzen ist mehr als dämlich.” Fasste Jonas zusammen. “Weil wenn dann ein Zauber schief geht... Das ist nicht schön.”

“Jupp.” Sagte Toby und stieß mit Jonas an. Ich konzentrierte mich und fand neben, was wohl meine Seele war, immer noch diese andere orangene Essenz, wie Changer es nannte. Wenn die Seele zu gefährlich war für mich, hatte er bestimmt nichts dagegen das ich seine Essenz verwende. Was mir nur ein wenig Sorgen machte war, das die Essenz zur Hälfte in meiner Seele verschwunden war. Das Bier erhob sich langsam vom Boden, diesmal in einer orangenen Aura.

“Oh der Glückspilz hat zwei Essenzen in sich aber trotzdem musst du diese nicht nutzen du hast so schon genug kraft um...” Toby drehte sich um und deutete auf den Pavillon. “...diesen Pavillon da vorne anzuheben oder das was davon übrig ist.” Ich schaute auf ihn und hielt es für einen schlechten Witz.

“Ich bin froh das ich die Flasche anheben kann.” Dabei nahm ich erstmal einen ersten Schluck, er hatte nicht mit dem Salz gegeizt. “Wenn ich das Versuchen würde könntest du mich mehrere Tage abschreiben.”

“Das Liegt daran, dass du es falsch machst. Du verballerst hier so rund 99% deiner Kraft sinnlos in die Luft.” Erklärte Toby gelangweilt. “Du versuchst zu viel Energie in dein Horn zu fokussieren, dabei vergisst du das dein Horn ein Medium ist und keine Batterie, eine Menge Magie geht dabei schon flöten bevor du den Zauber überhaupt aktivierst... Und komm schon, du bist ein Mensch, musst du dich wirklich dazu herunterlassen Pony Magie zu nutzen?”

“Da ich vorher keine hatte, ja.” Als ob normale Menschen Magie benutzen könnten. Ich war mir immer noch nicht sicher ob er nicht doch gleich Glitzern würde.

“Ich meine ja die Methode, es gibt viel angenehmere Varianten.” Er schnippte mir gegen Stirn. “Diese zum Beispiel!” Ich wusste nicht genau was er getan hatte aber einige der Runen in meiner Erinnerung schienen sich verändert zu haben. Leider sorgte dieser Konzentrationsverlust dazu, dass ich die Flasche fallen lies und mein Bier verschüttete. Sofort griff ich nach der Flasche und in meiner normalen weißen Aura erhob sie sich wieder vom Boden, ohne dass ich mich konzentrieren musste oder das ich die Runen in meinem Geist gezeichnet hatte.

“Geil!” Sagte ich nur und grinste wie ein Kind an Weihnachten.

“Ja ist es. Und Merk dir wenn du das nächste mal was lernst, zerleg es in seine Bestandteile und kleb nur die wichtigen Sachen wieder zusammen. Heißt, Energiebedarf und die Absicht selber. Und nicht hier Schritt für Schritt, wenn du das so machst bist du in einem Kampf total aufgeschmissen. Wer hat dir diesen Schwachsinn eigentlich beigebracht?”

“Twilight Sparkle.”

“War klar...”

“Also... du bist in einer anderen Realität mein Adoptivsohn, aus einer anderen Welt, der früher mal ein Mensch war?” Ich nickte Celestias Frage ab, die endlich fertig war in meinem Kopf. “Aber wieso Blue Light? In deiner Erinnerung heißt du Timo oder tio.”

“Da wirst du wohl meine Mutter fragen müssen.” Sagte ich ihr mit einem Grinsen. Irgendwie konnte ich Celestia verstehen warum sie so gerne verstörte Gesichter sah, es machte Spaß.

Jonas räusperte sich Laut. “Ich kriege langsam Hunger. Wie sieht es mit euch aus?” Mein Magen beantwortete die Frage selber und Toby nickte seinem Freund zu.

“Bis zur Küche und noch viel weiter!” Mit einem weiteren schnippen fanden wir uns alle, mit neuem Bier, im Speisesaal des Schlosses wieder.

***

Die Sonne senkte sich langsam, als wir endlich das Schloss erreichten, denn immer mal wieder mussten wir anhalten, da Fluttershy unbedingt jedem Einhorn auf die Beine helfen musste, das wir fanden. Zu meiner großen Überraschung standen keine Wachen am Torbogen vor dem Schloss, was mich sehr nervös machte, denn dies war nur der Fall wenn im Schloss etwas vorgefallen ist. “Schnell Leute, ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache.”

Wir legten alle einen Zahn zu und fanden und in der großen Eingangshalle des Schlosses wieder nur war diese... “Leer...” Merkte Rainbow Dash an. “Ich meine, wo sind all die Wachen? Heute Morgen wollten sie uns kaum einlassen und nun sind sie alle weg!” Sie flog nach oben unter die Decke und verschwand dann in einem der langen Flure, nur um auf der anderen Seite wieder zu erscheinen. “Nichts, alle ausgeflogen.” Rief sie zu uns runter.

“Uh uh... ich weiß, sie spielen Verstecken!” Sagte Pinkie und hüpfte zu einer großen Topfpflanze, um diese anzuheben und nach etwas zu suchen was dort eh keinen Platz haben würde.

“Es ist schon etwas seltsam das keiner hier ist, meinst du nicht Twilight?” Rarity warf einen vorsichtigen Blick um sich.

“Kommt, wir teilen uns auf und suchen nach Hinweisen. Rainbow, du und Applejack sucht hier im Erdgeschoss. Rarity und Pinkie, ihr nehmt den ersten Stock unter die Lupe, hoch bis zum Astronomieturm und Fluttershy und ich gehen in den Keller.” Ich wollte gerade zu Fluttershy gehen, doch diese hatte sich hinter einem der großen Vorhänge verkrochen. “Komm schon Fluttershy, das ist das Schloss, was kann hier schon gefährlich sein?!” Mit ein wenig Magie zog ich sie hervor, samt der Gardine an die sie sich klammerte.

“Eeep!”

“Also, wir treffen uns einfach in einer Stunde wieder hier und wenn ein Team etwas findet, ruft einfach. Ich denke das Schloss ist leise genug das man alles hören sollte.” Mit dem Ausgesprochenen hallte ein scheppern durch die Flure. “Seht ihr.”

***

Ach verdammt kaum hatte sich meine Sicht wieder geklärt, knallte ich auch schon gegen den nächsten Kerzenständer, der mit lautem Krachen zu Boden viel.

“Sorry...” Grummelte ich leise.

“Ahm wo sind denn die Bediensteten?” Meldete sich Celestia zu Wort. Alle Augen wandten sich Toby zu, dieser hob nur die Arme und meinte:

“Ah...war wohl mit meinem Zauber etwas...ungenau...Hihihi” Er setzte sein berühmtes Grinsen auf. Während ich mir die Hand vors Gesicht klatschte.

“Oh Gott...”

“Und wie sollen wir jetzt an etwas zu essen kommen?” Fragte Celestia, es wurde allmählich deutlich, dass sie kurz vor einem Wutanfall war.

“Tja...was wollt ihr den?” Meinte Toby nur.

“Wie wäre es mit Pfannkuchen? Ich könnte durchaus ein zweites Frühstück vertragen.” Sagte Blue Light, er reagierte schon ganz gut auf die Gesamte Situation, wenn ich daran denke wie ich damals drauf war, als ich in diese Scheiße hineingeworfen wurde.

“Ich nehme ein Wiener Schnitzel mit Pommes.” Toby nickte mir zu.

“Ich werde das Selbe nehmen wie Jonas. Und du Celli?” Wie immer zeigte Toby ihr keinen wahrnehmbaren Respekt.

“Ich...ahm nehme einen Obstsalat...” Noch bevor Celestia ihren Satz beendet hatte, war der Tisch gedeckt und die bestellten Güter aufgeladen.

“Also eines musst du mir jetzt mal erklären, was zum Henker bist du eigentlich? Ich habe noch nie einen Menschen gesehen der rote Augen hat, geschweige denn das er Zaubern kann. Die einzigen Wesen dieser Art waren Vampire oder so was, aber ich denke mal nicht das du einer bist, wenn du essen musst oder willst.” Sagte Blue Light während er sich an den Tisch setzte als ob er ihm gehörte.

“Oh die Alte Geschichte...” Fing Toby an, als sich alle Anwesenden langsam setzten, “...um es kurz zu machen. Ich bin der siebte Sohn des siebten Sohnes eines siebten Sohnes des siebten Sohnes.” Erklärte er schnell.

“Ähmmm.. dafür gibt es doch bestimmt eine Kurzfassung, oder?” Der Pfannkuchen blieb in der Luft vor seinem Mund hängen.

“Ja die gibt es...” Warf ich mich Dazwischen, “...Also pass auf, du weißt wir Menschen können nicht Zaubern, oder?”

“Ja, was meine Mutter nie vom Kartenlegen abgehalten hat...” Erwiderte Light, dessen Name irgendwas in meinem Kopf klingeln lies.

“Jup das stimmt nicht, nicht im geringsten...nur hat der durchschnittliche Mensch ungefähr genug Magische Kraft um...eine Fliege vom Abheben abzuhalten und jene die in der Lage sind ihre Magie zu beherrschen werden in den Meisten fällen nur lächerliche Illusionisten. Wie Criss Angel, der Spinner...”

“Oder Uri Geller?” Fragte Light.

“Nein der nicht, der manipuliert die Löffel im voraus, worauf ich hinaus will oder eher Toby mit der siebte Sohn Sache ist, das das sein Opa ein Magier war, der... ne das dauert zu lange machen wir es kurz. Er ist ein Kreativer Magnus.” Fasste er zusammen.

“So was wie aus den Terry Pratchett Romanen?”

 

“Ja. Der ist übrigens auch einer, hat sich ne Realität erschaffen und schreibt die Geschichte die dort abgeht als Roman nieder.” Sein Blick, was soll ich sagen, ich liebe es wenn in Leuten etwas Zerbricht.

“Mich sollte eigentlich nichts mehr wundern...” Damit verschwand der letzte Pfannkuchen. “Ich meine ich bin schon einmal in eine andere Realität geraten, hey, warum nicht noch mal...”

“Wirklich...dich wundert nichts mehr...du weißt aufgrund der Wahrscheinlichkeit des unendlichen Multiversums, ist das was hier gerade passiert von irgendjemandem Geschrieben worden.” Toby sah nach oben, “ Ich weiß das du das gerade schreibst! Du schuldest mir noch 40 Euro wegen der Rechnung Club.”

“Ähmmm... ja. Mit wem redet der?” Fragte er mich Blue Light, etwas aus dem Takt geraten.

“Mit einem seiner Parallel ‘Ichs’, hab ihn mal getroffen, war gut drauf...dicke Fete kann mich an die Hälfte nicht mehr erinnern, außer dass mein Parallel ‘Ich’ dort Weiblich war...glaub mir sowas ist Krank.” Ich hätte beinahe zuviel preisgegeben aber zu meinem Pech fing Toby den Faden auf.

“Meinst du bevor oder nachdem du mit dir Selbst rum gemacht hast?” Ich hätte zu jedem Gott da draußen gebetet das der Neue das nicht gehört hatte, zu meinem Pech...

“Gut danke, jetzt habe ich einen neuen Alptraum, zu dem anderen...”

“Ok machen wir es Fair”, gähnte Toby neben mir heraus, ich wollte ihn gerade aufhalten aber es war zuspät. Schon Puffte neben dem Tisch eine blaue Einhornstute, mit dem selben Cutie Mark, wie Blue Light in einer Rauchwolke in den Raum.

“Was zum???” Schrie sie mit einer schrillen Stimme. “Was ist hier los?”

“Wer ist das?” Fragte Blue Light, mit ein wenig Panik in der Stimme. Leider übernahm Toby diesen Part.

“Darf ich vorstellen, Blue Light trifft Blue Light.” Er hatte diese Art solche Situation in einer Ruhe zu behandeln, für die ich ihn erschießen könnte.

“Ich sollte aufpassen was ich sage...” Blue Light seufzte, also der männliche. “Freut mich, mich kennen zu lernen. Kannst du mir eine Frage beantworten, was isst du?” Er schien auf ihren Bauch anzuspielen.

“Hey! Das muss ich mir von dir nicht gefallen lassen! Oder von mir? Ahhhhhhhh...” Sie schien frustriert. “Könnt ihr mich wieder zurück schicken? Mein Freund wartet.”

“Bitte halt die Klappe! Ich will das gar nicht wissen. Bitte Toby, schick sie weg!” Keiner der beiden schien auf das Treffen gewartet zu haben.

“OK.” Sie verschwand wieder, diesmal aber ohne Effekte.

“Ahm, ich hätte da zwei Dinge die wir jetzt mal regeln sollten, aber das Wichtigste zuerst...Du heißt, hießt tio richtig?” Ich erinnerte mich langsam und das wurde allmählich richtig lustig, zumindest für mich und Toby.

“Ja, das war mein Spitzname, habe ich einer Ex zu verdanken.”

“Brony? Foren aktiv und so??? Hast 2 Geschwister, wohnst quasi zu Hause und ich nehme an du hast noch nie eine Fanfic geschrieben?” Ich wollte auf etwas hinaus, aber mal sehen ob er drauf kommen würde.

“Soll ich auf meinen Kopf gleich Bücherei schreiben? Scheinen ja doch alle ein- und auszugehen wie sie Lustig sind.” Die Reaktion musste ich ernsthaft belächeln.

“Ich kann keine Gedanken lesen...ich weiß das weil...” Ich musste mich ernsthaft davon abhalten zu lachen, “...ich mit deinem Parallel ich, aus unserer Welt, oft in Skype gesprochen habe.”

“OK..............”

“Und dieser tio hat zwei Fanfics Geschrieben...Und eine von denen ist ein Self Insert, mit dem namen...Blue Light...” Die Gedanken liefen ihm förmlich aus den Ohren.

“Wow... Jetzt weiß ich wie Twilight sich gefühlt haben muss, als ich ihr von der Serie erzählt habe.” Er leerte ein Glas Wasser, vom Tisch, in einem Zug. “Komisch so etwas zu wissen...”

“Du musst sehen, es ist nur ein Zufall, aufgrund der Wahrscheinlichkeit gibt es alles irgendwo und irgendwann...nun Schluss damit, bevor wir hier noch mehr unsinniges Zeug labern, ich nehme an du Willst wieder in deine Realität oder?”

“Das war zumindest der Grund warum dieser Steve mich hier her geschickt hatte. Er meinte hier könnte mir jemand helfen.”

“Toby?” Ich sah ihn an, er grinste und nickte nur. Stand auf und ging zu Blue Light herüber, dieser sah mich an, mit einem Blick der nur eins bedeuten konnte ‘Warum Ich?’, Toby ignorierte das gekonnt.

“Ok halt kurz still ich, muss erst mal gucken wo du herkommst und wie...”

Er berührte Blue Light kurz an der Stirn, weißes Licht fing an aus seinem Körper zu strömen und bildete in kürzester Zeit Pentagramme und Formeln. Toby Studierte diese ein paar Sekunden lang. “Puh, da hast du aber was versaut...da wurde letztens...aha...oh du hast einen Projektions Zauber zu früh am falschen Ort aufgelöst...das ist schlecht und sehr kompliziert...wer macht so was, da sind über Dreihundertneuzigtausendundvierzig überflüssige Spruch Konstellationen vorhanden.” Celestia sah jetzt zum ersten mal von ihrem Essen auf, sie konnte anscheinend etwas damit anfangen.

“Ich glaube ich kenne diesen Zauber!” Rief sie aus.

“Du warst auch diejenige die Twilight, Luna und Trixie angeleitet hast, da du selber nicht in einer guten Verfassung warst.”

“Das ist echt nicht gut, dieser Zauber ist extrem kompliziert und wenn etwas dabei schief geht ist es fast unmöglich das wieder zu beheben.” Erklärte sie, es war ihr anzusehen dass das Schicksal, ihres pseudo Verwandten, sie mitnahm.

“Das Problem ist nicht deine Welt zu finden, das hab ich ja schon sondern die Verbindung wurde gekappt, es dürfte rund hundert Jahre dauern um das wieder in Ordnung zu bringen...”

Ich habe noch nie ein Gesicht so schnell, von Hoffnung auf Verzweiflung, umschwenken gesehen.

“...Ah wenn verarsch ich hier, ich mach es in zweiundsiebzig Stunden...” Die Tür sprang auf und alle sahen zu, wie Toby in Zeitlupe von etwas wie einer blauen Kanonenkugel durch den ganzen Saal geschleudert wurde.

“Alles in Ordnung eure Hoheit, wir haben uns Sorgen gemacht.” Applejack kam in den Raum und gesellt sich zu den Ponys die uns gegenüber saßen.

“AJ!” Blue Light wollte ihr gerade um den Hals fallen, wurde aber von einem ihrer Hinterläufe ausgebremst. “Anderes Universum....” Murmelte er unterm Tisch.

“Aua...” Grummelte Toby während er sich aus den Überresten des hölzernen Schrankes herauszog, mit sich hob er eine extrem wütende Rainbow Dash aus dem Chaos.

“DU! Was hast du mit den Wachen und der Prinzessin Gemacht?!?” Schrie sie ihn an.

“Mit der Prinzessin nichts und die Wachen sind... Beschäftigt...”

***

Die Hilfstruppen waren seit ein paar Stunden damit beschäftigt die Tür von Pony Joe's Donut Laden zu vergrößern. “Es ist mir immer noch ein Rätsel wie die alle da rein gekommen sind.” Sagte eines der Einhörner zu einem anderen. Durch das Schaufenster konnte man sehen, wie etwa so ziemlich jede Wache in Canterlot sich in den kleinen Laden gezwängt haben musste, so das ihre Gesichter an die Scheiben drückten und die Hörner einiger gefährlich nahe an den Flanken ihrer Mitgefangenen hingen.

***

Der Keller des Schlosses war immer schon sehr dunkel gewesen, aber jetzt, ohne Wachen...war es schon gespenstig hier unten. Mich nahm das nicht so mit wie Fluttershy, sie huschte von Deckung zu Deckung, floh vor jedem Geräusch und versteckte sich vor jedem Schatten.

“Och komm schon Fluttershy, hier ist niemand.” Stöhnte ich laut, Fluttershy hatte manchmal einfach zu viel Angst für meinen Geschmack.

“Aber...e-es ist...Eeep!” Ein weiter Windhauch hallte durch die Hallen und innerhalb von einer halben Sekunde war Fluttershy hinter der Nächsten Rüstung verschwunden.

“Jetzt reiß dich zusammen Fluttershy, für mich und für die Prinzessin!” Ich hoffte etwas von ihrem oft unterschätzten Selbstbewusstsein zu wecken.

“Ahm...ok...i-ich versuch es Twilight...” Sie rappelte sich merklich auf.

“Komm wir haben diesen Gang noch nicht überprüft.” Ich ging voran, gefolgt Fluttershy die meine Flanke als Deckung nahm.

Minutenlang durchstreiften wir die dunklen Gänge des Kellers, ohne auch nur irgendeine Seele zu finden. Die Rüstungen warfen sehr bedrohliche Schatten auf die Gänge. Hinter jeder Ecke lauerten verdächtig aussehende Schatten, aber es waren ja leider nur Schatten. Obwohl wollten wir wirklich etwas finden? Nach einer weile hatte ich die Schnauze voll, gerade als ich mich umdrehen wollte, um mit Fluttershy wieder zu gehen, da hörte ich eine Stimme:

“Hallo? Ist da wer?” Hinter mir spürte ich nur wie sich ein Pegasus unter meinem Schweif zu verstecken versuchte.

“Hallo? Hier ist Twilight Sparkle, wer ist da?” Rief ich der Stimme in dem dunklen Gang entgegen.

“Twilight? Oh bin ich froh, dass du da bist! Ich bin es, Cadance!”

***

Ich lag immer noch unter dem Tisch und hielt mit einem Huf die Stelle an der mich gerade der LKW getroffen hatte. “Das war nun echt nicht nötig.” Sagte ich zu AJ, während ich mich auf den Tisch stützte um wieder auf die Beine zu kommen.

“Versteh mich nicht falsch Sugarcube, aber wer verdammt noch mal bist du?” Ich sah wie Jonas gerade antworten wollte, schnitt ihn aber ab.

“Blue Light, aber ich glaube hier liegt eine Verwechslung vor, es tut mir Leid Miss.” Ich hasse es immer so in Halbwahrheiten zu stecken.

“Hey, lass mich runter!” Toby kletterte am anderen Ende des Raumes aus den Trümmern und hielt Rainbow Dash am Schweif auf gerade so viel Abstand das sie ihn nicht mehr treffen konnte. “Ich verpass dir gleich noch eine du... etwas!”

“Nö...” Er lies sie los, doch die Schwerkraft gewann sie noch nicht zurück, denn anscheinend hielt er sie mit einem Zauber weiterhin in der Luft fest. Rainbow trat um sich und stieß weitere Flüche aus.

“Vielleicht solltest du sie besser loslassen. Du machst sie nur noch wütender.” Ich kannte Rainbow, oder zumindest die Rainbow aus meiner Welt und die konnte keine drei Sekunden still sitzen und geschweige denn dass man sie solange halten konnte.

“Nein ich lasse sie solange hier hängen bis sie sich entschuldigt!”

“Niemals!” Sagte sie, immer noch um sich schlagend.

“Schön...vielleicht interessiert dich die Tatsache, dass ich dich bis in alle Ewigkeit dort hängen lassen kann...aber mir soll es recht sein, bin müde, gehe gleich pennen.” Man konnte sehen wie ihre grauen Zellen die Information langsam zu verarbeiten schienen.

“Hilfe! AJ, mach doch was!” Sie wandte sich in Panik an ihre Freundin die immer noch neben mir stand und etwas perplex über das ganze Schauspiel zu sein schien.

“Was soll ich denn tun? Ich kenne mich nicht aus mit dieser Magie Sugarcube. Da wirst du schon Twilight oder Rarity fragen müssen.” Wie auf ein Signal gewartet zu haben, traten Twilight, Fluttershy und Cadance in den Raum. Da viel mir auf das ich Cadance in meiner Welt noch gar nicht getroffen hatte, nur Shining Armor, der jetzt mit den anderen Wachen weiß Gott wo war.

“Twilight! Hilf mir, dieses... Ding, lässt mich nicht runter!” Sie flehte schon praktisch.

“Was ist denn hier los? Toby was hast du gemacht? Wo sind all die Wachen und wer zum Henker ist das nun schon wieder?” Sie deutete auf mich und machte eine wütende Miene.

“Sie wollte nicht aufhören mich zu schlagen, der da ist dein Schüler und die Wachen sind...beschäftigt...” Er lächelte sie kurz unschuldig an.

“Zu seiner Verteidigung, sie kam wirklich hier rein und hat ihn direkt attackiert.” versicherte ich Twilight. Diese stöhnte nur genervt, bevor sich ihre gewohnte lila Aura um ihr Horn bildete.

“Ich... ich kann dich nicht da runter holen. Der Zauber will sich nicht lösen.” Sagte sie verwundert und versuchte es ein weiteres mal. “Tut mir leid Rainbow...”

“Natürlich geht das nicht so einfach, der Zauber hat eine direkte Verbindung zu meiner Magiequelle, das wäre so als ob eine Fliege versucht ein Elefanten wegzurammen.” Sagte er entrüstet. Sie nickte kurz und...

“MEIN SCHÜLER???” Das viel ihr aber früh auf. Wenigstens etwas änderte sich nie.

“Twilight, meine treue Schülerin. Lass dich nicht von den dreien zu sehr veralbern. Sie sind... Anders, oder besser gesagt aus einer anderen Welt. Ich habe auch noch nicht alles verstanden aber Blue Light hier...” Sie deutete mit einem Huf auf mich. “Ist aus nochmal einer anderen Welt als die beiden. Wir haben also Leute aus drei Welten anwesend, es verlangt keiner das du alles sofort verstehst.” Bei meiner Vorstellung ließ sie wohl extra den ‘Sohn’ Part aus um ihr nicht den Rest Verstand zu braten. “Wenn ich aber Recht in der Annahme gehe, wird Blue Light nur etwa drei Tage hier sein.” Twilight war sichtlich verwirrt.

“Och du meine... das ist verwirrend...” Hörte man leise von Fluttershy, die sich hinter der Tür versteckt hatte.  

“Hi Fluttershy!” Schoss es aus Jonas heraus.

“Das würde erklären warum er mich kennt, aber würde es dir etwas ausmachen mir zu erklären warum du mich küssen wolltest Sugarcube?” Fluttershy lief bei den Worten von Applejack rot an und Rainbow, immer noch in der Luft, musste sich ein Lachen verkneifen. Twilight hingegen schien nur noch mehr irritiert.

“Nun... ähm... in meiner Welt, oder besser aus der Welt aus der ich komme... Wie soll ich das sagen. Wir sind zusammen und nach dem was ich durch gemacht habe war ich einfach froh dein, ihr, dein, ihr... Gesicht zu sehen.” Applejack starrte mich ungläubig an bevor sie wie Rainbow zu lachen begann.

“Nimm es nicht persönlich Sugarcube aber ich und ein Einhorn *lach* das ist etwas was ich mir nie vorstellen könnte.” Beendete sie ihre Aussage, immer mal wieder von einem Lachen unterbrochen. Ich konnte nur mit den Augen rollen, denn wenn ich eines aus der ganzen Weltenreiserei gelernt hatte, war es eines:

“Ich nehme es dir nicht übel, jeder ist sein eigenes Wesen. Du bist nicht die AJ aus meiner Welt und sie ist nicht du. Daher kann das für dich gut zutreffen.”

“Ja ok ihr macht dann hier mal weiter, ich muss jetzt wirklich pennen, komm Jonas bei Fuß!” Mit diesen Worten packte er Jonas am Arm und schleifte ihn aus dem Raum. Jonas hingegen schien sich daran nicht zu stören, sondern winkte nur Fluttershy zu, die immer noch hinter der Tür war.

“Ich denke, dass ich in diesem Fall unserem Gast zustimmen muss. Es war ein langer Tag und wir alle brauchen Zeit um das geschehene zu verarbeiten.” Twilight nickte nur auf Celestias Worte. “Ich würde euch ja gerne eure Zimmer zeigen lassen, aber bedauerlicherweise sind alle Wachen unabkömmlich. Twilight, ich würde dich bitten deine Freundinnen ihre Zimmer zu zeigen, ich werde Blue Light zu seinem bringen.”

“Wir ihr wünscht, eure Hoheit.” Sagte Twilight, immer noch irgendwo anders mit ihren Gedanken und schlenderte davon ohne den Rest der Anwesenden zu beachten. Fluttershy und Applejack folgten ihr direkt und ich konnte hören wie die beiden, kaum dass sie aus der Tür waren, versuchten Twilight zu beruhigen.

“Komm Light, ich zeige dir dein Zimmer.” Celestia erhob sich vom Tisch und ging durch eine andere Tür, am Ende des Flurs. Ich merkte jetzt, wo es ruhiger wurde, wie müde ich eigentlich war und folgte ihr direkt. Drei Tage hier zu verbringen passte mir eigentlich gar nicht, denn was war mit meiner Welt, mit meiner Applejack und meinen Freunden. Sie machten sich sicher sorgen, besonders da mein Körper auf einmal verschwunden war, aber ich hatte keine Wahl.

“Hallo? Noch jemand da?” Rief eine verzweifelte Rainbow Dash die nun alleine in dem Speisesaal zurückgeblieben war. “Ich hätte mich doch entschuldigen sollen...” Schluchzte sie. “Es tut mir Leid, OK?” Schrie sie und viel zu Boden.

***

Als ich so dem Jonas im Handgepäck durch die leeren Hallen schritt, musste ich unweigerlich an Steve denken. ‘Du hast noch zwei Monate...’ Zwei Monate, in zwei Monaten würde es nur noch einen von uns geben. Die Frage war, worum machte ich mir Gedanken, um Jonas? Nein, der war versorgt Steve würde sich genau so um ihn kümmer wie ich. Meinen Tod? Nein, ich bin kein Glaübiger Mann, ich weiß. Und die Hölle wäre mal eine entspannte Abwechslung für mich, so für ein bis zwei millionen Jahre schmoren...Ach was mache ich mir hier für unnütze Gedanken.

“Jonas jetzt komm zu dir du kleiner Perverser...”

“Lass mich doch, du hattest doch schon deinen Spaß!” Raunte er mich an, er hatte recht, wieso hatte ich ihm das von der Dimension ‘666’ erzählt...

“Ne komm schon was willst du den mit ihr machen?” Ich meinte das nicht wirklich ernst.

“Heiraten?” Er sah mich mit einem ernsten Gesichtsausdruck an.

“Oh Gott...” Jonas rappelte sich jetzt langsam wieder auf und wischte mit seiner Hand, seine Hose sauber. Ich musste nicht einmal hinsehen, um zu wissen was er jetzt brauchte. Ich zog meine Bigboxs aus der Tasche und warf ihm einen Sargnagel zu, bevor ich mir selbst einen ansteckte. Ich lehnte mich an das Fenster und pustete einen strom Rauch in die Nacht hinein.

“Woran denkst du gerade?” Fragte Jonas jetzt wo wir alleine waren in einem ernsten Ton.

“Clarice...” Meine Stimme war Tonlos, verloren in der Vergangenheit.

“Du weißt es war nicht deine Schuld?”

“Doch war es und wird es auch immer sein, ich hätte die Wachen zu Staub, die Wände zu Wasser und das Feuer in Schmetterlinge verwandeln können...aber ich habe...” Jonas holte aus und schlug mit voller Kraft ins Gesicht, unser äquivalent einer Ohrfeige.

“Jetzt hör mir mal zu du Arsch, das ist lange her, du darfst dich für so einen Scheiß nicht verantworten, außerdem haben wir momentan andere Probleme...”

“Du meinst Blue Light?” Ich sah in unglaubwürdig an.

“Ja.” Erwiderte Jonas fast selbstgefällig.

“Du machst Scherze oder? Ich meine hast du vergessen was in Las Vegas passiert ist, als ich völlig besoffen das selbe Weib aus Hundert verschiedenen Dimensionen beschworen habe und dann noch die Sache mit dem Sukkubus...” Jonas verdrehte nur die Augen.

“Sie war scharf...” Kommentierte er.

“Ja das war sie...” Mehr wollte ich heute nicht mehr besprechen. “Ich gehe jetzt Luna wecken und dann pennen...”

“Ok aber warte noch kurz ich habe da eine Idee...” Er kam näher und flüsterte mir etwas ins Ohr, mein Lächeln wurde größer.

“Das Machen wir...bis Morgen.” Ich machte mich auf zu Luna.

“Nacht du Honk.” Sagte er während er in die andere Richtung aufbrach.

Ein paar Minuten Später stand ich vor den großen Türen zu Lunas Schlafgemach und stupste sie müde an. Mit einem gut gemeinten Tritt weckte ich sie.

“Ahh...steh auf Schlafmütze, will pennen.” Sie hatte gerade ihre Augen geöffnet, da ließ ich mich schon Neben ihr in die Bettdecke fallen.

***

Ich ging mit Blue Light einen der Korridore des Gästebereichs herunter, er sagte kein Wort. Es musste unangenehm sein, neben jemanden zu gehen der seiner Adoptivmutter so ähnlich aber doch verschieden war. Aber mir selber ging es ähnlich. Ich wusste nicht was mein anderes ich veranlasste ihn in die Familie aufzunehmen, denn ich kannte nur seinen Teil der Geschichte. “Du weißt, auch wenn ich nicht die selbe Celestia bin, du kannst mit mir reden.” Ich versuchte ihn ein wenig aufzubauen. Er war zu Hause, aber doch so weit entfernt wie er nur sein konnte.

“Ich danke euch eure Hoheit, es ist aber nichts bei dem mir jetzt geholfen werden kann.” Besorgnis lag in seiner Stimme.

“Du redest von diesen Nachtmare?” Er nickte. “Ich bin zwar noch keinem dieser Wesen begegnet, aber ich denke, dass ihr eine Lösung finden werdet. Es gibt immer einen Weg, etwas was man lernt wenn man so lange gelebt hat wie ich.” Er lächelte, aber es war erzwungen.

“Was ist das eigentlich mit diesem Steve und Toby? Ich weiß zwar was sie sind, aber wieso sind sie hier?” Machte er sich jetzt auch noch um diese Welt sorgen?

“Das, mein kleines Pony, ist ein Problem das du uns hier überlassen musst. Wie ich sagte, wir finden schon einen Weg.” Wir kamen an einem Zimmer am Ende des Flures an, nicht unweit von meinem Turm. “Ich denke, hier trennen sich unsere Wege für Heute, ich wünsche dir eine angenehme Nachtruhe.”

“Danke eure Hoheit, ich wünsche euch das selbe.” Er öffnete die Tür mit einem Huf und sie viel hinter ihm ins Schloss, ein Geräusch das hier nur selten zu hören war. Vertraute er uns nicht oder hatte er vor etwas Angst?

***

Pinkie schaute hinter jeden Vorhang, in jede Rüstung und unter jeder Pflanzen nach der wir im Schloss begegneten. “Pinkie! Pass doch auf, sonst bekomme ich noch Erde in mein Fell!” Sie wusste sich einfach nicht zu benehmen.

“Entschuldige Rarity, aber diese Wachen sind echt gut im Verstecken.” Ich konnte nur mit den Augen rollen und hoffen, dass meine Frisur von Pinkies Anstalten verschont bleiben würde.

“Wie auch immer Pinkie, ich denke nicht, dass sie sich verstecken. Außerdem ist die Stunde sicher längst um. Wir sollten also langsam zurück die anderen treffen.” Sie stellte die Rüstung, die eigentlich viel zu schwer für sie sein müsste, wieder auf den Boden.

“Oh, OK.” Sie hüpfte in ihrer gewohnten Art wieder den Weg zurück und ich folgte ihr. Es dauerte nicht lange und wir kamen in der Eingangshalle an und schienen die ersten zu sein.

“Wenn die anderen so lange brauchen haben sie sicher jemanden gefunden.” Sagte ich zu Pinkie, die fröhlich im Kreis hüpfte.

“Oh oh, ich weiß! Wir überraschen die anderen, das wird super Lustig!” Sie zehrte mich mit sich und irgendwie hatten wir beide Platz in einer der großen Rüstungen gefunden die hier und da in der Halle standen. “So, jetzt müssen wir nur warten...” Sagte sie freudig und drückte mir einen Huf in meinen Rücken.

Kapitel 25 - Zaubererbruder Teil 2

Schlaf war etwas was ich überraschender weiße leicht gefunden hatte, bedenkt man die Situation das mein Schicksal von zwei Typen abhängt die ich gerade mal ein paar Stunden kannte. Auf der anderen Seite hatte ich auch Twilight vertraut, als sie mich mit nach Equestria genommen hatte und am Ende war alles mehr oder weniger gut verlaufen, abgesehen von den Nachtmare.

“Guten Morgen Sonnenschein!” Rief eine Stimme über mir und im nächsten Moment bekam ich eine unfreiwillige, sehr kalte, dusche. Mit einem lauten Scheppern viel der Eimer zu Boden und ich saß senkrecht im Bett, verarbeitete einen milden Schock.

“Sag mal...” Tief Luft holen. “Hast du sie noch alle?”

“Nein...und du?”  Toby stand grinsend neben meinem Bett und schien ernsthaft auf eine Antwort zu warten.

“Wie spät ist es?” Die Frage beantwortete ich mir selber mit einem Blick auf die Uhr auf dem Nachttisch. “Sieben Uhr? Sieben...” Ich wollte mich weiter aufregen, aber da mich AJ normalerweiße um sechs weckte sollte ich vielleicht die Klappe halten. Ich schlug die Decke bei seite und rieb mir den Schlaf aus den Augen. “Was ist mit deinem Gesicht passiert?” Als meine Sicht klarer wurde, sah ich einen dicken Hufabdruck in seinem Gesicht.

“Die kleine Lulu hat mich geweckt...” Lulu, wer war Lulu, fragte ich mich wie es mich wie ein Blitz traf und ich mir ein Lachen verkneifen musste.

“Luna hat dir also eine verpasst, um dich aus deinem Bett zu holen? Da sollte ich bei dem Wasser wohl noch dankbar sein, was?” Rache schmeckt gut, besonders kalt.

“...Ihr Bett...und ja solltest du, ich hab den Jonas mal geweckt in dem ich ihm aus einem Flugzeug geworfen habe...es war erster April.” Nach den ersten zwei Worten hatte ich abgeschaltet.

“Pardon? IHR Bett? Wie lange seit ihr beiden noch mal hier?” Und ich dachte AJ und ich wären schnell zusammen gekommen.

“Fünf Tage.” So ein Bild wollte ich von meiner Tante gar nicht haben. Bilder verschwindet! “Aber egal...” Machte er weiter, “...es gibt einen Grund wieso ich dich Wecke.” Da ich eh nicht vorhatte die drei Tage im Bett zu liegen, warum nicht.

“Und der wäre?”

“Jonas hat im Hof eine kleine Überraschung für dich geplant, komm mit Light.” Ich sollte meine Neugier verfluchen.

“Super, juhu.” Sagte ich so gleichgültig wie möglich. Wenn einer der beiden was Plante, dann helfe mir Gott.

“Jetzt komm endlich...” Ich wusste nicht ob es Telekinese war oder etwas Anderes, aber es zog mich hinter ihm her aus dem Zimmer und durch den Flur. Im Gegensatz zu gestern Abend waren die Wachen wieder auf ihren Posten, die ich bei Gelegenheit mal fragen musste wo sie waren und allgemein schien wieder Leben im Schloss zu herrschen. Einige Augen wanderten uns hinterher, besonders da ich wohl eine Wasserspur hinter mir zurück lies. Wir kamen an der großen Doppeltür vorbei die zu Celestias Turm führte und stiegen eine der Treppen hinab ins Erdgeschoss, wo ich durch eines der Fenster Wachen im Schlossgarten trainieren sehen konnte. Als wir den Ausgang zum Pavillon nahmen, sah ich das eine Gardine im Eingangsbereich fehlte. Der Pavillon selber war immer noch nur ein ein großer Haufen Schrott, aber einige Teile schienen schon aufgeräumt worden zu sein und ich sah einige Handwerker, zu erkennen an ihren Gürteln mit Werkzeugen, den sie um den Bauch trugen, genüsslich ihr Frühstück verspeisen. Dabei viel mir auf das ich auch noch keines hatte, verdammt. Als wir näher an das Labyrinth kamen sah ich Jonas schon am Eingang stehen und schwang ein Schwert durch die Luft. Das Ding war etwa zwanzig Zentimeter größer als er selber und es überraschte mich, dass er es nicht in den Boden rammte, so wie er damit hantierte.

“So...du wirst ja gezwungenermaßen in nächster Zeit kämpfen müssen”, fing Toby an. “Und da nur Idioten und Narren-” Er wusste ja wovon er redet. “-glauben, dass man nur mit der Hilfe seiner Freunde unbeschadet da durchkommt. Wird es zeit für dich ein bisschen zu Trainieren.” Beendete er die kurze Erklärung.

“Und wozu der überdimensionale Zahnstocher?” Das Ding schimmerte mir unangenehm entgegen, als würde es nur darauf warten mir die Haare zu stutzen.

“Ah...mein kleiner Freund hier?” Fragte Jonas, “Der ist dafür die Sache Interessanter zu machen, denn heute werden wir ein bisschen an deinen Reflexen und deiner Konzentration unter Stress arbeiten.” Mein Magen antwortete mit lautem Protest.

“Ja kein Essen für dich bis du Erfolgreich warst...aber erstmal die Regel. Es sieht so aus, du muss Versuchen Jonas zu treffen, egal mit was, Hauptsache du tust ihm weh. Und im Gegenzug versuchst du nicht getroffen zu werden, einfach oder?”

Ich nahm einen kleinen Stein ins Visier und feuerte ihn mit ein wenig Telekinese auf Jonas, der ihn ans Schienbein bekam. “Hey!” Meckerte er. “Es geht noch nicht los!”

“Ha, so jetzt zum Frühstück...” Ich wusste dass ich nicht der beste Kämpfer war, aber den Wachen von Blueblood hatte ich es damals trotzdem ganz schön gegeben. Und was ist die Schwäche von jedem Schwertkämpfer? Distanz.

“Ok...das war Glück, außerdem hast du die Wachen damals nur Kampfunfähig gemacht, das wirst du mit den Nachtmare nicht schaffen. Aber jetzt geht es erstmal hier los, bist du bereit Blue?”

“Wie man nur sein kann.” Den Umständen entsprechend.

“Und du Jonas?” Toby stellte sich zwischen uns.

“Ja.” Antwortete Jonas kurz.

“Ok. Dann...” Ich überlegte was ich machen sollte. Distanz war meine beste Möglichkeit, denn ich war schneller als ein Mensch und konnte mit Telekinese ihn unter Feuer halten.

“Drei!” Toby schnippte und eine große grüne drei brannte in der Luft. Ich entdeckte ein großes Trümmerstück, was gut geeignet war um das schnell hinter mich zu bringen.

“Zwei!” Erneut schnippte er und die drei wurde zu einer gelbe zwei. Ich bereitete alle Runen vor, die ich für jede Art von Zauber brauchen könnte.

“Eins!” Die zwei wurde zu einer roten eins und ich hatte ein kribbeln im Körper. Nervös konnte ich nicht sein, zumindest solange der Zahnstocher auf Distanz blieb.

“Los!” Ich schaute auf die Zahl, was ein Fehler war, denn irgendwas traf mich so hart am Brustkorb das ich regelrecht durch die Luft zischte und gegen eine der Statuen im Garten flog. Diese wackelte bedrohlich blieb aber zum Glück stehen, aber zu meinem Unglück merkte ich schnell dass mindestens ein paar Rippen gebrochen waren, denn das Atmen schmerzte sehr. Wieder kam dieses kribbeln und der nächste Atemzug fühlte sich wieder normal an.

“Was zum???” Stöhnte ich als ich mich aufrichtete. Ich schaute rüber zu Toby, der immer noch sein blödes Grinsen im Gesicht hatte und mit einem Finger nach oben zeigte. Ich folgte seiner Geste und sah gerade noch Rechtzeitig wie ein schwarzer Fleck schnell auf mich zuschoss. Ich rollte mich zur Seite und blieb einen Meter neben meiner alten Position am Boden liegen und im nächsten Moment flogen mir Staub und Steine hinterher, von dem was einmal die Statue war. Als sich der Staub legte sah ich Jonas näher kommen, Schwert mit Klinge nach hinten gerichtet und mit einem dicken Grinsen im Gesicht.

“Du dachtest doch nicht, dass ich kein ernst zunehmender Gegner wäre oder? Wär das hier ein echter Kampf wärst du schon Tod.” Ich hatte es zumindest gehofft, aber das war unwahrscheinlich bei diesen Typen. Ich richtete mich auf und gleichzeitig mit mir erhob sich auch eine Mauer aus Erde zwischen uns. Ich musste Zeit gewinnen mir was zu überlegen und der Vorteil war das ich so ihn, aber er mich nicht sehen konnte. Etwas stupste mir gegen meinen Hinterkopf. “Du weißt schon, dass Nachtmare durch Wände gehen können?” Jonas stand hinter mir und das nächste war, das ich durch meine eigene Mauer segelte. Der Schmerz war intensiv, verschwand aber sofort nach wenigen Sekunden wieder, so wie bisher den ganzen Kampf über. Mit einer eher unsanften Landung, stand ich nun mit dem Rücken zum Labyrinth und versuchte mir was zu überlegen, aber in meinem Kopf war nichts mehr.

“Konzentriere dich! Lass dich nicht von einem Feind aus der Fassung bringen, geh in die Offensive, bestimme den Kampf!” Rief mir Toby über das Feld zu, während Jonas langsam in meine Richtung schritt. Erst wollte ich den Ratschlag annehmen, aber dann viel mir ein was mein Opa mir beigebracht hatte. So sehr ich den alten Sack auch hasste, eines ist mir Kopf geblieben. Jonas baute Geschwindigkeit auf und lief nun auf mich zu. Er war Stärker, schneller und Erfahrener als ich, das war klar, aber das war auch seine Schwäche, er würde nie damit rechnen dass ich auch was kann. Das ist der Fehler von jedem der denkt er sei besser. Ich ließ ihn noch ein Stück näher kommen bevor ich aus dem Boden um mich herum dicke Stacheln formte und sie ihm entgegen richtete. Zu meiner Überraschung wich er einfach nach Rechts aus, ohne auch nur ein wenig an Tempo zu verlieren. Ich löste die Stacheln aus dem Boden und hob einige in die Luft und jagdte sie auf seinen Rücken zu. In einer Drehung wehrte er alle ab und ich nutze das er kurz nicht in meine Richtung sah. Ich nahm einige Äste aus der Wand des Labyrinths hinter mir und formte sie zu kleinen Speeren bevor ich sie wieder in Richtung Jonas feuerte. Wieder wich er gekonnt aus und stand nun direkt vor mir und grinste.

“Da musst du dir schon was besseres überlegen.” Sein Grinsen wurde durch ein fragenden Gesichtsausdruck ersetzt als einige Spritzer Blut in meinem Gesicht landeten. Einen der Speere hatte ich mit meiner Telekinese im Griff gehalten und zu meinem Glück schien im das entgangen zu sein, so dass er sich nun durch seine Schulter bohrte.

“Uh schöner Treffer, aber leider hast du verloren.” Toby sah leicht enttäuscht aus und deutete auf meinen Hals. Ich warf einen Blick nach unten und sah das die Klinge nur ein oder zwei Zentimeter vor mir war. “Da du ihn nicht getötet hast, würde er nun dich töten.” Jonas nahm das Schwert weg und verstaute es auf seinem Rücken. Er trat einige Schritte, zog eine Schachtel aus seiner Tasche und steckte sich eine Zigarette an.

“Ich dachte das ist Training?!” Ich sollte doch nur treffen und das hatte ich getan.

“Ja war es aber du solltest ihn mit allem Treffen was du hast...keiner von euch ist jemals in Gefahr gewesen oder was meinst du wieso deine Rippen und deine Lungen sich selbst wieder zusammengesetzt haben? Du wärst nach dem ersten Treffer schon an inneren Blutungen verreckt.” Als ob ich das nicht selber gespürt hätte.

“Weißt du, soweit kann ich auch mitdenken.” Ich war ein wenig angepisst.

“Dann hättest du keine Gnade zeigen sollen aber egal. Toby!” Jonas drehte sich zu Toby um.

“Ja?” Fragte Toby interessiert.

“Ich gestehe, dass er seinen Teil gut gemacht hat, für jemanden der nie wirklich gekämpft hat, hätte er ne Belohnung verdient.” Frühstück und ne Dusche, eine richtige.

“Also ich bin dann entlassen oder?” Die Dusche war echt eine gute Idee, denn abgesehen von dem Blut in meinem Gesicht war ich nun fast eher braun als blau.

“Och komm schon Jonas, ernsthaft? Du hast dich zurückgehalten, zwing mich nicht dazu...” Sie ignorierten mich und versuchte mich langsam zu verdünnisieren.

“Du hast mir Versprochen, dass wenn ich sage er verdient es, dann würdest du es ihm geben!” Ich war gerade soweit entfernt das ich los sprinten könnte...

“Ah...ok Mann, hetzt mich nicht immer so...Blue Light!” Etwas hielt mich in Position und zog mich wieder zurück... Verdammt. “Hier nimm das.” Toby streckte seine Hand aus und hielt mir eine kleine schwarze Karte vor die Nase.

“Sie kommen aus dem Gefängnis frei?” Las ich laut vor.

“Ups...die Falsche...” Er nahm sie zurück und überreichte mir eine andere, “...Das ist die Richtige.”

“Sie haben einen Wunsch frei.” Stand auf dieser in einer Schrift, die auch von einem dreijährigen sein könnte. “Ähm... ja. Was?” Ich sah verwundert auf die Karte.

“Kannst du nicht lesen? Du hast einen Wunsch frei!” Zitierte Jonas die Karte, ohne dass er sie hätte sehen können.

“Ja... Danke?” Ich nahm die Karte und lies sie neben mir schweben. Ich musste mir mal eine Satteltasche besorg... “Wie wäre es mit einer Satteltasche?”

“Eine Satteltasche, wirklich? Die Karte ist ernst gemeint weißt du? Du kannst dir alles Wünschen...ich meine WIRKLICH alles...ich würde aber empfehlen ein paar Sachen nicht zu machen, aber das kann ich dir zu gegebener Zeit erörtern.Jedenfalls du willst doch nicht ernsthaft eine Satteltasche wenn du, was weiß ich, einen Zehn Kilometer großen Diamanten oder Superkräfte haben könntest. Ich meine ernsthaft du kannst dir auch ewiges Leben wünschen”, sagte Toby und klang fast Beledigt, das ich nur eine Tasche wollte.

“Ich glaube dann überlege ich eine Weile darüber.” Was sollte ich mir Wünschen? Es gab viele Dinge, aber keine gefiel mir irgendwie zu einhundert Prozent und vor allem wusste ich nicht welche Folgen das haben würde.

“Außerdem ist sie sehr Trag...Aktiv...” Erwähnte Toby, während sich die Karte in schwarzen Rauch auflöste und verschwand. “Denk einfach an die Karte, dann Taucht sie wieder auf und du kannst dir was Wünschen.” Wenigstens hatte sich das mit der Tasche dann erübrigt.

“Aber einen Wunsch habe ich trotzdem, auch wenn dafür die Karte nicht nötig ist. Frühstück!” Mein Magen verkrampfte sich schon langsam.

“Jaja Training ist vorbei jetzt können wir essen gehen.” Meinte Jonas.

***

Der Weg zum Speisesaal lief erwartungsgemäß ruhig ab. Jonas redete ein bisschen mit Blue. Ich glaube ich nenne ihn jetzt für immer so, wie den kleinen Hund. Mir hingegen war mal wieder Langweilig. Ich stoppte nur kurz an einer Statue und Wünschte Jerry einen Guten Morgen. Aufgrund dessen sah Blue mich eine weile verwirrt an. Die Wachen schienen sich von gestern Abend abreagiert zu haben oder sie wagten es nicht mich böse anzuschauen. Mir war es recht. Als wir dann endlich nach unfassbar langen zwanzig Minuten im Speisesaal ankamen, warteten schon sechs Ponys auf uns, vier von ihnen waren aus Ponnyville, eine Celestia und ein weißes Einhorn das mir unbekannt war. Aber aufgrund der Gesichtsausdrücke von Jonas und Blue konnte ich mir zusammen reimen das wir es hier mit einem Analstöpsel zu tun hatten.

“Morgen.” Sagte ich in die Runde. Die Ponys grüßten zurück außer Celestia die angefangen hatte mich genauso zu behandeln wie ich sie und dem neuen Gesicht, das uns nur unglaubwürdig ansah.

“Tante Celestia was machen diese Dinger hier?” Sagte er in einem Empörten Tonfall und deutete auf mich und Jonas.

“Das sind unsere Gäste.” Antwortete Celestia kurz angebunden.

“Wie bitte, diese...Dinger sollen Gäste sein.” Ich malte mir schon aus was ich ihm antun sollte wenn er es übertreibt.

“Ja...und wie es aussieht werden sie mit uns essen.” Ich wusste nicht was ihr weniger bekam, mit mir zu reden oder mit ihm.

“Das ist eine unerhört! Ich akzeptiere schon das ich mit diesen Gesindel...” Er deutete auf die anwesenden Elemente. “Dass ist doch ein schlechter Witz.”

“Schnauze Blueblood.” Meldete sich Blue und im nächsten Moment klatschte ihm eine Fliese vor den Kopf, die sich danach wieder an ihren Platz begab. Ich musste mich kurz zusammen reisen, zwar nicht mein Stil aber immer noch lustig.

“Gut gemacht...sonst hätte ich mich aber auch noch darum gekümmert...” Dieser Idiot wagte es jetzt noch dazwischen zu reden.

“Aua...WACHEN!!!” Die Wachen sahen sich kurz gegenseitig an und dann zu mir. Mein Lächeln ließ ihnen einen Schauer über die Rücken laufen, sie blieben stumm auf ihren Positionen verharren.

“Dachte ich mir...” Flüsterte ich leise, bevor ich mich zusammen mit Jonas und Blue setzte. “Na wie war eure Nacht?” Fragte ich in die Runde.

“Gut.” Celsetia sah nicht einmal von ihrer Torte auf.

“Angenehm...” Twilight wollte gerade weiter machen aber wieder kam das freche Einhorn dazwischen.

“Celestia ich verlange das du diese drei entfernst!” Verlangte er.

“Also wenn du nicht allmählich die Schnauze hältst setze ich dich auf dem Jupiter ab.” Sagte ich einem spielerischen Ton.

“Du dreckige Kreatur wage es nicht mich anzu...” Er hatte einen Fehler gemacht, er hatte mir in die Augen gesehen. Das was dann passierte, gehörte zu meinen Lieblingsbeschäftigungen: Unwissende in Illusionen fangen. Sein abwesender Gesichtsausdruck stellte mich zufrieden. Blue wedelte mit einem Huf vor seinem Gesicht.

“Was hast du mit ihm gemacht? Nicht das es mich kümmern würde aber das wäre bestimmt praktisch bei mir zu Hause, für meinen Blueblood.” Fragte ein amüsiert aussehender Blue.

“Eine einfache Illusion...er denkt, dass ich ihn auf den Jupiter abgesetzt habe, zu unserem Glück ist er dumm und weiß nicht, dass man dort keinen Sauerstoff hat. Bevor dem Auffällt das es nur ein Trick war sind wir hier schon längst fertig. Und wenn du wissen willst wie das geht: Es ist sehr schwer zu lernen, dafür haben wir keine Zeit,aber du kannst es dir ja wünschen das zu können.” Ich grinste ihn an, er verdrehte nur seine Augen.

Aber es wurde zeit sich mit dem Essen zu beschäftigen, ich nahm mir ein bisschen Salat, Jonas tat es mir gleich, eine gute Vorspeise vor dem Hauptgang. Ich fühlte mich heute wieder nach Grillen zumute. Abgesehen von dem Schock von ein paar anwesenden, dass plötzlich Fleisch auf meinem und Jonas Teller lag ist aber nichts mehr passiert.

***

“Hörst du was?” Fragte die eine Wache die andere.

“Nein was?” Das Einhorn sah einen Kollegen verwirrt an.

“Ich habe da etwas gehört.” Er deutete in Richtung einer der Rüstungen.

“Da ist nichts...” Beschwichtigte das Einhorn seinen Kollegen.

“Ich schwöre ich habe...” Ein Tiefes und Lautes Grollen kam aus der Rüstung und sie fing scheppernd an sich zu bewegen.

“Oh.” Antwortete das Einhorn während seine Ohren nach unten fielen.

“DIE RÜSTUNGEN WERDEN LEBENDIG!!!” Schrie der Pegasus. “LAUF!!!”

Und so begab es sich das von nun an im vierten Stock des Schlosses nie wieder Rüstungen aufgestellt wurden

***

Nach dem Essen, zog eine interessierte Twilight, Blue Light hinter sich her. Die restlichen Elemente folgten ihr. Leider auch Fluttershy, aber egal ich hätte später die Woche noch genug Zeit mich mit ihr zu beschäftigen. Blueblood saß immer noch abwesend auf seinem Platz und kämpfte gegen die nicht vorhandenen Umweltbedingungen des Jupiters. Nun da wir alleine waren wurde es mal wieder Zeit ein kleines Gespräch zu führen.

“Nun...” Lies Celestia Verlauten, “...wie sieht es aus Toby, wann kannst du ihn zurückschicken?”

Toby überlegte kurz, wischte mit einer Hand die Realität beiseite und offenbarte das weiß leuchtende Pentagram, dass den Zauber darstellte. Hunderte von Runen sprangen hin und hier, wechselten ihre Postionen oder wurden durch andere ersetzt. “Ah ich werde doch schon bis heute Abend fertig werden...dein Gegenstück hat doch bessere Arbeit geleistet als ich erwartet hatte.” Sie lächelte ihn selbstgefällig an.

“Es geht dir doch nicht wirklich um den Zauber oder Celestia?” Mischte ich mich ein und sie nickte zustimmend.

“Es geht mir um Steve. Er sagte doch er hat ihn getroffen, wieso sollte er ihn herschicken?” Sie hatte einen Punkt und es war eine logische Denkweise, wenn man die beiden nicht kannte.

“Um mir zu sagen das er in zwei Monaten kommt”, erwiderte Toby simpel.

“Aber das kann doch nicht alles sein, da gibt es sicher noch einen anderen Grund dafür. Immerhin hast du gesagt er hätte schon tausende getötet, wieso sollte er dann einem Verirrten, Verlorenem helfen?” Wieder einmal gut kombiniert, allerdings war es bei den beiden nie so einfach.

“Ich habe auch schon tausende getötet. Außerdem habe ich es schon einmal gesagt, er ist nicht Böse und ich bin nicht Gut. Er spielt nicht mit gezinkten Karten und ich auch nicht. Er hat den Kleinen gerettet weil es in gerade entgegen kam. Nichts weiter, keine Hintergedanken, ganz simpel.” Celestia schien davon nicht überzeugt zu sein, akzeptierte die Antwort aber.

“Und du? Wieso hilfst du ihm? Und jetzt erzähle mir nicht das machst du aus Selbstlosigkeit.” Sie nahm ihn voll ins Visier, versuchte heraus zu finden ob er lügt.

“Es hat einen kleinen Haken für ihn...” Gestand Toby ihr leise.

“Welchen?” Ihre Anspannung war deutlich zu spüren.

“Das...” Er schüttelte den Kopf. “Dass willst du nicht wissen...”

“So schlimm kann es doch nicht sein”, sagte sie nervös.

“Du hast ja keine Ahnung, wie schlimm es sein kann...” Toby sah ihr direkt in die Augen und in einem Tonfall den ich bisher nur zwei mal bei ihm erlebt hatte sagte er: “Es gibt Schicksale die schlimmer sind als der Tod.” Toby stand auf und der Blick den er mir zu warf signalisierte mir, zu folgen. Als wir den Raum verließen hörte ich noch wie Blueblood wieder zu sich kam.

“Was zum...”

Als ich ihm durch die Gänge des Schlosses folgte, fragte ich mich was es sein konnte. Wenn man lange genung mit diesem Jungen zusammen abhing, lernte man gewisse Zeichen zu verstehen. Aber etwas wirklich genaues konnte ich mir nicht zusammen reimen. Was wusste ich über Magie? Nicht viel, ok vielleicht schon eine Menge aber im vergleich zu ihm. Magie ist unterteilt in zwei, nein drei Bereiche, die physische Magie die den Naturgesetzen unterliegt, die geistige Ebene und die Seelische.In diesem Fall bewegten wir uns in der seelischen Ebene und meines Wissens konnten die Folgen auf dieser Ebene die schlimmsten sein. Aber was war es? Ich kam nicht drum herum, ich musste ihn fragen.

“Toby?” Er drehte sich um.

“Was ist?” Ich wollte nicht um den heißen Brei herum reden.

“Was sind die Folgen?” Er senkte den Kopf und Stöhnte.

“Ich sagte doch das wollt ihr nicht wissen...” Er war traurig.

“Doch will ich.” Er musste es mir sagen, ich wollte es wissen und er wusste das ich nicht eher locker lassen würde bevor er redete.

“Komm schon, zwing mich bitte nicht.” Ich hatte ihn eine weile nicht mehr ernsthaft flehen gehört.

“Tut mir leid. Sag es mir.” Toby rang mit sich, das war nicht zu übersehen.

“Es ist folgender massen. Du weiß keine Seele verlässt das Nichts wie es, es Betreten hat...es gibt nur wenige Lebensformen die überhaupt sein dürfen...wenn du nicht zu jenen gehörst aber trotzdem hingehst dann...passiert etwas mit dir...” Die folgenden Worte würde ich niemals vergessen und ich würde nie mehr in der Lage sein Blue Light mit den selben Augen anzusehen wie früher.

Wir standen noch ein paar Minuten regungslos im Flur, keiner von uns wagte es die Stille zu durchbrechen. Ich versuchte das Gehörte zu verarbeiten. Die Worte zu verstehen und die Folgen zu erkennen. Es gab wirklich Schicksale die schlimmer waren als der Tod. Irgendwann wurde ich unruhig.

“Ich brauche einen Joint.” Sagte ich knapp.

“Hier.” Bot mir Toby ein schon brennendes Exemplar an.

Es war gutes Grass, Red Havanna glaube ich. Aber das war sowie so schon immer schwer zu erkennen gewesen. Zum glück war in unserer nähe ein Balkon, an den wir und anlehnen konnten.

“Sag mal Toby?” Fragte ich ihn leise.

“Mhh?”

“Gibt es einen Gott?” Irgendwie hatte ich fast zwanzig Jahre gebraucht um diese frage zu stellen.

“Was glaubst du?”

“Ich glaube es gibt einen.” Das glaubte ich wirklich.

“Dann wird auch einer auf dich warten...wenn es zu ende geht.” Ich musste lächeln, es war seine Art, seine form des Seins, er würde noch lange da sein nachdem ich verschwunden, Tod war und doch hatte ich das Gefühl das er irgendwo in der Hölle auf mich warten würde.

Während wir uns in immer unsinnigere Gesprächs Themen verstrickten, ging die Sonne am Horizont langsam unter. Als, die Sonne den Horizont berührte, entfernte sich Toby langsam vom Balkon.

“Ich gehe Luna wecken und pennen bis Morgen.” Ich war hingegen noch gar nicht müde und zweifelte auch daran, dass er Müde war.

“Mach das, bis Morgen.” Und damit verschwand er. Meine Gedanken über das Thema von früher kehrte wieder in meinen Geist zurück.

“Verdammt Toby, wieso musst du bei sowas immer recht haben. Ich hätte nicht fragen sollen...” Ich warf den Stummel des mittlerweile fünften Joints über die Brüstung und machte mich auf den Weg in die Küche um mir ein kleines Abendessen zu Holen.

***

Twilight hatte schon während des Essens immer wieder zu mir rüber gesehen und schien einige Fragen auf der Lippe zu haben, deswegen wunderte es mich kein Stück das sie mich später praktisch aus dem Saal zehrte und wir in einer kleinen Kammer auf einem Sofa platz nahmen. Fluttershy, Applejack und Rainbow Dash waren uns gefolgt uns jetzt starrten mich vier verwunderte Ponys an während eines von ihnen einen Block für Notizen bereit machte.

“Also, du kommst aus einer parallelen Dimension zu dieser hier?” Ich nickte Twilights Frage ab. “Und vorher bist du selber aus einer anderen Dimension in die andere gereist, weil?”

“Weil sich mir die Möglichkeit geboten hat, oder besser dein anderes ich sie mir angeboten hat.” Sie kritzelte etwas auf ihrem Block.

“Also gab es mich in deiner Welt auch?” Fragte sie neugierig.

“Nein, oder zumindest weiß ich es nicht. Du bist aus der anderen Dimension in meine gekommen. Irgendwas wegen einem fehlgeschlagenen transportations Zaubers.” Oder war es Teleoperation? Ich wusste es nicht mehr.

“Für meinen Schüler passt du aber nicht sehr gut auf. Komm schon, was war es?” Ich fasste die Ereignisse um mein auftauchen in der anderen Welt zusammen und erklärte ihr warum ich jetzt hier war.

“Dann warst du nicht immer ein Pony?” Fragte Applejack. Rainbow war vor einer kleinen Weile aus dem Fenster geflogen, irgendwas von wegen Üben hatte sie gesagt. Die einzige die Still da saß und keinen Laut von sich gab war Fluttershy.

“Nein, ich war früher ein Wesen wie Jonas, wenn er denn ein Mensch ist. Dafür ist er zu stark und zu schnell. Jedenfalls war ich ein Wesen das so aus sah.” Ich sah ihnen an wie sie versuchten sich mich als Menschen vorzustellen. Twilight schien nach ein paar Sekunden aufzugeben, schüttelte den Kopf und ihre Feder schwebte rüber zu meinem Hufreif.

“Darf ich fragen warum du das königliche Siegel trägst?” Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht nach dem ich bei meiner Ankunft so damit gescheitert war.

“Nun, ich weiß nicht wirklich wieso aber Celestia hat mich in ihre Familie aufgenommen. Den Grund den sie mir nannte war nur das ich eine brauchte.” Ich sah den Schock in ihren Gesichtern.

“Dann... dann sind wir Verwandt. Ich meine mein Bruder ist mit deiner Cousine, also Candance verheiratet, oder nicht?” Das war mir selber erst vor kurzem klar geworden. Ich nickte nur und Twilight notierte wieder etwas. Ich dachte an meine Familie, die jetzt irgendwo in Gefahr war, tot oder sonst weiß was. Morgen würde mich Toby nach Hause schicken können, bis dahin konnte ich aber nichts machen.

“Ähm... Blue Light, eure Hoheit... ähm... ich würde gerne wissen, wie geht es euer Familie, wenn es euch nichts ausmacht das ich frage.” Das war das erste mal das Fluttershy sprach.

“Light reicht Fluttershy, in dieser Welt bin ich kein Prinz oder so und auch in meiner sind wir Freunde. Zu meiner Familie: Ich weiß nicht wie es ihr geht, oder ob sie lebt. Deswegen will ich auch so schnell es geht zurück. Ich werde versuchen die Elemente, also euch und ein paar andere Freunde zu sammeln und meine alte Welt retten. Ich weiß noch nicht wie aber ich denke wir werden einen Weg finden.” Celestias Worte hatten mir echt gut getan und irgendwie, egal in welcher Welt, war sie für mich da. Genau wie meine leibliche Mutter. Ich war ein Kind zweier Welten und würde mich nie entscheiden können, war es daher falsch von ihr auch als Mutter zu denken, besonders nach allem was sie für mich getan hatte? Ich schuldete ihr einiges.

“Oh du meine... Ich wollte nicht... Es tut mir Leid.” Fluttershy ließ den Kopf hängen und vergrub ihr Gesicht im Sofa. Applejack legte einen Huf um ihre Freundin.

“Mach dir keinen Kopf Sugarcube, Light hier meinte doch das alles in Ordnung kommen wird.” Eigentlich hatte ich angst, viele Menschen waren tot und ich hatte nicht den geringsten Schimmer wo ich anfangen sollte. Ich wusste nicht mal ob es ein Mittel gegen die Nachtmare gab oder nicht aber das war nicht ihr Problem.

Die Zeit ging ins Land als ich und Twilight über einige Theorien über die Dimensionen und das Reisen zwischen ihnen austauschten, sowie die Konsequenzen in meinem Fall. Applejack und Fluttershy waren irgendwann eingeschlafen und von Rainbow Dash fehlte jede Spur, aber ich hätte einiges darauf gewettet das sie auf irgendeiner Wolke das selbe wie ihre beiden Freundinnen hier tat.

“Das Problem ist also nicht den Körper zu transportieren sondern die Seele und diese an das neue Universum zu binden?” Fragte Twilight, die inzwischen bei ihrem zweiten Notizblock war. Einige Dinge werden sich wohl nie ändern.

“Oder erstmal eine bestimmte Welt zu finden. Wenn die Vermutungen stimmen gibt es für jede Möglichkeit eine passende Welt, also irgendwo gibt es auch Twilight den Hengst oder Twilight die Musikerin. Celestia und Luna haben zusammen einen Monat gebraucht um meine zu finden und das mit einem Hinweis dem sie nachgehen konnten. Das Toby nur drei Tage brauchen will... Ist schon eine Aussage.” Ich wusste aus den Büchern wozu diese Magier fähig waren, aber ein Maßstab zu haben ist noch mal was anderes.

“Ich denke es hat weniger mit dem Finden zu tun, ich meine deinen Körper hat er ja auch hier her gebracht. Könnte es nicht eher an dem Teil mit der Seele liegen?” Verbesserte mich Twilight und sie hatte recht. Das war mir bisher komplett entfallen. Ich musste einmal laut gähnen und schaute nach draußen aus dem Fenster. Die Sonne ging schon unter, was bedeutete das ich mit Twilight den größten Teil des Tages nur geredet hatte. Sie fand das wahrscheinlich sogar noch gut. Aber ich hatte eh keine Idee was ich sonst hier tun sollte.

“Ich glaube ich hole mir einen Imbiss, dann können die beiden weiter schlafen.” Twilight nickte und wir beide gingen um im Speisesaal was zu Essen aufzutreiben. Leider hielt auch ein voller Mund sie nicht davon ab weiter Fragen zu stellen.

***

Den nächsten Morgen konnte ich etwas ruhiger beginnen, da diesmal nicht Toby mich aus dem Bett holte sondern einer der Wachen. Er teilte mir mit das Celestia meine Anwesenheit in der Eingangshalle erwünscht, sobald ich fertig sei. Ich hatte über die gestrigen Erlebnisse vollkommen vergessen zu duschen und fand selber das es dringend nötig war. Das mir keiner beim Abendbrot ein Kommentar an den Kopf geworfen hatte wunderte mich. Nach dem ich mich wie neu fühlte, fragte ich mich was so früh jemand von mir wollen könnte. Meine Heimreise war für Morgen geplant.

Als ich von dem Korridor im zweiten Stock in die Halle kam, sah ich unten neben Celestia, Toby, Jonas und Twilight stehen, alle mit einem eher ernsten Gesichtsausdruck.

“Guten Morgen Light.” Begrüßte mich Celestia und sah mit einem traurigen Blick zu mir runter.

“So es kann jetzt los gehen, wenn du willst?” Toby rieb sich die Hände.

“Was kann los gehen?” Ich war ein wenig perplex. Hatte ich irgendwas verpasst?

“Ähm du wolltest doch wieder nach Hause oder? Was sollte denn sonst Heute passieren?” Er grinste.

“Ich will mich ja nicht beschweren aber sind nicht erst zwei Tage rum? Sagtest du nicht drei?” Eigentlich egal, endlich nach Hause! Wenn meine Welten schon Chaos waren, das hier war dahinter.

“Eigentlich war ich schon gestern Abend fertig, ich wollte aber pennen gehen. So gut wer möchte ihm noch was sagen, geben? Ansonsten bringen wir´s hinter uns.” Er schaute abwechselnd zu Jonas, Celestia und Twilight.

“Ich hätte da was!” Rief Twilight und zog einen Umschlag hervor. “Könntest du den meinem anderen ich geben, sie wird sicher meine Theorien hören wollen, also zu den Dimensionen.” Ich nahm ihr den Umschlag ab und hielt ihn in meinem Mund.

“Ich wünsche dir alles gute Blue Light und ich hoffe das, falls wir uns jemals wieder sehen sollten, es unter angenehmeren Umständen ist.” Celestia lächelte ein wenig gezwungen.

“Danche.” Brachte ich mit dem Brief im Mund hervor.

“Gut ok, mach dir keine Sorgen das Tut nicht weh, außerdem bezweifle ich das du das überhaupt irgendwas mitbekommst.” Ich bereitete mich auf alles vor und setzte mich auf den Boden.

Er richtete sich auf, streckte sich kurz und nahm mich dann ins Visier. Die Stimmung im Raum schwang um als seine Augen anfingen zu glühen. Kleine Grüne Blitze zuckten über seinen Körper und die Steinplatten am Boden bekamen Risse.

Ein ähnliches bedrückendes Gefühl, wie bei meiner ersten Zusammenkunft mit Celestia, durchzog mich. Nur dieses Mal viel stärker, es war als würde die Gravitation mich in Wellen auf den Boden pressen. Alles um mich herum verschwamm langsam. Auch Twilight im Hintergrund wurde zu Boden gepresst, irgendwie beruhigend das ich nicht der einzige hier bin der davon so mitgenommen wird. Das letzte was ich sah bevor die Dunkelheit mich um schloss war ein grelles rotes Licht das von Toby ausging. Und das Letzte was ich hörte war: “Es tut mir Leid.”

Kapitel 26 - Mein eigener Weg

Kopfschmerzen, wenn es eines im Leben gibt was ich hasse sind es Kopfschmerzen, das und Montage. Ich stöhnte aufgrund des pochenden Schmerzes der meinen Körper durchfuhr und versuchte mich in eine angenehmere Position zu bringen, aber mein Huf wurde von irgendwas blockiert als ich ihn unter der zu warmen Bettdecke hervorheben wollte. Ich tastete das Objekt ein wenig ab, bis es ein leises seufzen von sich gab, was mir half wieder in die Realität zu kommen. Ich öffnete meine Augen und lag nicht in Applejacks Bett auf der Farm, dem Gästebett oder meinem Bett in Canterlot, nein ich lag in Twilights Bett in der Bibliothek. Schnell schoss ich nach oben und warf einen panischen Blick durch den Raum. Die Sonne schien gerade aufgegangen zu sein und warf seine ersten Strahlen sanft durch das große Fenster neben dem Bett. Davor war ein Teleskop montiert, dann war da noch ein weiteres Bett und ein kleiner Schreibtisch, überfüllt mit Papier. In dem anderen Bett sah ich die Decke sich leicht heben und senken.

Meine Gedanken wanderten zurück an die letzten beiden Tage, die ich in der anderen Dimension verbracht hatte. Irgendwie hoffte ich das die anderen mir später Erklären würden das dies nur ein Alptraum war, Aufgrund dessen das ich die Rune zu früh entfernt hatte. Wieder kam ein stöhnen von irgendwo her und auf der Suche nach der Quelle stieß ich auf das, was ich im ersten Moment für ein Monster hielt das mich fressen wollte. Zum Glück stellte sich heraus das es nur Twilight war, oder besser ihre Mähne die auf eine Art zerzaust war, das selbst mehrere Tuben Gel das nicht wieder hätten in Ordnung bringen können. Sie schlief, mit dem Gesicht auf dem Bett, neben mir auf dem Boden und hatte deutliche Ringe unter den Augen. Ich fragte mich was hier in meiner Abwesenheit passiert war. Die Farm war in einem abnormalen Zustand, genau wie die Stadt und Celestia war nicht in bester Verfassung gewesen. Zu allem Überfluss würde ich jetzt alle noch mit einem weiteren Problem belasten, aber ich denke sie würden verstehen und helfen wollen.

"Du bist wach!" Spike kam die Treppe herauf ins Zimmer und schien überrascht mich auf den Beinen zu sehen. Leider hatte er zu laut reagiert und eine sehr müde wirkende Twilight fing an sich aus ihrer Position zu heben und sich vorsichtig die Augen zu reiben.

"Spike, um Celestias Willen, wie spät ist es?" Sagte sie verschlafen bevor sie versuchte einen Blick auf ihren Wecker neben den Bett zu werfen.

"Twilight, Light ist wach!" Rief er erneut und im nächsten Moment flog ihm ein Buch an den Hinterkopf.

"Leise!" Murmelte etwas aus dem anderen Bett, was nur Dawn sein konnte. Seine Mutter schaute indessen auf mich und versuchte wohl zu verdauen was sie sah. Es dauerte eine kleine Weile, aber dann stieß die sie einen hellen Schrei aus und viel mir um den Hals.

"Dankedankedankedankedanke...." Rief sie immer wieder und drückte jedes Mal etwas fester zu. "Wir dachten schon wir hätten dich verloren, besonders als dein Körper einfach so verschwunden war." Sie hatte Tränen in den Augen, die nun langsam sich ihren Weg durch mein Fell bahnten. Sie schniefte ein paar Mal bevor sie weiter sprach. "Du musst uns erzählen was passiert ist, wir wissen nur was in dem Brief stand." Ich überlegte welchen Brief sie meinen könnte bevor es mich traf, die andere Twilight hatte mir einen mitgegeben, für sich selber.

"Hallo Twilight, freut mich auch dich wieder zu sehen. Was stand denn in dem Brief?" Es war das erste Mal das sie mich zu Wort kommen ließ, was heute wahrscheinlich eine Seltenheit sein würde. Sie öffnete die Schublade ihres Nachttisches und zog den Umschlag mit besagtem Brief hervor. Sie öffnete ihn mit ihrer Magie und die Nachricht schwebte vor ihrer Nase, sie räusperte sich.

"Sehr geehrte Twilight Sparkle,

ich schreibe dir, um dir meine Erkenntnisse über Dimensionen und das Reisen zwischen diesen mitzuteilen. Nach dem was Blue Light mir erzählt hat, habe ich einige Theorien aufgestellt und einer Prüfung unterzogen. Wenn dich dieser Brief erreicht, ist eine von ihnen schon bewiesen. Anbei findest du eine Aufzeichnungen meiner Formeln und Theorien und ich denke das du in der Lage sein müsstet mit ihrer Hilfe eine gezielte Verbindung zu einer anderen Welt aufbauen zu können. Das Problem ist Leider, das man einen Gegenstand aus der Welt braucht zu der man eine Verbindung aufbauen will und dieser muss auch eine Bindung besitzen. Der einzige, der diese Kriterien derzeit erfüllt ist Blue Light.

Mit freundlichen Grüßen"

Sie legte den Brief bei Seite und schaute zu mir auf. "Ich habe die letzten Stunden damit verbracht diese Formeln zu studieren und ich muss sagen; Ich bin beeindruckt. Wer immer dir geholfen hat versteht sein Handwerk." Ich musste grinsen, denn eigentlich war Twilight nie jemand der sich selbst Lobte, aber hier machten wir mal eine Ausnahme.

"Derjenige hat selber erst einige Tage zuvor von anderen Dimensionen gehört, per Zufall auch durch einen Besucher, ein wenig anders als ich. Dieser war es aber der mich nach Hause geschickt hat." Sie schien fasziniert zu sein und ignorierte Dawns Gejammer im Hintergrund, der Ruhe verlangte.

"Oh was gäbe ich dafür diesen Reisenden zu treffen. Er könnte mir so viel beibringen." Und unsere Welt mit einem schnippen in seinen Untergang befördern. Ich war froh das er da blieb wo er war. Wie von der Biene gestochen drehte sie sich auf einmal zu Spike um und schüttelte den armen Kerl richtig durch. "Die Prinzessin!" Kreischte sie. "Ich habe ganz vergessen ihr zu sagen das Light wieder aufgetaucht ist!" Spike, der ganz ruhig geblieben war, befreite sich aus Twilights Griff und hielt sich den Kopf, damit seine Augen nicht mehr umherrollten wie Murmeln.

"Alles geregelt Twi, ich habe ihr einen Brief geschrieben als er gestern Abend hier aufgetaucht ist." Versicherte er ihr und sofort schien sie sich ein wenig zu beruhigen. Sie ließ von Spike ab, wandte sich wieder mir zu und kletterte ein gutes Stück aufs Bett.

"Also, was ist passiert? Wo warst du? Wer hat dir geholfen? Was war das für eine andere Dimension? Gab es dort Ponys oder Menschen oder gar noch ganz andere Wesen? Oh... so viele Fragen..." Sie lief, ohne dass ich auch nur eine Frage beantwortet hatte, nach unten und kam mit einer Rolle Pergament und Feder zurück. Beides überreichte sie Spike und nun schien sie freudig auf Antworten zu warten.

"Alles zu seiner Zeit. Wie geht es Celestia, der Stadt und AJ? Wie lange war ich eigentlich weg?" Twilight schien zu begreifen das ich genauso viele Fragen haben musste wie sie. Spike kam anscheinend nicht mit alles gesagte zu notieren und ließ Feder und Pergament zu Boden fallen.

"Die Prinzessin ist... In Ordnung. Prinzessin Luna hat zur Zeit die wichtigsten Aufgaben übernommen. Ponyville geht es gut, die Reparaturen sind fast beendet, immerhin ist seit dem Sturm eine Woche vergangen, um auf deine letzte Frage zu kommen. AJ ist seit zwei Tagen aus dem Krankenhaus, sie bedrückt aber seit dem etwas und keiner von uns hat es aus ihr raus bekommen." Faste Twilight zusammen. Eine Woche ohne eine Spur von mir, ich hoffte nur das sich keiner zu sehr Sorgen gemacht hat. "Wir dachten erst wir hätten einen Fehler bei dem Zauber gemacht, aber als dann dein Körper verschwunden war... Wir dachten du seist zurückgekommen und abgehauen oder so." Sie musste gemerkt haben was ich dachte.

"Es war nicht eure Schuld Twilight, ich habe in Panik falsch reagiert." Ich wandte mich an Spike, der gerade gehen wollte. "Spike, könntest du bitte einen Brief aufsetzten?" Der Drache zuckte mit den Schultern und hob das Pergament vom Boden auf. Ich diktierte ihm eine kurze Nachricht für Celestia, das wir so schnell es geht nach Canterlot kommen werden, wo ich nicht nur alles erklären würde, sondern auch eine Bitte hätte. Er versiegelte den Brief und in einer grünen Rauchwolke verschwand er durch ein offenes Fenster auf der anderen Seite des Raumes. Ich hatte mich inzwischen aus den Bett befreit und war dabei mich auf den Weg zur Farm zu machen.

"Wir sehen uns dann morgen Twilight, wie gesagt will ich das ihr alle mitkommt. Die Bitte betrifft euch genauso wie Celestia." Twilight versuchte mich aufzuhalten, da noch zu viele Fragen offen waren, ihrer Meinung nach, aber ich wimmelte sie ab. "Du gehörst ins Bett, die letzten Tage waren für mich eher wie Urlaub, ein sehr chaotischer Urlaub aber scheinbar habe ich mehr geschlafen als du."

"Er hat recht Twilight, du hast zuletzt vor drei Tagen geschlafen." Stimmte Spike mir zu und zog ihr am Schweif, um sie nach oben zu bekommen. Da er nun auch auf meiner Seite war, schien sie sich geschlagen zu geben.

"Vielleicht habt ihr beide recht. Wir sehen uns dann *gähn* Morgen..." Und mit einem kleinen Lichtblitz war sie verschwunden. Spike begleitete mich noch zu Tür und ich verabschiedete mich schnell, aber nicht ohne mich für das Bett zu bedanken.

***

Die Stadt war ein Anblick den ich nicht so schnell vergessen würde. Fast jedes Haus an der Hauptstraße war mit Gerüsten umhüllt und schien Reparaturen dringend nötig gehabt zu haben. Jedes Pony das ich sah war beschäftigt mit Bauarbeiten oder ihre Gärten und Beete wieder in Ordnung zu bringen. Die meisten Geschäfte hatten geschlossen, nur einige Lebensmittel- und Bedarfsgütergeschäfte hatten notgedrungen zu öffnen. Der Markt war bis auf weiteres ausgesetzt worden, was mir ein Aushang in einem Schaufenster sagte und auch sonst waren alle öffentlichen Anlagen außer Betrieb, selbst die Schule. Wenigstens hatte ich keine Arbeit versäumt, dachte ich so bei mir sarkastisch. Das war irgendwie die letzte meiner Sorgen im Moment. Dies war das erste Mal, dass ich mich erinnern kann, das mir niemand von sich aus zuwinkte oder grüßte, alle waren zu beschäftigt. Sugarcube Corner schien eines der wenigen Gebäude zu sein das wirklich keinen Schaden davongetragen hatte, magischer Lebkuchen war anscheinend mehr als stabil. Ich hätte gerne nach Pinkie und den anderen gesehen aber meine Aufmerksamkeit war bei AJ, denn das letzte was ich mitbekommen hatte war das Big Mac sie ins Krankenhaus gebracht hatte. Ich legte einen Zahn zu, ging über in einen leichten Galopp und bahnte mir meinen Weg über den Trampelpfad der aus der Stadt zu Sweet Apple Acres führte.

Der weiße Zaun war an einigen Stellen reparaturbedürftig und der Weg selber wurde immer unebener, je weiter ich zur Farm kam. Einige kahle Plätze auf dem Gelände sagten mir das nicht alle Bäume zu retten gewesen sein müssen, aber das andere mit Stangen wieder aufgerichtet worden waren zeigte mir das sich jemand um alles gekümmert hatte, meine Vermutung lag auf dem großen roten Hengst. Ich durchschritt gerade das Tor zur Farm als mich eine räuspern aufhielt. Hinter mir stand eine orangene junge Stute, vielleicht etwas jünger als Tray. Ihr orange war etwas heller als das von AJ und blendete sich gut mit ihrer weißen Mähne, die etwas zerzaust schien.

"Entschuldigung, ich suche Ponyville." Sagte sie und schaute sich um. Ich deutete in die Richtung aus der ich gekommen war. "Ja, richtig, Entschuldigung." Sie rieb sich mit einem Huf den Kopf und verbeugte sich schnell bevor sie sich auf den Weg machte. Mir kam sie etwas verwirrt vor, besonders da es nur den einen Weg gab und dieser ging von Ponyville, vorbei an Sweet Apple Acres bis zum Fluss. Wohin er nach der Brücke führte wusste ich selber nicht, aber das war egal. Ich nahm meinen Weg wieder auf und sah das Haus schnell näher kommen. Einige Bretter waren hier und da angebracht um Schäden zu reparieren, aber ansonsten schien alles in Ordnung zu sein. Die Scheune stand wie eh und je einfach da, als hätte es nie einen Sturm gegeben, geschweige denn die Überschwemmung.

"Morgen." Ertönte eine tiefe Stimme hinter mir, mir einem unheilvollem Unterton. Ich ob den Kopf nach oben, nur um Big Mac genau in die Augen zu sehen, irgendwie schien er nicht so froh zu sein mich zu sehen so wie ich ihn. Ich hatte das Gefühl das wenn ich nicht gleich laufen würde, er mir aus irgendeinem Grund gleich die Anzahl meiner Zähne verringern würde.

"Light! Da bist du ja." Das kleine gelbe Fohlen mit der roten Mähne war meine Rettung in der Not, den Big Mac trat einen Schritt zurück und schaute auf seine Schwester, die zwischen den Bäumen hervor geschossen kam. "Wo warst du, alle haben sich sorgen gemacht. Prinzessin Celestia hat sogar einen Suchtrupp losgeschickt." Das meinte Twilight also, als sie sagte sie dachten ich wäre abgehauen. Apple Bloom tanzte zwischen meinen beiden Vorderhufen und schien froh zu sein das ich wieder da war und ich war froh, denn sie hätte zu keinem besseren Zeitpunkt auftauchen können.

"Schuldige, ich wurde... Aufgehalten. Ich wäre gerne früher wieder da gewesen aber ich konnte nicht." Ich überlegte immer noch ob ich erzählen sollte wo ich gelandet war oder nicht. "Aber jetzt bin ich ja wieder da, habe ich was verpasst?" Dabei schaute ich mehr auf Big Mac als auf die Kleine, denn irgendwas schien den Großen verärgert zu haben, gerade wo ich dachte wir kämen miteinander klar. Soweit das eben mit dem Bruder seiner Freundin geht.

"Schenk meinem Bruder keine Beachtung, er ist ein wenig schlecht drauf seit er mit meiner Schwester aus dem Krankenhaus zurück ist." Apple Bloom war nicht so unaufgeschlossen wie ich dachte, sie hatte schnell die Stimmung in der Luft wahrgenommen. Vielleicht war der sonst eher gelassene Hengst hinter mir ein guter Anhaltspunkt.

"Wie geht es AJ? Ist sie OK?" Um wieder auf den Punkt zu kommen warum ich hier her galoppiert war, statt gemütlich zu trotten.

"Ihr geht es gut, der Arzt meine es sein nur ein paar geprellte Rippen..." Mir viel ein Stein vom Herzen, denn nach dem Verhalten von Big Mac hatte ich irgendwie schlimmeres erwartet. "Sie soll nur ein wenig langsamer angehen lassen. Das war zumindest was sie mir erzählt hat." Apple Bloom stand immer noch freudig vor mir und wedelte ein wenig mi ihrem Schweif, ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, die kleine war zu süß. Ich hatte schon immer einen Hang für Kinder.

"So, wo ist AJ denn? Ich muss mit ihr auch noch was besprechen." Big Mac schnaubte und machte sich auf den Weg in die Scheune, er sah wohl keine Chance das zu sagen was er gerne wollte, da eine seiner Schwestern wohl immer in meiner Nähe sein würden, zumindest in den nächsten Stunden.

"Sie ist im Haus, mit dieser Trixie." Die war mir vollkommen entfallen. Ich versuchte sofort mich daran zu erinnern was im Brief von Changer stand aber es wollte mir nicht mehr kommen. Die Flucht vor den Nachtmare und dieses abgedrehte parallele Equestria hatten es einfach aus meinem Kopf gewischt.

"Danke Apple Bloom, ich gehe dann mal zu ihr." Ich rieb mit einem Huf ihre Mähne und sie verschwand wieder zwischen den Bäumen in die Richtung aus der sie gekommen war, wenn ich hätte raten müssen würde ich sagen das sie zum Clubhaus wollte.

Vorsichtig öffnete ich die Haustür und trat in den großen Wohnbereich des Farmhauses, das in den letzten Wochen mein Zuhause geworden war. Eine Woche Abwesenheit mag nicht viel gewesen sein, aber trotzdem schaute ich ob sich etwas verändert hatte. Der große Tisch im Essbereich war das erste was mit auf viel, zusammen mit der alten Uhr die über ihm am Balken hing. Die Sofas im Wohnzimmer hatten sich nicht verändert, außer das neue Decken als Schutz auf ihnen lag. Auch der Rest war wie immer. Ich trat ein und wollte erst mal meinen Durst stillen, wurde aber von einem blauen Einhorn in der Küche überrascht. Ich habe mich nicht erschrocken, aber war verwundert als sie mich umarmte und mit sich zu Boden zog.

"Changer! Du bist wieder da! Ich kann es nicht glauben!" Ich auch nicht, ich dachte das Thema wäre geklärt gewesen. Mit ein wenig Anstrengung schaffte ich es mich von Trixie zu befreien und richtete mich wieder auf.

"Ich dachte das hätten wir geklärt Trixie." Ihr Gesicht war schwer zu lesen. Auf der einen Seite schien sie zu wissen das ich nicht er war, aber auf der anderen Seite schien sie auch wieder nicht überzeugt zu sein.

"Aber du bist es! Ich spüre doch seine Magie." Ich wusste nicht wie ich es ihr beibringen sollte, aber ich hatte geschworen keine Lügen oder Halbwahrheiten mehr zu benutzen, nur um später den Effekt verschlimmert zu haben.

"Trixie, ich weiß das willst du nicht hören, aber Changer ist... Tod." Ich war kein Arzt, kein Polizist oder Feuerwehrmann, ich hatte nie damit gerechnet zu meinen Lebzeiten jemals diese Nachricht überbringen zu müssen. Mein Magen verkrampfte sich, mein sowieso trockener Hals fühlte sich an wie Sandpapier und ich könnte schwören das es gerade zehn Grad wärmer geworden war. Nicht das der Tag besonders heiß war, es war eher wolkig aber ich könnte schwören das die Pegasi gerade diese beiseite geschafft hatten. Ich konnte sehen wie ihre Seele praktisch in einem Schraubstock gezwungen wurde, in ihren Augen sammelten sich erste Tränen und ihre Beine fingen an zu zittern. "Ich habe einen Brief von ihm gefunden aber leider... konnte ich ihn nicht mitbringen. Es tut mir Leid Trixie, ich weiß wie es ist Familie zu verlieren." Diesmal war ich es der sie umarmte und das gerade noch rechtzeitig bevor sie zu Boden sackte.

"Wie kann..." Sie schluchzte heftig. "Wie kann das sein! Ich spüre ihn, genau hier!" Sie drückte einen Huf gegen meine Brust während ihre Tränen in meine Mähne sanken.  Ich wusste nicht was ich sagen sollte, mein Kopf war einfach wie leer. Ich wusste nicht wie ich als Mensch reagieren sollte, aber ich wusste was ich als Pony zu tun hatte, es hat mir geholfen als ich dachte ich sei Tod für meine Familie und sie hatte recht behalten. Es gab nur eines was ich tun konnte, nicht für Changer, nein für diese arme Seele deren Hoffnung mehr als einmal zerstört wurde. Aber ich würde warten bis sie sich beruhigt hatte, dies war nicht der Zeitpunkt, jetzt war die Zeit um Changer zu betrauern. Ich kannte ihn zwar nicht, aber wenn jemand solche Tränen wegen ihm vergoss muss er ein anständiger Kerl gewesen sein. Ich fühlte mit ihr und ehe ich mich versah, vergoss auch ich einige Tränen. Danke du selbstgefälliges Stück, toller Bruder warst du, dachte ich so bei mir während die Zeit verrinnte. Ich weiß nicht wie lange wir beide so da saßen, aber es mussten ein paar Stunden gewesen sein, denn irgendwann war Trixie friedlich eingeschlafen. Ich wusste nicht ob uns jemand so gesehen hatte, aber ich bezweifle das es einer von uns bemerkt hätte, selbst wenn jemand direkt an den Kühlschrank vor uns gegangen wäre. Ich hob sie mit meiner Magie auf und trug sie rüber zum Sofa, wo ich sie in die neue Decke wickelte.

"Du scheinst besser geworden zu sein Sugarcube." AJ stand auf der Treppe, ähnliche Ringe unter den Augen wie Twilight. Ich fühlte mich sowieso schon Schuldig, zu wissen das ich meinen Freunden schlaflose Nächte bereitet hatte machte es kein Stück besser.

"Ja, ein wenig." Es war kein Vergleich zu früher, ich konnte nun so einfach levitieren als hätte ich unsichtbare Hände. Das war es früher auch schon, nur das sie zu bedienen eher so war als würde man über einen Spiegel navigieren und mit zwanzig Kilo zusätzlichen Ballast. "Wie geht es dir?"

"Die Frage sollte ich wohl eher dir stellen." Sie war gelassen und irgendwie war das schlimmer als wenn sie wütend war, denn ich wusste das ich diesmal in größeren Schwierigkeiten steckte. "Hast du deine Familie getroffen?" Ich schüttelte den Kopf.

"Nein und ich glaube nicht das ich das so bald werde. Meine Welt steckt in... Schwierigkeiten, großen. Ich weiß nicht wo sie sind oder wie es ihnen geht." Das Thema war bei meiner Stimmung schwieriger als es sowieso schon war. AJ ging von der Treppe auf das zweite Sofa und deutete mir mich neben sie zu setzten, was ich gerne tat. Sie kuschelte sich ein wenig an mich, was mir sehr entgegen kam.

"Erzähl, was ist passiert Sugarcube." Ich fing damit an zu erzählen was passiert war nach dem ich sie mit Big Mac ins Krankenhaus geschickt hatte. Vom Unterricht, das ich den Job bekommen hatte und dem plötzlichen auftauchen von Luna. Soweit kannte sie die Geschichte, also ging ich über davon zu erzählen wie ich unser Haus vorgefunden hatte, von den Nachtmare und der Jagd durch den Wald. "Das klingt furchtbar, was sind das für Wesen?"

"Nachtmare, magische Wesen dessen Ursprung niemandem bekannt sind." Fing ich den Eintrag aus dem Buch über mystische Wesen zu Zitieren. "Wie Bestien auf der Suche nach Fleisch durchschreiten sie die Welten und ernähren sich von den Seelen die sie finden, egal ob Pony, Hase oder Ameise. Leben ist ihr Feind und sie finden einen Weg ihren Opfern genau dieses zu entreißen." Selbst mir lief ein Schauer über den Rücken. Ein Wesen das einen durch eine bloße Berührung töten kann, Mauern durchdringt als wären sie nicht vorhanden und immun gegen herkömmliche Waffen ist, ja das ist der Stoff aus denen Alpträume sind. AJ zitterte genau wie ich bei dem Gedanken und sie hatte sie nicht gesehen, diese roten Augen und der Speichel, der die Zähne nur erahnen lässt. Ich setzte meine Geschichte fort bis zu der Stelle im Wald wo sich sie sich etwas fester an mich klammerte. Als ich, trotz Twilights Warnung, die Rune entfernte und in eine andere Welt gezogen wurde. Ich erzählte von den beiden Menschen die dort getroffen hatte und das sie mir geholfen haben wieder her zu kommen.

"Die beiden klingen ein wenig... Gleichgültig. Aber wenn sie dir geholfen haben sollte ich ihnen wohl danken." Ich konnte nicht anders als diese Stute zu küssen. Sie dachte genau wie ich was so etwas betraf. "Aber was hast du nun vor Sugarcube? Ich meine wegen den Nachtmare." Fragte sie als wir uns lösten.

"Ehrlich gesagt, ich habe keinen Plan. Ich hatte gehofft Celestia hätte eine Idee oder wir gehen mit den Elementen zurück und heizen ihnen ein mit Harmonie im Großkaliber." Ihr schien die Idee zu gefallen diesen Dingern in den Arsch zu treten. "Deswegen wollte ich morgen mit dir und den anderen nach Canterlot, um alles zu besprechen."

"Die Prinzessin wird wissen was zu tun ist, da bin ich mir sicher. Sie hat uns bisher nie hängen lassen." Ich hoffte es so sehr wie sie diese Worte meinte. "Wissen die anderen den schon bescheid?"

"Ich hoffe Spike oder Dawn wird ihnen Bescheid geben. Twilight war in keinem Zustand um aus dem Haus gehen. Nicht böse gemeint aber gegen ihre Augenringe hast du keine Chance." Sie lächelte, ich war so froh wieder hier zu sein.

"Wir haben uns halt alle Sorgen gemacht. Wir dachten dir wäre etwas Schlimmes passiert oder du wärst verstört abgehauen. Big Mac dachte du wärst abgehauen wegen...." Sie stoppe und schien sich selber auf die Zunge zu beißen.

"Was ist los?" Ich war neugierig. Wieso war er so sauer auf mich wie am ersten Tag?

"Nichts..." Sie log. Jeder sah wenn AJ log und offensichtlicher ging es nicht mehr. Sie schaute mir nicht mehr in die Augen und biss auf ihre Lippe. Ich warf ihr nur einen Blick zu der sagte, das kannst du jemanden erzählen der dich nicht kennt. "Na gut, es ist wegen der Verletzung, er gibt dir die Schuld." Auch das war eine Lüge, aber sie schien mir nicht sagen zu wollen was passiert war.

"Ist gut, sag es mir einfach wenn es dir passt. Ich bin der letzte der dich drängen sollte, meinst du nicht?" Sie schien erleichtert.

"Danke Sugarcube,  du hast was gut bei mir." Wieder trafen sich unsere Lippen.

"Ihhhh, könnt ihr das nicht wo anders machen?" Apple Bloom stand in der Tür und hatte einen angewiderten Gesichtsausdruck. "Und ich dachte die Sache mit Miss Cheerilee wäre Schmalzig." Ich konnte nicht anders als Lachen als sie die Referenz auf den Liebestrank machte.

"Weißt du Apple Bloom, darauf spreche ich dich in ein paar Jahren noch mal an. Mal sehen wie du dann darüber denkst." Ich liebe es diesen fragenden Ausdruck auf den Gesichtern von Kindern zu sehen, Fohlen waren da keine Ausnahme. Applejack kicherte nur über meine Anspielung, die sie natürlich verstanden hatte und begab sich vom Sofa.

"So, genug ausgeruht. Es wird Zeit das ich das Mittagessen auf den Tisch bringe. Wie klingen Heufritten für euch?" Ich hatte zwar noch keine gegessen, aber Heu. Du Pony, du essen Heu.

"Warum nicht?" Wie schlimm konnte es sein? In Fett frittiert schmeckt doch eh alles, diverse Fast-Food Ketten machen es vor.

***

Die Füllung des Generators hatte Gott sein Dank, was Fish mehrmals getan hatte, bis zum Morgen gehalten. Keiner von ihnen kam jedoch dazu ein Auge zuzumachen geschweige denn eine ruhige Minute zu finden. Die ganze Nacht konnten sie diese Wesen lauern hören, an den Wänden krabbeln und weiß sonnst wer was noch. Mit den ersten Sonnenstrahlen jedoch war es innerhalb von Sekunden still. Eine sichtliche Erleichterung machte sich bei ihnen breit.

"Also, jetzt zum Stadion, dann können wir schlafen." Alle Stimmten Mac zu und schulterten ihre Rucksäcke, um ihre letzte Ration leichter. Sie alle gingen die Treppe nach unten, der Bereich war noch verwüsteter als gestern und traten hinaus in die Sonne.

"Nach Irak dachte ich nicht das ich mich noch mal über die Sonne so freuen würde", lies Fish verlauten und schaute auf seine Männer. Alf und Pille waren in Gedanken und schauten mehr zufällig durch die Gegend. Mac ging es wohl ähnlich wie ihm. Er kannte ihn schon seit dem besagten Einsatz und die beiden funktionierten irgendwie. Lee war dagegen verstört und das nicht ohne Grund. Dieser trat auf die andere Straßenseite wo immer noch die Leiche seines Bruder lag, eher schlafend als Tod. Er beugte sich über ihn und schloss seine Augen, um das Bild perfekt zu machen.

"Das Stadion ist nicht mehr weit, kommt." Fish legte eine Hand auf die Schulter seines Kameraden und zog ihn mit dem Rest der Truppe. So ungern sie auch Leute hier zurück lassen wollten, sie hatten keine Möglichkeit die Toten zu transportieren. Mehr als ihre Körper auf einer Karte zu markieren, für einen Bergungstrupp, war leider nicht drin.

"Ich wüsste gerne was ich meiner Mutter erzählen soll." Fragte er keinen persönlich in der Gruppe und er bekam auch keine Antwort.

***

So gern ich auch die Nacht im weichen Bett neben AJ verbracht hätte, brachte ich es nicht fertig Trixie unten alleine auf dem Sofa liegen zu lassen. AJ hatte sie widerspenstig aufgenommen, auf Bitte von Prinzessin Luna und seitdem war sie auf der Farm gewesen. Die Woche mit ihr konnte nicht als leicht bezeichnet werden, aber AJ erzählte mir das sie sich benommen habe und sie sich eigentlich nicht beschweren könnte. Ich war froh das sie so gedacht hatte, denn von meiner Idee war sie eher wenig begeistert. Da siehst du auf was du dich mit mir eingelassen hast, sagte ich zu ihr und wahrscheinlich wäre ich dafür eh auf dem Sofa gelandet. Aber zu meiner Überraschung ist sie auch hier eher ruhig geblieben und hatte sogar etwas Verständnis gezeigt, auch wenn es um Trixie ging. Ich meine sie hatte sich nicht gerade gut benommen bei ihrem ersten Besuch, aber jeder verdiente eine zweite Chance, ich hatte auch eine bekommen.

Ich wachte auf als sich hinter mir die Tür zum Badezimmer schloss und ein Blick auf das Sofa neben an, sagte mir das es Trixie sein musste. Es dauerte etwa fünf Minuten bis sie wieder heraus kam. Nicht das es mein Hobby war zu gucken wie lange Frauen oder Stuten im Bad brauchen aber ich wartete auf eine gute Gelegenheit mit ihr alleine zu reden und was war besser als etwa fünf Uhr am Morgen, eine Stunde bevor das Haus auf den Beinen sein würde. Zum meiner Überraschung legte sie nicht wieder aufs Sofa, sondern ging gerade Wegs auf die Haustür zu.

"Wohin geht es so früh?" Ich fühlte mich wie so ein alter Weiser Waldschrat der am Wegrand sitzt um Reisenden ein wenig Rat zu geben. Ich spielte wirklich zu viele Rollenspiele. Trixie schien überrascht zu sein das ich auf war und schien erst rennen zu wollen. "Ich will dich nicht aufhalten, aber ich dachte wir sollten reden." Wirklich, zu viele Rollenspiele. Sie überlegte kurz und setzte sich dann wieder auf das Sofa. "Wolltest du wirklich einfach so gehen?"

"Ihr kennt mich doch nicht, für euch bin ich doch nur eine Fremde die sich in euer Leben geschlichen hat." Die dazu noch bei ihrem ersten Besuch einen schlechten Beigeschmack hinterlassen hatte, aber darum ging es hier nicht.

"Und was ist wenn uns das gefällt? Gut, unwahrscheinlich, aber zumindest mir?" Sie schien nicht zu verstehen und sah mich nur fragend an, nicht verstehend worauf ich hinaus wollte. "Ich will sagen das du nicht gehen musst. Auf eine Art bin ich dein Bruder, aber auch wieder nicht. Selbst ich verstehe das nicht ganz mit den ganzen Dimensionen und so. Ich meine wir sind nicht gemacht das zu verstehen. Wenn gedacht wäre zwischen den Dimensionen zu reisen wäre es einfach oder?" Sie hatte nur den Mund offen und wusste nicht was sie sagen sollte. "Egal! Was ich sagen will, ich wäre geehrt wenn mich die große und mächtige Trixie als Teil ihrer Familie betrachten würde. Ich habe zwar keine Möglichkeit das Offiziell zu machen, zumindest habe ich noch nie gehört das man eine Schwester adoptieren kann, aber ich hoffe das dir mein Wort reicht." Es tat mir immer noch Leid das ich Changers letzte Worte vergessen hatte, aber seinen Wunsch würde ich wohl erfüllen, auch wenn es nicht dank ihm war. Trixies Gesicht war so schwer zu lesen wie ägyptische Hieroglyphen und ich konnte die Räder praktisch in ihrem Kopf klicken hören. "Ich erwarte nicht sofort eine Antwort. Ich will dir nur sagen das du bei mir jeder Zeit willkommen bist." Ich setzte mein bestes Lächeln auf und wartete darauf was passieren würde. Ich hatte fünf Halbgeschwister, die ich noch nie im Leben getroffen hatte, was macht da einer mehr aus, oder so, dachte ich mir. Ich sagte früher immer, Freunde sucht man sich aus, Brüder nicht aber heute hatte ich es getan. Das Sprichwort war nie so negativ gemeint wie es klang, aber ich fühlte mich als ob ich eine bestimme Mauer wenigstens angekratzt hatte.

Ich hatte vieles erwartet, Ablehnung, ich war immerhin nicht er und ersetzten konnte ich ihn bestimmt nicht. Lachen, einfach bei der Vorstellung was sich dieser Fremde ihr gegenüber erlaubte, vielleicht sogar Wut aber nicht das was sie tat, weinen. Es traf mich vielleicht sogar unerwarteter als sie mein ganzes Angebot und ich brauchte eine Zeit um das Ganze zu fassen. Als ich aber wieder bei mir war ging ich rüber zu ihr und wie gestern lies ich ihre Tränen in meine Mähne sinken. Es dauerte eine kleine Weile bis sie sich gefangen hatte und saß neben mir auf dem Sofa. "Es ist das erste Mal, dass jemand Nett zu mir war außer Changer", sagte sie schließlich.

"Was ist mit euren Eltern?" Sie wurde wieder trauriger.

"Wir waren beide Weisen, ich kenne meine Eltern nicht." Das war wie ein mentaler Schlag in die Magengrube.

"Entschuldige, das wusste ich nicht."

"Mach dir nichts draus, du wusstest es nicht besser", sagte sie kopfschüttelnd "Aber meinst du das Angebot wirklich ernst?"

"Versteh mich bitte nicht falsch. Ich kann und will Changer nicht ersetzten, das könnte ich bestimmt auch nicht. Was ich aber in meiner kurzen Zeit hier gelernt habe ist das jeder eine zweite Chance verdient hat und das jeder eine Familie braucht." Wieder bekam ich eine Umarmung von ihr und irgendwie fand ich mich damit ab, dass sie wohl ein Ding für Umarmungen hatte.

"Ähm... ich weiß nicht... wie ich es..." Stammelte sie sobald sie mich aus ihrer Umarmung entlassen hatte. "Ja... ich meine, ich nehme an." Sie klang ein wenig wie Fluttershy aber wie sollte man so ein Angebot auch annehmen, ohne das es ein wenig komisch war? Ich stand auf vom Sofa und begab mich in die Küche, mit einer neugierigen Trixie im Schlepptau. "Was machst du?"

"Frühstück, die anderen werden gleich aufstehen und was soll meine Freundin und meine neue Schwester von mir denken, wenn ich nicht was auf den Tisch bringe?" Ich war froh Trixie mal mit einem Lächeln zu sehen, das passte einfach mehr zu ihr. Ehrlich gesagt gefiel mir ihre 'imposante' Art, es war eben ihre Show und auch wenn sie es nicht elegant getan hatte, irgendwie hatte sie doch Applejack und die anderen geschlagen. Nicht durch Kraft sondern durch Geschick und überlegen, was mich irgendwie an mich selbst erinnerte. Rohe Gewalt war nie mein Ding gewesen.

"Was dagegen wenn ich dir helfe? Immerhin Schulde ich dieser Familie etwas." Ich reichte ihr mit meiner Magie ein Messer und einige Äpfel.

"Heb die Schale bitte auf, damit mache ich noch etwas." Sie nickte und fing an die Äpfel zu schälen. "Wie kommt es eigentlich das du mit mir nicht in der dritten Person redest?"

"Wie bitte?"

"Oder heißt es hier drittes Pony?" Ich lachte kurz. "Ich meine warum ich nicht höre, 'die große und mächtige Trixie ist froh zu helfen'."

"Es ist eine Angewohnheit durch meine Show, so vergisst nie jemand deinen Namen." Soviel war sicher. "Aber bei meinem Bruder habe ich es nie gemacht und da du ja... du weißt schon." Ich sah aus wie er und war nun auch ihr Bruder, schon klar. Zusammen bereiteten wir das Essen vor. Pfannkuchen mit Apfelstücken und Sirup und als besondere Beilage hatte ich die Schale ein wenig angebraten und mit Zucker verfeinert. Die Idee war mir gekommen als ich fast im Kühlschrank nach Speck gesucht hatte. Es sah ähnlich aus und war knusprig, was will man mehr?

Es dauerte nicht lange, um genauer zu sein noch bevor alles fertig war saßen Apple Bloom und Big Mac am Tisch. Der rote Hengst schien immer noch nicht begeistert mich wieder zu sehen, langte aber trotzdem kräftig zu. Apple Bloom tausche den Sirup gegen Schokoladensoße aber hielt sich dann auch nicht mehr zurück und als wir alle gerade halb fertig waren kam auch AJ zu uns. Eher gesagt lief sie an uns vorbei und verschwand direkt im Bad.

"Was ist los mit ihr?" Ich hatte sie noch nie so schnell ins Bad verschwinden sehen, egal wie nötig sie es hatte. Wir waren vor einiger Zeit einen ganzen Tag draußen auf der Farm und hatten immer wieder Apfelsaft getrunken, ohne Pause. Selbst ich konnte es kaum noch halten, aber sie hatte die Ruhe weg.

"Ich weiß nicht, das macht sie seit ein paar Tagen." Sagte Apple Bloom und schmatzte weiter an ihrem Frühstück. Big Mac grummelte nur.

"Wie sieht es eigentlich aus mit Schule Apple Bloom? Ich bin noch nicht dazu gekommen mit Cheerilee zu reden." Ich fragte mich wie lange sie wohl noch geschlossen bleiben würde.

"Diese Woche ist keine Schule da alle mit Aufräumen beschäftigt sind. Sogar das Haus von Miss Cheerilee hat einiges abbekommen aber Big Mac hier war seit drei Tagen immer wieder bei ihr um zu helfen." Sie klopfte ihrem Bruder auf den Rücken und verteilte etwas Schokolade, die an ihrem Huf klebte.

"Gute Freunde, nichts weiter, was Big Mac?" Ich konnte mir nicht helfen als ihn ein wenig zu aufzuziehen.

"Eeeyup"

Nach dem dann auch AJ uns am Tisch Gesellschaft leistete erzählte ich Big Mac, Apple Bloom und Trixie was für heute geplant war, nur das die beiden wussten wo ihre Schwester sein würde. Trixie bot ich an mit zu kommen und sie nahm dankend an. Da ich keine Uhrzeit genannt hatte, beendete ich das Frühstück schnell und nach dem wir alle im Bad fertig waren, was noch mal gut zwei Stunden dauerte, waren wir auf dem Weg zu Twilight. Das sie schon auf den Beinen war war, um es mathematisch Auszudrücken, mehr als Wahrscheinlich. Außerdem ging ich davon aus das sie den Fahrplan, für den Zug nach Canterlot, mehr als auswendig kannte und ich sollte nicht enttäuscht werden.

"Der nächste Zug sollte in etwa zwanzig Minuten gehen. Ich denke den könnten wir nehmen." Sie war noch weniger begeistert gewesen als AJ von meiner neuen Schwester, aber sie sagte nichts weiter. "Wir müssen nur schnell alle zusammentrommeln. Rarity meinte sie nehme sich für Heute frei und wartet nur auf uns, das gleiche gilt für Rainbow." In der Bibliothek herrschte wieder Ordnung und ich wusste was passiert war, Spike. Scheinbar hatte diese Welt aber was gegen Ordnung, denn noch während Twilight ihren Ablaufplan erklärte landete ein gewisser blauer Pegasus unsanft in unserer Mitte und machte einen großen Teil von Spikes Arbeit nichtig. Im Gegensatz zu Trixie war ich mehr über die Tatsache erstaunt das Rainbow so früh wach war als das sie hier bruchlandete.

"Alles in Ordnung Rainbow?" Fragte ich sie während ich ihr auf half.

"Nichts passiert..." Sie rieb sich ihren Kopf.

"Nichts? Wie nennst du das Chaos hier? Spike war gerade gestern Abend fertig alles wieder in Ordnung zu bringen." Stöhnte Twilight im Anblick ihrer kostbaren Bücher auf dem Boden. Sie fing sofort an jedes wieder einzeln in die Regale zu räumen.

"Wie auch immer Rainbow, könntest du mir einen Gefallen tun?" Sie nickte mir zu. "Sammle die anderen zusammen, wir wollen gleich los nach Canterlot. Treffen am Bahnhof in fünfzehn Minuten" Sie salutierte.

"Wird gemacht, dann habe ich heute Abend noch Zeit für neue Tricks." Und schon war sie wieder durch dasselbe offene Fenster verschwunden durch jenes sie gestürzt war.

"Sie hätte wenigstens mit Aufräumen helfen können." Meldete sich Twilight die immer noch dabei war alles zu sortieren. Ich konnte nicht anders als mit den Augen rollen und fing an so viele Bücher auf einmal ins Regal zu bewegen wie meine Magie hergab. Als diese an ihre Grenze kam nahm ich noch ein wenig von der neuen Quelle, der orangenen Essenz, wie Changer es nannte, dazu und schon flogen mehr als dreißig Bücher, einige in Weiß, andere in orange, einfach ziellos in eines der Regale.

"So, sortieren können Spike und du das auch selber, jetzt sollten wir los." Aber keiner der Anwesenden Einhörner rührte sich.

"Was war das?" Stammelten sowohl Twilight als auch Trixie.

"Magie, Levitation? Ihr wisst schon, das wo man Objekte bewegt ohne sie wirklich zu berühren."

"Du meinst Telekinese?" Belehrte mich Twilight. "Aber ich meine das mit deiner Aura. Warum waren da zwei Farben?" Ich hob ein weiteres Buch aus dem Regal, diesmal mit meiner Seele als Quelle, was es blau leuchten lies.

"Ich habe noch eine, kommt drauf an was ich als Quelle benutze." Twilight, sofort bei der Sache, holte eine Feder und Pergament hervor und fing an Notizen zu machen.

"Wie hast du das geschafft, mit den Quellen und der Telekinese. Vor deiner Abreise konntest du kaum ein Blatt heben." Danke für die Zuversicht.

"Später Twilight, ich werde alles erklären wenn wir in Canterlot sind." Jetzt war sie es die nicht mehr warten konnte.

"Worauf warten wir dann noch?" Sie schob uns nun regelrecht aus ihrem Baumhaus.

***

Sie lief nun schon eine Weile durch Ponyville und konnte es immer noch nicht fassen das sie hier war. Als sie gestern, an der Farm, dieses Einhorn getroffen hatte wäre sie vor Panik fast in den nächsten Busch gesprungen. Ihre Tarnung durfte auf keinen Fall auffliegen. Einhörner hatten ein gutes Gespür was Magie betraf und sie musste praktisch aus der Masse herausstechen für sie. Ihre Mission war zu wichtig um etwas zu riskieren und sie passte auf sich keinem Pony, besonders keinem Einhorn zu nähern. Man hatte ihr genau gesagt was passieren könnte wenn sie entdeckt würde und das es ernsthafte Konsequenzen für sie und die anderen haben könnte. Aber dies war die Möglichkeit etwas zu ändern und als sie die Elemente die Stadt Richtung Bahnhof verlassen sah, wusste sie das sie sich nun etwas freier bewegen konnte da Twilight Sparkle, Element der Magie aus der Stadt war. Mit ihr war auch Rarity gegangen so das als wirklich mächtige Einhörner nur noch Vinyl und Lyra übrig blieben. Vor diesen war sie explizit gewarnt worden aber andere sollten nicht in der Lage sein den Zauber zu erkennen, zumindest eben solange sie auf Distanz blieb.

Nochmal staunte sie als sie durch die Stadt lief, sie war so gar nicht das was sie kannte. Es sah alles so Fremd aus. Sie wünschte sie könnte es den anderen Zeigen und mit ihnen darüber reden, aber das wäre nur der Fall wenn sie versagen würde. Wenn ihre Mission Erfolg hätte würde sie wahrscheinlich nichts mehr davon mitbekommen. Vorsichtig öffnete sie die Tür zu einer gewissen Bibliothek und fing an nach den Formeln zu suchen. Sie mussten hier irgendwo sein. Ihre Informationen waren nicht sehr genau aber es hatte bisher gereicht.

"Aha!" Rief sie freudig als sie besagte Dokumente gefunden hatte. Zu ihrer Überraschung waren sie weit abseits der Position wo sie zu sein hatten aber das war egal. Sie nahm eine Feder und fing an eine Nachricht auf dem Papier zu schreiben. Ein wenig von der Tinte tropfte auf ihr orangenes Fell.

"Ich hoffe das reicht, aber das werde ich wohl erfahren sobald sie zurück sind." Sagte sie zu sich selbst, da niemand da war und verstaute die Blätter wieder in der Schublade aus der sie gekommen waren. Bis dahin hatte sie nur eines zu tun, ihren Aufenthalt genießen und nach einem bestimmten Pony suchen. Wenn sie zu ihm auch nur einen Hinweis hätte wäre es nicht so schwer.

***

Die Fahrt nach Canterlot verlief eher ruhig, da keiner meiner Freunde wirklich mit Trixie reden wollte, vor allem Rarity. Die grünen Haare würde sie nicht so schnell vergessen, da sie wohl einige Zeit gebraucht hatte diese zu beheben. Ich war schon zufrieden das sie sie akzeptierten und sie nicht versuchten sie zu vergraulen. Ich sprach ihnen gegenüber weder Changer noch die Tatsache an das sie nun irgendwie meine Schwester war, das war ihre Entscheidung wenn sie es offenbaren wollte. Das einzige, wirkliche, Problem war vor der Fahrt, am Bahnhof, aufgefallen. Ich hatte keinen einzigen Bit bei mir, aber AJ war geistesgegenwärtig genug gewesen meinen Rest einzustecken. Viel war von den fünftausend Bits nicht mehr übrig nach dem ich den Jahreslohn für Silver Tray abgezogen hatte und für zwei Ponys die Krankenhausrechnung übernommen hatte. Es war immer noch eine Menge, etwas bei tausendfünfhundert, aber im Vergleich zu vorher eben viel weniger.

"Darling, muss dieses Pony wirklich hier sein?" Fragte Rarity als wir in Canterlot aus dem Zug stiegen. Trixie war hinten am Ende Gruppe und so nutzte Rarity wohl die Gelegenheit ihren Gedanken Luft zu verschaffen.

"Rarity, ich zähle dich zu meinen Freunden, aber das gilt auf für Trixie. Du wirst sie wohl noch häufiger sehen wenn wir Freunde sind. Ich werde dich nicht bitten sie mit einer Umarmung bei uns willkommen zu heißen... du verstehst was ich meine?" Ich wusste das Rarity sehr wohl verstand und auch das sie zu jedem respektvoll sein konnte, wenn sie wollte.

"Sehr wohl, dir zu liebe. Aber du schuldest mir etwas." Ich nickte.

"Ich Schulde dir eh noch etwas für deinen Rat. Schreib es also auf die Rechnung." Sie hatte mir damals mit Rat und Tat zur Seite gestanden als es mit AJ los ging und dafür Schuldete ich ihr viel.

"Dann warte ich damit noch bis wir fertig sind. Ich glaube du sagtest wir sollen anwesend sein, da deine Bitte an Celestia auch uns betrifft." Fügte sie mit einem Lächeln hinzu und lies sich zurück zu Fluttershy fallen. Den Rest des Weges führten Twilight und ich die Gruppe zum Schloss und fanden uns schnell in der Eingangshalle wieder. Die Wachen schauten nur kurz, aber als sie erkannten welche Gruppe sich hier in ihren zu bewachenden Gängen bewegte, schenkten sie uns keine Beachtung mehr. Ich hatte eigentlich damit gerechnet das Celestia uns begrüßen würde aber stattdessen standen wir mehr oder weniger Ratlos herum.

"Nun, warten wir?" Ich hatte noch nie eine normale Audienz gehabt, geschweige denn ob man sich formell anmelden musste oder irgendwo eine Nummer ziehen.

"Nicht ganz." Hörte ich eine bekannte Stimme von oben auf uns herab sprechend. Luna stand im ersten Stock und schaute über das Geländer zu uns herunter. "Wartet, wir kommen runter." Sagte sie und mit einem schnellen Lichtblitz stand die Prinzessin der Nacht vor uns. "Wir freuen uns euch alle wieder zu sehen, besonders dich Blue Light. Wie ist es dir ergangen?"

"Es freut mich auch dich wieder zu sehen Luna. Mit der Geschichte würde ich aber gerne warten bis Celestia auch anwesend ist, so muss ich, die doch recht lange Geschichte, nicht zu oft erzählen." Sagte ich ihr mit einer kleinen Verbeugung. Der Rest der Gruppe tat es mir gleich.

"Es besteht kein Grund für Formalitäten. Sowohl du und auch Twilight Sparkle zählen zu unserer Familie und die anderen Zählen wir zu unseren Freunden." Ich war mit Twilight Verwandt, ich konnte nur innerlich grinsen. "Meine Schwester wird euch sicher gleich Empfangen. Ich habe ihr gerade mitgeteilt das ihr eingetroffen seid, bitte folgt mir." Diese Sache mit der Gedankenübertragung konnte schon echt praktisch sein, wenn man kein Telefon hat. Wir folgten Luna einen Korridor der weiter in das Innere des Schlosses führte.

"Ich hätte da zwei Fragen Luna." Zwei Dinge die mich schon immer interessierten.

"Frag nur. Wir stehen dir gerne Antwort, wenn es uns möglich ist." Versicherte sie mir und ich hoffte das es nicht zu persönlich war.

"Nun, mir ist aufgefallen das deine Mähne nicht so ist wie sonnst. Sie leuchtet nicht und ist eher... Still." Ihre Mähne war ein helles blau und bewegte sich nicht, wie die der meisten Ponys.

"Nun, das bedeutet das wir im Moment nicht den Mond steuern, wozu auch am Tage?" Ich nickte zustimmend. "Meine Schwester wiederum bricht ihre Verbindung nur selten, immerhin ist es ihre Sonne die dem Mond, auch in der Nacht, seinen Glanz verleiht." Die Tatsache das der Mond nicht von selbst leuchten könnte war mir vollkommen fern geblieben, zumindest in dieser Welt.

"Danke. Das andere ist, nicht das es mich stört, aber warum bist du auf? Musst du nicht fit für die Nacht sein?" Sie kicherte.

"Du unterschätzt unsere Macht oder? Ein Alicorn kann Wochen ohne Schlaf auskommen. Wir müssen nur Schlafen wenn unsere Magie einen niedrigen Level erreicht, um uns zu erholen. Da wir von Zeit zu Zeit auch mal gerne die Sonne sehen, mache wir einige Tage, wie sagt man so schön, durch." Ich konnte sehen wie Twilight eifersüchtig auf die Fähigkeit war, eine Woche nicht schlafen zu müssen und das sie gerade ausrechnete, wie viele Bücher sie in der Zeit lesen könnte. "Nun, wir sind da. Bitte tretet ein." Wir standen vor einer großen Doppeltür, durch die auch eine Hydra gepasst hätte, da war ich mir sicher. Luna nickte nur zustimmend als ich mich der Tür näherte und sie langsam mit meiner Magie öffnete. Hinter der Tür war es dunkel, nur ein kleiner Teppich führte durch den Raum und am Ende war Podest. Dahinter ein größeres, das dem ersten gegenüber stand, beide von einem Scheinwerfer beleuchtet. Eigentlich konnte ich nicht sehen was das Licht erzeugte aber das war mir gerade egal. Vorsichtig gingen wir alle auf das kleinere Podest zu und als wir es erreichten schloss sich hinter uns die Tür.

"Das sieht aus wie eine Anhörung..." Murmelte Twilight hinter mir und schien zu versuchen in der Dunkelheit etwas zu erkennen.

"Ehre Prinzessin Celestia von Equestria!" Ertönte es und eine Tür, die praktisch aus dem nichts kam, öffnete sich hinter dem großen Pult und Celestia trat hervor.

"Anwesend sind der Antragsteller, Prinz Blue Light von Equestria, Sohn von Prinzessin Celestia, in Begleitung von Gräfin Twilight Sparkle, Tochter von Twilight Valvet und Night Light und die Elemente der Harmony, namentlich Applejack, Fluttershy, Pinkamena Diane Pie, Rarity und Rainbow Dash." Das Twilight einen solchen Titel inne hatte war mir gar nicht bewusst, kommt davon wenn der Bruder in die königliche Familie einheiratet. Das einzige was mich sonnst an dieser sehr formellen Vorstellung verwunderte war das ich so was wie einen Nachnamen hatte. "Die Anhörung ist hiermit eröffnet." Ich hörte einige Stühle rücken, konnte aber keine anderen Ponys ausmachen außer die hinter mir und Celestia vor mir. Dies war wahrscheinlich zu ihrem eigenen Schutz.

"Nun Blue Light, du bist an mich mit einer Bitte herangetreten und wir sind heute hier um zu prüfen ob wir dieser nachkommen können. Da die Elemente involviert in diese Bitte zu sein scheinen, befinden wir uns heute in dieser Anhörung. Ich erteile dir hiermit das Wort." Meldete sich Celestia hinter dem Pult und nachdem sie fertig war verdunkelte sich das Licht um sie etwas und das um uns wurde nur umso heller. Ich hatte keine Ahnung wie ernst die Lage hier war, daher versuchte ich so formell wie möglich zu sein.

"Danke eure Hoheit." Sagte ich kurz und verbeugte mich kurz, wie zuvor bei Luna. "Ich stehe heute hier vor euch um eine Bitte an Equestria zu richten, da meine Welt bedroht wird. Als Diplomat jener Welt richte ich also hiermit ein Ersuch um Hilfe ein." Ein Murmeln ging durch den Raum. "Bei meinem Besuch dort stellte ich fest das wir uns im Krieg mit etwas befinden was hier als Nachtmare bekannt ist. Ich weiß nicht wie hoch die Verluste sind oder wie genau es um die Bevölkerung steht, mir blieb nicht die Zeit dieses zu untersuchen, aber ich weiß das bisher keine Waffe Wirkung bei diesem Gegner gezeigt hat. Da unsere Welt weder über Magie noch eigene Elemente besitzt, ist sie stark im Nachteil gegen magische Wesen wie diese. Daher bitte ich euch die Elemente für einen Einsatz in meiner Welt bereit zu stellen, samt entsprechenden Schutz und Begleitung." Das flüstern im Raum wurde noch lauter als ich zu Ende gesprochen hatte.

"Sprecher drei hat das Wort." Das Licht um mich herum wurde dunkel, wie das von Celestia und stattdessen erschien nun ein Lichtkegel in der Dunkelheit und gab den Blick auf einen Hengst mittleren Alters frei, braunes Fell und schwarze Mähne. Er trug einen Anzug, daher konnte ich nicht sehen ob er ein Erdpony oder ein Pegasus war.

"Frage an Prinz Blue Light von Equestria. Wie groß ist die feindliche Streitmacht von der wir hier reden." Sagte er mit einer bedrohlich tiefen Stimme.

"Unbekannt." War meine ehrliche und schnelle Antwort. Das Licht um ihn erlosch.

"Sprecher zweiundzwanzig hat das Wort." Wieder ein neuer Kegel, diesmal war es ein weißer Pegasus mit einer blonden Mähne.

"Wie steht es um die eigene Streitmacht eurer Welt." Sprach sie.

"Unbekannt." Sagte ich erneut wie aus der Pistole geschossen. Wieder erklang die Stimme und die Frage eines neuen Sprechers:

"Ist bekannt ob die Elemente eine Wirkung auf den Feind haben?"

"Nein."

"Kann eure Welt für die Sicherheit der Elemente garantieren?"

"Unbekannt."

"Gibt es Karten oder Pläne um Soldaten vorzubereiten?"

"Nein."

"Ist euch bekannt das Equestria selber in einer Krise steckt?"

"Nein."

"Eure Reise war vor einer Woche, wieso habt ihr so lange mit dem Gesuch gewartet?"

"Ich war verhindert."

Das ganze ging noch eine Weile so weiter und bis auf sehr wenige Fragen konnte ich keine Antworten geben die mir passten. Mit jeder Frage wurde meine Hoffnung auf Hilfe durch Equestria kleiner und kleiner und die altbekannte Panik kehrte zurück.

"Da keiner der Sprecher mehr Fragen hat, wünscht der Antragsteller noch etwas zu sagen?" Ich nickte und mein Licht wurde wieder heller.

"Auf meinem Planeten, die Erde, ..." Ich musste dem Kind einen Namen geben. Sympathie aufbauen. "... Leben etwa sechs Milliarden Menschen, andere Lebewesen nicht mitgezählt. Alle diese Leben werden von den Nachtmare bedroht und keiner hat die Mittel sie permanent zu stoppen. Während ich hier spreche könnte wer weiß wie viele Lebewesen sterben. Ich bitte Equestria um Hilfe da der Erde keine andere Möglichkeit bleibt." Ich wurde stumm und nach ein paar Sekunden erlosch das Licht und ich war froh drum. Ich musste daran denken was auf der Erde los war und war den Tränen nahe.

"Ich bin zu einer Entscheidung gekommen", lies Celestia verlauten. "Der Antragsteller hat seinen Fall da gelegt und wie immer danke ich den Sprechern für ihre helfenden Fragen." Sie nickte in die nicht sichtbaren Tribünen. "Wie auch immer, wie richtig bemerkt wurde stecken wir selbst zurzeit in Gefahr. Changelinge wurden gesichtet und zwar noch von unbekannter Anzahl. Equestria kann daher nicht auf die Elemente verzichten und leider auf keinen einzigen Soldaten. So sehr es mich schmerzt es sagen zu müssen, Equestria ist nicht in der Lage der Erde zu helfen. Wenn sich die Lage bessert, steht es dem Antragsteller frei seinen Fall neu vorzutragen. Die Anhörung ist beendet." Die Tür hinter Celestia und hinter uns öffnete sich wieder und man hörte wie Ponys den Saal verließen. Ich dagegen starrte einfach nur auf die Stelle auf der Celestia gestanden hatte. Wie konnte sie nur, wieso? Changelinge, was sind Changelinge und warum wurden sie nicht einfach harmonisiert und gut war es? Sie hatte versprochen für mich da zu sein, mir zu helfen und trotzdem lehnte sie ab? Ich war sauer um nicht zu sagen stink wütend! Aber vor allem auch traurig und enttäuscht. Ich nahm da steinerne Podest vor mir ins Visier und schleuderte es, mit drei Farben umgeben, in das von Celestia. Keines von beiden bekam auch nur einen Kratzer.

"Light, Sugarcube, es tut mir Leid." AJ wollte einen Huf auf meine Schulter legen aber ich schlug ihn bei Seite.

"Aus dem Weg." Sagte ich eher zischend wie eine Schlange. Keiner rührte sich. "AUS DEM WEG!" Schrie ich die Gruppe an, ob mit der königlichen Stimme oder nicht, wusste ich selber nicht. Auf jeden Fall hatte der Schrei seinen gewünschten Effekt und ich galoppierte wütend aus dem Raum, Twilight, Trixie und Applejack direkt hinter mir. Sehr weit kam ich allerdings nicht denn an der ersten Kreuzung stand schon Celestia und schien auf mich zu warten. Nicht mit ihrem üblichen lächeln sondern eher mit einem besorgten Blick, aber das war mir egal.

"CELESTIA!" Schrie ich sie an. "ICH HABE DIR VERTRAUT! DU SAGTEST DU WÜRDEST MIR HELFEN!" Ich war kurz davor eine der Pflanzen, die überall im Gang standen, auf sie zu werfen da wurde ich in einer lila Aura gefangen.

"Light, bitte beruhig dich. Es ist nicht die Schuld der Prinzessin." Sagte Twilight zu mir, als sie mich langsam zurück zehrte.

"Light, es tut mir so leid." Celestia trat an mich heran und schmiegte sich an mich. Ich versuchte mich zu wehren aber Twilight hielt mich an Ort und Stelle. "Aber du verwechselst hier leider etwas. Als deine Mutter bin ich jeder Zeit bereit dir zu helfen, aber als Herrscherin von Equestria muss ich das tun was am besten für mein Land ist." Ich wusste das sie recht hatte, aber ich wollte das verdammt noch mal nicht hören.

"Halt die Schnauze! Du bist nicht meine Mutter! Meine Mutter ist in Lebensgefahr während hier alle nur da sitzen und reden. Die Erde braucht Hilfe und wenn ich selbst welche organisieren muss!" Celestia schüttelte nur den Kopf.

"Es tut mir Leid das du im Moment so denkst, aber ich verspreche dir eines. Es wird immer alles gut, denn Harmonie findet immer einen weg." Twilight hinter mir nickte ihr zu.

"Dann lass die Elemente mit mir kommen! Einmal einsetzen und das war es! Verdammt wenn das gut geht dauert das keine halbe Stunde!" Ich versuchte mich immer noch aus Twilights Griff zu befreien, aber ohne Erfolg.

"Du weißt das es nicht so einfach ist. Dazu müsste jeder Nachtmare auf einer Stelle sein und nicht mal ich weiß ob die Elemente bei diesen Wese wirken." Sie ging an mir vorbei und wandte sich an Twilight und die anderen. "Ich vertraue darauf das ihr auf meinen stürmischen Sohn in nächster Zeit ein Auge werft. Ich will nicht das er etwas dummes anstellt." Applejack war die einzige die nicht nickte.

"Entschuldigt meine Worte Prinzessin, aber ich habe die ganze Geschichte von Light gehört. Es klingt wirklich schrecklich was da passiert und ich würde gerne helfen wenn es in meiner Macht steht." Danke AJ, endlich war jemand auf meiner Seite.

"Ja es ist schrecklich was da passiert aber es ist außerhalb unserer Macht.  Zumindest zurzeit. Wenn die Zeit reif ist werden wir darüber wieder reden. Ich kann nichts weiter tun, außer euch bis dahin alles Gute zu wünschen, besonders euch zwei." Ich konnte nicht sehen zu wem sie das sagte, da ich immer noch in diesem verdammten Kraftfeld steckte. Ich fühlte den Lichtblitz hinter mir praktisch und wusste das Celestia verschwunden war.

"Lass mich runter Twilight!" Mit einem dumpfen Knall setzte ich auf dem Boden auf.

"Light, ich..." Hörte ich sie sagen aber ich unterbrach sie sofort.

"Spar es dir! Wenn ihr mir nicht helfen wollt, dann tue ich es selber! Ich wünsche euch eine schöne Heimfahrt, vielleicht schmeißt Pinkie ja noch eine 'Die Erde hat verkackt' Party!" Wütend machte ich mich auf den Weg in die Bibliothek. Wenn es irgendwo Informationen gab dieses Problem in den Griff zu bekommen dann dort. Scheiß auf Celestia, scheiß auf Equestria, ach scheiß auf alles. Hier kommt Blue Light!

“Soll ich?”

“Pinkie!”

Kapitel 27 - Offenbarung

Nach dem Light davon gestürmt war wusste keiner so richtig was er sagen sollte, auch Trixie nicht. Sie war nicht stolz drauf, aber sie hatte das Gespräch zwischen ihm und Applejack gestern belauscht und wusste genau mit welchen Dämonen er zu kämpfen hatte. Umso mehr verstörte es sie das seine eigene Mutter ihm nicht helfen wollte. Natürlich, sie musste zwischen dem Wohl ihres Landes und das eines anderen wählen und das ist niemals leicht, aber hätte sie nicht was anderes machen können? Sie war ein mächtiges Alicorn, mit der Kraft die Sonne zu bewegen und die Seelen der Ponys zu sehen, irgendwas musste sie wissen.

"Ich glaube wir sollten uns eine Pause gönnen, mein ihr nicht?" Alle starrten sie an als hätte sie gerade das Dekor in Brand gesetzt. "Blinde Wut, wir können nichts tun solange er sich nicht beruhigt hat." Sagte sie zu den Elementen die alle mehr oder weniger in ihren eigenen Gedanken waren, wahrscheinlich über das gerade erlebte Schauspiel.

"So ungern ich das sage, aber Trixie hat recht Sugarcube." Applejack ging zu Twilight die immer noch, Kopf nach unten, im Gang stand und kein Ton sagte. "Solange er so... Wütend ist, wird er kaum für Worte zu erreichen sein."

"Sie hat Recht Twily." Alle drehten sich zu der neuen Stimme um und sahen ein weißes Einhorn mit einer blauen Mähne die von einem hellerem Ton durchzogen war. Trixie kannte dieses Einhorn aus der Zeitung, dies war der Captain der Royal Guards, Shining Armor. "Wenn ein Pony in blinder rage ist helfen Worte nicht." Er schritt zu Twilight und nahm sie in eine sanfte Umarmung. "Ich werde sehen was ich tun kann." Sagte er noch und schritt davon. Trixie wusste nicht wie viel er wusste, aber da er gerade aus dem Saal hinter ihnen gekommen war, musste er zumindest die Anhörung mitbekommen haben. Sie hoffte das er ihn besänftigen konnte, für sein eigenes Wohl.

"Kommt Leute, ich will sehen was mein Bruder vorhat." Twilight war wieder etwas Motivierter und mit etwas Abstand folgten sie dem Captain.

***

Auch nichts. Das war nun das zehnte Regal in dem einfach nichts Hilfreiches stehen wollte. Ich war direkt in den Starswirl the Bearded Flügel der Bibliothek gegangen und hatte mich auf die Suche nach etwas gemacht, was die Nachtmare besiegen konnte. Zum Unmut der Bibliothekarin, eine ältere Pegasusstute mit einen Dud, der ihre graue Mähne zurückhielt, hinterließ ich eine Unordnung sondergleichen. Ich riss praktisch jedes einzelne Buch oder Pergament aus den Regalen, überflog den Titel und warf es auf den Boden, wenn es keine Hilfe sein würde.

"Eure Majestät, ich bitte euch ihr könnt doch nicht..." Sie flog hin und her um die einzelnen Bücher zu fangen, die ich um mich schmiss. "Diese Exemplare sind sehr alt, ihr müsst vorsichtiger sein." Ich ignorierte sie und ging zum nächsten Regal. Von der Mitte des Raumes aus, wo die große Sanduhr stand, konnte man in jede Reihe einsehen und so war es einfach alles leer zu räumen. Auf einem kleinen Tisch in der hinteren Ecke hatte ich jedes Buch abgelegt das mein Interesse geweckt hatte.

"Sir, ich muss sie bitten ein wenig vorsichtiger zu sein." Die Bibliothekarin hatte sich Hilfe von einer Wache geholt, die nun neben mir stand und selber nicht ganz zu wissen schien was sie tun sollte. Ich lies mich nicht weiter von ihm stören und holte ein Buch nach dem anderen. "Sir, ich muss sie nochmals bitten dies zu unterlassen, sonst muss ich sie aus der Bibliothek entfernen." Ich hatte keine Lust ihm zu antworten und so war es kein Wunder das er kurze Zeit später versuchte mich aus dem Raum zu ziehen. Zu seinem Pech war ich absolut nicht in der Stimmung für irgendwelche Scherze und warf ihn mit meiner Magie beiseite und fesselte ihn an den Boden, in dem ich ihn darin einwickelte. Die Bibliothekarin bekam Panik und lief aus dem Raum.

"Endlich Ruhe..." Sagte ich mit einem seufzen und wandte mich dem nächsten Regal zu. Die Wache versuchte sich aus dem Erdwall zu lösen aber er hatte keine Chance. Ohne die Möglichkeit seine Flügel zu strecken, geschweige denn seinen Hals zu drehen, gab es einfach kein entkommen.

"Wie ich sehe hat jemand zu viel Adrenalin über." Scheinbar war eine weitere Wache in den Raum gekommen, könnte mich nicht weniger interessieren. Ich spürte wie etwas Magie gewirkt wurde und sich die Erde wieder in den Boden zurück zog.

"Danke Captain." Jetzt war ich doch neugierig und drehte mich um, das wütende Gesicht von Shining Armor war direkt vor meiner Nase. Er hatte seine Rüstung nicht an, was ihn aber nicht weniger imposant wirken ließ, denn er war ein gutes Stück größer als ich. Nicht so groß wie Big Mac aber gut einen halben Kopf größer, Horn nicht mitgezählt.

"Wie wäre es wenn wir beide ein Stück nach draußen gehen?" Seinem Tonfall zu Folge war das mehr ein Befehl als eine Frage.

 "Und was ist wenn ich nicht will?" Mir war egal das er mich wahrscheinlich in der Luft zerreißen konnte. Wenn ich wütend war, schaltete mein Hirn gerne mal auf Durchzug oder ganz ab, je nachdem wie wütend.

"Das war nur eine rhetorische Frage." Ohne weiter zu zögern leuchtete sein Horn auf im nächsten Moment waren wir außerhalb des Schlosses, um genauer zu sein auf dem Übungsplatz der Soldaten. Dieser war leicht zu erkennen an den Zielattrappen und dem Hinderniskurs, der direkt entlang des Labyrinthes ging. Einige Soldaten sprangen zur Seite als wir aus dem nichts auftauchten und richteten ihre Speere auf mich, als sie sahen das ihr Captain bereit war mich anzugreifen. "Zurück, das ist eine Sache zwischen uns!" Befahl er ihnen und sie nahmen Abstand. "Hör mir jetzt gut zu Light. Ich bin hier um dir zu helfen, als Freund und als Familie. Ich weiß das du ein guter Kerl bist, der viel Pech hatte, aber das Leben geht weiter, nicht immer wie man will, aber es geht weiter." Ich wollte mir das nicht anhören und machte Anstalten zu gehen aber eine magische Mauer hielt mich auf dem Platz. "Wenn du hier raus willst, wirst du mich besiegen müssen."

Das brauchte ich mir, in meiner Stimmung, nicht zwei Mal sagen lassen. Ich ließ einen Erdbrocken in die Luft schweben und schleuderte ihn auf Shining Armor, aber dieser blieb an Ort und Stelle stehen. Sein magisches Schild schützte ihn. "Mehr hast du nicht, los komm! Zeig mir was du kannst!" Weitere Klumpen flogen auf ihn zu, zerschellten aber wie ihr Vorgänger an seinem Schild. Ich versuchte die Erde, auf der er stand, zu beeinflussen aber alles was innerhalb des Schildes war wollte sich nicht von mir verändern lassen. Frustriert ließ ich weiter Erde auf ihn ein hageln aber es passierte nichts, außer das ich ziemlich schnell außer Atem war. "Light, vielleicht können wir jetzt reden. Ich weiß das Politik nicht immer angenehm ist..." Mehr brachte er nicht hervor bevor ich gezielte kleine Metallkugeln auf ihn abfeuerte. Es verlangte etwas mehr von mir die kleinen Steine in Eisen zu verwandeln aber dafür schien es ihn nun schon mehr anzustrengen sein Schild aufrecht zu halten. "Jetzt hör mich an! Es bringt nichts gegen das System zu kämpfen. Ich habe daher einen anderen Vorschlag für dich." Immer noch hagelten von allen Seiten Kugeln auf sein Schild ein, einige zersplitterten nach dem sie zum dritten oder vierten Mal abprallten, aber es waren genug Steine da um neue zu machen. "Weißt du, langsam reich es, du bist ja schlimmer als ein kleines Fohlen!" Sein Schild expandierte sich schlagartig und verpasste mir einen Schlag, so dass ich zu Boden ging. "So und jetzt pass mal auf!" Ich war am Ende, seelisch und körperlich, was meine Wut nur noch verstärkte. "Du bist so in deiner Wut versunken das du die offensichtliche Lösung übersiehst." Ich richtete mich auf und es war an der Zeit die schweren Geschütze aufzufahren. Ich hatte so viele Ideen was ich mit meinem Talent anfangen könnte das mir eine vollkommen entfallen war, eine die ich nur belächeln konnte.

"Ein Schwert..." Sagte ich leise vor mir hin, so das gerade Shining wohl es noch gehört haben könnte. Ich brauchte meine zweite Quelle für die Verwandlung und Verformung aber langsam kam ein Schwerte aus dem Boden. Ich schnappte es mit meinem Maul und stürmte auf ihn los. Shining Armor grinste nur und auf einmal ließ er sein Schild verfallen und im nächsten Moment hatte ich einen Huf im Gesicht. Das Schwert wirbelte einige Meter durch die Luft bevor sich die Magie löste und es wieder zu der Erde wurde, die es einmal war. Ich dagegen lag am Boden, außer Atem, keine Magie mehr in mir und einem sehr schmerzenden Kiefer. Wieder wollte ich mich aufrichten doch er drückte mich mit seinen Vorderbeinen wieder zurück in den Dreck.

"So, jetzt musst du mir zuhören. Du hast doch nicht wirklich erwartet das wir Truppen in eine Welt entsenden die von Feinden unbekannter Anzahl überrannt ist und es kein bekanntes Mittel gibt das gegen sie Hilft. Das klingt selbst für mich nach Selbstmord." Er schnaubte und seine Augen bohrten sich praktisch durch meinen Kopf. "Über deinen Alleingang wollen wir mal lieber gar nicht reden, denn du schaffst es ja nicht mal einen Treffer gegen mich zu landen, geschweige denn mich dazu zu bringen mich auch nur zu bewegen." Darauf hatte ich gar nicht geachtet, aber er stand wirklich immer noch an der Stelle an der er am Anfang stand. Viel frustrierender war, das ich durch meine Erschöpfung langsam mein Gehirn wieder zu arbeiten begann und ich realisierte, das er recht hatte, leider. Die letzte Stunde hatte ich die Welt verflucht, das alles Idioten seien, nur das ich der Idiot war. Das war kein schönes Gefühl diese Tatsache um die Ohren gehauen zu bekommen und das ohne das der andere sich anstrengen musste. Shining Armor musste wohl bemerkt haben das ich es bemerkt hatte und lies von mir ab. Er ging einige Schritte zurück bevor er wieder sprach. "Wie ich dir sagen wollte habe ich eine Idee. Willst du sie hören?" Langsam und mit Schmerzen in allen Gliedern erhob ich mich vom Boden, schaute ihn an und nickte nur, da mir einfach die Worte fehlten. "Gut, du hast die Prinzessin doch gehört, wir haben ein Changelingproblem. Diese Dinger haben vor einiger Weile schon fast meine Hochzeit ruiniert und jetzt haben sie ein hilfloses Dorf überfallen. Sie sind eine direkte Bedrohung und dürfen nicht mehr ignoriert werden. Sie waren doch der einzige wirkliche Grund den die Prinzessin nannte, warum wir die zurzeit nicht helfen können oder? Daraus folgt doch, beseitige das Changeling Problem, dann können wir dir helfen." Ich weiß das ich zu viel ferngesehen habe, aber hier viel mir ein Satz aus meiner Lieblingserie ein. Wenn du das System nicht zerstören kannst, lass es für dich Arbeiten. In meinem Kopf machte ich eine Liste mit drei Punkten. Erstens, was sind Changelinge? Zweitens, wie beseitige ich sie und drittens, hilf der Erde. Es klang wie eine simple Questabfolge, aber es war das Beste was ich hatte.

"Das klingt... akzeptabel." Ich hatte immer noch ein schlechtes Gewissen wie ich mich aufgeführt hatte und ich bin jemand der ungern zugibt sich daneben benommen zu haben. Ich kaue gerne auf diesen Momenten, bis sie zu einer schleimigen Masse werden und von selbst den Hals runter rutschen. Ich komme eigentlich nur selten in schlechte Stimmung und brauche dann viel zu lange um mich danach wieder normal zu verhalten. Widder, wir sind halt Stur und müssen mit dem Kopf durch die Wand. So ungern ich das zugebe, aber hier hatte meine Mutter mal wieder recht mit ihrem Astrologie Blödsinn. "Und wie beseitige ich diese Changelinge?"

"Du? Gar nicht! Zumindest nicht in deiner Verfassung." Er lachte kurz, wohl alleine das ich es in Erwägung zog schien ihn zu amüsieren. "Wenn du aber wirklich was tun willst, dann werde ich dir helfen. Mein Trupp zieht in einer Woche los. Wenn du es schaffst bis dahin ein wenig in Form zu kommen nehmen wir dich mit. Das ist mein Angebot." Da ich keinen besseren Plan hatte blieb mir nichts anderes übrig.

"Deal. Aber wie soll ich in einer Woche in Form kommen?" Dem grinsen auf seinem Gesicht nach hätte ich nicht fragen sollen.

"Ich werde dir schon Beine machen und ich denke..." Er schaute nach oben zu einem der Fenster in Schloss. "Twily, komm mal runter hier!" Mit einem Lichtblitz hinter dem Fenster und einem neben Armor stand Twilight Sparkle auf dem Übungsplatz. "Ich werde mich um deine Fitness kümmern und meine Schwester hier ist sicher bereit dir ein wenig mit deiner Magie zu helfen." Twilight nickte nur und zwang sich ein Lächeln auf. Ich wusste das ihr der Gedanke ans Kämpfen nicht gefiel, aber es war nötig. "Wie ich hörte lebst du auf einer Apfelplantage in Ponyville? Wir sehen uns dann dort, morgen früh um Punkt sechs Uhr." Und damit ließ er mich und Twilight im Hof stehen. Die Wachen, die alles mit angesehen hatten, ließen ihn durch ihre Reihen und gingen danach wieder ihren Tätigkeiten nach.

"Twilight es..." Aber weiter kam ich nicht denn sechs andere Ponys kamen über den Platz gestürmt, zwei davon gingen direkt auf mich zu und eine davon klatschte mir ihren Huf durchs Gesicht. "Hey, aua, AJ das tut weh."

"Du hast es verdient Sugarcube." Blöd wenn man weiß das jemand recht hat. "Wir haben uns Sorgen um dich gemacht und du kannst doch nicht wie ein wild gewordener Manticore durch die Bibliothek wüten." Ich habe Twilight noch nie wütend gesehen, bis jetzt.

"Was, was, WAS?" Jetzt hatte ich zwei Ponys mit unglaublicher magischer Kraft bei denen ich mich entschuldigen musste, aus zwei Gründen. Zu meinem Glück unterbrach Trixie, die neben AJ direkt zu mir gekommen war, Twilights Wutausbruch.

"Ich habe gehört was dieser Shining Armor gesagt hat. Willst du wirklich gegen die Changelinge vorgehen?" So schnell Twilight wütend geworden war, so schnell schien sie sich bei dem Thema zu beruhigen.

"Trixie hat Recht Light, mit diesen Wesen ist nicht zu spaßen. Sie haben fast Canterlot erobert. Selbst wir konnten nichts gegen sie machen, es waren einfach zu viele." Jetzt war ich neugierig, was waren das für Dinger.

"OK, könnte mir jemand erklären was Changelinge eigentlich sind?" Alle schauten mich ungläubig an und schienen nach Worten zu suchen.

"Bist du ein Idiot oder was?" Trixie war die erste die wieder sprach. "Du willst gegen etwas Kämpfen von dem du nicht mal weißt was es ist?" Sie haute sich einen Huf an den Kopf. "Worauf habe ich mich da nur eingelassen?"

"Changelinge sind Ponys, auf eine Art, aber sie sind mehr wie Insekten. Sie ernähren sich von der Liebe der Ponys und saugen sie aus. Dadurch werden sie stärker." Sagte Twilight kurz.

"Uh Oh! Und sie machen dich nach, auch wenn ganz schlecht." Sagte Pinkie und zog ihr Gesicht zu einer Grimasse.

"Was Pinkie sagen will Darling, sie verwandeln sich in dich oder ein Pony das du liebst um dich zu schwächen und gegen dich zu kämpfen." Ich konnte mir nicht helfen aber hat ein Dementor es nötig einen Irrwicht zu nageln? Aber der Gedanke einer AJ Kopie eine verpassen zu müssen passte mir gar nicht, mir selber eine zu verpassen wiederum war bestimmt lustig. Aber ich konnte verstehen warum die Ponys solche Angst vor ihnen haben mussten. In einer Welt, die fast nur aus Liebe und Freundschaft besteht, gab es Wesen die sich genau davon ernährten. Sie waren also etwas wie die natürlichen Feinde der Ponys. Irgendwie hatten sie auch etwas von Vampiren und ich meine nicht die glitzernde Sorte.

"Und? Gibt es eine Schwachstelle? Wie habt ihr sie das letzte Mal besiegt?" Alle tauschten besorgte Blicke aus.

"Eigentlich Sugarcube... Waren es Shining Armor und Prinzessin Cadance die sie besiegt haben. Mit ein wenig Hilfe von unserer lieben Twilight hier." Ich glaube ich hatte bei der Hochzeit echt was verpasst.

"Sie sind wie Insekten. Sie Leben in einem Schwarm und sind alle miteinander verbunden. An oberster Stelle steht ihre Königin, Chrysalis. Sie befehligt alle Drohnen. Mehr habe ich noch nicht raus finden können. Danach gab es ein wenig Chaos und alles." Ein HIVE? Erst Dementoren und nun die Borg? Mein Glück wollte kein Ende nehmen.

"Was für Choas meinst du Twilight?" Sie wurde rot und deutete mit einem Huf auf mich. "Oh..."

***

Sie hatte genug von diesem ganzen hin und her. Er war wieder bei klarem Verstand und das war alles was zählte und in einer Woche würde er mit den anderen Soldaten gegen die Changelinge vorgehen. Was würde sie nun tun? Weiter auf der Farm versauern und einen Tag nach dem anderen vorbeiziehen lassen? Das war nicht ihr Stil, ganz und gar nicht. Sie ist die große und mächtige Trixie um Celestias Willen. Sie gehörte nach Canterlot, Manehatten oder gar nach Ponywood auf die Bühne. Ponyville war, nett, zumindest jetzt wo sie so etwas wie eine Familie dort hatte, aber es war nicht ihr Zuhause. Sie musste von ganz unten anfangen und sich wieder einen Namen machen, einen neuen Ruf aufbauen. Sie hatte einen Geistesblitz, Mitten hier in dem Korridor des Schlosses. Über die Truppe die gegen die Changelinge kämpfen wird würde sicher berichtet werden und sie würde ihrem Bruder helfen. Das kam ihr beides sehr entgegen.

"Wie ich sehe machen nicht nur wir uns Gedanken." Sie schreckte rum und sah das dunkle Alicorn hinter ihr im Gang stehen, mit einem Lächeln auf den Lippen.

"Eure Hoheit, ja ich dachte gerade daran wie ich meinem...wie ich Light helfen kann." Ihr lächeln verschwand und wurde zu einer Nachdenklichen Mine. Es dauerte ein paar Sekunden bevor sie wieder sprach.

"Wir wissen von eurem kleinen Packt und wir sind froh das Blue Light eine solche wichtige Lektion an jemand anderen weitergegeben hat. Wie auch immer. Es geht eher darum, füllt ihr euch denn in der Lage zu helfen Beatrix?" Sie zuckte bei dem Namen. Ihren eigentlichen Namen kannte kaum jemand, sie hatte ihn nicht mal Light genannt und er kam, was Familie oder auch Freund anging, am nächsten.

"Das ist das was mir Sorgen macht eure Hoheit. Ich gehöre auf eine Bühne! Nicht in einen Kampf, aber ich will ihm helfen. Ich schulde ihm was und ich denke es würde ihm viel bedeuten." Sie konnte zwar manchmal etwas Aufbrausend sein, das wusste sie, aber sie war nicht dumm.

"Dann komm mit uns, wenn du wirklich bereit bist diese Aufgabe entgegen zu nehmen. Diese Changelinge haben unserer Tochter schon mehr als genug Schaden zugefügt." Ihrer Tochter? Sie wusste nicht das die Prinzessin der Nacht eine Tochter hat.

"Verzeiht meine Unwissenheit, aber ihr habt eine Tochter?" Sie konnte sich Luna nicht wirklich als Mutter vorstellen. Celestia passte viel mehr in diese Rolle und sie war ja auch eine, für Light zumindest.

"Du brauchst dich nicht entschuldigen Beatrix. Meine Tochter, Cadance, wie sie sich zu nennen pflegt, wurde vor meiner Verbannung geboren. Ein paar Jahre vor Nightmare Moon. Sie ist außerdem nicht mein einziges Kind." Trixie war sprachlos und sah die Prinzessin in einem vollkommen neuen Licht. Obwohl sie kaum größer war als sie, wirkte sie nun viel Erhabener. Sie wandte sich von Trixie ab und deutete ihr zu folgen. Es ging die Treppe hoch in einen der Türme, in denen wohl die Gemächer der Prinzessin sein mussten.

"Darf ich fragen was aus euren Kindern geworden ist?" Luna blieb kurz auf der Treppe stehen. Sie hoffte nicht das sie einen Nerv getroffen hatte aber nach ein paar Sekunden ging sie weiter.

"Cadance wie du sicher weißt hat Cadance vor kurzem geheiratet. Unser Sohn, Arctus wurde aber unter einem anderen Stern geboren. Er war kein Alicorn wie seine Schwester sondern ein Pegasus. Von unserer Schwester weiß ich das er ein gutes Leben geführt hat und seine Blutlinie bis heute erhalten geblieben ist. Prinz Blueblood ist einer seiner Nachfahren." Sie fragte sich wie viele Ponys in Equestria das wussten, außer die beiden Prinzessinnen.

"Ich bin froh das ihr so offen zu mir seid, aber darf ich wissen wieso?" Luna seufzte, setzte den Weg nach oben aber fort.

"Light vertraut dir, darum sehen wir keinen Grund warum wir das nicht tun sollten. Außerdem werden wir dir gleich einen Zauber beibringen, der ein viel größeres Geheimnis ist als dieses. Wir werden euch zeigen die Nacht für euch zu nutzen und dessen Wächter, Beatrix Lulamoon."

***

Nachdem Trixie verschwunden war und sich die Lage im Hof geregelt hatte machten sich auch Twilight und die anderen wieder auf ihren Weg, aber nicht ohne mir nochmal Mut zuzusprechen. AJ wollte erst gehen wenn ich auch gehe und ich war froh sie an meiner Seite zu wissen. Das es erst immer solche Situationen wie diese braucht das man so etwas merkt stinkte mir gewaltig. Ich war mit ihr zusammen auf dem Weg zum Thronsaal, um mich bei Celestia zu entschuldigen. Ich hätte gerade lieber wieder einen Manticore vor mir aber so ist das nun mal mit den Eltern. Ich war eigentlich erwachsen aber vor dieses Alicorn zu treten war als wäre ich wieder in Windeln und wollte meine Flasche.

"Sugarcube, sie wird dir verzeihen. Ich habe sie noch nie Böse gesehen. Verdammt, nicht mal als Twilight die halbe Stadt mit einem Fluch belegt hatte ist sie Böse geworden." AJ versuchte schon seit Minuten mir Mut zu machen, auch wenn nur mit mäßigem Erfolg.

"Danke AJ, aber wenn man seiner Mutter mit Reue gegenüber tritt hilft reden nicht viel. Wer weiß, ein zwei Jahre auf dem Mond klingen doch gar nicht so schlecht." Ich konnte mir nicht helfen aber mein Humor war wieder da, ein gutes Zeichen. Die große Tür zum Thronsaal wurde von zwei Wachen versperrt, die aber sofort Platz machten als sie uns kommen sahen. Die Tür schwang auf und wir kamen in den großen Saal. Auf einem Podest, das alles überragte, standen die Throne von Celestia und Luna, einer davon mit einem weißen Alicorn besetzt, das wie immer Lächelte. Ich trat näher an die Stufen aber bevor ich oder AJ was sagen konnten sprach Celestia selber.

"Applejack, würde es dir etwas ausmachen uns beide alleine zu lassen?" AJ nickte nur und mit einem kleinen Kuss auf die Wange verabschiedete sie sich bevor sie zur Tür ging. Ich sah ihr nach bis die Tür geschlossen wurde und wandte mich wieder meiner Mission zu. Wo war nur dieser Manticore wenn man ihn brauchte?

"Celestia ich..." Weiter kam ich nicht, den ihr nimmer müdes Lächeln verschwand und drohend erhob sich eine Augenbraue. "Mutter, ich wollte mich..." Sie lächelte zwar wieder aber erhob einen Huf und gebot mir damit zu schweigen.

"Es ist schön zu sehen das du wieder deinen Kopf benutzt." Sie erhob sich langsam von ihrem Thron und kam zu mir herunter. "Ich weiß das du die Worte die du gesagt hast nicht so meintest. Denk dran, ich kenne dich genau." Sie hatte mein gesamtes Leben gesehen als sie in meinem Kopf war, es war also zu erwarten.

"Trotzdem. Es tut mir Leid. Ich war wütend und habe es an dir ausgelassen. Das war falsch. Es tut mir Leid." Sie drückte mich mit ihrem Kopf und sprach weiter.

"Ich verzeihe dir, denn wir machen alle Fehler und daraus lernen wir. Solange du deine Lektion gelernt hast bin ich glücklich." Sie ließ von mir ab und schaute mir in die Augen.

"Ich muss dir auch noch mal danken. Was du für mich getan hast, ich kann es nicht in Worte fassen. Während meines... Ausfluges habe ich begriffen was das wirklich für mich bedeutet. Danke Mum." Es war das erste Mal das es sich wirklich richtig angefühlt hatte.

"Ich bin froh das du so empfindest. Würdest du mir gerne Erzählen was passiert ist?" Ich fing an ihr dasselbe zu erzählen was ich schon AJ sagte. Das sich unsere Welt in Chaos befindet, von Nachtmare überrannt. Das ich von ihnen angegriffen und verfolgt wurde und zum Schluss die Rune früher lösen musste. Von dem parallelen Equestria, den beiden Menschen und natürlich wie sie mich nach Hause geschickt hatten. Nicht einmal unterbrach sie oder stellte Fragen, bis ich zu Ende erzählt hatte. "Da hast du ja viel erlebt. Es tut mir Leid was in deiner Welt passiert. Ich kenne die Nachtmare, es sind Monster."

"Bist du ihnen schon mal begegnet?" Sie nickte nur und ihr Blick verfinsterte sich etwas.

"Vor etwas mehr als tausend Jahren haben sie auch versucht in Equestria einzudringen. Luna und ich haben damals gegen sie gekämpft, konnten sie aber nicht besiegen, nur aufhalten. Seit damals halten wir einen Zauber aufrecht der Equestria vor ihnen Beschützt." Es gab also so etwas wie einen Schutz.

"Könnte dieser Zauber der Erde helfen?" Sie schien kurz zu überlegen.

"Bedingt. Dieser Zauber ist gedacht sie davon abzuhalten eine Welt zu betreten, aber nicht sie dazu zu zwingen sie zu verlassen. Das Problem ist aber das es einen Fokus braucht und so etwas hat eure Welt leider nicht." Verdammt, aber ich musste diesen Zauber sehen.

"Was hat Equestria den für ein Fokus?"

"Luna und mich. Solange wir beide in der Reichweite von Equestria sind kann keine Nachtmare hier eindringen." Also konnte ich keine von ihnen Bitten so einen Zauber auf die Erde zu wirken.

"Könntest du mir diesen Zauber beibringen? Er könnte nützlich sein wenn mir mal wieder eines dieser Wesen begegnet." Celestia nickte nur und senkte ihr Horn um es auf meines zu legen. In Sekunden strömten Runen durch meinen Kopf bis ich den Zauber in meinem Kopf hatte, mit einer leichten Migräne dazu. Der Zauber selber war riesig. Ein normaler Zauber hatte etwa zwei bis fünf Runen, dieser hatte an die zweihundert. Ich konnte nur darauf vertrauen was ich gelernt hatte, die Hälfte der Runen sind überflüssig. Ich würde irgendwie daraus schon was Nützliches machen und hatte auch schon eine Idee. Meine zweite Heute um genau zu sein. Einen eigenen Zauber zu kreieren war eher simpel, man musste nur seinen Willen in Runen übersetzten.

"Ich möchte dir auf deinem Weg aber noch einen Tipp geben und ich glaube das dieser dir schon mehr helfen wird. Es gibt wie gesagt keine bekannte Waffe gegen die Nachtmare, aber wer weiß mehr über diese Wesen als sie selber?" Schlug sie mir gerade vor eines dieser Dinger gefangen zu nehmen? "Nightmare, die Dunkelheit die Luna besessen hatte, ist ein solches Wesen. Ein Nachtmare ernährt sich von Seelen aber die Seele eines Alicorn ist unsterblich." Sie fing wohl gleich an zu erklären, da ich eh fragen würde. "Als Luna im Kampf vor tausend Jahren von einem dieser Wesen berührt wurde verschmolzen sie. Erst bemerkte man keine Anzeichen aber Luna veränderte sich nach und nach bis sie schließlich zu Nightmare Moon wurde." Es gibt also doch eine Geschichte dahinter. Aber das ich darauf nicht selber gekommen war, Nightmare ist ein Nachtmare. Es war schon irgendwie offensichtlich. "Die Elemente trennten die beiden wieder. Seit dem strömt Nightmare durch Equestria, unfähig es zu verlassen, gebunden durch den selben Zauber der andere ihrer Art fern hält. Sie könnte die Antwort auf deine Frage haben."

"Wie soll ich ein Wesen fangen das mir meine Seele entreißen kann?" Das klang für mich eher wie der Selbstmord den Shining erwähnt hatte.

"Die Dunkelheit hat sich durch die Verschmelzung mit Luna verändert. Sie wird eher versuchen deinen Körper zu besetzten und mit dem Zauber, den ich dir beigebracht habe, sollte es möglich sein sie daran zu hindern. Es ist leider die einzige Lösung die ich zurzeit habe." Sie schien selber von der Idee nicht sonderlich begeistert zu sein.

"Und wo soll ich nach ihr suchen?" Bitte nicht Everfree, bitte nur nicht da. Irgendwie hatte ich seit den Parasprite Respekt vor diesem Wald gelernt.

"Sie ist dort wo Elend, Leid und Tod sind." Mit anderen Worten, wenn ihr nach den Changelingen sucht, achtet auch auf Nightmare.

"Danke Mum. Es mag nicht einfach sein aber ich denke es ist besser als nichts." Ich wollte mich gerade umdrehen und gehen da wurde ich in eine gelbe Aura gehüllt und mir wurde ein Schmatzer auf die andere Wange gedrückt. Ich war verwundert und rührte mich nicht, Celestia kicherte nur.

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The Precious Life - Nightmare

Mature Rated Fiction

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